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Calw.

Gestrickte wollene

Socken

empfiehlt in guter Qualität um billigen Preis

A. Armbruster.

Hirsau.

Bau-Akkord.

Ich beabsichtige ein neues Haus zu bauen und die Maurer-Arbeit zu verakkor- diren.

Liebhaber, welche Lust haben, lade ich

ein, von dem Ueberschlag, den Bedingungen und den Zeichnungen Einsicht zu nehmen und mir ihre Angebote, in Procenten aus­gedrückt, schriftlich längstens bis 15. d. M.,

Nachmittags 1 Uhr, im Waldhorn zu übergeben.

Schreinermstr. Burghardt.

Calw An die Ortsvorsteher.

In Folge ergangener Anfragen in Betreff der Anfertigung von Wählerlisten für die Wahl der Abgeordneten zum deut­schen Reichstag wird den Ortsvorstehern eröffnet, daß es an den in den Gemeinden schon vorhandenen, für andere Zwecke ent­worfenen Wählerlisten entfernt nicht genügt, daß vielmehr unter allen Umständen neue Wählerlisten nach dem vorge« schriebencn (in der A. Oelschläger'schen Vuchdruckerei zu habenden) Formulare doppelt ausgefertigt werden müssen, daß ferner die in der Ministerialverfügung vom 4. d. M. (Staatsanzeiger Nr. 5), bestimmten Fristen bei schwerer Verantwortung ein­zuhalten sind, weßhalb das Oberamt jeden über den festgesetzten Termin ausbleibenden Bericht durch Wartboten abholen lassen wird.

In denjenigen Gemeinden, in welchen keine geordnete Wahl-Urnen vorhanden sind, sind solche alsbald anzuschaffen.

Den 9. Januar 1871. K. Oberamt. Thym.

Nachrichten vom Kriegsschauplatz.

Offiziell. Versailles, 5. Jan. Die gegen die Südfront vor Paris errichteten Batterien, deren Armirung vom Feinde nicht gestört worden ist, beschossen im Laufe des heutigen Tages die Forts Jssy, Vanvres und Montronge, die Verschanzungen von Villejuif, Point du jour und die Kanonenboote. Gleichzeitig wurde die Beschießung aus der Nord- und Ostfront kräftig fortgesetzt, zum Theit aus neu errichteten Batterien. Erfolg sehr günstig, trotz ziemlich starken Nebels. Diesseitiger Verlust 4 Mann todt, 4 Offiziere, 11 Mann verwundet.

Die Beschießung des Forts Rosny ist seit 29. Dez. von furchtbarster Wirkung. Für bombenfest gehaltene Kasematten sind von Kugeln durchbohrt.

München, 7. Jan. (Telegramm an das KriegSmiuisterium.) Chatenay, 6. Jan., Mittags. Beschießung der Südfront mit Erfolg fortgesetzt, die Forts Jssy und Vanvres sind bereits zum Schweigen gebracht.

Offiziell. König an die Königin. Versailles, 6. Jan. Gestern von 9 Grad Kälte auf 1 Grad Wärme gestiegen, heute völ­liges Thauwelter, 7 Grad Wärme, schöner Sonnenschein. Beschießung hat bereits Fort Jssy zum Schweigen gebracht. Ueberall anscheinend gute Wirkung. Unser Verlust 3 blessirte Offiziere, 10 Mann, darun­ter 4 Tvdte.

sion führt unter den Tobten von dem Artilleriegefecht in Noisy le Grand am 21. Dez. auf: Jakob Friedr. H olzäpfel v. Möttlingen, Obermann in der 7. Batterie, Schuß durch das Herz.

'WO. Stuttgart, 3. Jan. (9. Sitzg. d. Kamm. d. Abg. Schluß.) Finanzminister v. Renner ist der Ansicht, daß schon für den nächsten Etat einige Abhilfe eintreten müsse; über die nähere Art und Weise vermöge er sich heute noch nicht auszusprechen. In Folge der Erhöhung der Staatsschuld und anderer Umstände werde die Steuerlast nicht unbedeutend erhöht werden. Es lege sich deß- halb die Frage nahe, ob der bisherige Vcrtheilungsmaßstab bestehen bleiben könne? Ueber diese Frage soll die Kammer schon bei der Berathung des nächsten Etats sich auszusprechen Gelegenheit erhalten. Seit 50 Jahren haben sich die Verhältnisse so total geändert, daß der Vertheilungsmaßstab den heutigen Verhältnissen nicht mehr ent­spreche. In anderen Staaten sei der Maßstab etwas beweglicher und werde von Etat zu Etat festgestellt. Zunächst werde es sich bei uns um eine neue Einschätzung der Gebäude und der Gewerbe han­deln ; habe man damit eine sichere Grundlage erworben, so könne man an Aufhebung des Provisoriums denken. Ein solches könne aber noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Einige Abänderungen las, sen sich vielleicht aus Anlaß des nächsten Etats vorlegen. Lenz ist von dieser Erklärung des Herrn Ministers vollkommen zufrieden ge­stellt, ebenso bald darauf Hörner. Pfeiffer wirft Mohl vor,

Boulüconrt 3. Jan. Mözimes wurde gestern Mittag von! derselbe stelle allerdings Erhebungen bei den Steuerpflichtigen an, benütze

Preußischen Truppen besetzt. Ueber 2000 Gefangene gemacht, darum ter 98 Offiziere. 100 Geschütze erbeutet, und viele Vorräthe an Lebensmitteln.

