weilen, während die Großfürstin sich morgen zum Besuch der kaiserl, russischen Familie nach Darmstadt begeben wird.

Frankfurt, 6. Okt. Preußen und Oesterreich beantragten in der gestrigen Bundestagssitzung eine Eröffnung an die Bun­deskommissäre. dahin gehend, durch Abschluß der Telegraphenver­träge ihre administrative Befugniß überschritten zu haben, was eine formelle Ungiltigkeit in sich schließe.

Frankfurt, 7. Okt. Der Sechsunddreißigerausschuß wird, wie nun fest bestimmt ist, am 16. in Weimar eine Sitzung hal­ten. Die geschästsleitende Kommission dieses Ausschusses hat aus Porto Allegre (Brasilien) eine dritte Geldsendung für Schles­wig-Holstein (von etwa 300 Mark) erhalten.

München, 6. Okt. Es soll nunmehr höchsten Orts be­schlossen sein, die Portefeuilles des Aeußern und des Handels nicht mehr in einer Hand zu vereinigen, sondern einen eigenen Handelsminister zu ernennen.

Wien, 7. Okt. DieWiener Abendpost" meldet die Ver­lobung der Erzherzogin Maria Theresia, Tochter des Erzherzogs Albrecht, mit dem Herzog Philipp von Württemberg.

Berlin, 6. Okt. Am 5. d. M wurde im englischen Hause

von der zahlreich besuchten Generalversammlung der Gesellschafts vertrag der deutschen Genossenschaftsbank notariell vollzogen. Das Aktienkapital von 250,000 Thalern ist vollständig gezeichnet, und zwar zum bei Weitem größten Theile von den Genossenschaften selbst, so daß auch in der Gründung dieses centralen Kreditinsti­tuts und der Aufbringung der erforderlichen Geldmittel das Prin­zip der genossenschaftlichen Selbsthilfe sich bewährt hat. Die Bank wird mit dem nächsten Jahre ihre Operationen beginnen, und die Einzahlung der ersten 25 Prozent auf die Aktien erfolgt bei Delbrück, Leo und Comp. hier. (Schw. M.)

Berlin, 7. Okt. Die offiziöse Nordd. Mg. Ztg. schreibt: Eine gut unterrichtete Kieler Korrespondenz berichtet abweichenden Mittheilungen gegenüber: Samwer und Franke wünschten die> Enthebung von ihren Furktionen, der Herzog sei entschlossen/ ihrem Gesuch Folge zu geben, um solche Beralher zu wählen/ welche dem Anschluß der Herzoglhümer an Preußen zugethan seien. ^

Berlin, 8. Okt. Die Nordd. Allg. Ztg bemerkt über den Stand der Konferenzen, die Sachlage sei folgende: Dänemark dabe im Prinzip die Theilung des Staats-Activ-Vermögens ab- gelchnt, woraus die deutschen Bevollmächtigten aOs den Vorschlag einer Bauschsumme zurückgekommen seien; Dänemark habe dieses »ck relerenclum genommen und seine Erklärung werde jetzt erwartet.

Rudolstadt. Am 1. Okt. ist im Fürstenthume das neue

Gewerbegesetz und die Gewerbefreiheit in Kraft getreten. !

England. London, 4. Okt. Die Arbeitseinstellung in den großen Eisen- und Kohlendistrikten dauert noch immer in beun­ruhigendem Maße fort. Obwohl in Middlesborough 2000 Ar­beiter vor einigen Tagen zu ihrer Beschäftigung zurückgekehrt sind, so beläuft sich die Zahl der feiernden Werkteute in Staf- jordshire doch noch aus 18,000. Die Fabrikherren weigerten sich! ebenso standhaft auf die Forderungen der Arbeiter einzugehen,! wie die letzteren den Tagelohn von 4'/- Schilling statt 5 Schilling : verschmähen; und schiedsrichterliche Entscheidung ist von beiden E Seiten verworfen worden. In dem schönsten Sommerwctter sind' Tausende von Familien, welche früher in guten Verhältnissen! lebten, dem Mangel, ja fast der Hungersnoth verfallen, und wie^ hoch das Clcud im herannahenden Winter steigen wird, wenn die Ernährer fortfahren, die keineswegs unbilligen Vorschläge ihrer! Brodherren hartnäckig von sich zu weisen, läßt sich darnach be-' messen. Aus öffentliche Unterstützung werden die Darbenden sich, kerne Hoffnung machen dürfen, da sie nicht, wie die Arbeiter in den Baumwolldistrikten, ohne ihre Schuld in Noth gerathcn. Die Volizei von Staffocdshire ist von den Fabrikhcrren ersucht worden,! gegen die gesetzwidrigen Einschüchterungsversuchc der Unzufriedeneu! «nzuschreiten, denn die Leiter der Koalition beschränken sich nicht ^ daraus, Arbeiter, welche ihre Beschäftigung wieder aufnehmen!

