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Mitlkscr

zumStaatsanzeiger" undBeobachter" werden gesucht; von wem? ist bei der Expe­dition d. Bl. zu erfragen.

Einen schönen gußeisernen

Kessel,

etwa anderthalb Eimer haltend, verkauft Ernst Ludw. Wagner.

100 fl. Pfleggelb !

sind gegen gesetzliche Sicherheil zu 4V. ' auszvleihenibei . Jobs. Rolle-

in Kennlheim.

Tagesrieuigkeiten.

Die neuerrichtete zweite Schut'stclle in Stamm beim,hiesi-

genTckanats wurde dem PrivattehrcrK rauß in Stuttgart über­tragen (St.-A.)

Calw. Am Christfestabend ereignete sich das Unglück, daß von 2 Brüdern, Namens Koch, aus Ernstmühl, welche in Hirsau eivgekehrt hatten und so viel man hört, etwas ange­trunken waren, aus dem Heimwege, zu welchem sie den Fußweg gewählt hatten, der Eine, ein Mühlbauer, der gut beleumunde war, .in eine jedoch vom Fußweg abseits liegende, etwa 25' tieft Brunnengrube und dabei aus einen Stein fiel, wodurch er die Hirnschale zerschmetterte und augenblicklich den Geist ausgab. (Da nach andern Mittheilungen angebracht gewesene Schranken aus­gerissen sein sollen, so könnte auch Mutbwillen oder sonst Etwas die Veranlassung zu dem unglücklichen.Sturze gewesen sein)

Stuttgart, 23. Dez ' Am letzten Mittwoch ist der groß- herzoglich badische Minister des Auswärtigen, Freiherr von Eckels­heim, von München kommend, hier eingetroffen. Er wurde am Donnerstag zur Königlichen Tafel gezogen und batte mehrere längere Besprechungen mit dem Frhrn v. V rrubüler. (S a.Baten.)

Stuttgart, 23. Dez. Unserem, durch seinen zoologischen Garten um Stuttgart so hochverdienten Mitbürger, Herrn G. Werner, ist gestern Nachmittag ein Unglück zugestvßm. Derselbe trat in den Käfig der beiden Löwen, wurde von dem Männchen mit den Tatzen an der Brust und am Rücken gepackt, während sich die Zähne der Bestie in die Achsel des i. »glücklichen eingru den. Nur die Geistesgegenwart der Tochter Werner's welche eine in der Nähe befindliche Schranne gegen die Gitterstäbe schleu­derte, und so das Thier erschreckte und von seinem Opftr ablenkte, ist es zu verdanken, daß Werner, obwohl schrecklich zerfleischt aus dem Käfig entrinnen konnte. Indessen sürchuet man sür sein Le­ben^ mindestens wird eine dauernde Steifigkeit des Oberarmes die Folge sein. Ein großes Verbrechen ist vorgestern entdeckt worden. In einer Waldschlucht bei Sillenbuch fand man «heil- weise unter Laub versteckt- den Leichnam des ledigen, vielleicht 33- jährigen in Degerloch stationirten Forstschutzwächters Rebmann,

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aus Her

Ictzungen durch Schläge auf denselben. Der Körper lag aus dem Bauche mit dem Kopse abwärts. Nickt weit von der Unglücks- PLlte fand man auch das nicht entladene Gewehr des Ermorde­ten. Als der grausigen That verdächtig sind zwei ledige Bursche aus Rohrhorf, Söh e einer Wittwe, eingezogen, welche den Reb­mann schon vor einiger Zeit mit dem Tode bedroht haben sollen.

Am Anfänge dieses Monats wurde ein neugeborenes Kind, mit Wachktrich und Draht umwickelt, zwischen Untertür kheäm und Cannstatt todt aus dem Neckar gezogen. Die unbarmher­zige Mutier ist bis jetzt noch nickt ausgefunden. (Schw. M.)

Schorndorf, 23. Dez. Im heutigen AmtZblatte erklären die Müller an der Rems und Umgegend, daß sie von ihrem ge­faßten Beschluß in Ludwigsburg (Erhöhung der Millergebühren bezweckend) abtreten und bei dem alten Milter, nämlich beim Sechszehntcl, bleiben wollen.

Das Versuchsgeschütz -für den ersten Bauer'schen Küsteiibrail- der wird in dem Gieß- und Bohrhause von Augsburg vorberci tct, und die Schießübungen damit im Bodcnsec sollen im künftigen April vorgeuemmen werden. Bauer ladet Stätte, Vereine, Schützen- und Bücgergeftllschaftcn zur Zusendung von eisernen Scheiben cin, die sie nach dem Durchschuß zurückerkalten Aldenburg hat die erste Scheine geschickt, Baicrir gegen 10.000 fl. und 100 Geschosse aufgebracht, Baden widmet der Sache 4000 fl. und stellt 9 Kanoniere.

