vor dem Lokale mehrere empfehlenswerthe landwirthschaftlicbe Maschinen aufgestellt, auch sind die Verfertiger von solchen zur Aus­stellung ihrer Fabrikate eingeladen.

Der Ausschuß versammelt sich schon Morgens 9 Uhr zu einer Sitzung bei Thudium.

Bei letzterem ist auch eine Liste aufgelegt, worin sich Diejenigen längstens bis zum 20. September einzeichnen wollen, welche an einem gemeinschaftlichen Mittagessen Theil zu nehmen wünschen.

Calw, 12. September 1866 Ter prov. Vorstand: E. Horlacher.

Gefecht bei Tauberbischofsheim am 2L. Juli.

(Fortsetzmio.)

Der anrückende Gegner hatte den Vortheil eines gedeckten und ungesehenen Vormarsches auf der Straße von Külsheim her »nd gün­stiger überhöhender Artilleriepositionen bei der Kapelle auf der Höhe westlich von Bischofsheim. Die ersten Spitzen des Feindes zeigten sich auf dm Höhen des linken Tauberufers etwa um halb 12 Uhr. Gegen Mittag wurden von Jmpfingen aus stärkere Kolonnen bemerkt, welche aus dem Walde auf dem Plateau von Külsheim theils gegen Hochhausen und Perbach .hinunter, theils gegen Bischofsheim hinüber­zogen. Um di/-2 Uhr^fuhren feindliche Batterien gegenüber von Jmpfingen und Bischofsheim auf und das Artilleriegesecht nahm von beiden Seiten seinen Anfang, wobei gegenüber der preußischen Berichte bemerkt wird, daß diesseits nicht 4, sondern 2>/< Batterien thätig wa­rm. Gleichzeitig begann der Angriff des Feindes mit Infanterie auf den Ort Bischofsheim. Das 2. Regiment wies die ersten Versuche des Feindes zurück und machte namentlich auch der feindlichen Artil­lerie durch Plänklerfeuer zu schaffen. Bald aber ging der Feind mit überlegenen Kräften, insbesondere auch von der Seite von Königs­heim vor.

Da ein Festhalten des Ortes durch das 2. Regiment wegen des Anrückens starker feindlicher Infanteriekolonnen gegen die rechte Flanke des Orts nicht thunlich erschien, so ging das Regiment fechtend über die Tauberbrücke zurück. Ein längerer Widerstand in der Front wäre allerdings ohne jene Flankenbedrohung möglich gewesen, hätte aber eben wegen letzterer dem Regiment sehr verderblich werden können. Der Feind besetzte hierauf das linke Tauberufer und die dahin gewendeten Häuser der Stadt.

Zunächst zur Aufnahme des 2. Infanterieregiments und sodann, um das Debonchiren des Gegners zu verhindern, wurden nun von der 1. Brigade gegen die Brücke ans und entlang der Straße das 2. Ba­taillon des 5. Infanterieregiments, sodann das 1. Bataillon desselben Regiments, später das 2. Bataillon des 1. Infanterieregiments und das 3. Jägerbataillon vorgeschickt. Zu demselben Zwecke rückten von der 3. Brigade das 1. Bataillon des 3. Infanterieregiments, dann das 1. Bataillon des 8. Infanterieregiments an die südlich der Straße gelegenen durchschnittenen Hänge, und das 1. Jägerbataillon, sowie das 2. Bataillon des 8. Infanterieregiments in flankirender Richtung durch die an der Lorenzen-Kapelle hinziehende Schlucht vor. Von diesen Bataillonen waren übrigens in der Regel nur je 3 Kompag­nien im Feuer, die übrigen in der Reserve, von dem Bataillon des 3. Regiments kam nur eine einzige Kompagnie znm Schuß. Die preußischen Angaben von 56 Bataillonen, die wiederholt zumal an­gegriffen, sind daher höchst übertrieben. Es waren nur etwa 3, höch­stens 4 Bataillone im Gefecht und von diesen nur ein Bruchtheil in der eigentlichen Feuerlinie. j

Bei dein verheerenden Feuer des besonders entlang des Ufers vollkommen gedem 'steheirden Gegners war es indessen den gegen Bi- sihofsheim vorgerückten Bataillonen nicht möglich, weitere Fortschrittes ^zv iMchew.und iiWMr ORWMst einzudringen, dagegen wurden die Versuche oes Gegneks, ük!?r die Linie der Tauber vorzudringeu, ent­schieden zurückgewiesen und eben damit auch die Aufgabe der Division, vollständig gelöst. §

