Strohhüte

in großer Auswahl zu billigen Preisen em­pfiehlt I. F- Oesterlen.

100 fl. Pflcggeld

hat sogleich auSzuleihen

Christian Wid maier.

Calw.

Von beute an setze ich den

Kalbfleischpreis von 11 auf 10 kr.

herunter. Friedrich Essig der ält.

M Eine gute Kuh sammt Kalb

hat zu verkaufen Christian Bozenhardt.

Verlorenes.

Am Sonntag, den 21. d. M., ging von Hirschau bis Mötllingen eine blautu­chene Weste, in ein rotheS Tüchle cinge« schlagen, verloren ; der Finder wird gebeten, beides gegen gute Belohnung bei der Re­daktion d. Bl. abzugeben.

Tagesneuigkeiten

In Mo hingen, OA. Herrenberg, begab sich am 18. Mai

früh eine Mutter zur Schafschur und legte ihre Kinder, worun­ter ein sünfjähriger Knabe, ins Bett der Großmutter, über wel­chem, um sich aufrichten zu können, ein Seil mit einer Schlinge befestigt war. Auf eine bis jetzt unerklärliche Weise brachte der älteste Knabe seinen Kopf in die Schlinge. Die jüngeren Ge­schwister riesen der Großmutter um Hilfe; weil dieselbe aber zö­gerte, indem sie keine Gefahr zu befürchten schien, fand sie den Knaben bereits todt. (Ges.)

Stuttgart, 19. Mai. (150. Sitzung der Abgeordneten­kammer.) Das Finanzministerium bringt mehrere Nachexigenzen zum Etat des Kriegsministeriums ein, und zwar 3492 ft. 45 kr. jährlich für das Ehreninvalidencorps, 50,000 fl. jährlich für die beschlossene Löhnungserhöhung der Unteroffiziere und Soldaten, sodann für weitere Herstellung kalibermäßiger Geschütze auf Las zweite Etatsjahr 15,806 fl., auf das dritte 13,52« fl., endlich sür Gründung eines Jnvalidenfonds 600,000 fl. Der Äesetzes- entwurf über die Creditverhältnisse der Studirenden wirb mit 70 gegen 2 Stimmen angenommen. Dagegen stimmten Ecarh und Sarwey. Die Tagesordnung führt aus den Ausgabe-Etat der Posten. Wächter und Golther stellen Len Antrag, den Kon­dukteuren, Briefträgern, Packern und Bureaudienern eine jährliche Aufbesserung von je 50 fl. zukommen zu lassen, wirb jedoch ab­gelehnt. Graf v. Zeppelin und eine Anzahl weiterer Abgeord­neten stellen den Antrag, die Aversalvergütungm sür Las Land­postbotenwesen, welche gegenwärtig von Len einzelnen Amtsver- fammlungen geleistet werden, in sämmtlichen 64 Oberämtern ganz auf die Postkasse zu übernehmen. Minister v. Larnbüler tritt diesem Anträge entgegen, indem sonst die werthvollen Ver­träge, welche mit den Amtsversammlungen abgeschlossen wurden, fallen müßten. Dentler stellt den Antrag, man solle die Beiträge der einzelnen 64 Bezirke zusammenstellen und sie dann nach dem Steuerfuß umlegen, oder, wenn es thnnlich sei, auf die Staats­kasse übernehmen. Frhr. v. Gültlingen, v. Schab und Mäulen stellen den Antrag, die Regierung zu bitten, bis zu Berathung des nächsten Etats die Frage in Erwägung zu ziehen, ob nicht die Kosten für die Landpostanstalt auf die Staatskasse übernom­men werden können. Der erstere Antrag wird abgelehnt, der des Frhrn. v. Gültlingen angenommen. Es folgt nun der Be­richt der Finanzcommission über die Telegraphen. Auf den Wunsch von Grathwohl um wohlfeilere Preise sür die Telegramme ent­gegnet der Minister, daß Württemberg bereits die wohlfeilsten Telegramme in Europa habe. Im Uebrigen wird der Etatsatz von durchschnittlich 9000 fl. jährlich als Ertrag der Telegraphen genehmigt.

Stuttgart, 19. Mai. Von dem Bericht des Abg. Mohl über die Eisenbahnen siud bis jetzt 17Bogen im Druck ausgege­ben, und noch ist man immer noch so sehr in der Einleitung, Laß sich das Gerücht zu bewahrheiten scheint, der Mohl'sche Vortrag werde nicht weniger als 60 Druckbogen umfassen.

Vom mittleren Neckar, 18. Mai. Seit dem 15. d. M. trifft man nicht nur an Kamerzen, sondern auch in frühen Wein­bergslagen zu Untertürkheim blühende Trauben. Außer den Jah­ren 1834 und 1846 war in keinem andern Jahr eine solche frühe Blüthenzeit während der letzten 30 Jahre. (Auch.in Stuttgart finden sich mehrfach blühende Trauben.

