MüAmäs Makz-Tsetraet,
das ächte Präparat der deutschen PharmakopSe, gegen Husten, Heiserkeit, Katarrhe, Athmungsbeschwerden, Magenleiden; von Prof. vr. Niemeger anstatt Leberthran ausdrücklich empfohlen. IMunä's lilLlL-ÜLtrLot mit Lissii, gegen Bleichsucht und Blutarmuth das wirksamste, von Aerzten und Patienten allgemein bevorzugte Mittel. — Ualü-LÄraot mit Vkiviv, ein neues Kräftigungsmittel für Frauen und Reconvalescertten. — mit Lalle nach vr. Rei ch, wird gegen Lungenleiden, Scrophulose und englische Krankheit vielfach ärztlich empfohlen. — ILalr- ÜLtraot mit Vsxsin ist ein aus Labmagen bereitetes diätetisches Mittel gegen Magenleiden, die aus mangelhafter Verdauung entspringen. — Löüunä's Nal2-Ü3trLLt-Londvns sind außerordentlich schleimlösende, sehr leicht verdauliche Husten-Bonbons und von vortrefflichem Geschmack. -- Löüunä's Dnäornakrrm§, das bekannte Extract der Liebig'schen Suppe für Säuglinge. liefert durch einfaches Auflösen in warmer Milch die nahrhafteste und billigste Kinderspeise und vollständigen Ersatz der Muttermilch. — Diese Präparate der Firma Lä. Löüunä in Stuttgart sind vorräthig in den Apotheken ia Lakw, Liebeazell uaä Teinack.
Calw.
Landwirthschastlicher Wezirksverein.
Der landw. Bezirksverein hält am Dienstag, den 30. Nov. (AndreaSfeiertag) im Thudium'schen Saale seine ordentliche jährliche Generalversammlung, zu deren zahlreichem Besuche nicht nur die Bercinsmitglieder, sondern auch sonstige Freunde der Land« wirthschaft hiemit sreundlichst eingeladcn werden. Der Ausschuß versammelt sich zu einer vorder« thenden Sitzung Vormittags V-10 Uhr in demselben Lokale. Um 12 Uhr beginnt das gemeinschaftliche Mittagessen ä 2 ^ incl. Wein, zu dem auswärtige Theilneh- mer sich spätestens bis Sonntag, den 28. Nov. Abends bei Hrn. Thudium anmelden wollen. Präcis 2 Uhr beginnen die Verhandlungen und ist dafür folgende Tagesordnung festgesetzt:
1) der Rechenschaftsbericht mit Rechnungsablage und Vorlage des neuen Etats,
2) Vergebung von Prämien für Feldweganlagen,
3) „ „ „ für musterhafte Farrenhaltung,
4) Empfehlung des landwirthschaftlichen Blattes der „Bauern- freund, von Fritz Möhrlin."
5) Neuwahl des Vorstandes und Ausschusses,
6) Ziehung der Lotterie.
Bemerkt wird noch, daß auch dießma! wieder der so beliebt gewordene Fr. Möhrling 'sche Kalender, „der schwäbische Bauernsreund" zum Parthienpreise von 24 ^ während der Versammlung zu haben ist.
Besitzer von ausgezeichneten Erzeugnissen äes Fekä- unä Gartenbaus können dieselben zur Ausstellung bringen, wenn sie solche spä. testens am Montag Abend bei Herrn Thudium abliefern.
Calw, den 23. Nov. 1875. Der Vereinsvorstand:
-Oberamtmann Doll.
