Donnerstag, den 1V. November 1938

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Tod des Gejandtschaftsrates Erster Klaste vom Rath ist allein durch die Schwere der Schußverletzungen verursacht."

Tie Mutter des Gesandtschaftsrats vom Rath tras am Mittwochvormittag in Paris ein und begab sich sofort an das Kranken­bett ihres Sohnes.

In tiefster Trauer nimmt das ganze deutsche Volk inner, und außerhalb des Reiches Kenntnis von diesem Opfertod eines jungen Diplomaten, besten hoffnungsvolles Leben das ruchlose Verbrechen eines ostjüdi­schen Mordbanditen ein so jähes Ende setzte. Um so größer wird nun noch der Abscheu über diese gemeine Mordtat, bki der es sich ja nicht um den Willensakt eines einzelnen handelt, sondern die in der international verfilzten Clique des W e l t j u d e n t u m s ihre geistigen Urheber hat. Aufs neue müssen wir heute auf die Parallelen Hinwei­sen. die der Mord an Ernst vom Rath mit dem Mord an Wilhelm Gustlofs hat. Der Jude Grünspan kam wie der Jude Frankfurter als ..Bittsteller" zu seinem Opfer und schoß es mit demselben Zynismus nie­der. den sein Rastegenoste Frankfurter be­wies. Der Mörder von Davos suchte sich Graubünden aus einen Kanton, der keine Todesstrafe kennt: Grünspan ist erst 17 Jahre alt und kann ebenfalls nicht zum Tode verurteilt werden. Tie Regisseure haben das Verbrechen in beiden Fällen wohl über­dacht. Beide Mörder tragen Geldsummen bei sich, deren Herkunft nicht geklärt werden kann. Und auch im Falle Grünspan ist schon die ..Entschuldigungs"- Aktion im Gange wie damals für den Mörder Frankfurter. Tort der Brief des Vaters hier die Postkarte der Mutter! Auch die Advokaten haben schon wieder ihre ..Entdeckungen" gemacht, wie beispielsweise ..Schwierigkeiten wegen Ex­territorialität". Die Hintergründe heben sich also deutlich ab. Die Drahtzieher des Ver­brechers Grünspan zeichnen sich in den be­kannten Konturen wieder ab. Das inter­nationale Judentum lenkte den Ne- volverlaui in Paris wie in Davos. Die Ju­den in Deutschland werden die Verantwor­tung dafür zu tragen haben.

Aufbahrung in der deutschen Botschaft

Der Tod / des Gesandtschaftsrates Erster Klasse vom Rath hat in der deutschen Kolonie, die in ihm einen treuen Kame­raden verliert, tiefste Anteilnahme ausqe- löst. Die Kunde von dem Ableben des Ge- sandtschaftsrateS hat sich wie ein Lauffeuer in Paris verbreitet. Bald nach seinem Tode trafen in der Botschaft die ersten Beileids­besucher ein. die sich in das dort aufgelegte Register einschrieben. Der Präsident der Re­publik Lebrun hat durch seinen Adjutan­ten dem Botschafter Graf Welczek sein Bei- leid zum Ausdruck bringen lasten. Ferner hat der Chef des Generalstabes Colson seinen Beileidsbesuch aus der Botschaft abgestattet. Ministerpräsident Ta lädier und Außen- minister Bon net haben durch ihre Kabi- nettschefs dem deutschen Botschafter, der Ge­neralsekretär des Ouai d'Orsay AlexiS Le­ger durch den Deutschland-Referenten des französischen Außenministeriums Leydoux herzliches Beileid ausdrücken lasten. Der Prä- fekt des Seine-Departements Villey hat sich in der Botschaft in die Beileidsliste einge­tragen.

Tie sterbliche Hülle des Gesandtschaftsrates vom Rath wird vom Krankenhaus in die deutsche Botschaft übergeführt und dort aufgebahrt werden. Mitglieder der Botschaft und der Partei werden die Ehren­wache halten.

