Freitag. den 26. August 1938

Seile 2

Offizieren, den Diplomaten und den sonstigen Ehrengästen.

Besichtigungen

Der ungarische Rcichsvcrwcser und Frau von Horthy statteten am Nachmittag dem U n - garischcu I n st i t u t und dem Collegium Hungaricum einen Besuch ab, wo ihnen von den zahlreich versammelten Angehörigen der ungarischen Kolonie ein begeisterter Empfang bereitet wurde. Im Anschluß besichtigten die hohen Gäste unter Führung des Reichssport­führers und dessen Gattin das Reichs­sportfeld, worüber sie sich recht befriedigt äußerten. Am Donnerstagnachmittag emp­fing der Reichsverweser den Stadtpräsi­denten von Berlin, Dr. Lippert, der ihm die Grüße der Reichshauptstadt überbrachte und trug sich in das Goldene Buch von Berlin ein.

Zu Ehren des Reichsverwesers und Frau von Horthy fand am Donnerstagabend eine festliche Aufführung von Richard Wagners >Lohengrin" in der Staatsoper statt, die zu einem glanzvollen künstlerischen Erlebnis 'wurde.

Henke Kranzniederlegung in Potsdam und Fahrt nach Nürnberg

Am Freitagvormittag begeben sich die hohen /Gäste im Kraftwagen nach Potsdam, wo Admi- »ral Horthy am Grabe Friedrichs des Großen ' einen Kranz niederlegen wird. Am frühen 'Nachmittag findet ein Frühstück des Reichs- s Ministers des Auswärtigen im Schloß Char­ta t t e n b u r g statt. Vom Schloß Charlotten­burg begeben sich die Gäste mit dem Führer ! zum Lehrter Bahnhof. Nach Ankunft des Son­derzuges in Ebers Walde begleiten Gene- s ralfeldmarschall Göring und Frau Göring die hohen Gäste nach Jagdschloß Hubertusstock und dann durch die Schorfheide nach Karinhall. Am späten Abend folgt die Weiterfahrt nach N ürn- berg, wo die Begrüßung durch Reichsminister Rudolf Heß erfolgt. Am Samstag erfolgt die t Abreise nach Passau und dann die Rückkehr auf dem DampferZsofia". Am Montag sind die hohen Gäste wieder in Budapest.

Starker Eindruck der Truppenparade

in London und Warschau

London, 25. August. Die große Truppen­parade in Berlin hat auf die Londoner Abendpresse einen gewaltigen Ein­druck gemacht. Die Abendzeitungen machen die Berliner Berichte zur Meldung des Tages und bringen unter riesigen Schlag­zeilen eindrucksvolle, durch Funkbilder illu­strierte Berichte von der Schau. Besonderen Eindruck hat auf die Blätter die Vorfüh­rung der schweren Geschütze und der Tanks gemacht.

Die Parade in der Reichshauptstadt vor dem ungarischen Neichsverweser von Horthy nennt die Polnische Telegraphenagentur «die größte deutsche militärische Truppen­schau seit dem Weltkrieg. In dem Bericht der Polnischen Telegraphenagentur heißt es weiter, daß die Truppenschau völlig im Zei­chen der Artillerie und der motorisierten Abteilungen stand. Weiter seien außer den schweren Motorhaubitzen die Abteilungen der Flugabwehr ausgefallen.

Wie wird Prag die Ungarn behandeln?

Zum Abkommen von Veldes

London, 25. August. «Daily Mail" schreibt zu den vorläufigen Abmachungen aus der Konferenz von Veldes, das Abkommen sei noch nicht bestimmt, vielmehr sei ein end­gültiger Abschluß davon abhängig, ob die Tschecho-Slowakei der ungarischen Minder­heit zufriedenstellende Zugeständnisse macht. Tie Abmachungen würden nicht wirksam werden, so lange die tschechische Regierung den unter ihrer Herrschaft lebenden 700 000 Ungarn nicht dieselben autonomen Einrichtungen gewähre, wie die Sude­tendeutschen verlangten. Die Tschechen hätten von vornherein gegen Ungarn sowohl bei ihrer territorialen Ännektion, als auch bei der Behandlung der unter ihrem Joch stehenden Ungarn eine rücksichtslose Hal­tung eingenommen.