E. Horlacher, Sccr.
Zum Stadtschultheiheri der Gemeinde Weil der Stadt ist Hugo Beyerle, Rathsschreiber daselbst, ernannt worden. (St.-A.l
— Stuttgart, 21. Nov. Eine Nachricht, daß ein sterbender Katholik in Eßlingen den letzten Beistand des altkatyolischen Geistlichen Pfarrer Dilger von Pforzheim erbat, wird bestätigt, und hat, nach Aussage des Sterbenden folgenden Grund: „Ich ieß", so deponirte er vor Zeugen, „da ich den Tod vor Augen habe, den katholischen Geistlichen Wengert holen, um zu beichten. Der Herr hielt mir als die größte Sünde vor, daß ich eine protestantische Fran genommen habe und die Kinder auch habe protestantisch werden lassen, und er- klärte den Trost der Kirche mir nur dann gewähren zu können, wenn ich die Kinder katholisch werden lassen wolle. Ich konnte diese Forderung nicht annehmen und so verließ mich der Geistliche, nm nach einigen Tagen wieder zu kommen. Er schickte dann meine Frau hinaus und ich glaubte deßhalb beichten zu dürfen, der Herr wollte jedoch zuerst das Versprechen, daß ich meine Kinder katholisch werden lasse, er meinte, ich könne das ja heimlich thun, meiner Frau brauche man nichts davon zu sagen; ich dürfe nur ihm erklären, daß es mir recht sei. Nach ^ Stunden kam meine Frau wieder ins Zimmer und sagte, es sei kalt im Hausgang, auch sollte sie arbeiten. Der Geist- liche wollte sie wieder hinausschicken, aber ich wollte das nicht. Es drang nun der Herr aus ein „Ja oder Nein" und als ich keine Antwort mehr geben konnte, sagte er: „So fahren Sie hin mit Ihrer verdammten Seele" und entfernte sich." Dieß die eigenen Worte des schwerkranken A. Rupp, am Krankenbette vor Zeugen ausgenommen.
— Stuttgart, 22. Nov. Ein früherer Packträger Namens Weber, vul^o Käsmann, machte am Samstag Abend Miene, sich in den Fcuersee zu stürzen. wurde jedoch, ohne daß er heftigen Wider- stand leiste», von der Ausführung seines Vorhabens abgehalten. — In einer Wirthschaft in der Milchstraße wurde gestern von einem dort anwesenden Gast eine Geldbüchse mit 100 Inhalt entwen- det. Es gelang, des Diebs habhaft zu werden und ihn der Polizei zu übergeben. Es ist ein alter Kunde der letzteren.
— Stuttgart. Das alte Sprichwort „der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht' hat sich dieser Tage auch hier wieder bewahrheitet. Schon vor einigen Monaten machte eine hiesige,
am Alleenplatze wohnende adelige Familie, als sie nach mehrwöchigem Aufenthalte von ihrem Landgute zurückkam, die Wahrnehmung, daß während ihrer Abwesenheit ein fremder Mensch in ihre Behausung eingedrungen war, daselbst gestohlen hatte was er konnte und auch übernachtet war. Von dem Weiteren, was der wüste Geselle gethan, wollen wir schweigen. Mehrere andere Diebstähle, welche in neuester Zeit verübt worden sind, ließen auf den nämlichen Dieb schließen, so daß die Fahndungspolizei sich veranlaßt sah, in der Nähe des Stadtgartens, wo im Hause des Herrn Bauraths v. Tritschler zweimal auf freche Weise eingebrochen und gestohlen worden war, Wache zu halten. Der Zufall wollte es, daß die Köchin des Herrn v. Tritschler verflossenen Freitag sah, daß ein Laden an dem gegen die Allee angrenzenden Garlmhäuschen nicht verschlossen war; zu ihrer Verwunderung machte sie die Entdeckung, daß daselbst volle und leere Flaschen hcrumstanden und irgend ein Strolch sich vorübergehend ein» logirt