Blatt an, daß in einem einzigen Bezirke des Lavantthales, im Wolfsberger, mehr als 600 Dienstboten seit Neujahr dienstlos geworden sind.

Der Bürgerworthalter Firjahn in Schleswig ist wegen seiner Nichtannabme eines preußischen Ordens von Seiten des Gouverneurs v. Mantc»siel ausgefordert worden, seine Entlassung als stad-tisele'- Deputirlcr zu nehmen (Also die Weigerung, einen preußischen Orden zu tragen, macht unsähig ,ur Führung eines kommunalen Ehrenamtes! Saubere? Befreiungsregiment das!)

In Hannover ist an 6'trichinösen Schweinen nachgewiesen

worden, daß sie ursprünglich ganz gesund und nur durch das Fressen von trichinösen Ratten in ihren Ställen ang-ckieckt worden sind. In Brünn und Linz haben sich die Trichinen eben-! falls eingestellt, zwei Hausväter sind an dem Genuß trichinen ! haltigen Fleisches gestorben, Frau und Kinder bestig erkrankt^ Auch in Prag haben zwei Familien an die Trichinen glauben! müssen. In Nordamerika ist die Trichinenkrankheit ebenfalls be-, obachtet worden. !

Schweiz Aus den Postämtern inZürich und Bern sind Briefmarder entdeckt worden, rje wie die Hamster Werthbriefe re. i massenhaft in ihre Diebshöhlenabsentin" haben !

Frankreich Paris, 29. Jan. Tie Franzosen bringen die! mexikanische Frage in folgende Formel: entweder unterhalten wi^ fort und fort 30,000 Mann in Mexiko und borgen wir dem Kai-^ ser Maximilian noch 200 Will. Fr. für seine Negierung und, unsere mexikanischen Coupons und Treffer, oder wir stellen jähr-i lich um 100,000 Rekruten mehr und machen ein Anlehcu von, einer Milliarde, um den Nordamerikanern zu imponiren. Daf ganz Frankreich in solcher Weite rechne! und ach äußert, so kamch es dem Kaiser unmöglich gar so schwer unkoirunei!, eine Lösung! für Las auf seine einfachsten Ausdrücke zurückgeführie Problem! zu finden. 1. Febr. Tie France enuümml dem offiziellen, Blatte von Mexiko die Nachrichi, daß Kaffer Maximilian der i Kaiserin der Franzosen die Civilverdienstmedaille verliehen hat, als Anerkennung s, r das edle Beispiel von Much und christlicher Liebe, welches sie bei Gelegenheit der Choleraepidnme durch ihren Besuch in den Hospitälern gegeben habe. DerTempo" sagt heute über die neuesten Streiche, welche die preußische Reaktiv gegen die Verfassung führt:TaS Problem, welches man gegen­wärtig in Preußen verfi cht, kann man etwa dahin sormuliren: suchen, bis zu welch m Grad cs einer Regierung erlaubt ist, eine gegebene Verfassung -u verhöhnen, zu fälschen, zu quälen und selbst offen zu verletze», ohne d e Geduld des Volkes zu erschöpfen."

England. London. Als Vorsichtsmaßregel gegen mögliche Ruhestörungen in Irland ist ein Regiment Liuieninsanterie dahin abgeschiüt worden, dem am nächsten Freitag ein Jägerregiment folgen soll Wodurch die Regierung von neuem ängstlich geworden ist, bleibt dem Publikum fürs erste ein Geheimiüß. Demonstrationen zu Gunsten der Fenier haben an keinem Punki der Insel stattge- filliden und der einflußreiche Theil ter amerikanischen Presse spricht sich mit größter Verachtung über deren Treiben in den Ver-inigten Staaten aus.

Spanien. Aus Ma Lrid wird gemeldet, daß die Negiernng der Depalirtenkammer Gesetzentwürfe gegen die Presse uno bre Vereine vorgelegt hat, die im Publikum einen Übeln Eindruck machen.

Amerika. New York, 24. Jan. Die Einnahme der mexi­kanischen Stadt Bagdad durch schwäre Sotdaien der Ver. Staa­ten, wobei 400 Gefangene gemacht und vier Kanonen genommen Wurden, bestätigt sich Die Republikaner find noch im Besitze Bagdads. Der franz Gesandte Montholon i tterpellirte darüber i den Staatssekretär Seward , welcher, noch ohne Nachricht, an s General Sheridan tclegrapdirie, er solle eine Untersuchung an- ' stellen und die Schuldigen bestrafen. Die Franzosen Hallen Chihuahua besetzt Jnarez ist in El Paso. An der Spitze! der Amerikaner, welche Krieg mit Maximilian und Napoleons wollen, steht Genera! Grant. Der sonst so schweigsame und! nüchterne Feldherr wird Feuer und Flamme, wenn die Rede auf: Mexiko kommt, und macht nicht das mindeste Hehl aus seinen An-fi sichten. Einmal müsse es da unten zum Kriege kommen, meint er,, und je eher desto bester! Es seien noch über 150,000 Mann un-! ter Waffen, altgediente und erprobte Truppen, die alle gern einen

Spaziergang nach Mexiko machten und schnell olles rein fegen würden. Er. der General, wolle sich anheischig macken, den gan­zenJob" in sechs Monaten zu besorgen. Jetzt sei er halb so ! thener, als er später zu stehen kommen würde. Ehe nur ein fran­zösisches Korps nach Mexiko gelangen könne, sei die ganze Arbeit ^getban, undan eine Landung französischer Regimenter sei bei dem ausgezeichneten Stande der Flotte gar nicht >u denken." Diese Grant'scken Aeußerungen sind im Ganzen der Ausdruck der Massen.

