dieselben ein, ihren Bedarf an Samen unter Angabe der Größe des anznsäenden Feldes längstens

bis IS. Marz

bei dem Vereinskassier, Herrn Oberamtsthierarzt Stohrer, zu be­stellen. Spätere Anmeldungen können nicht mehr be­rücksichtigt werden.

Zugleich ergeht an alle Diejenigen, welche etwa in der Lage sind, sich mit dem Anbau von Grassamen znm Zweck der Samenge- w iiinilng befassen zu können, die Einladung, die einzelnen Sorten von Grassamen unvermischt von dem Vereine zu beziehen, und ihre dcßfallsigen Wünsche ebenfalls binnen obiger Frist anzumelden. Der Anbau von Grassamen ist ein sehr lohnender, und wird der Verein stets ein fester Abnehmer für reine Waare zu guten Preisen sein.

Die Schultheißenämter der Waldorte werden um möglichste Verbreitung des Vorstehenden ersucht.

Zu jeglicher weiteren Auskunft ist der Vereinssecretär E. Hör lacher in Alzenberg stets mit Vergnügen bereit.

Calw, 17. Februar 1866.

Der Vereinsvorstand: Schippert.

E. Hör lach er, Secretär

TageSncuigkeite«.

DaS erledigte Forstamt Reichenberg wurde dem Reviersör-

ster Bechtner in Lieben;ell übertragen. (St.A.)

Am 18. Februar starb in Cannstatt cer von hier dahin übergesiedelte Herr Dekan Heberle, 53 Jahre att.

Als Geschworne bei den Sitzungen deS SchwurgerichtShofS Tübingen haben auS dem Calwer Bezirk zu sungiren : Ayasse. JohS., Schultheiß in Neuhengstett; Beißer. Louis, Uhrenmacher in Calw; Hahdt. Heinrich, Bäcker und Gemeinderath in Calw; Schmid, Rudolph, Gutspächter in Möttlingen; Wagner, Wilhel m Adolph, Landwirlh in Calw; Ziegler, Otto Friebr., Schultheiß in Gecbingen. Aus den angrenzenden Bezirken: Graf, Stephan, Waldhornwirth in Berneck, OA. Nagold ; Kusterer, Chr., von Unterkvllbach. OA. Neuenbürg; Marquardt, Joh. Gg., Gemein- derath und Bauer in Nufringen, Rentschler, Joh. Gg., Schult­heiß in Unterjetlingen, je im OA. Herrenberg; Rittman , Joh. Ulrich, Gemeinderath in Grunbach, OA. Neuenbürg; Wagner, Joh. Eg., Tuchmacher in Nagold.

AuS Dresden vom 13 Febr. berichten die Dresdner Nach­richten:In einer wahrhaft furchtbaren Situation befand sich ge­stern Nachmittag ein junger Mann, der als geschickter Arbeiter bei einem hiesigen Schlossermeister Geldschränke anfertigt und de­ren schon über 100 abgeliefcr« hat. Eben war wieder ein- jener

namenlosen Angst nicht bedenkend, daß der Phosphor und Schwe- sei'Geruch die Luft verschlechtert Alle Versuche, Lickt zu schaffen, waren vergeblich. Draußen arbeiten sämmtliche Schlosser schweiß­triefend, nur manchmal mit der Frage sich unterbrechend: G, lebst Du noch?"Ja, aber eilt um Gottes willensonst ist's vorbei mit mir. Ich kriege keine Luft mehr!" Und angestrengter würgen und wuchten die Freunde mit Bohrer, Meißel und Dietrich. Es ist vergebens. Jetzt packt den Armen drinnen im eisernen Sarge die Verzweiflung! So jung und le­benslustig aus so entsetzliche Art sterben zu müssen, das ist zu viel. Mil Riesenkraft stemmt er fick gegen die Thür, doch die metallenen Wände spotten der Ohnmacht ihres Verfertigers. Keuchend läßt er ab vom thörichten Versuch. Noch einmal sammelt er sich, wie­der will er Licht, sucht nach Zündhölzchen und findet o gütige Vorsehung, einen Schraubenzieher, der vergessen am Boden liegen geblieben war Jetzt ist noch Hilfe möglich. Er rafft sich auf und innig vertraut mit der Befestigung des verhängnißvollen Schlosses fängt er an, dasselbe loszuschrauben. Wohl wanken ihm die Kniee, die Brust droht zu zerspringen, aber die Hand zittert nicht, sie findet jedes Schräubchen und dreht und dreht fort mit Blitzesschnelle. Jetzt sällt daS Schloß, die Thür springt auf und der Gefolterte wirft sich seinen jubelnden Freunden in die Arme."

Der Aberglaube har eine hartnäckige Natur Bei Elbing schlug ein Maurergeselle eine 70jährige Frau mit dem Knittel tod», weil sie seinem Kinde, wie er glaubte, eine Krankheit ange hext hatte. Die Nackbarn im Dorfe theilten seinen Aberglauben. Er bekam 10 Jahre Zuchthaus.