Sankau Front durchbrochen

Schanghai, 25. August. Das wichtigste Ereignis an der Hankau-Front ist die Er­oberung Juischangs, das von den japanischen Truppen vollständig besetzt wurde. Die Einnahme der Stadt gelang nach kräftiger Artillerievorbereitung und heftigen Luftangriffen. Die Japaner messen der Eroberung Juischangs große Bedeutung bei, weil damit das Zentrum der chinesischen Hankaufront durchbrochen worden ist, so daß jetzt keine Verbindung mehr zwischen den nördlich und südlich des Jangtseflusses operierenden chinesischen Verbänden besteht.

Llndbergh Wagt WU-Spitzel k.o.

Warschau, 25. August. Der zur Zeit zui Teilnahme an einem Flugkongreß in Moskar weilende Ozeanflieger Oberst Lindbergl hat bemerkt, daß ihm ein GPU.-Spitzel au Schritt und tritt folgt. Lindbergh ist aber bal! der Geduldfaden gerissen. Er habe sich plöhlick umgedreht und mit einem wohlgezielten Hiel den ihm folgendenSchutzengel" k.o. geschlagen um dann ohne Begleitung seinen Weg zun Flugplatz fortzusetzen.

Ausbau -er MpenwaWkMe

Ein Schiff, ein Schkvert, ein Segel! '

barkelrung von Seite 1

fkeiclisveiketirsminisler Or. Oorpmüilor auf 6er Weilksgfikonferens

Wien, 25. August. Im geschmückten Konzert­haus wurde am Donnerstag die Weltkraftkon­ferenz-Teiltagung Wien 1938 von Reichsver­kehrsminister Dr. Dorpmüller eröffnet. Die Bedeutung der Tagung wurde unterstrichen durch die Anwesenheit einer Reihe hervorra­gender Persönlichkeiten des Staates, der Par­tei, Wehrmacht, Wirtschaft und Wissenschaft so­wie von über 1000 Vertretern aus 46 Staaten.

Zunächst nahm der stellvertretende Vorsit­zende des Deutschen Nationalen Komitees der Weltkraftkonferenz, Dr.-Jng. H. Schult, das Wort zu einer Begrüßungsansprache und wies dann auf den Wert der Weltkraftkonferenz für die wissenschaftliche und fachliche Arbeit aller Beziehungen hin.

Dann hieß Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller im Namen der Reichsregie­rung die Gäste willkommen und überbrachte zugleich die Grüße des Schirmherrn der Ta­gung, des Ministerpräsidenten Generalfeld­marschalls Göring, und des Reichswirtschafts­ministers Funk. Das Land war, sagte er, zu klein, um die in ihm ruhenden Energie­quellen der.Natur auszunutzen, denn es fehlte der Bedarf. Auf der anderen Seite stand das große Altreich, das Not litt an elektrischen Stromquellen. Es ist selbstverständlich, daß nunmehr sofort an die Ausnutzung der Wasser­kräfte herangegangen wird. Die Stromschnel­len und Untiefen der Donau sollen verschwin­den und nicht nur den so dringend benötigten elektrischen Strom liefern, sondern auch der Schiffahrt verbesserte Wege bieten.

Die Wildbäche der Alpen sollen, statt Wiesen und Dörfer zu überschwemmen, Kraft st ationen treiben und die Ar­beitslosigkeit bannen helfen, die über den unglücklichen Bewohnern ihre furchtbare Geißel schwang. Wir werden auch durch den planmäßigen Ausbau der Alpenwasserkräfte diese deutschen Lande hier anschließen an die große Kraftwirtschaft des übrigen Rei­ches und damit Kräfte, die infolge der un­glücklichen staatlichen Zerkleinerung bisher

brachlagen, nutzbar machen für die gesamte deutsche Wirtschaft.

Weiter betonte der Neichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller, daß dafür gesorgt sei, durch aufschlußreiche Besichtigungen die Tagungsteilnehmer über alle unsere Arbei­ten zu unterrichten. Sie könnten sich selbst davon überzeugen, was wir in Vorarlberg, am Inn und an der Donau planen und bauen.