haben mußte. Das Mädchen setzte ihre Herrschaft und die in der Nähe befindlichen Fahnder, welche mit Herrn Inspektor Kern Wache stunden, von ihrer Entdeckung in Kenntniß. Jetzt ging die Sache einfach: das Gartenhäuschen wurde sofort besitzt und richtig beim Einbruch der Dunkelheit stieg der Dieb zum Fenster herein. Er wurde sogleich ohne Schwierigkeit fcstgenommen und sitzt jetzt in Hast. Dieser sicherheitsgefährliche Mensch heißt Karl Klein, ist gebürtig aus Stuttgart, gelernter Schlosser, hat jedoch sein Handwerk dazu benützt, Brecki- und Sperrwerkzeuge aller Art zu verfertigen, um nach Herzenslust stehlen zu können. Zu seiner Vertheidigung bei einem etwaigen Ertapptwerden trug er eine große eiserne Kugel bei sich, welche in ein Sacktuch eingewickelt als Todtschläger benützt werden konnte. Es wurden nicht weniger als 61 Hauptschlüssel bei ihm vorgefunden, welche er jedoch nicht selbst verfertigt, sondern bei Schloffermeister Lemm gestohlen hatte
— Cannstatt, 21. Nnv. Eine sehr alte hiesige BürgerSwitlwe ist gestern früh am Fuß der Treppe ihrer Wohnung tvdt gefunden worden. Es scheint, daß sie bei Nacht ohne Licht das Zimmer verlassen und sich im Hausgang verirrt habe, wobei sie die Treppe hin ab stürzte. — In Untertürkheim wurde ein Weichenwärter verhaftet, weil ec in der Gießkanne Wein aus Fässern entwendete, welche der Eisenbahn zur Beförderung übergeben waren. Man fand 2 Eimer solchen Weins in seinem Keller.
— In Tübingen wird der dringende Wunsch nach einer Druckwasserleitung laut, wie sie neuerdings verschiedene andere Städte Württembergs sich verschafft haben^ Besonders wird drohende Feuersgefahr als Motiv betont und ermahnt, die Ausführung zu beschleunigen, bevor traurige Erfahrungen den Mangel beklagen lassen.
— Tübingen, 20. Nov. E' n gestern für das hiesige Offizierscasino aus Freiburg cingetroffeneS Faß, ca. 1000 Liter vorzüglichen Wein enthaltend, wurde über Nacht vor dem Casino (dem alten Ge- richtshofgebäudc) stehen gelassen. Nach Mitternacht machten sich einige junge Leute den Spaß, das Faß in rollende Bewegung zu bringen. Dieß sprang mit rasender Geschwindigkeit die neue Straße hinab und direkt auf das Taxator Hebsacker'sche Haus in der Metzgergasse zu. Hier schlug cs mit großem Getöse die HauSthüre ein und wurde so zertrümmert, daß der edle Rebensaft iu Strömen davvnfloß. Die Polizei ist den Thätern, welche sich die Folgen ihres leichtsinnigen Streichs kaum vergegenwärtigt haben dürften, auf der Spur und ist zu wünschen, daß dieselben der verdienten Strafe nicht entgehen.
— Dem zwischen Langenau und Alb eck» OA. Ulm, verkehrenden Postwagen ist in kurzer Zeit wiederholt das Mißgeschick zugestoßen, während der Fahrt an Geld u. Geldeswerth bestohlen zu werden." Das Oberamtsgericht Ulm setzt vorerst eine Belohnung von 50 Mt. auf Entdeckung des Thiiters. Der am 14. ds. in oder vor Langenau gestohlene Post-Geldbeutel enthielt 5 Geldpackete im Gesammtwerlh von 1116 Mark 60 Pf. und wog 4 Kilo 100 Gramm. Die letz, ten Postdiebstähle auf dreier Tour fanden im September d. I. statt.
— Pforzheim, 23. Nov. Der „Ps. Beob." schreibt: Heute früh wurde unter der Auerbrücke in der Nagold ein ziemlich gut geklei- deter Mann in den zwanziger Jahren lobt aufgefunden. Seine persön- lichen Verhältnisse sind noch nicht bekannt; gerüchtweise verlautet, daß iw