! die jetzt an verschiedenen Orten der Union große Meetings zur ! Aufrechthaltung der Monroe Toctrin (die Monroe Doctrin bedeu­tet de» von dem fünften Präsidenten der Union, der Monroe hieß, ausgestelfien Grundsatz,daß die Vereinigten Staaten keine Ein­mischung europäischer Mächte in die inneren Angelegenheiten ame­rikanischer Staa en dulden") halten.

Vermischtes.

Wien. Ein anonymer Bittsteller wendete sich kürzlich ^in einemklassischen" Gesuche an die k k. Lotto Gesällsdirektion mit der Bitte, endlich doch einmal Rücksicht darauf zu nehmen, daß er Familienvater und ein armer Bauer sei, der schon sebr viel Geld in die Lotterie gesetzt Er erwarte ganz bestimmt in der nächsten Ziehung die angegebenen 3 Nummern, und suche sich mittlerweile das Feld aus, welches er kaufen werde.

Ein neuer Stoff, der die Mitte hält zwischen Leinwand und Baumwolle, wird seit einiger Zeit aus China eingcsnhrt. Der­selbe bat einen größeren Glanz als Leinwand und nähert sich in dieser Hinsicht der Seide, während er im Preise der Baumwolle näher steht. Im Handel soll dieses Zeug bereits beliebt sein.

(Unsichtbare Bilder.) Ein gewisser Mr. Stone in London bat eine Methode erfunden, Photographien herzustellen, welche in trockenem Zustande ganz unsichtbar sind und erst sichtbar werden, wenn man das Bild in das Wasser taucht. Sie erscheinen dann als sehr effektvolle Transparentbilter und ist der Effekt ganz ma­gisch. Beim Trocknen verschwindet das Bild dann wieder.

Wasser als Ansatz zn fertigem Bier.

Sehr häufig hält man eine Sache für unschädlich, die cs in der That nicht, sondern höchst schädlich ist. So hält gewiß jeder Brauer und Sckwnkwirtb Wasser für den unschädlichsten Zusatz den er dem fertigen Biere gibt, und doch ist gerade dieses höchst unschädlich scheinende Wasser, das er zusetzt, ein Zusatz, der sein Bier bitter und der Gesundheit nachtheilig macht, so daß ein schwach gebrautes Bier viel weniger schädlich ist, als ein stark gebrautes, dem man zur Verdünnung Wasser zusetzt.

Ohne diesen nachtheiligen Erfolg des Wasserzusatzes wäre derselbe nur eine Betrügerei; so aber ist der Zusatz zu fertigem Biere ein wirklich schädlicher Zusatz. Warum? Man mache den Versuch und lasse ein beliebiges Quantum gutes, reines Brauer­bier auf einem Porzellanteller an der Luft freiwillig verdampfen, bis ein kleiner Rest syrupartiger Konsistenz znrückbleibk; diesen versuche man, und es wird nicht bitter schmecken; ans das Auge einer Katze gebracht, wird er die Pupille derselben nickt erwei­tern; er ist mithin nickt narkotisch, nicht betäubend.

Von demselben Bier ein zweites Quantum genommen und ! demselben ein Drittheil frisches Brunnenwasser zugesctzt und dann eben so verdampft, wird einen Rückstand lassen, der Hochs! bitter schmeckt; auf die Pupille des Auges gebracht bringt er die Erschei­nung einer starken Erweiterung derselben hervor, zeigt somit eine narkotüche (giftige) Wirkung an. Der Wasscrzusatz hat also das starke Eier nicht geschwächt, sondern in seiner betäubenden, berau­schenden Wirkung verstärkt. Woher kommt das? Wir wollenHver- suchcri, es zu erklären und es Sachverständigen zur werteren Prü- sung überlassen. Cs ist anznnchmcn. daß das 'Narkotische und Bittere des Hopfens in eine!:! gut gebrauten Biere mit dem un- veigohrenen Malzzucker oder Malzgummi, die durch den gelamm­ten Brauprozeß aus dem Stärkmehl der Gerste entstanden sind, in einer innigen chemischen Verbindung stebeso daß durch Hin­zukommen anderer Sloffe diese Verbindung zersetzt und das Nar­kotische und Bittere freigemachi wird. Ein solches Zcrsetzungs-