Hall, 19. Mai. Auf der Bahnlinie Hall-Crailsheim in der Nähe von Tullau, wo seit längerer Zeit rüstig gearbeitet wird, ereignete sich vorgestern Nachmittag ein sehr bedauerlicher Unglücksfall. Ein an demselben Tage eben erst eingetretener Ar-

I beiter fiel auf die Rollbahn und wurde von einem gerade daher brausenden beladenen Rollwagen überfahren. Die Näder des Wagens gingen dem Verunglückten über die Brust und beschädig­ten ihn so, daß er nach wenigen Minuten den Geist aufgab.

Friedrich Hecker, den die Leute mit seiner Familie in Frank­furt gesehen haben wollten, hat Amerika noch gar uicht verlassen und gedenkt erst im Herbst die alte Heimath wieder aufzusuchen.

Ein tragisches Ereigniß schauerlicher Art, schreibt man der Br. Z. aus Weißkirchen, 8. Mai, asfizirt die Gemüther unserer Stadtbewohner. Ein junges Weib. Mutter von fünf Kindern, wurde von dem ältesten, einem Knaben von 9 Jahren, erschossen. Es geschah heute am frühen Morgen in der Wohnung, zugleich Werkstätte eines Büchsenmachers, mit welchem die Noth jene arme Tischlerfamilie zwang, die Wohnung zu theilen. Während die Mutter ihr Haar durchkämmte, nahm der Unglücksknabe ein Ge­wehr von der Wand, und ohne zu wissen, daß es geladen, ja, sogar eine Kapsel aufgesetzt sei, rief der Muthwillige, Las Gewehr anschlagend:Mütterchen, ich erschieß Euch!" und kaum hatte sie eine Warnung ausgesprochen, drückte er los und der Schuß ging ihr schief durch den Hals ins Gehirn, wo er an der äußeren Knochenschale stecken blieb; sie stürzte augenblicklich todt nieder, ^hne etwas von dem markdurchdringenden Jammergeschrei ihrer Kinder zu vernehmen, als sie die Mutter mit Blut übergossen bewegungslos daliegen sahen. Der unglückliche Knabe hatte sich geflüchtet, und ist seit dem Morgen nicht zu finden.

Frankfurt, 18. Mai. Gestern Abend hielten die Mit­glieder des hiesigen Schützenvereins eine Versammlung, um sich über den Zug nach Bremen zu besprechen. Einstimmig einigte sich die Versammlung dahin, Laß die Frankfurter Festbesucher ge­meinsam mit den Mitgliedern des mittelrheinischen Schützenbun­des, den Schützen aus Baden, Württemberg, Baiern und der Schweiz am 14. Juni, Abends zwischen 7 und 8 Uhr, mittelst eines Extrazuges nach Bremen fahren. Vorher wird in Beglei­tung sämmtlicher hier weilenden Schützen die Bundesfahne, das Schweizer- und amerikanische Banner, sowie die Fahne der öster­reichischen Schützen von dem Römer abgeholt und zur Bahn ge­leitet. Von Franfurtern werden sich etwa 100 Schützen nach Bremen begeben.

Friedberg. Der Prozeß der hiesigen Gastwirthschaft, in welcher Gutzkow in einer umnachteten Stunde jHand an sich selbst legte, gegen den unglücklichen Dichter ist noch in vollem Gange. Die Hotelbesitzerin machte für Beschädigung und resp. Verunreinigung des Zimmers eine Forderung von 470 fl. gel­tend; dieser Tage fand deßhalb eine gerichtliche Expertise statt, und hat dieselbe den ganzen Schaden auf 5 fl., sage und schreibe fünf Gulden, geschätzt.

In Kurhessen sollen nach und nachZdie Spielhöllen auf­gehoben werden. In Wilhelmsbad sind bereits die Pforten ge­schlossen, in Nenndorf und Hofgeismar hört der Pacht zu Ende dieses Jahres auf. Nur in Nauheim ist die Spielhölle bis 1875 verpachtet. Da könnte der Bundestag einmal seine Autorität gel­tend machen.

Dem Turnverein in Aachen war eine Einladung zugekom­men, sich an der Jubelfeier der Rheinprovinz (50jährige Vereini­gung mit^Preußen) zu betheiligen. Da ihm aber der Polizeiprä­sident den Rath gab, seine deutsche Fahne in eine preußische um­zuwandeln, lehnte der Verein jede Betheiligung ab.

Wien, 16. Mai. Den neuesten Nachrichten aus Rom zu­folge sind die Unterhandlungen zwischen dem Papste und Viktor Emanuel ins Stocken gerathen, und es ist kaum Aussicht zur Wiederaufnahme derselben vorhanden. Gewöhnlich verläßliche