Baden. Unser neuer Minister des Auswärtigen, Frhr. v. Edelsheim, bereist zur Zeit die süddeutschen Residenzstädte, und

^ konserirt, wie uns die Zeitungen sagen, fleißig mit seinen dort,

, gen College«. Man vermuthet wohl nicht ohne Gcuud, daß eine : Verständigung mit den Nachbarregierungen zum Zwecke geme-. samen Handelns in gesammlbaterländischcn AngelegenhUlen t». Ergrbniß dieser Verhantlungcn sein werde. lFl.?Z.)

! Ter Pfarrer der englischen Kolonie in Baden-Baden ! mit seiner Frau durchgegangcn und hat nur Schulden und - > seine hungernden Kinder in dem einsamen Quartier zurückge lassen. Auch hat ein Pfarrverweser in der Nähe von Baden, wie es beißt, unter bedenklichen Umständen dass Weite gesucht.

! Unter den unbestellbaren Briefen im Frankfurter Brief­kasten fand sich letzten Freitag einer mit der Adresse:An das Chrislkindcke", in dem geschrieben stand:Liebes Christkindchc, gib uns doch zu Weihnachten unsere Augenbrauen wieder, wir wollen dir auch versprechen, daß wir sie nicht wieder abschneideu wollen. Dein Hugo und dein Viktor."

Das Glück ist nickt immer blind Das große L os in dein Ansbach Gulizcnhauser Antthen, 10,000 fl., hat ein kinderreicher, fleißiger Spinner in Augsburg, Lorenz Jaques, gewonnenzum Christkindl",

In Baiern ist neuester Mitlheilung zufolge ras erledigte Ministerium des Innern dem Kultusminister v. Koch übertragen worden. Derselbe hat sich als Mann von freisinnigen Grundsä­tzen bewährt und wird daher dieser Ausgang einer keineswegs un vedeuklichen Krisis im ganzen Lande freudig begrüßt, das Häuf­le u der Ultramontanen und Stockbureaukraten natürlich auögc nommcn.

DieN. Fr. Pr." schreibt:Man hört in neuerer Zeit wieder vielfach versichern, daß Oesterreich einer AnNherung an die Mittelstaaten nicht abgeneigt sei, und daß diese im nächsten Monat wieder einen Aulauf nehmen wollen, uni auf die Lösung der schleswig holstcin'schen Angelegenheit Einfluß zu gew nnen Es mag sein, daß derlei beabsichtigt wird, aber wir wagen de» Mittelstaaten einen Erfolg nicht vcrauszusagen.

Wien, 20. Dez. Nach derPresse" hätten die amerikani­schen Gesandten in Wien und Brüssel zu erklären gehabt, daß Truppenanwerbungen für den Kaiser von Mexiko mikAnwcrbttn gen für Juarcz in den Unionsstaaten beantwortet würden. (Ganz nach dem Grundsatz:Haust du meinen Juden, hau ich deinen Juden.")

Wien, 22. Dez. .Auf diplomatischem Wege ist hier die folgende wichtige Nachricht eingetroffen. Aller Wahrscheinlichkeit, nach wird kn diesem Augenblicke in London zwischen England. Frankreich und Rußland darüber verhandelt, gemeinsame Maßre gcln zu ergreifen, um den abnorme» Zuständen in Griechenland zu steuern. Es heißt, gleickzeiiig sollen von Malta aus 2 eng ­lische, ans den Gewässer» von Nizza und Dillasranca je 2 fran­zösische und 2 russische Kriegsschiffe sich in die Häfen von Nauplia und in den Piräus, verfügen: die Engländer würdeiz Naüplia und Syra besetzen. Eine von den drei Mächten ernannte Höm-

! Mission würde die Veisassung suspendireu und die Kammer auft Klüsen. Die Köln. Ztg. welche diese Nachricht in ihren Spalt?» i bringt, kann die Richtigkeit nickt verbürgen, wohl aber versichern, idaß die Angelegenheit heute unsere diplomatischen Kresse aififtle -genllich beschäftigt. Gewiß ist auch, daß sowohl der Herzog von . ^Grammcilt wie Herr BloomsiclL außerordentliche Couiriereerhal­ten haben.

Unterrichte!»! Privatschreiben aus Oesterreich glauben,; daß Oesterreich den Ungarn zwar ciinge der gewünschten beso " deren Minister, nicht aber politische Minister in> besonde»en Sinne des Wortes zugestehcn wiid. Das Wesen p?s beabsichtig ten Kompromisses soll noch immer darin bestehen, ^ die beiden Reichstage diesseits und jenseits der eitha neben einander ta­gen, und sür die gemeinschaftlichen Angelegenheiten Telegirte er­nennen sollen. Aber die Schwierigkeit besteht gerade in der De-

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