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der Freigebigkeit bei unseren früheren Fürsten nie üblich waren, so kann man sich Lenken, welche gute Wirkung Ließ beim Volke bervorgebracht hat.
Schweiz. In Aarau werden fortwährend Schießpryben mit HinterladungSgewehren (von denen 36 verschiedene Muster vor
natürlich eine Konkurrenz unmöglich war. Bei diesen Antcceden- tien ist er, obgleich ein feiner, schlauer Albanese, den neuesten Ereignissen gegenüber, nicht der Mann, um die Candioten zu beruhigen.
Griechenland.I^At hen, 6. Sept. Mehrere Ortschaften im
liegen) gemacht Anwesend sind Abgeordnete von Baiern, Würt-! oberen Epirus haben sich gegen die Ausschreitungen der Behör- remberg, Baden, Oesterreich und Schweden. Las eidgenössische! den erhoben; 3000 Insurgenten haben die türkischen Truppen Pulver, Las seit einiger Zeit sich in der Presse gegen das ame-! angegriffen und denselben l l Mann getödtet und 250 verwun- rikanische zu vertheidigen bat, soll sich dabei ganz gut bewähren. !det. Die Bewegung beginnt sich über ganz Epirus auszubreiten.
Frankreich. Paris. Die Gespensterfurcht vor dem Zirnd-'läOO neue Freiwillige sind zu den Aufständischen lgestoßen. — nadelgewchr s deint das Signal zu einer gänzlichen Revolution ^ Man versichert, die Botschaiter Frankreichs und Englands hätten der Ausrüstung undElementartakrik gegeben zu haben Obgleich! die Pforte zu großer Vorsicht aufgefordert, um einer allgemeinen das kürzlich erkorene Chassepot-Modell die Zündnadel noch über-! Revolution vorzubeugen. — 7. Sept. Die Generalversammlung bieten soll, so steht Loch der Kriegsminister allen Ernstes inUn-fder Kreter hat die Annexion Kandia's an Griechenland ausgespro- terhandlung mit einem italienischen Fabrikanten, dem Erfinder ^chen und Liesen Beschluß den fremden Konsuln mitgetheilt. eines ebenso wunderbar leichten als kugelfesten und dabei sobil-! Italien. .Flörenz, 14. Sept. Die Verhandlungen über ligen Pan erhemdes, daß dasselbe als Ordonnanz wenigstens der die venetianks^^ Schuld stoßest auf ernste Hindernisse Oester- Elite-Truppen (Garde) keine finanzielle Unmöglichkeit ist. Geht reich beharrt lPrau^ die Vorgangs von Zürich
es so fort, Len Anfang haben ja schon die Widder- und Sporn ! bezüglich-der SMld.seit deM zu bestreiten, während
schiffe gemacht, so kommt Vitruv wieder zu Ehren und die alte' Italien'nufrechtH^lt, daß.besondere S<W> Benetiens allein Testudo wird ihre -stelle einnehmen im ExerzierReglement des aus den^B^sitz Gebiets'haftet.
letzten Drittels des 19 Jahrhunderts! — Paris, 13. Sept ! Mexiko Ein..Schreiben aus .dev Sradt Mexiko vom 10. Wie wir vernehmen, soll Marquis v. Moussier den 28. d. M. Aug. gibt von der Läge des mexikqMÄdn* Kaiserreichs folgende
in Marseille eintreffen. - Die Patrie sagt: Die italie-^ Schilderung: Von Tehuantepec im Süden wis zmn äußersten Nor-
nische Regierung denke daran, die kön Kommissäre aus Vene den ist jeder Hafen durch die Republikaner bedrängt. Die ganze
tien wärrend der Volksabstimmung zuruckuirufen, um dem Aus- Linie der nördlichen Grenzprovinzen bis Matamoras am Rio druck des Volkswillens alle Freiheit zu lassen — Die „Presse" Grande ist in ihrem Besitz Auf der ganzen Küste des mexika- sagt: Aus der Insel Cbios (Skio) habe sich eine griechische Na-!Nischen Golfs verfügt das Kaiserreich nur über den einzigen Ha- tionalversammlung gebildet — Neber die Sendung des Generals fen Vera-Cruz und selbst Vera Cruz wird, wie man uns verst- Castelnau nach Mexiko erzält man merkwürdige Dinge. Ec soll chert, durch die Nähe starker republikanischer Schaaren in bestän- nicht nur die Rückkehr des Marschalls Bazaine veranlassen, son- diger Furcht erhalten. Jalapa San Luis Potosi und Mi'choacan dern auch Anstalten treffen, daß die Räumung des Landes Sei- befinden sich im Zustand der Belagerung. Die Hauptstadt Puebla tens der Franzosen noch vor dem ursprünglich festgesetzten Termin und Oribaza sind durch die Generale Diaz und Orizaba ernsterfolgen könne Man versichert sogar, der General sei bevoll- lich bedroht. Marschall Bazaine, der nach Norden aufgebrochen mächtigt, nicht nur mit Maximilian, sondern - och auch mit des- war, in der Absicht, Juarez' Hauptmacht auf das Unionsgebiet fen eventuell'm Nachfolger zu unterhandeln, namentlich in Be- zu drängen, hat Kehrt gemacht, um der Hauptstadt zu Hilfe zu
zug aus die mexikanische Anleihe, deren Oktobercoupon nicht be- ' ...
zahlt werden — Der Kaiser wird, trotz der Meldung der France, auch am Samstag noch nicht nach Biarritz abreisen.