Schreckmittel und tatsächliche Mißhandlung von' rbrem Vorsatze abzubringen, sondern drohen auch den Eigenthümern! mit der Zerstörung der Eisenwerke und Kohlengruben. I

. Frankreich. Paris, 7. Okt. Der Moniteur veröffentlicht, den Wortlaut der Konvention vom 15. Sept. Es sind die be-

! reits bekannten Stipulationen. Ferner veröffentlicht er eine Er­klärung, vom 3 Okt. datirt und von Drouyn de Lhuys und . Nigra unterzeichnet, welche einen Termin von 6 Monaten für die s Verlegung der Hauptstadt sestsetzt und ferner stip ilirl, daß der Termin von zwei Jahren für die völlige Räumung des päpstli­chen Gebiets von dem Latum des Königlichen Dekrets an gerech­net wird, durch welches das Gesetz sanktionier wird, das dem Parlament bezüglich der Verlegung der Hauptstadt vvrgelegt wer­den wird. (Tel. d. Schw M.)

Italic». Die Nachrichten aus Turin melden, Laß General Lamarmora ein 'Cirkularschreiben an alle Vertreter Italiens im Auslande vorbereike, um die Politik des neuen Ministeriums dar­zulegen. Nach denselben Nachrichten soll man sich auch mit be­deutenden Befestigungsarbeiten nicht allein züc Florenz, sondern z auch für Bologna, beschäftigen. Briefe aus Rom vom I. Okt.

! zeigen an. Laß etwa zehn Individuen, die am 20. Sept. verbas- 'tet wurden, in Freiheit gesetzt worden sind, und daß die Ruhe ! wiederhergestellt ist. Dennoch hat der Papst öffentliche Gebete ^ und tägliche Prozessionen sür die Rosenkranzoktave angeordnet, in > Erwägung der ernsten Lage. Ueber die Depesche, welche Kar- ! vinal Antonelli als Antwort auf die Mittbeilung der Konvention , an den päpstlichen Nuntius in Paris gesandt hak, wird der Kreuz- ' Zeitung aus Rom geschrieben: Die Depesche beklagt zunächst, daß ^die kaiserl. Regierung Len päpstlichen Stubl in völliger Unwis­senheit über eine Konvention gelassen, die denselben doch zunächst ! angeht. Der Kardinal beharrt darauf, daß der Papst als ein Souverän ganz nach freiem Willen die französische Garnison von Rom zu jeder Zeit von der Garnison einer andern fremden Macht ablösen lassen könne, da die kleine Militärmacht, welche ihm der Stand der Beraubung, in welchem er sich befinde, zu ballen er­laube, nicht ausreiche, seine Unabhängigkeit zu schützen. Der Papst zweifelt nicht an der Anhänglichkeit der Römer, wie er einst an der der Einwohner in den von Piemont geraubten Provinzen ge­zweifen hat; aber er ist Lurch und durch überzeugt, daß die subal- pinische Regierung (Piemont), wenn sie auch auf offene Angriffe verzichte, dennoch dem unloyalen Kriege nicht entsagen werde, den sie gegen den Papst geführt, als er sich noch im Besitz aller seiner Staaten befunden habe, und zu welchem sie um so eifriger zu- rückkehren werde, wenn der römische Stuhl jenes Banners be­raubt, das ihn unter den Schutz der französischen Ehre stellte. Se- Heiligkeit sicht daher in der gegenwärtigen Konvention nichts weiter als eine Garantie sür die Revolution, welrbc zu v'kranstal- ten Piemoni nicht zögern werde. Wenn man fortfabre, den Papst in der Ausübung seiner Souveränetätsrecbte zu stören und ihm das Recht, sich zu vertheidigen, wie er es sür gut und Passend halte, zu bestreiten, so werde er sich genöthigt sehen, gegen einen solchen Mißbrauch der Gewalt zu protestiren und die Haltung anzunehmen, die seine Pflichten als Papst und Souverän ihm auferlegen.

Griechenland. Wie eine Depesche aus Athen vom 3 Okt. (über Messina) meldet, hat der österreichische Gesandte dem König Georgios seine Beglaubigungsschreiben überreicht. Nach der Nordd. Allg. Ztg " hat auch der preußische Bevollmächtigte ein Schreiben seiner Regierung übergeben, worin die Anerkennung angezeiat wird. Die griechische Nationalversammlung hat eine Bestimmung in die Verfassung ausgenommen, durch welche die Todesstrafe bei politischen Verbrechen abgeschafft wird.

Amerika. New York, 24. Sept. General Sherman ver­folgte den General Early bis Straßburg, schlug ibn bei Fishers- lull und erbeutete 16 Kanonen Die Verfclgung dauert fort. Es beißt, bei Petersburg finde eine Schlacht stakt Die Friedensde- mokraten sind zur Unterstützung Mac-Clellans entschlossen.

Auterhalteirvcs.

Ein tapferer Mann.

tärMtnng ron Frirrr. Frtedria-.

(Fortsetzung.)

Wachend brachte Anna die Nacht zu.

Der Graf verließ schon früh am Morgen in Pauls Beglei­tung das Schloß Was hatte er vor? Ihre Angst steigerte sich.