geführte diplomatische Korrespondenz vor, Lanza den Gesetzesent- wurf über Verlegung der Huuptstavt nach Florenz, wofür er rie dringlich: Behandlung verlangt. Die Abgeordnetenkammer nahm den Antrag vieler Abgeordneten an, eine Kommission von neun Mitgliedern zu einer Untersuchung der neulichen Turiner Vor« gange zu ernennen. 25. Okt Für die Verlegung der Haupt­stadt nach Florenz wird ein Kredit von sieben Millionen verlangt. Las Exposü des Ministeriums betrachtet die Sanktion des Vertrags vom

Umweg, Verzögerung, Zeit, jeden Umstand hatte er genau berechnet Anna konnte noch nicht in Sasella eingetroffen sein. Er gönnte sich und den Thieren einige Erholung, ^,m sie dann v,n Nerkem zu besteigen und die Gegend vorsichtig zu durchstreifen. Die Pierde konnten ihn indeß leicht verrathen, an sicherer Stelle ließ er sie deßhalb zurück.

Ein vorüberfließender, ziemlich breiter und durch Regen an­geschwellter Bach erregte seine Aufmerksamkeit. Ein Mann würde

5. Sept. als eine politische Nothwendigkeit, überzeugt, daß die, ihn ohne Gefahr durchschritten daben, Anna durste es kaum wagen Wohlthaten desselben unermeßlich größer sind, als seine Unzuträglich-! Er verfolgte ihn deßhalb, bis er an einen schmalen Steg kam. keilen Tie Verlegung der Hauptstadt solle die Entfernung der fremden Dort legte er sich in geringer Entfernung mit seinem Begleiter nieder.

Sie müssen den Bach überschreiten", sprach er',und ick, möchte hundert gegen eines wetten, daß sie einen Steg aussuchen werden. Kommen sie hier durch, so sollen sie mir sicher nicht

Truppen vom italienischen Boden zur Folge haben und werde eine zufriedenstellende endgiltige Lösung der römischen Frage vorbercilen

Unter den vorgelegten Aktenstücken befindet welche die Vorbesprechungen zusammenfaßt.

sich eine Note Nigras, Sie stellt fest, daß die französische Regierung gewisse Gewährleistungen verlangt habe, welche geeignet wären, der katholischen Ueberzeugung Vertrauen einzuflößen. Die italienischen Unterhändler waren formell ange­wiesen. alle dem Rechte der Nation widersprechenden Bedingungen abzuweisen. Nigra stellt ferner fest, daß man bei den Vorbespre­chungen wohl verstanden habe, daß die Konvention nicht mehr und nicht weniger bedeute als einen Ausdruck der Gewißheit, daß Italien sich verpflichtet, allen gewaltsamen Mitteln zu entsagen.

Griechenland. In den letzten Sitzungen der griechischen Na­tionalversammlung ist es sehr heiß hergegangen. Fast in jeder Sitzung kam es zum Handgemenge, aber einen geradezu uner­träglichen Terrorismus übte die Gallerte aus. die jeden Redner der Regierungspartei mit Pfeifen und Zischen, mit Fußgetrampel undJucha" empfing, und das Sprechen unmöglich machte, die Redner der Opposition aber mit Händeklatschen und Hoch­rufen begrüßte. Aus die Erklärung des Präsidenten, daß er unter diesen Verhältnissen die Sitzung nicht länger fortsühren könne, wenn der Commandant der Wache für die Sicherheit der Ver­sammlung. der Abgeordnete Grivas, nicht einschreite und die Gallerte mit Waffengewalt leere, erwiederte dieser, daß er nicht im Stande sei, dich zu thun, da alle auf der Gallerte befindlichen Indivi­duen mit Pistolen, Revolvern, Dolchen, Messern und Knüttel­stöcke» bewaffnet seien. Eine Verstärkung der Wachtmannschaft bat darauf stattgcfunden, aber der Tumult, die drohende Haltung der Parteien gegeneinander, die durch wüthende Aeußerur.gen des Beifalls oder des Mißfallens veranlaßte Unmöglichkeit der Ver­handlungen dauerte fort, und die Sitzung mußte geschlossen werden.

In der am 15. Oktober stattgehabten Ziehung der Freibur­ger Fünfzehnfrankenloose sind folgende Seriennummern gezogen worden : Nr. 405, 7360, 5623, 7117, 4947,5095,2236, 5562, 7814, 7923, 6511, 7749, 893, 435, 5026, 1648, 1112, 5780, Z492 und 5871.

Unterhaltendes.

Ein tapferer Mann.

Ei'Mliing von Friede. Friedrich.

(ForN'etziinq.)

Nach Sasella konnte er nur auf ziemlich weitem Umwege gelangen, glückte es ihm indeß, Pferde zu erhalten, so hoffte er zuversichtlich, früher dort als die beiden Flüchtlinge einzutreffen und sich ihrer noch dicht vor ihrem Ziele zu bemächtigen.