Der Wiener Gauleiter Globocnik gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß eine so wichtige internationale Tagung in sei­nem Gau stattfindet. Der Vorsitzende der Wiener Teiltagung, Scktionschef a. D. Ru­dolf Reich, wies daraus hin, daß im Ge­gensatz zu den alle sechs Jahre stattsinden- den Volltagungen, die das Gesamtgebiet der Energiewirtschaft zusammenfassend behan­deln. die Wiener Konferenz als sogenaute T e i l t a g u n g, als Sondergebiet die Ener­gieversorgung der Landwirtschaft, des Ge­werbes, der Haushalte, der öffentlichen Be­leuchtung und der elektrischen Bahnen ge­wählt habe.

Im Anschluß hieran nahm der Vorsitzende des Internationalen Hauptausschusses der Weltkraftkonferez, Sir Harold Hartley (England), das Wort. Er bedauerte, daß Generalfeldmarschall Göring, dessen Name mit dem V i e r j a h r e s p l a n eng ver­bunden sei, nicht anwesend sein könne. Bei der Durchführung des Planes müsse die Energieversorgung des Meiches eine hervor­ragende Nolle spielen und mehrere Fragen des Arbeitsgebiets der Tagung berühren. Hartley ging in seinen weiteren Ausführun­gen dann auf die Geschichte der Weltkraft­konferenz ein. Als weiterer Redner sprachen die Leiter der argentinischen, französischen, italienischen, polnischen und schwedischen Delegationen, die alle der Tagung beste Grüße und Wünsche übermittelten. An den Führer und Reichskanzler sowie an Mini­sterpräsident Generalfeldmarschall Göring wurden Grußtelegramme übermittelt.

Anerhörte Sprache -er L-n-oner Presse

Spanien schon im Bürgerkrieg, und doch gibt es dort keine Kriegführenden. Wenn man einem heranziehenden Taifun dadurch begegnen wollte, daß man ihn nicht als solchen, sondern nur als eine abnorme atmosphärische Depression aner­kennt, der Wirbelsturm ivird wohl seine alles ver­heerende Bahn dahin ziehen, gleichgültig wie man ihn bezeichnet.

Will die Welt den Frieden, so muß sie der Gerechtigkeit offen ins Auge sehen und die sreie Bahn der Aufrichtigkeit beschreiten könne». Sie mutz bekennen, datz es unter den Völkern aus dem Gebiete des Rechtes keine Bevorzugten geben kann.

Für die liebe Aufmerksamkeit, daß ich im Kreise so vieler lieben Kameraden die neu erstandene stolze deutsche Marine besuchen konnte, danke ich nochmals aus das herzlichste. Ich erhebe, mein Glas auf das Wohl Ihres Führers und Reichs­kanzlers und das Gedeihen der Kriegsmarine mit dem aus alter Waffenbrüderschaft kommenden innigen Wunsch, das der prächtigen deutschen Flotte auf allen ihren Fahrten stetes Seemanns­glück beschieden sei.

Generaladmiral Dr. h. c. Raeder

der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, ant­wortete dem hohen Gast:

Mit Genehmigung des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht bitte ich. Euer Durchlaucht im Rainen der Kriegsmarine herz­lichen und aufrichtigen Dank sagen zu dürfen für die gütigen anerkennenden, von so kameradschaftlichem Geist getragenen Worte, dir Sie an uns gerichtet haben. Am heutigen Tage' hat die deutsche Marine die grosse Ehre, in Gegenwart des kriegsbewährten ehemaligen Flot­tenchefs der Kaiserlich und Königlich Oesterrei- chisch-Nngarischen Marine eines ihrer Schiffe mit dem ruhmvollen Namen eines der besten Schisse der österreichisch-ungarischen Marine geschmückt zu sehen.

Ich möchte Euer Durchlaucht die Versicherung aussprcchcn, datz die Kriegsmarine stolz ist auf die ihr nun übertragene Ausgabe, in Zutun st die große Ueberliefcrung auch der österreichisch-ungarischen M a ri n e zu wahren und sortzu setzen. Ich kann Euer Durchlaucht versichern, datz sie allezeit und mit allen Kräften bestrebt sein wird, diese hohe Aufgabe zu erfüllen im Geiste unserer gefallenen Kameraden und Mitkämpfer von der österreich- ungarischen Marine, sie aber auch stets zu erfüllen im Sinne Euer Durchlaucht, der Sie den deut­sche» Marineossizieren stets als leuchtendes Vor­bild eines wagemutigen Kreuzersührers, eines im Kriege erprobten und aufs höchste bewährten Flottcnführers vor Augen stehen werden."