Srvßif Ernanna tn N<N1tz«l

über den feigen Meuchelmord an vom Rath

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xl. Rom. lO. November. Die Nachricht über den Tod des Gesandtschaftsrates vom Rath hat im italienischen Volk arößteAnteil. Nähme hervorgerufen. Die Erregung über den feigen Meuchelmord ist ungeheuer grpß.

Emigranten vorwiegend übles Gesindel

Auch am Mittwoch beschäftigt sich die ge» samte Pariser Presse ausführlich mit dem jüdischen Mord an Gesandschaftsrat vom Rath. Erneut verlangen mehrere Blätter energische Maßnahmen gegen alle diejenigen ausländischen Elemente die im Innern Frankreichs immer wieder die Ruhe und Ordnung zu stören versuchen. Schar? sind die Anklagen auch gegen die ..liberale" kranzösische Emigrantenpolitik. Der ..Petit Parisien" befaßt sich mit den unerwünschten und verbrecherischen Elementen unter den in Frankreich lebenden Ausländern. Frankreich habe eine so liberale Politik aeführt. daß es aus seinem Boden bis zu 3 Millionen Aus- länder beherbergt habe. Man habe aber fest, stellen müssen, daß sich hierunter die übel- sten Typen des internationalen Verbrechertums befinden. Etwa 70 vom Hundert aller dieser Emigranten mache ein übles Gesindel aus.

NaMilia-TelllingspIlm aufgegeben

^Vbikbuek ljsr kriti^cfien / Vorrzciils^'nel Konto« sn? >n I^oncton

London. S. November. Das Weiß­buch. das die englische Regierung Uber das Palästina-Problem am Mittwoch veröffent­licht hat, bringt die erwartete Ankündigung, daß die Regierung den Teilungsplan für Palästina aufgegeben hat und daß sie jetzt versuchen will, selbst eine Verständigung zwi­schen Arabern und Juden herbeizuführen, und zwar auf einer Konferenz zwischen Ara­bern, Juden und Vertretern der benachbar­ten Staaten in London.

Das Weißbuch enthält weiter den Bericht der Palästina-Kommission, der sogenannten Woodhead-Kommission. In dem Bericht heißt es. daß man zwar einstimmig den ursprünglichen Plan der Peel-Konferenz abgelehnt habe Palästina zu teilen, daß aber dennoch auch die Woodhead-Kommission zu keiner Einigung über einen neuen Plan ge­kommen sei. Tie Negierung behält sich bei der Einberufung der Konferenz nach London von vornherein das Recht vor. die Führer der Freiheitsbewegung als Kon­ferenzteilnehmer abzulehnen. Man hoffe, daß die Erörterungen, in die auch die Frage der Einwanderung einbezogen werden soll, zu einer Einigung über die künftige Politik führen. Bei Erwägung und Festlegung ihrer Politik werde die Regie- rung ständig den internationalen Charakter des Mandats im Auge behalten.

Das Weißbuch enthüllt ferner, daß die Schwierigkeiten, denen sich die Wood­head-Kommission gegenübergesehen hat. in

erster Linie darin gelegen haben, bei einer Teilung eine für alle Teile gerechte Grenze zu finden. Es behandelt im einzelnen die drei Teilungspläne die die Woodhead-Kommis- sivn. abgesehen von einigen jüdischen Vor­schlägen. hat prüfen müssen und enthält die Gründe sür die Ablehnung dieser Vorschläge. Abgesehen von politischen Erwägungen hat­ten bei den Beschlüßen finanzielle und wirt­schaftliche Gesichtspunkte mit berücksichtigt werden müssen.

Der parlamentarische Korrespondent von Preß Association will misten, daß entweder Ministerpräsident Chamberlain selbst oder der Dominion- und Kolonialminister MacTonald den Vorsitz aus der vorge­sehenen Londoner Palästina-Konferenz füh­ren werde. Man hoffe, daß sie noch vor Weihnachten beginnen könne: aber es bestehe die Möglichkeit, daß die Konferenz­vertreter nicht mehr rechtzeitig zu diesem Termin kommen können. Wenn innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne keine Eini- gung zustande komme, werde sich die Negie­rung über eine eigene Entscheidung schlüssig werden und sie dem Parlament und der Gen­fer Liga vorlegen.. Es bestehe die Möglich­keit. daß England es ablehnen werde, den Mufti von Jerusalem als arabischen Vertreter anzuerkennen. Tie Peel-Kommis­sion hatte bekanntlich vorgeschlagen, daß Palästina in drei Gebiete geteilt werden sollte in ein arabisches, ein jüdisches und ein britisches Mandat.