Offiziell. Charleville, 5. Jan. Haudstreich auf Ro- croy gelungen. Soeben kapitulirt die Festung. Zwei Kompagnien besetzen noch heute dis F-stung.

Möziöres, 6. Jan. Rocroy heute besetzt. 360 Gefangene gemacht, 72 Geschütze, eine Fahne, viele Waffen erbeutet, sehr be­deutende Vorräthe au Munition und Lebensmittel vorgefundcn. In Rocroy acht deutsche Gefangene bestell, darunter zwei als Spione festgehaltene Preußen. Der Handstreich wurde gemacht mit 5 Ba­taillonen Infanterie, 2 Eskadronen Humren, sechs Feldbatterien, einer Pionierkompagnie.

Sonstige Nachrichten.

Calw, 9. Jan. Eine schauderhafte That versetzte am letzten Donnerstag früh die hiesige Einwohnerschaft in große Aufregung. Ein Cisenbahnarbeiter, dem Vernehmen nach ein Neapolitaner, hatte nämlich Nachts zwischen 12 und 1 Uhr den Bäcker Gros hier, in dessen Wirthschaft er Abends gewesen und in dessen Haus er sich spä­ter verborgen gehalten zu haben scheint, mit einem Messer im Bette überfallen und ihm hiebei, so.oie während des nun folgenden Ringens, bei welchem Gros den Bösewicht dreimal zu Boden geworfen haben soll, aus der linken Seite des Halses eine ca. 8 Zoll large Schnitt­wunde, und theils am Oberarm, theils an den Lippen und den Fin­gern, noch 6 weitere Wunden beigcbracht; von den beiden Töchtern, welche ihrem Vater vom anstoßenden Zimmer zu Hilfe eilten, erhielt die eine ebenfalls eine bedeutende, ca. 5" lange Halswunde, die an­dere eine minder bedeutende Verwundung am linken Zeigfinger. Als der Thäter durch in Folge der Nothrnfe herbeieilendc Hilfe sich bedroht sah, suchte :r durch ui kleines F.asterchen schlüpfend daS Weile, es wurde aber eisi-s.- n> ihn gst, lr. -ct und noch in der Nacht gelang es, ihn in dcni T -mn im chnpellenberg festzunehmen und hinter Schloß und Riegel zu fffter,. ,.ür das Leben der Verletzten, das an­fänglich bedroh: war, scheu» stmc l efahr mehr vorhanden zu sein.

Tie a ch rz. bi.ee a- . .ch. "1 rllisillste der kgl. württ. Felddivi-

aber nur das Material, das seiner Ansicht günstig sei. Mohl: das sei eine Verdächtigung, die er nur mit Verachtung strafen könne. Präsident v. Weber bemerkt, daß die Aeußerungen beider Red­ner nicht ganz ordnungsgemäß seien und daß es seine, des Präsi­denten, und nicht Mohl's Sache gewesen wäre, sich Recht zu ver­schaffen. Mohl: seine Absicht sei gewesen zu zeigen, daß sich die drei Steucrquellen gleichmäßig gehoben und daß das ursprünglich fest­gesetzte und als richtig anerkannte Verhältniß auch heute noch richtig sei. Schmid: Jedes Wort, das Mohl seiner Zeit über den deutsch- französischen Handelsvertrag gesprochen, sei ein Jrrthum gewesen; Mohl vertrete nur das Historisch-Antiquirte. Der Gesetzesentwurs, betreffend die Forterhebung der Steuern bis Ende Juni, wird mit allen abgegebenen Stimmen angenommen, es sind deren 85. Der Gesetzesentwurf, betreffend die Einlösung der Ablösungs-Obli­gationen wird ohne Debatte mit 85 Stimmen angenommen. Fetzer bringt den dringlichen Antrag ein, an die K. Staatsregie­rung die Bitte zu richten, dieselbe möge der württembergischen Armee und ihrem Führer den Dank des Vaterlandes ausdrückcn. Die Truppen zeigen eine Tapferkeit, einen Heldenmulh, eine Todesverach­tung, daß man den Gefallen?» aufs Grab setzen möchte, wie den Helden von Thermopyle: Wanderer, kommst du nach Sparta, ver­kündige dorten den Bürgern, daß dn uns hier liegen sahst, wie das- Gesetz es befahl. Der Antrag wird alsbald in Berathung genom­men und ohne Debatte zum Beschluß erhoben, da, wie Retter sagt, es sich nicht um eine Berathung, sondern um den Ausdruck einerStimmung handle. Die Kammer spricht sich Einstimmig für den Antrag aus.

Stuttgart, 7. Dez. Die Ständeversammlnng wurde heute vertagt, nachdem sie noch einige Wahlen vorgenommen:

Stuttgart, 5. Jan. Die Kammer der Standesherren ge­

nehmigte heute die Gesetze, betreffend Beschaffung weiterer Geldmittel für Elsenbahnbau und für Fortführung des Krieges, und das Gesetz über Forterhebung der Steuern einstimmig, votirte sodann dem wärt« tembergrschen Heere den Dank des Hauses für seine Tapferkeit, Aus­dauer und Hingebung und drückte die Theilnahme des Hauses den zahlreichen Gefallenen und Verwundeten aus, welche für Deutschlands Ehre und Ruhm eingestanden sind._

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