betreffenden Lehrer durch Prämien anzuer'ennen. ES erhielt hienach

1) Schulmeister Hahn in Zwerenberg für seine erfolgreiche Thätigkeit an der freiwilligen land- wirthschaftlichen Fortbildungsschule in Zwerenberg 20 st.

2) Derselbe für seine mit manchfacher Aufopferung verknüpfte Lehrtätigkeit in regelmäßigen Abend-

Versammlungen Erwachsener inNeuweiler und Horn­berg 15 st

3) SchulmeisterAlber inLiebelsbergfür seine gleiche Anerkennung verdienenden Bemühungen in

den Abendversammlungen in Oberhaugstett 15 fl.

4) Schulmeister Gärtner in Altbulachfür seine ebenso anerkennungswerthe Thätigkeit am

Orte seines Wohnsitzes 10 st

5) Oberamtsbaumwart Stroh deßgl. für 5

Abendstunden in verschiedenen Orten 5 fl

6) Die mit landwi»thschaftlichem Unterricht verbundene

Sonntagsschule in Decke npfronn, wo die Ge­meinde selbst die Verdienste des Schulmeisters Heinz genügend anerkennt, zu Prämien für die fleißigsten Schüler 5 fl^

70 fl.

Vorstehendes wird hiemit öffentlich bekannt gemacht, nicht nur um die einzelnen Lehrer auch öffentlich zu ehren uad sie in ihrer verdienstvollen Thätigkeit, die von so hohem Werthe für un sere landwirthschaftliche Zukunft ist, auch fernerhin zu bestärken, sondern auch um ihre Kollegen, sofern sie sich dazu befähigt süh-, len, zu ähnlicher Thätigkeit anfzumunteru.

Die einzelnen Gemeinden aber und insbesondere die Ortsschul behörden mögen daraus erkennen, welcher hohe Werth dieser noch nicht überall gebührend anerkannten Thätigkeit der Lehrer beige­legt wird, unv ihrerseits es an der so wünschenswerthen Unter stützung derselben nickt fehlen lassen, damit nicht dem landwirth- schaftlichen Vereine allein es überlaffen bleibe, für die Fort­dauer dieses für Alt und Jung gleich nützlichen und schließlich nur der Gemeinde selbst zu Gute kommenden Unterrichts Sorge zu trogen.

Alzenberg, 12. August 1866.

Der provis Vereinsvorstand: E. Horlachex.

Hiesiges.

Calw, 13. Auz. Das gestrige Concert des Joseph Schä­fer aus dem kön Blindeninstikut München und der Pauline Gauß war ziemlich schwach besucht, was um so mehr zu be­dauern ist, als die blinden Künstler, die unsere-Theilnahme schon ohnedieß verdienen, wirklich sehr Gediegenes leisten. Namentlich ist die Fertigkeit Schäfer's auf der Schlagzitter zu bewundern, aber auch auf der Streichzither und der Flöte zeigt er sich als Meister. Das Glasharmonium bewies sich als passendes Be- gleitungsinstrument der Zither Die Gesangsvorträge sind wohl aus früherer Zeit hier noch bekannt Mögen die Künstler bei einer nochmaligen Produktion, welche sie dem Vernehmen nach veranstalten wollen, durch einen zahlreicheren Besuch erfreut werden!

TageSneuigkciten.

Hr. Oberamtsaktuar Reuß in Calw ist seinem Ansuchen ge­mäß auf dieAktuarsstelle bei dem Oberamt Besigheim versetztworden

Der seitherige Redakteur desStaatsanzeigers", vr. Faber, nimmt von seinen Lesern Abschied. Sein Nachfolger, H. Wie land, glaubt den Anforderungen einer veränderten Situation gerecht werden zu können, ohne die Selbstständigkeit der Ueber- zeugung zum Opfer zu bringen, was Do. Faber nicht zu können erklärt und daher zurücktritt.

Stuttgart,11. Aug. Wir hören, die Fahrten auf der neuen Bahnlinie Heilbronn Jaxtfeld sollen demnäckst eröffnet wer­den. Der in den nächsten Tagen auszugebende neue Sommer­fahrtenplan dürfte darüber Gewißheit bringen. (Schw. M.1

Stuttgart, 10. Aug In der Garnison Stuttgart, Lud­wigsburg und Ulm haben gestern Beurlaubungen von einberuse- nen Landwehrmännern stattgefunden und zwar namentlich aus den

älteren Jahrgängen derselben, was dem Landmann wegen der ohnedieß verzögerten Erntegeschäfte sehr willkommen sein wird. Der Rückkehr unserer noch im Felde stehenden Truppen wird in der ersten Hälfte der kommenden Woche entgegengesehen. (StA.)

