Entlaufener Hund.
Am letzten Samstag ist mir mein Hund weg. gelaufen. Derselbe hat
_ dunkelblaue lange Haare,
Leonberger Race, und geht auf den Ruf Minco. Ich bitte den jeweiligen Besitzer um Nachricht.
Lammwirth Breitling in Gechingen.
ging am Sam« ' ag von Ober^ kollbach überHir sau und Calw bis zum Oel" enderle ein Sack mit 4 Simrk Roggen. Der redliche Fitt" _„ der wird gebeten, bei Lammwirth Steininger in Oberkollbach Anzeige zu machen, beziehungsweise den Sack rc. gegen Belohnung abzugeben.
Traubenzucker
krima - Qualität von Remy und Wahl empfiehlt Emil Georgii.
Kartoffel-Verkauf.
200 Sri. gute weiße und rothe Kartoffeln find bei mir zu haben. Auch verkaufe ich
schwedischen Säeroggen.
Chr istian Kohl e r.
Seine Kömgliche Majestät haben dem Professor Halbig, Bildhauer in Mönchen, das Ritterkreuz 1 Klasse des Ordens der Württemberqischen Krone mit »erKrone, und dem Erzgießer Mille r dem Jüngeren daselbst da-Ritterkreuz erster Klasse de- Friedrichsordens gnädigst zu verleihen geruht. — Dem Regierungsrath von Kcgelen von Cannstatt ist für seinen für das Zustandekommen des König-Wilhelmdenkmals bewiesenen rastlosen Eifer durch den König der Niederlande das Kommandeurkreuz des Ordens der Eichenkrone verliehen und ihm die Verleihung durch Ihre Majestät die Königin selbst eröffnet worden.
— Calw, 4. Okt. Bei der gestern hier stattgehabten Versammlung benachbarter Vorschußbankcn waren 10 Banken vertreten, nämlich die beiden hiesigen (Spar- und Vorschußbank und Creditbank für Landwirthschaft und Gewerbe), und die von Böblingen, Herrenberg, Lronberg, Nagold. Sindelfingen, Tübingen, Weil d. Stadt und Wild- dad. Die gegenseitigen Mittheilungen und sich daran knüpfenden Be> sprechnngen waren für All- interessant und vielfach lehrreich, weßhalb auch diejjanwesenden Vertretcrjzschr befriedigt waren. Die Bcrathungen lieferten den Beweis, daß auch auf diesem Gebiete von Zeit zu Zeit ein gegenseitiger Austausch der Ansichten und Erfahrungen zweckdienlich und förderlich sei.
_ Im Amtsoberamte Stuttgart sind in den letzten 6 Wochen
während der heißen Tage 5 Selbstmorde vorgekommen; der erste in Ruith, dann in Echterdingen, Feuerbach, Steinenbronn und in Vaihingen a. d. Fildern. Die Unglücklichen waren meistens geachtete Leute; am tragischsten verlief der Selbstmord in Steinenbronn, wo ein Kamerad nächtlicherweise mit dem andern in Streit gerieth, den- selben mit Messerstichen verwundete und sich hierauf erhängte. Der Verwundete ist bereits wieder geheilt.
— Ravensburg, 1. Okr. Der wegen Thierquälerei kürzlich zu 8 Tagen Gefängniß verurtheilte M. aus M. ist heute Morgen todt im Arrest gefunden worden.
— Am 27. Sept. ist auf der Eisenbahnlinie Ulm und Beim erst etten nächst dem Bahnhof Ulm der Hornist Durst des K. 6. In- fanterieregiments, welcher sich unzweifelhaft in selbstmörderischer Ab- sicht auf die Schienen gelegt hatte, dnrch die Maschine des Güter- zugS 309 zwischen 9 und 10 Uhr Abends überfahren und sofort getödtet worden.
— Karlsruhe, 1. Okt. Bei der letzten Prüfung zur Erlangung der Berechtigung zum einjährigen Dienst wurden von 65 Geprüften 50 zurückgewiesen. Dieses auffallende Ergebniß findet seine Erklärung keineswegs in einer Steigerung der Anforderungen, sondern lediglich in der Unwissenheit der Kandidaten, deren Leistungen namentlich im deutschenMufsatze und in den mathematischen Fächern durchaus hinter dem IGrade wissenschaftlicher Bildung blieben, den die bestehenden Vorschriften für die Zulassung zum einjährigen Dienst voraussetzen.
_ Karlsruhe, 30. Sept. Bei der heute stattgehabten 119.
Gewinnziehung der großh. bad. 35-fl.-Loose erhielten nachstehende Nummern die höchsten Treffer: 35,000 fl. Nr. 26,679. — 10,000 fl. Nr. 122,818. — 5000 fl. Nr. 227,999. — 2000 fl. Nr. 42,936. 122,823. 139,093. 204,761. 218,169. — 1000 fl. Nr. 1627. 27,347 . 81,273. 105,394. 133,894. 142,062. 150,821.
244,312. 262,139. 338,102. 367,978. 388,526.
— Baden, 1. Okt. Heute Vormittag um lO Uhr passirte die Kaiserin von Oesterreich mit ihrer Tochter, Erzherzogin Marie Valeria, Oos, wo sie vom deutschen Kaiser und der Kaiserin, dem Großherzog, der Grvßhcrzogin und dem Erbgroßherzog von Baden, dem Großherzog von Weimar und der Herzogin von Hamilton empfangen wurde. Die hohe Frau nahm am Bahnhof ein Dejeuner ein. Das Diner war in Pforzheim bestellt.
— Möhringen, 29. Sept. In Folge der anhaltenden Trockenheit ist zwischen hier und Immendingen die Donau völlig ausgeblieben und werden viele j Klagen von Besitzern von Wasserwerken über die unfreiwillige Einstellung de» Betriebs laut.