Ohne Zögern ging er an die Ausführung dieses Planes. Es war ihm indeß unmöglich, Pferde zu bekommen, und er sah sich deßhalb genvthigt, znrückzukehren und die am jenseitigen Ufer des Flusses zurück gelassenen Thiere nachzuholen. Mit dem Zaum an den Kahn befestigt, mußten ste die Bormida durchschwimmen.

Auch dieß gelang. In größter Eile suchten die beiden Ver­folger die nach Sasella führende Straße zu erreichen und gönnten dann weder sich noch den Thieren einige Erholung. Die Nacht war schon hereingevrochen, als sie sich Sasella endlich näherten. Sie erkundigten sich nach den von der Bormida durch die Berge führenden Wegen und ritten deren Ausgange zu.

Es war nur ein glücklicher Zufall, wenn ste die Flüchtigen hier erreichten, dennoch verlor Volti weder Hoffnung, noch Aus­dauer. Schon Schwereres, mit noch geringerer Aussicht aus Ge­lingen halse er durchgeführt.

wieder entgehen. Der Bursch, der sie begleitet, scheint entschlossen zu sein.Nehmt ihn gut auf's Korn", sprach er zu seinem Be­gleiter,er mag das dafür hiunehmen, daß er uns diesen beschwer­lichen Uinweg hat macken lassen "

Die Nacht war ziemlich dunkel, weil finstere Wolken den Himmel bedeckten, dennoch vermochten sie aus dem Versteck den Steg deutlich zu erkennen. Aus dem nahen Sasella drang dann und wann vas Kewieher eines Pferdes, sonst war Alles still rings um. Hatten die Oesterreicher Vorposten ausgestellt, so mußten sie sich in der Linie derselben befinden, keiner von ihnen dachte indeß hieran.

Stunde auf Stunde verrann und sie nahmen Niemand wahr. Volti's Begleiter verlor die Geduld und entschlief. Mit äußer­ster Anstrengung bekämpfte er selbst die Müdigkeit und hielt seinen Blick unablässig auf den Steg gerichtet, während seinem scharfen Ohre nicht das geringste G.eräusch entging. Auch seine Hoffnung fing zuletzt zu schwinden an, dennoch wollte er bis zum Morgen ausharren, denn es gehörte keineswegs zu den Unmöglichkeiten, daß Anna noch kommen konnte.

Plötzlich glaubte er einige Stimmen z» vernehmen. Er hielt den Athem an, um genauer zu hören. Die Stimmen kamen aus der Richtung des Baches. Wenn sie es wären. Er vermochte noch Niemand zu sehen, aber die Stimmen kamen näher. Ec befühlte das Pistol in seiner Tasche, es war handgerecht. Leise stieß er den schlafenden Begleiter an und legte die Hand auf dessen Mund, um ihm ein Zeichen des Schweigens zu geben.

Gewaltsam suchte er die Finsterniß mit den Augen zu durch­dringen. Da sah er zwei Gestalten über den Steg kommen. Noch konnte er sie nicht erkennen.

Sie sind es," flüsterte er mit vor Aufregung und Freude bebender Stimme seinem Begleiter zu, den er mit der Hand zurück hielt, während er sich vorsichtig halb empor richtete.

Laßt sie beran kommen an uns vorübergehen", flüsterte er.Der Bursck schreitet voran langsam von hinten über­fallen wir sie. Zielt gut aus den Burschen."

Arglos schritt Anna, bis zum Tode erschöpft, mit ibrem Begleiter an den beiden Männern vorüber. Die Nähe Sasella's hielt ihre letzten Kräfte aufrecht. Da vernahm sie Plötzlich Schritte hinter sich. Erschreckt wandte sie sich um. Eine Kugel pfiff an ihr vorbei, sie galt ihrem Begleiter, doch sie fehlte. Anna schrie laut auf. Schon waren die beiden Verfolger an ihrer Seite. Entschlossen hatte ihr Begleiter sein Messer hervorgerissen und stürzte sich damit auf Voltr. Ter kam ihm zuvor und eine zweite Kugel traf seinen Arm. Anna war nahe daran, die Besinnung zu verlieren. Der Advokat hatte sie bereits umfaßt. Mit letzter Kraft suchte sie sich vergebens aus seinen Armen zu befreien.

Ein lautesWerda!" undHalt!" tönte in diesem sAugen- blicke dicht neben ihnen. Erschrocken fuhren alle zusammen. Durch die beiden Schüsse aufmerksam gemacht, war eine in der Nähe befindliche österreichische Patrouille herbeigeeilt. Volti's Begleiter suchte, sobald er die Soldaten erkannte, zu entfliehen, er fiel, von zwei Kugeln durchbohrt, ehe er sich zehn Schritte entfernt hatte.

Volti ließ Anna nicht los. Ein teuflischer Gedanke war m ihm aufgetaucht. Er suchte nach seinem Dolch, um den Mund des Mädchens für immer zu schließen. Ehe er ihn indeß fand, hatten ihn die Soldaten schon ersaßt und gefesselt. Auch Anna's Begleiter wurde gefesselt._( Forts, s otgt.)

Kedigiri, grdruckt und verlegt von A. Wel sck lüg er.