Die äeulsolion 26'iltinZsn sollen über 6ie Vertonungen sekweigen

London, 25. August. Die Londoner Mor­genpresse beschäftigt sich am Donnerstag in erster Linie mit den gestrigen Besprechungen zwischen Chamberlain, Halifax. Sir John Simon und dem Berater der britischen Ne­gierung in Jndustriefragen, Wilson. Sie ist dabei einstimmig der Ansicht, daß die tschecho-slowakische Frage das Hauptthema der Besprechungen gebildet habe. Ein Teil der Blätter verzeichnet in diesen, Zusammenhang die Tatsache.» daß auch der diplomatische Hauptberater der britischen Negierung. Sir Robert Vansittart, an der Besprechung teilgenommen habe.

Das plötzliche Eintreffen Ashton Gwat- kins in London wird von einem Teil der Blätter dahin ausgelegt, daß sich in Prag neue Schwierigkeiten ergeben hätten und die Aufgabe Lord Nuncimans jetzt vor ihrem Höhepunkt stehe. Durchweg haben die Blät- ter die Stirne, einen heftigen Ton gegen die Haltung der deut- schen Presse anz uschlagen <!!!).

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Nun scheint man auch in London die Schwierigkeiten der Vermittlungsaktion Lord Nuncimans in ihrer ganzen Tiefe erkannt zu haben. Vielleicht hat man den Verhandlungs- Partner von der Art und dem Charakter der Tscheche: bislang doch zu optimistisch ange­sehen. Jetzt, da nun die Entscheidungen drängen, scheint man auch in London in Peinliche Verlegenheit zu geraten. Für de» Fall, daß die Vermittlungsaktion sich tot­laufen sollte, sucht man nach einem Sün- den bock. Und den soll ausgerechnet die deutsche Presse abgeben. Es ist jedenfalls ein starkes Stück, wenn die Londoner Blätter einen heftigen Ton wegen der Haltung der deutschen Blätter in der tschechischen Frage anschlagen. Allerdings, den wohlgenährten Herren in den Londoner Nedaktionsstube» brennt die furchtbare körperliche und seelische Not der Sudetendeutschen nicht aus den Nägeln. Sie haben auch nicht seit 2 0 Iah- ren Verfolgung, Terror und Mord erdulden müssen, wie die Sudeten­deutschen. Und wenn sie es hätten müssen, erhebt sich die andere Frage, ob sie eS mit der gleichen heroischen Diszipli. niertheit getan hätten, wie es jene Teut. schen getan haben und noch bis auf de» heutigen Tag tun, obwohl sie doch nichts anderes fordern, als Gleichberechtigung, das Selbstbestimmungsrecht der Völker, von den, ja gerade jene Londoner Blätter immer so voll sind. Solange die selbstverständlichen Rechte der Sudetendeutschen nicht ihre volle Erfüllung gefunden haben und solange vor allem aber eine wildgewordene tschechische SoldateSka und ein mordsüchtiger tschechi­scher Straßenmob glaubt, die dortigen Deut- schen als Freiwild betrachten zu dürfen, solange wird die deutsche Presse es nicht bloß als ihr selbstverständliches Recht, sondern

als ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit ansehen. alle diese Ungerechtigkeiten und Schandtaten anzuprangern!

Hier der tägliche Beweis!

Im Zuge von Böhmisch-Kamnitz nach Letschen bewies sich wieder, daß es in der tschecho-slowakischen Republik genügt, einer mchttschechischen Volksgruppe anzugehören, um roh und rücksichtslos behan­delt zu werden. Das tschecho-slowakische Preßbüro beeilt sich, über den jüngsten Vor­fall eine Mitteilung zu geben. Dieser ent­nimmt man. daß zwei betrunkene Tsche­chen, Slaschek und Kubicak, den Sudeten­deutschen Schacherte angepöbelt und be­droht haben, das letztere deshalb, weil Schacherte ihre Provokationen ignorierte. Wie die offizielle Meldung zugibt, haben die Tschechen versucht. Schacherte ein Abzeichen der Sudetendeutschen Partei gewaltsam zu entreißen. Der angegriffene Sudeten- deutsche versagte sich jedes Eingehens auf die Haßausbrüche der Tschechen.