— Im baier ischeu Landtag wurde die Ankündigung einer Hundesteuer» die in größeren Städten 12, in kleineren 9 Mark betragen soll, im römischen und deutschen Lager mit lautem Bravo begrüßt. Höher I höher! riefen viele Stimmen. Die Hunde müssen das Defizit von 4 Millionen decken helfen und werden dem Staate jährlich an -800,000 fl. einbringen.
— Fuld a, 29. Sept. Heute früh um 5 Uhr verließen die letzten
der Franziskanermönche unsere Stadt, um sich nach Jerusalem zw begeben. Eine Menge Volkes gab denselben das Geleite nach dem: Bahnhofe und brach hier bei der Abfahrt deS Zuges in ein dreifaches Hoch ans, worauf die Mönche mit dem Ruf: „Auf Wiedersehen!" antworteten.
,— Berlin, 30. Sept. Das gesammte Gefolge des Kaisers auf der Reise nach Italien, sowohl das militärische als auch die Mit« glieder des Kabinets rc., ist angewiesen worden, sich am Morgen deS- 10. Oktober in Baden-Baden zu melden. Es ist daher nicht unwahr« scheinlich, daß noch am Abend des 10. die Abreise von Baden nah Mailand erfolgt. Geschieht dieß, so würde es in der Absicht liegen,, von Baden in einer Fahrt bis Innsbruck über Stuttgart, Ulm, Augsburg, München, Rosenheim und Kuffstein zu reisen. In JanS« bruck würde der Kaiser dann übernachten, am folgenden Morgen die: Fahrt über den Brenner fortsetzen und am darauffolgenden Mittag in Mailand eivtreffen. Ein solcher Reiseplan soll wenigstens äugen« blicklich in Aussicht genommen sein, wobei man namentlich wohl ein. zweimaliges Nachtquartier hat vermeiden wollen.
— Die „Prov.-Korresp." schreibt: Die Vorarbeiten für die Reichs»- tagssession werden im Reichskanzlrramt und im Bundesrathe mid allem Eifer gefördert; der Reichstag wird voraussichtlich in den Tagen zwischen dem 20. und 25. Oktober berufen und sofort mit den wichtigeren Vorlagen der Session befaßt werden. Neben dem Reichs« Haushaltsetat dürften die schon mehrfach berathenen Gesetzentwürfe in Betreff der Einnahmen und Ausgaben der Reichsverwaltung und in Betreff des Rechnungshofes den Reichstag von neuem beschäftigen. AuL dem Schooße des Bundesrathes sind ferner Steuervorlagen an« geregt, vornehmlich zu dem Zwecke, das Finanzwesen des Reiches auf selbstständigere Grundlagen zu stellen und die etwaige Erhöhung der- Matrikularbeiträge der einzelnen Staaten zu vermeiden. Die wegen: einer Revision deS Strafgesetzbuches unter den Bundesregierungen gepflogenen Verhandlungen haben zu einer Vorlage geführt, welche zunächst dem BundeSrathe zugehen wird und auf Grund der Beschlüsse desselben demnächst dem Reichstage unverweilt wird vvrgelegl werden können. Ebenso der jüngst angekündigte Gesetzentwurf!zur Regelung des Hilfskassenwesens. So erheblich diese Aufgaben (abgesehen von einer Zahl minder wichtiger Vorlagen) sind, und obwohl zu erwarten ist, daß auch aus den Reihen des Reichstags selbst wiederum manche Gegenstände zur Verhandlung gebracht werden, so erscheint doch der Wunsch und die Hoffnung berechtigt, daß es gelingen werde» die Session vor dem Ende des Jahres zum Abschluß zu bringen.
— Der erst seit wenigen Jahren der Marine angehörige und jetzt: zum Admiral der deutschen Flotte ernannte Staatsminister und Ge« neral-Lieutenant v. Stosch hat die Ehre, die Reihe der Admirale im neuen deutschen Kaiserreiche zu eröffnen. Der verstorbene Prinz Adalbert von Preußen war nur Admiral der preußischen Küsten. Auch» der Capitän zur See PrczewisinSki, bisher Commandant des „Königs Wilhelm" soll befördert und zum Contre-Admiral ernannt worden sein»
— Der Mangel an Unteroffizieren in der deutschen Armee ist durcch den massenhaften Abgang bei der d'eßjährigen Entlastung der Reserven zu einer bedenklichen Höhe gestiegen. Beim ersten Garderegiment zu Fuß sind 73 Unteroffiziere abgegangen.
— Der ReichstagSabgeordnete W. Hasenclcver ist nach dem „Hann. Curr." aus dem Vorstand der sociaiistischen Arbeiterpartei Deutsch» iands ausgetreten.
— Crefeld, 30. Sept. Seine Majestät der Kaiser hat dem hiesigen Komitee zur Errichtung eines Denkmals für Karl Wilhelm» den Komponisten der „Wacht am Rhein" zu Schmalkalden, für die« seS Unternehmen» „das Werk patriotischer Dankbarkeit", einyi Bei« trag von 500 aus der Privat-Schatulle b-willigl.
— AuS dem Elsaß, 1. Okt. Die Weinlese nimmt bei unS jetzt ihren Anfang, in Mülhausen wird sie allgemein am 11. Okt. beginnen, eS darf aber auch schon auf Ansuchen am 4. Okt. gelesen werden; in Türkheim ist sie seit Montag im Gange. Die Preise bewegen sich zwischen 20 und 24 Fr. per dl., das Gewicht des Weins zwischen 75 und 85 Grad.
Interessanter Weise feiert der Gedanke einer „bevorstehenden"