Stuttgart, 9. Aug. Durch hohe Hand ist dem württ. Sanitätsverein eine Sendung feiner Leinwand als Geschenk der Kaiserin von Rußland zugekvmmen. Auch wenn unsere Truppen heimkehren, werden ihnen unsere Vorräthe an Leibweißzeug will­kommen sein. Aber es thut nickt mehr noch, daß weiter Verband­zeug, Dettweißzeug, Leinwand in Stücken gesammelt werde. Am

I willkommensten ist immer noch Geld, besonders von solchen, welche ! durch eine Gabe nicht sich selbst wehe thun. Heute Vormittag ! kamen in den Arbeitssaal im Wahl'schen Hause oder setzten sich auf die Treppe desselben 28 meist aus auswärtigen Spitälern halb geheilt entlassene Verwundete, um Leibweißzeug und ein klei­nes Reisegeld zu empfangen. Und so geht es fort und fort. Es handelt sich aber bei Vielen, deren Arbeitstüchtigkeit durch Ver­stümmelung geschwächt ist, darum, ihnen eine Unterstützung für die ganze lange LebenSreise zu sichern Mag auch der Staat, mögen Oberamtskörperschasten und Gemeinden ihre Schuldigkeit thun, es bleibt der freien Vereinsthätigkeit auf lange Jahre noch Vieles zu thun übrig. Wenn es nach der heiligen Schrift eines der schlimmsten Dinge ist, zu sehen, wie ein alter Kriegsmann darben muß, so ist es auch hart, wenn einer W.ttwe der Sohn verstümmelt zurückgegeben wird, welcher die Stütze ihres Atters sein sollte. Für solche Fälle kann nur Ein Gesetz sorgen, das der barmherzigen Nächstenliebe. (Schw.M)

In einem Welsckkornacker bei Ma rbach fand man am 8. Aug. eine aus Wolfsölden gebürtige in Marbach in Diensten ste­hende Magd todt in einer schrecklichen Blutlache. Sie hatte 2 sehr tiefe Halswunden, sodann 5 weitere Wunden an Kinn, Hals und Händen, die ihr mit eincm ganz in der Nähe gefundenen kleinen Taschenmesser beigcbracht worden waren.

Ulm, 10. Aug. Die hiesigeSchnellp." glaubt zu wissen, daß daS 5. Infanterieregiment, welches im Gefecht bei Tauber- bischossheim am heißesten im Kampfe gestanden und die meisten Verluste erlitten hat, am Montag wieder dort einrücken werde.

Nördlingen,9 Aug. Das 8 Bandesarmcekorps ist von heute an auch der Form nach aufgelöst. Prinz Alexander von Hessen bar sein Kommando niedergelegt und die meisten Truppen kehren in ihre Heimath zurück.

Mergentheim, 10. Aug Nach zuverlässigen Nachrich­

ten ist dem gemeldeten Cholerafall zu Großrinderfeld indessen ein zweiter gefolgt; zu Grünsfeld sind 5 Soldaten der Hamburger Tiuppen und 2 Ortsbewohner dieser Krankheit erlegen. Man hofft sehr, daß dieses Militär, welches erst vor 14 Tagen von Hamburg ausgezogen ist und unterwegs viele Leute durch die Cholera verloren haben soll, nun nach Boxberg und Krautheim gegangen ist, lort möglichst isolirt werde. Typhus herrscht in kei­nem der Feldspitäler dieser Gegend. (St. A.)

Karlsruhe, 8. Aug. Um in den Gegenden unseres Lan­des, welche durch die jüngsten Kricgsereignisse vorzugsweise gelit­ten haben, den arbeitenden Klaffen Beschäftigung zu schaffen, ist Seitens der großh. Ministerien der Finanzen und des Handels die Veranstaltung getroffen, daß dort die Eisenbahn- und Stra­ßenbauten und sonstigen öffentlichen Arbeiten in dem ganzen Um­fang, in welchem sie in dem außerordentlichen Budget pro 1866 bis 67 vorgesehen waren, unmittelbar wieder ausgenommen werden.

Die Stadt Frankfurt sieht sich genölhigr, da in Folge der unaufhörlichen Requisitionen ihre Kassen gänzlich geleert sind, ein Zwangsanlehen von 1.200,000 Gulden aufzuliehmen. Dasselbe wird von den Einkommensteuer-Zahlern zum achtfachen Betrage der Steuer erhoben und es werden den Darleihern verzinsliche Schatzscheine verabfolgt.

Wiesbaden, 9. Aug Ueber unsere nassauischen Trup­pen curfiren die abenteuerlichsten Gerüchte; bald sollen sie in München sein, bald nach Wien marschiren Der Herzog von Nassau ist nämlich nock der einzige deutsche Fürst, der bis jetzt, so viel uns bekannt, um keinen Waffenstillstand nachgcsucht hat.

Landau, 7. Aug. Ein beute Nachmittag vom Bund beim Gouvernement eingetroffenes Telegramm brachte den Befehl, daß