14 Sudetendeuksche verhaftet

Wie aus Mährisch-Schönberg bekannt wird, wurden in Freiwaldau und Umgebung in den letzten 14 Tagen 14 Verhaftungen von Sude­tendeutschen auf Grund des Republikschutz­gesetzes vorgenommen. Die Verhafteten, unter denen sich einige Amtswalter der Sudetendeut­schen Partei befinden, wurden insPolizei- gefängnis von Mährisch-Ostrau eingelie­fert. Der Bevölkerung der Stadt Freiwaldau hat sich nach den ersten Verhaftungen eine all­gemeine Erregung bemächtigt.

Ungarn und Polen Sei Lord Runtinmn

Prag, 25. August. Lord Nunciman empfing zum ersten Male den Vertreter der nationalen Polen. Abgeordneten Wolf. Ferner empfing er eine ungarische Abord­nung unter Führung der Abgeordneten Esterhazy und Ja ros. Am Samstag wird Mister Ashton Gwatkin aus London' wieder nach Prag zurückkehren.

Völlig unbegründete Gerüchte

London, 25. August. Von amtlicher Seite werden Meldungen desDaily Expreß" und desDaily Mail", wonach die britische Negie­rung demnächst erklären wolle, Großbritannien werde unzweifelhaft eingreifen, falls Frank- reich in seinen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber der Tschecho-Slowakei in einen Krieg verwickelt würde, als völlig unbe­gründete und absurde Gerüchte bezeich­net. Ueber den Verlauf der Besprechungen zwischen Chamberlain, Halifax und Simon am Mittwoch könne keinerlei Mitteilung gemacht werden, doch sei in erster Linie die mitteleuro­päische Lage erörtert worden. Für den gegen­wärtigen Londoner Besuch Ashton Gwat­kin s , so wird weiter erklärt, liege kein beson­derer Anlaß vor. Die Reise trage rein privaten Charakter. Jedoch habe Ashton Gwatkin dem Außenminister Bericht über die letzten Ereig­nisse und die Entwicklung in der Tschecho-Slo­wakei erstattet.

Italienisches Segelschulschiff in Kiel

Die beiden Segclschulschisse der Kgl. Italieni­schen MarineAmerigo Vespucci" undChristo- foro Colombo" sind in der Kieler Bucht ein­gelaufen.

Formierung -er Abwehr -es Wam?

pgläslina-^ag proklamiert / Lnglanü greift setiart cturcti

Beirut, 25. August. Das Palästina- Komitee legte in Damaskus in Anwesenheit von führenden Persönlichkeiten aus allen arabischen Ländern den 22. September als Palästina-Tag für alle arabi­schen und mohammedanischen Länder fest. Der Tag soll mit Umzügen und Geldsammlungen zugunsten der Araber in Palästina begangen werden. Der genannte Termin gilt auch für die Araber Nordafrikas, Indiens und Java.

Zenin zwangsweise geräumt

Im Zusammenhang mit der Erschießung des stellvertretenden englischen Distrikts- Kommissars, der inzwischen gestor­ben ist. mußte die gesamte Bevölkerung aus Anordnung der Militärbehörden die Stadt verlassen und sich einen Kilometer von der Stadt entfernt aufhalten. Nach der Räumung der Stadt durchsuchte das Militär den ge­

samten Ort; wie es heißt, sollen dabei meh» rereHäuserin dieLuftgesprengt worden sein. Für Jenin wurde Ausgeh­verb o t verhängt.

Die Z e n s u r für die Presse Palästinas ist erneut verschärft worden. Alle Zeitungen dürfen küsiftig nur noch die offiziell aus­gegebenen Berichte über Zusammenstöße des Militärs bzw. der Polizei mit Freischärlern bringen. Kommentare oder eigene Berichte über derartige Vorfälle, vor allem auch über Truppenbewegungen, sind verboten.

Mehrere bei dem kürzlichen Gefecht unwert von Haifa gefangengenommene arabische Freischärler wurden vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Bei einem Zusammenstoß in Jaffa sind zwei Araber durch Schüsse schwer verletzt worden. Die Polizeistation der Stadt Lydda wurde von Freischärlern überfallen. Den Polizisten wurden sechs Ge­wehre fortgenommen. Die Täter entkamen.