..Milmim enthüllt erneut Eowlettratze

OnvoiküMo Kriogs- unc! Wollrovolutionskotzo cior Komintern

Anläßlich des 20. Jubiläums des Kom­munistischen Jugendverbandk^s der Sowjetunion veröffentlicht die Moskauer Presse auch Aufrufe, die die unabänderlichen weltrevolutionären Angriffsziele des Bolsche. wismus nicht nur erneut zum Ausdruck brin- gen, sondern in bisher kaum geführter Schärfe formulieren.

Moskau, 9. November. Das neueste Heft der offiziellen Zeitschrift der Moskauer Ko­mintern enthält einen Ausruf des Vollzugs­ausschusses der Komintern zum 21. Jubiläum der bolschewistischen Revolution. Diese neue Proklamation überschlägt sich förmlich in wilden, haßerfüllten Beschimp­fungen des Nationalsozialismus und Fa­schismus. wobei das Abkommen von München zum Gegenstand der wütendsten Angriffe wird. Bezeichnend ist es jedoch, welche Ver­haltungsmaßregeln die Komintern in diesem Ausruf ihrer ausländischen Gefolgschaft ge- rade der demokratischen Länder gibt. So werden die ..Böller" der sogenannten Demo­kratien kurzerhand aufgefordert, ihre ..reak­tionären" und ..verräterischen" Regierungen zu stürzen.

Weitere Artikel des Komintern-Organs be. schäftigen sich mit der Verteidigung der Außenpolitik der Sowjetunion. Während in den letzten Jahren von sowjetischer amtlicher Seite die offizielle Außenpolitk wenigstens nach außen hin immer von den Machenschaf, ten der Komintern getrennt wurde scheut sich das Komintern-Organ heute nicht mehr die Außenpolitik der Sowjet­uni o n g a n z o f s e n a I 8 d i e seinige zu proklamieren. Diese neue Tendenz tritt bereits dadurch in Erschein»"" d"b der außenpolitische Leitartikler der ..Sowjetskaja Jswestija", hiner besten Pseudonym man einen hohen Beamten des Außenkommis­sariats vermutet, nunmehr den Lesern der Kominternzeitschrift in einem langen Artikel die Grundlagen der sowjetischen Außenpolitik auseinandersetzt.

Darin heißt es gleich zu Beginn, der be­stimmende Faktor der sowjetischen Außen­politik sei und bleibe die ..kapitalistische Ein­kreisung". Daraus folge, daß die Sowjet­union zwar,um den Frieden zu fördern", sich mit kapitalistischen Staaten Verbünden könne, jedoch diesen niemals vertrauen dürfe. Die Entwicklung der tschecho»slowakischen Krise hätte die Nichtigkeit dieses Grundsatzes erneut bewiesen. Der Artikel schließt mit einem Zitat Stalins, das die unzerreiß­baren Bande zwischen den revolutionären Bewegungen auf der ganzen Welt und der Sowjetunion betont und die Sowjetunion als dieBasis der W e l t r e v o l u t i o n" bezeichnet.

Tie Moskauer Presse läßt in neuen Nicht- linien die Aktivierung der Weltrevolutions. Politik Moskaus eindeutig erkennen. Praktisch läuft diese neue Agitation zu allererst aus eine Steigerung der Kriegshetze hinaus.