Eine Umgehung von Bischofsheim in der Richtung auf Titcig- heim hätte nicht von einem Theile der Division ausgeführt werden können, da eine solche Umgehungskokonne direkt auf die bedeutenden preußischen Reserven Hütte stoßen müssen und dadurch der Gefahr aus­gesetzt worden wäre, durch überlegene Kräfte vereinzelt geschlagen oder gar abgeschnitten zu werden. Wenn eine solche Umgehung gemacht, werden wollte, mußte sie daher von der zur Verfügung stehenden 4. Division als emem größeren selbstständigen Truppenkörper untcrnom-! men werden, lieber diese aber stand dem württembergischcu Komman-! bauten umsowenigex eine Verfügung zu, als der Korpskommandant selbst gegenwärtig war. Eine Vertreibung der Preußen aus Tau-

berbischossheim dadurch, daß der Ort in Brand geschossen wurde, hätte allerdings herbeigeführt werden können und lag auch Anfangs in der Absicht des Divisionskommandanten. Allein die Erwägung, daß Tauberbischofsheim zu einem befreundeten Nachbarstaate gehöre und daß das Wesentliche des Operationsbefehls, nämlich die Festhal­tung der SAklung auf den Höhen des rechten Tauberufers, auch ohne Hefe haM .M-ßregel erreicht werden konnte und wirklich erreicht wor­den war, mußte ihn hievon zurückhalten. (Schluß folgt.)

Tagesneuistkeiten.

Am 11. Sept. hat ohne vorhergegangene Festfahrten der or­

dentliche Betrieb aus der neuen Bahn zwischen Jaxtfeld und Heilbronn begonnen. (St.A.)

Jsny, 11. Sept. Den 14. Mai d. I. erhielt ein ^jäh­riger Familienvater aus der Nachbargemeinde Beuren von seinem eigenen wuthverdächtigen Hunde auf dem Wege zum Abdecker 5 Bisse, denen zufolge 7 Wochen lang eine prophylaktische Behand­lung eingeleitet und innerhalb 115 Tagen auch nicht eine Spur von gefahrdrohenden Folgen wahrgenommen wurde. Am6. d. M. zeigten sich jedoch die ersten Symptome der Krankheit; am 9 , früh 1 Uhr, fühlte der Unglückliche den Ausbruch derselben na­hen und gemahnte die Umgebung selbst noch zur Vorsicht, wor­auf nach 5 Stunden der Tod ohne heftige Ausbrüche eintrat. Eine vom gleichen Hunde am nämlichen Tage durch 14 Bisse verwundete Frau von 60 Jahren blieb bis zur Stunde gesund.

Frankfurt, 12. Sept. Da die Verhältnisse Frankfurts sich demnächst ohnehin ändern, so unterblieb die auf heute ange­ordnete Verpflichtung des gesetzgebenden Körpers und der ständi­gen Bürgerrepräsintation.

Die Statt Frankfurt wird nun gar keine Kriegskosten bezahlen, da sie preußisch geworden ist und soll auch die bezahlten 6 Millionen zurückerhalten.

Wiesbaden, 12. Sept Wie heute dieMittelrheinische Ztg." erklärt, ist es den nassauischen Blättern untersagt, die vom Herzog von Nassau bei seinem Abschied in Günzburg an die nal- sauischen Soldaten erlassene Anrede ihren Lesern mttzutheilen, weil dieselbe als ein Akt zu bezeichnen ist, der dem ehemaligen Landesherrn, Herzog Adolph, eigentlich nickt mehr zustand. Er spreche darin zu seinen Truppen, während nach rer Auffassung der k. preußischen Regierung die Truppen i». diesem Augenblicke nicht mehr seine Truppen seien.

München, 12. Sept. Auf Anregung deS Abgeordneten Barth hat der Vorstand des Ausschusses des deutschen Abgeord- nerentages den Ausschuß zu einer Berathuna über die allgemeine Lage auf nächsten Sonntag nach Berlin berufen.

Zur Wieberanknüpfung derjdiplomatischenVerbindungen zwi­schen Baiern und P.reußen werden gegenwärtig Einleitungen getroffen.

Dresden, 11. Sept. DasDresd. Journ." sagt: Die Friedensverhandlungen zwischen Preußen und Sachsen haben in Berlin zwar begonnen, doch sind authentische Nackrichten über den Gang derselben nicht eingegangen. Die Zeitungsberichte hier­über beruhen lediglich auf Vermuthungen und sind mit Vorsicht aufzunehmen.

Berlin, 13. Sept. In der Sitzung des Abgeordnetenhau­ses vom Mittwoch wurde die Debatte über das Reicksmahlgcsetz fortgesetzt. Graf Bismarck schildert die Schwierigkeiten, welche aus einer Acnderung. wie sie die Kommission Vorschläge, der Re­gierung erwachsen. Besonders widerstrebten beide Mecklenburg, welche nicht vergewaltigt werden dürfen. Ec weist Schulze-Te- litzsch's Tadel wegen zu geringer Ausbeutung des Siegs zurück. Die Geschichtet werde We mitwirkenden Momente! ausklären und die Benützung des Siegs eher als zu kühn erweisen. Ter Gesetzesentwurs mit der Fassung der Kommission wird mit gro-