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Das gemeinsame Liebeswerk des evangelischen Vereins der! von hier von angeblichoffizieller" Seite telegraphirt:DieSphc-

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len 59 auf diese Gemeinde, die übrigen auf Lessen.

Schweiz Bern, 22. Nov. Der Bundesralh beantragt in der Bundesversammlung eine Anleihe von 10 Millionen für schleunigsleEinsührung der Repetirslutzen und Abänderung der allen Gewehre und Kanonen zu Hinierladern !.'D Frankreich. Paris, 22. Nov. Der kleine Moniteur ent­hält detaillirte Angaben über das Hofleben zu Compiegne. Zu­nächst wird neben den Arbeiten und den Ausflügen des Kaisers der ausgezeichnete Gesundheitszustand Seiner Majestät konstatirt Die Zahl der nach Mexiko bestimmten Schiffe beträgt 20, 12 Transportdampfer und 8 zum Transport hergerichtete Linien­schiffe und Fregattten Sie werden erst Anfang Dezember, nach Eintreffen der mexikanischen Post in Southampton, abfahren. Eine Korrespondenz der Indep. beige gibt in Folgendem Aufschluß über die vielfach kommenlirte Mission des Generals Fleury. Die französische Regierung wendet alle Mittel auf eine Annäherung zwischen Rom und Florenz an und wünscht namentlich, daß im Augenblick der Räumung des päpstlichen Gebiets durch die kaiser-! lichen Truppen kein Zweifel über die herrschenden redlichen Ab­sichten bestehe. Deßhalb soll unmittelbar nach dem Abzug der Franzosen, womöglich sogar noch vorher, ein italienischer Unter­händler sich in Rom einfinden. General Fleury hat nun den Auftrag, das Kabinet von Florenz zu veranlassen, diesen Schritt zu thun. Da dieß aber nicht genügen würde und in Rom die Geneigtheit vorhanden sein müßte, einen Unterhändler zu empfan­gen, operirt seinerseits Hr v Sartiges bel Kardinal Antonelli. Gelingt dieß, so begibt sich Fleury nach Rom. um m:t seiner Au­torität die durch seine Regierung eiugeleitete Politik der Versöh­nung zu unterstützen. In diesem Falle würde dann auch die noch immer nicht aufgegebene Reise der Kaiserin nach Rom unterblei­ben, die nur dann notbwend g würde, wenn ein letzter Versuch gemacht werben müßte, dcnPapst zu bestimmen, Italien die Freun­deshand zu reichen. Der Bischof von Versailles har einen Hirtenbrief erlassen über die ernstlichen Gefahren, welche dem päpstlichen Stuhl drohen, und wirft dabei einen Blick auf die allgemeine Aufregung, in der sich jetzt Regierungen und Völker befinden, sowie auf das Unheil, das von allen Seiten und sin jeder Form aus die Menschheit hereinbricht. Auch beklagt er in­ständig. daß dem heil Vater von Seiten der katholischen Christen­heit nicht wirksamer geholfen wird.Wäre der Glaube noch so

der Aufstand fort. Die Nationalversammlung hat bei sämml- lichen Gesandten in Konstantinopel einen Protest gegen die ver­breitete Nachricht der Unterwerfung der Insel eingebracht." 17. Nov. Alle verfügbaren griechischen Truppen werden an der türkischen Grenze zusammengezogen. Die Regierung hat aber­mals eine Note an die Schutzmächte erlassen, worin sie gegen die von den Türken aus Kandia verübten Gräuel Verwahrung einlegt Gegen Kalergis herrscht große Aufregung. Nach den neuesten Berichten aus Kandia hat bei Gonia ein Gefecht stattge­funden.

Türkei. Konstantinopel. 23. Nov. Der Fürst von Ser­bien verlangte wiederholt gleiche Rechte mit Rumänien. Der Fürst von Rumänien zahlt den dreijährigen Tribut zum Voraus sobald die Anleihe effekluirt sein wird. Im Archipel haben verschiedene Schiffdrüche stattgefunden.

Der Seher.

Line Erzählung von E. v. T.

(Fortsetzung.)