Niederlande. Amsterdam, 13. Sept. Gestern Abend
haben wiederholte Excesse stattgefunden Der Pöbel verlangte Wiederherstellung der (wegen der Cholera verbotenen) Kirchweihen. und zertrümmerte die Glasscheiben einiger Häuser. Die Patrouillen nahmen verschiedene Verhaftungen vor; mehrere Personen wurden verwundet. Jetzt ist alles wieder ruhig. —
Man versichert: Preußen wolle in die-Ausscheidung Limburgs nur gegen Geldentschädigung und Eintritt Luxemburgs in den Bund willigen
England. London, 11. Sept. Ein Telegr aus Lowest- oft (Hafen in der Grafschaft Suffolc) meldet, daß die Arbeiten zur Legung des Reutter'schen Kabels, welches eine direkte Verbindung zwischen England und Hannover Herstellen soll, begonnen haben. Die Leitung der Signale ist vollkommen
Rußland Petersburg, 14. Sept. Die Amtsblätter melden, daß morgen feüh 7 Uhr die Hinrichtung Karakasow's, wegen des versuchten Kaisermordes, erfolgen wird.
Türkei Candia. Diese Insel, das alte Kreta, die schon im ersten griechischen Freiheitskampf eine hervorragende Rolle spielte, ist neuerdings wieder Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit geworden. Der zur Pacifikation dieses schönen Eilandes, das jetzt wieder die Brandröhre der Mine werden zu sollen scheint, die von langer Hand unter dem Boden der illyrischen Halbinsel gelegt ist, abgesandte Mustapha Pascha, jetzt 90 Jahr alt, hat zwar mehr als 40 Jahre aus Candia die Verwaltung geleitet, sich aber dort keine Sympathien erworben. Seine ehemaligen wenigen Freunde auf der Insel leben nicht mehr; aber das Andenken an seine Gewaltlhätigkeit, an seine Erpressungen und Beraubungen ist lebendig geblieben. Bezeichnend für die Stellung, die er einnahm, ist der Umstand, daß er, obgleich erster Verwaltungsbeam- ter, qleicbreitia die großartigsten Handelsgeschäfte trieb, gegen welche
eilen. Die französische Armee ist jetzt machtlos. Zum mindesten 100,000 Republikaner stehen gegen sie im Feld. Die Revolution zum vollständigen Umsturz der kaiserlichen Regierung hat bereits begonnen. Wir datiren sie von der Entdeckung der Verschwörung gegen dieselbe in der zweiten Woche des letzten Monats.
Asien. Der König vonKorea hat 9 französische Missionäre hinrichten lassen. Der König soll sich auf seine 600,000 Krieger verlassen, die das Land unterhalten muß Korea, zwischen China und Japan gelegen, zählt lauter heidnische Einwohner.
Die Indische Post bietet ein Beispiel der größten Schnelligkeit dar, welche man bis jetzt erreicht hat. Dieselbe durchfliegt ganz Frankreich mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometer (14 geographische Meilen) die Stunde. Auf der ganzen Linie gehen die gewöhnlichen Züge, sobald, der Telegraph die indische Post signalisirt, in dem nächsten>Bc^hof aus das ändere Geleise und die Post, bestehend aus eÄer Lokomotive unoHwei Waggons, saust an ibnen vorüber. ^
Schnelle Justiz wird in Californien geübt. Ein EelbAkKc^^' Journal zeigt eine solche Rechtspflege in folgendem lakonischem ^ Programm an: „Die Geldpost von San-Juan Nevada, mit 30,000 Doll, beschwert, wurde um 5 Uhr des Morgens beraubt. Um 7 Uhr bestimmte und veröffentlichte man dte Belohnung für die Zu- standebri ger dcs geraubten Guts. Um 2 Uhr wurden die entwendeten Beträge wieder auf gefunden. Um 3 Uhr die Verbrecher gefangen und die Untersuchung gepflogen. Um 4 Uhr die Räuber erschossen Um 6 Uhr Bestattung der Hingerichteten."
Ein Irländer, der seinen Schmerz über den kürzlich erfolgten Tod seiner Frau nicht lebhaft genug äußern konnte, ließ mehrere Fässer Dinte in das Bassin seines Parkes gießen, um auch dem Wasser die Farbe der Trauer zu geben.
Nkdigirt, -rdruLl und verlegt von A. Velschtager.