An anderer Stelle erwähnt die sowjetische Presse folgendes Zitat aus den Werken Lenins, aus dem klar hervorgeht, daß die Sowjetunion nach der Niederlage ihrer auswärtigen Politik in Europa sich erneut in verschärftem Maße der weltrevolutio- nären Agitation zuwenden will:

Wir leben nicht nur in einem Staat, sondern in einem System von Staaten, und daS Bestehen der Sowjetrepublik neben den imperialistischen Staaten ist auf die Dauer undenkbar. Lebten Endes mutz entweder die eine oder wüsten die anderen siegen. Bis dieses End« da sein wird, ist ein« Reihe schrecklichster Zusammenstöße zwischen der Sowjetrepublik und den bürgerlichen Staa­ten unvermeidlich.*

Stalin amnestiert Sud -ka-ek

Reue Verhaftungswelle und Verbannungen

k l z r o k e r I c v t 6er X8 Orerss Warschau, 9. November. Der Krakauer Illustrierte Kurier"-meldet aus Moskau, daß der im Piatakow-Prozeß zu langjähri­gem Zuchthaus verurteilte jüdische Publizist Radek-Sobelsohn vor wenigen Wo­chen nach Moskau zurückgekehrt und wegen besondererVerdienste", die er der GPU. er­wiesen habe, auf freien Fuß gesetzt worden sei. Er soll sogar seine Tätigkeit in der Presse wieder ausgenommen haben. Unlängst sei Nadek als Zeuge in einem geheim gehaltenen Prozeß gegen eine Reihe von Sowjetdiplo­maten aufgetreten. Hierbei soll er sich um die GPU. verdient gemacht haben. Dabei sollen sechs Todesurteile vollstreckt worden sein.

Gescheiterte

paiastirm-PoliM

Die britische Regierung hat ein Weiß­buch über das Palä st ina-Pro­bte m veröffentlicht, das im wesentlichen eine einzige konkrete Feststellung enthält: Sämtliche bisherigen Absichten und Pläne über Palästina sind gegenstandslos und nicht durchführbar. Sie werden da­her fallen gelasten. Das bezieht sich vor al­lem aus den sogenannten Peel-Plan, der be­kanntlich eine Dreiteilung Palästinas vor­sah und der aus den leidenschaftlichen Wider­stand der ganzen arabischen Welt stieß. Mo­nate, wenn nicht Jahre endloser Kommis­sionsarbeit sind damit über den Hausen ge­worfen worden. Die Woodhead-Kommission. aus Grund deren Berichte der Peel-Plan fal­len gelassen werden soll. der bekanntlich das Fazit aus den monatelangen Unter­suchungen der Peel-Kommission war kommt ihrerseits aber ebenfalls zu keinem anderen Ergebnis, als daß die ganze bis­herige Kommissionsarbeit nutzlos und ergebnislos wav. Die Lösung des Pro­blems soll daher jetzt nicht aus dem Wege neuer monatelanger Kommissionsarbeiten und Untersuchungen versucht werden, sondern London will sich direkt einschalten indem man Juden und Araber an einem gemein­samen Konferenztisch in London vereinigen will.

Es bedars keiner näheren Erläuterung, daß dieses neue Projekt nicht einfacher sein wird als das alte, da diese Möglichkeit schon immer bestanden hat und die Tatsache, daß von ihr kein Gebrauch gemacht wurde, schon allein darauf hindeutet, daß man sich von ihr von Anfang an nicht viel versprochen hat. Außerdem scheint nach gewissen Feststel­lungen des britischen Weißbuches aus eng- lischer Seite die Absicht zu bestehen, bei den jetzt in Aussicht genommenen Verhandlungen di^ maßgeblichen Führer des arabischen Auf­standes selbst auszuschließen. Damit besteht die Gefahr daß in London eineEinigung" zustandekommt, die zwar am grünen Tisch theoretisch denkbar ist. die aber unter den obwaltenden Umständen schwerlich Aussicht daraus haben kann, in Palästina selbst ir­gendeine Aenderung eintreten zu lasten, wenn man die Hauptbeteiligten, nämlich die aktiven Führer der arabischen Freiheits­kämpfer. a u 8 s ch a l t e t. Die durch daS Weißbuch geschaffene neue Lage scheint also wie auch der größte Teil der britischen Presse zugeben muß nicht sehr viel rosiger zu sein als die alte. Es bleibt vorläufig bei einem neuen Versuch das heiße Eisen wieder­um von einer anderen Seite anzufasten.