Mit diesen Worten setzte er seinen Wegsort, ohne sichweiter um den Taglöhner zu kümmern. Dieser aber biß die Zähne in wil­dem Schmerz zusammen und stieß mit gebrochener Stimme her­vor: Daß ich auch ein solch' verdammt armer Teufel sein mußt Das einzige, was ich auf Erden noch halte, haben die großen Herren mir genommen, um sich Ehre und Reichthümer erkämpfen zu lassen was kümmert ste's, ob ein paar tausend Herzen mehr unglücklich werden?! Hätt's dem Wiesenbauer nicht zugetraut, daß er solch' Geizhals wäre! setzte er nach einer Pause mit ru­higem Tone hinzu, indem er seinem kleinen Häuschen zuschritt. Kommt der Heinrich nicht aus dem Felde heim, so hat der Alte ihn auf seinem Gewissen."

Einige Wochen nach dem Abmarsch der Rekruten ließ der reiche Kaufmann und Maire den Grundstein zu einem großen Speicher legen. Er hatte sich durch Lieferungen für das franzö­sische Heer bedeutende Summen erworben und beabsichtigte nun, seinen Handel und seine Oekonomie ansehnlich zu vergrößern. Man hatte ihm zwar von verschiedenen Seiten gerathen, den Bau _ , bis zur Beendigung des drohenden Krieges zu verschieben, da er

stark wie zu andern Zeiten," ruft er aus,so würde sich in Eu->aber bereits beträchtliche Waarenbestellungen gemacht hatte, so

ropa ein heiliger Kreuzzug bilden, nicht mehr um das Grab des war er halb und halb gezwungen, denselben rasch aussühren zu

Erlösers der Entweihung durch die Ungläubigen zu entreißen, lassen.

sondern um die Verwegenen zurückzustoßen, welche das Erbgut! Da es bei einer solchen Grundsteinlegung gemeinlich recht Petri zu zerstören geschworen haben. Glücklich und tausendmal lustig herzugehen pflegte, so hatten sich viele Leute versammelt, gesegnet seien die Familien, welche der päpstlichen Armee Solda-! die trinkend und plaudernd der Feierlichkeit zuschauten ten gegeben haben! Glücklich und tausendmal gesegnet die Fami-f Einige schauten sich dann und wann verstohlen um, ob der

lien, welche dem heil. Vater reichliche Gaben senden! . . ." i alteWiesenbauer etwa unter derjMenge sei allein er war nir-

Italien. Florenz, 20. Nov. DieNation" spricht sich beute in folgender Weise über den Septembervertrag aus: Der Vertrag vom 15. September ist nur eine Transaktion zwischen dem König von Italien und dem Kaiser der Franzosen gewesen; seine ganze Bedeutung besteht darin, die weltliche Herrschaft des Papstes seinen Unterthanen gegenü^erzustellen, indem sie ihrer eigenen Kraft anheimgegeben wird, damit sie sich allein und durch sich selbst in ihrer Integrität aufrecht erhalte. Der Kaiser der Franzosen hat versprochen, seine Truppen von Rom zurückzuzie-

gends zu erblicken, und schloß man denn, daß der Bau dem neuen Herrn Maire vielen Vortheil bringen werde. E.ner der Bauern machte den Letztem auch sogar darauf aufmerksam, daß der Wie­senbauer gottlob nicht da sei und Alles gut gehen müsse.

Nun mit oder ohne Wiesenbauer," rief Jener lachend, ich baue doch meinen Speicher! Der beste Segen ist doch der Gerdsegen wa der nicht fehlt, da kann man seine Pläne schon durchführen!"

Das Aeußere des Gebäudes war bis auf einige Kleinigkei-

hen; der König von Italien bat garantirt, daß Italien gegen die ten vollendet den Wiesenbauer hatte noch keiner der Arbeiter Souveränität des Papstes nichts thun und nichts versuchen werde, ! in der Nähe desselben erblickt. Man begann schon den innern Wenn aber durch diesen Vertrag Frankreich und Italien Lief Ausbau und noch immer ließ sich Jener nicht sehen.

Rechte des Papstes respektirt haben, so lag es durchaus nicht in! Als der Maire eiues Morgens seinen Speicher besichtigte ihrer Absicht. den Rechten der Römer Eintrag zu thun. Der! und schon anordnete. wo die großen Spiritusfässer und Oelton- Fürst und die Unterthanen sind einander gegenübergestcllt worden, uen liegen sollten, die er kürzlich erhalten halte und die noch in damit diese Prüfung Europa von der Möglichkeit der Dauer der dem Keller seines Hauses lagerten, fand er beim Fortgehen den weltlichen Gewalt des Papstes überzeugen könne. Wicsenbauer vor der Thüre stehen, der mit neugierigen aber gänz-

Griechenland. Athen, 15. Nov DemWanderer" wird lrch ruhigen Mienen da« schöneMebäude betrachtete. (Forts, folgt.)

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