In Köln fand am >6 Februar eine Bürgervrrjammlung statt, in welcher eine Zustimmungsadresse an bas Haus der Ab­geordneten und eine Adresse an den AppellationSgerichtsrath v. Ammon, als Betätigung der Anerkennung bezüglich dessen Er­klärung über den Art 84 der preußischen Verfassung, einstim­mig angenommen und beschlossen wurde, die erste» an den Prä­sidenten des hohen HausrS, Herrn Grabow, abzusendcn, die letz­te» aber dem Herrn v. Ammon durch eine hiezu gewählte und falls die polizeiliche Erlaubniß nicht versagt wird mit einem feierlichen Fackelzug zu begleitende Deputation zu überreichen. (Von vielen Orten liegen Nachrichten von gleichen Kundgebun­gen vor)

Berlin. 16. Febr. Die von dem Vorsitzenden des Ber­liner Arbeitervereins, Bandow, aus Freitag Abend in der Alhambra berufene Volksversammlung, um «ine Erklärung gegen den Obertribunalsbeschluß abzugeben, wurde polizeilich aufgelöst, ehernen DiebSärgrrnisse der Neuzeit unter den nervigen FäustenMehr als 3000 Personen hatten sich eingesunden, die den Antrag der Söhne Vulkans blank und spiegelglatt hervorgegangen und j auf Erlaß einer ZustimmungSadreffe an das Abgeordnetenhaus man schritt zur Schlvßprobe. Dieselbe fiel aber nicht zur Zufrie-i mit stürmischem Beifall aufnahmen. Ein Redner, der den An­denbeit des eigensinnigen Arbeiters aus. Die Riegel und Federn trag vertheidigte, ging auf eine Kritik des Regierungsshstemö ein griffen ihm nicht exact genug ein; es klappte und schnappte ihm! und wurde in seiner Rede von dem beaufsichtigenden Polizeihaupt- mit Einem Worte noch nicht so recht. Gleichwohl ließ sich auch « mann mit der Bemerkung unterbrochen, daß durch die Erklär»«- nicht ermitteln, wo ein Fehler lag. Weil von außen sich nichtigen deS Redners eine Verhöhnung der Behörden ausgesprochen entdecken ließ, begibt er sich mit einem brennenden Talglicht ins j sei, woraus ein -.unbeschreiblicher Tumult entstand. Der

Vorsitzende ibeilte daraus mir, kaße der? Polizeihauptmann während des Tumultes die Auflösung der Versammlung ausge sprechen habe. Unter unaufhörlichen stürmischen Hochrufen auf die Abgeordneten ging die Versammlung auseinander. (Auch in Königsberg wuhde eine zu gleichem Zweck veianstaltete Versamm lung von der Polizei ausgelöst 18 Febr. Heute hat in der Nlbambra eine zweite große Volksversammlung ohne erhebliche Diskussion eine Adresse an den Präsidenten Grabow angenom­men, die durch eine Deputation von 25 Personen zu überreichen ist. Ein dreimaliges Hoch auf das Abgeordnetenhaus beschloß die Versammlung.

Berlin, 19. Febr Tas Staatsministerium hat heule an den Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Hrn. Grabow, ein Schrei­ben gerichtet, in welchem dasselbe die Beschlüsse des Abgeordneten­hauses in Betreff Laucnburgs, des Obertribunalbeschlusses und des Kölner Abgeordnctenfestes für verfassungswidrig erklärt und wo­mit dasselbe diese Beschlüsse dem Präsidenten des Abgeordneten­hauses als unannehmbar zurückschickt.

Berlin, 19. Febr. Darwstavt hat den italienischen Han-

Innere und läßt von außen schließen. Er beobachtet, sondirt, leuchtet hin und her, kann aber nicht wegkriegen, wo eS hängt. Nun, so muß daS Schloß wieder herunter, macht auf!" Die draußen stehenden Gehilfen fangen an zu schließen, allein die Riegel weicken nicht mehr. Einer nachdem andern versucht, aber keinem gelingt eS. Eine lange bange Viertelstunde ist schon ver­gangen Der Eingeschloffene, von Natur muthig und nervenstark und deßhalb unverzagt, bemerkt jetzt zu seinem Schrecken, daß ihm das Athmen schwer fällt und das Licht aus Mangel an Lebens­lust zu verloschen droht Er wird ängstlich und bittet, den Mei­ster zu holen. Derselbe erscheint sofort und arbeitet an dem Schloße herum, mühi sich aber ebenso erfolglos wie vorher die Gesellen. Mittlerweile flackert drinnen das Licht noch ein paar mal schwach auf und verlischt. Dem Unglücklichen bricht der kalte Schweiß aus allen Poren, die Älhmungsbeschwerden werden nahezu unerträglich und ringsum Grabesnackt Licht, nur Lickt! denkt er vielleicht brennt es doch und du entdeckst die Ursache deiner schrecklichen Lage Er sucht in Len Taschen, findet ein Päckcken Zündhölzer und sängt hastig an zu streichen, in der