Südafrika anerkennt Aetlsiovien

Rom, 9. November. Außenminister Graf Liano hat den Gesandten der Südafrika­nischen Union. Heymanns, empfangen, der ihm von dem Beschluß seiner Regierung, die italienische Oberhoheit über Aethiopien anzuerkennen und dementsprechend seine neuen Beglaubigungsschreiben auf den König von Italien und Kaiser von Aethiopien auszustellen, Mitteilung machte. Graf Ciano hat den südafrikanischen Gesand­ten gebeten, seiner Regierung mitzuteilen, daß die faschistische Regierung diesen Schritt zu schätzen wisse.

Demokratischer..Erdrutsch' in USA

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Entscheidung

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Reuyork, 9. November. Der mit einem gewaltigen Stimmaufwand bestrittene Wahl, kampf in den USA., bei dem sich die Demo­kraten, die Partei Roosevelts, außenpolitischer Kampfmethoden nicht immer sehr fairer Art bedienten, hat mit einem kleinen demokrati­schen Erdkutsch geendet. Wie die bisher vor­liegenden Ergebniste beweisen, ist Roose- velt so gut wie Überall in die Defen­sive gedrängt. In einigen der wichtig­sten Staaten, so in Neuyork, gelang es den Demokraten, lediglich mit einer schwachen Mehrheit als knapper Sieger durchs Ziel HU gehen. So betrug die Roosevelt-Mehrheit m Neuyork lediglich noch rund 70 000 Stimmen gegenüber mehr als 500 000 bei der letzten Wahl 1936. Das ist eine äußerst beachtliches Ergebnis, wenn man bedenkt, daß es sich bei dem demokratischen Kandidaten um den mehr berüchtigten als berühmten Juden Lehmann handelt und Neuyork in seinen Mauern etwa 2V« Millionen Juden beher­bergt. In einer ganzen Reihe von Bundes­staaten konnte die Demokratische Partei sogar von ihren republikanischen Geg. nernre st losüberrundet werden. So wurde in Pennsylvanien. wo die Demokraten 1936 einen überwältigenden Sieg errangen, der republikanische Kandidat gewählt.

Nach den bisher vorliegenden Ergebnisten gewannen die Republikaner min. bestens 67 neue Sitze im Repräsentanten­haus. neun im Senat und eroberten außer­dem nicht weniger als zwölf Gouverneur­posten! Die Zahl der republikanischen Sitze im Repräsentantenhaus, die neu gewonnen wurden, wird aber zweifellos 70 noch über­

steigen, weil über 53 Sitze eine noch nicht gefallen ist.

Besonders sensationell wirkt die Niederlage des persönlichen Freundes Roosevelts, des Gouverneurs von Michigan, Murphy, so­wie die Niederlage des Gouverneurs von Wisconsin. Lasolette, besten Familie bereits zu einer Art Dynastie geworden war. weil siö über 40 Jahre lang in Wisconsin die Geschäfte des Staates besorgte.

Bei der Wahlhandlung selbst kam eS während der Nachmittagsstunden in ver­schiedenen Bundesstaaten zu ernsten Ruhestörungen. Die schwersten Zwi­schenfälle ereigneten sich in Harlan und in anderen Teilen des Staates Kentucky, wo bei zahlreichen Schießereien sieben Perso­nen getötet und zwei lebensgefährlich verwundet wurden. Im Verlaufe eines Wahlstreites in Westvirginien wurde ein Mann erschossen und ein weiterer schwer verwundet. In dem Gebirgsort Li­berty Hill (Tennessee) wurden zwei Personen lebensgefährlich verwundet.

Alles in allem zeigt die Tendenz des Wahl, ergebnistes jedenfalls ein erhebliches Anwachsen der Republikaner vor allem im größten Bundesstaat, in Neuyork. sowie in erster Linie im mittleren Osten. Für die Argumente, mit denen auf demo­kratischer Seite der Wahlkampf bestritten worden ist die Roosevelt-Garnitur erging sich stellenweise in geradezu hysterischen Aus. fällen gegen die angeblich drohendefaschi­stische Gefahr" sowie für den Prästdent- schaftswahlkampf 1940, sür den die jetzige« Wahlen der erste Auftakt waren, ist daS vei« gute« Zeichen.

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