der Angeklagte seine Ruhe und Festigkeit unverändert bei. Cs muß schon ein hartgesottener Verbreiter sein, der mit dem Be­wußtsein einer solchen Schuld auf dem Gewissen, eine solche Zu­versicht und ein so ruhiges Benehmen zu affekliren im Stande wäre. Bei der Abführung Müllers nach dem Gesängniß erfolgte ein ekelhafter und schmachvoller Pöbelaustritt In einem großen Theile von Lancashire wurde in der Nacht vom Montag auf Dienstag ein starker Erdstoß verspürt, (Schm, M,)

Töllemark. Kopenhagen, 29, Scpt,Berlingske Ti- dende" meldet offiziell die gestern stattgehabte Verlobung der Prin­zessin Dagmar mit dem Großfürsten Thronfolger von Rußland. Tie hier anwesenden Mitglieder der Königsiamilie begeben sich heute auf Schloß Bernstorsf zur Beglückwünschung,

Rußland. Petersburg, 25. Sept. Nach Berichten aus dem Innern Rußlands nimmt daselbst,die Trunksucht furchtbare Dimensionen an. So schreibt dieWladim. Gouv, Ztg," Fol­gendes: Die Trunksucht ist unter den Bauern bis zur äußersten Grenze gedieben. Klein und Groß säuft sich um alle Vernunft, Wenn es nöthig wird, die Nachbarn um Hilfe hei der Ernte zu bitten, nehmen dieselben kein Geld, sondern bitten um Bewirthung, und diese kommt gewöhnlich theurer zu stehen, weil es stets die erste Bedingung ist, so viel Brannnvein zu geben, als jeder trinken kann. Wir haben Nachricht aus dem Flecken Wosnessenski, daß sich daselbst alles dem Trünke ergeben hat Wenn der Fabrik­arbeiter seinen Lohn erhält geht er geradeswegs in die Schenke nnd versäuft alles bis auf den letzten Groschen mit einem Male.

hatte sie das Ohr an die^Thür gelegt und es konnte ibr kein Wort entgehen.

Sie besprachen sich über die Stellung der beiden Artneen, welche jetzt kampfbereit einander gegenüberstanden. Ueber beide waren sie gleich gut unterrichtet. Das verbündete Heer war dem fran­zösischen an Zahl überlegen und in jeder Beziehung besser aus­gerüstet nnd versorgt. Buonaparte's Plan war, sich mit Gewalt aus das Centrum zu werfen, es zu durchbrechen, das österreichische und piemontesische Heer zu trennen, sich in Eile einiger festen Punkte zu bemächtigen und dann jedes der beiden Heere verein­zelt zu schlagen. Dieser Plan konnte ihm indeß nur gelingen, wenn die Verbündeten, welche^durch gute Spione bedient waren, über seine Absicht getäuscht wurden. Ließ auszusühren war die Aufgabe des Grafen und seiner Verbündeten. Sie sollten das Gerücht verbreiten und wo möglich einen Bürgen für dasselbe stellen, daß Buonaparte die Absicht habe, entweder einen der beiden Flügel der Verbündeten zu umgehen oder zurück zu werfen, um dann direkt aus Mailand los zu marschiren und im Rücken des Feindes zu operiren, der dadurch genöthigt werde, seine vor- theilhaften Stellungen aufzugebcn

Für einen so kühnen, schnell entschlossenen Mann, als welcher Buonaparte bekannt war, war dieser Plan durchaus nicht un­möglich, sogar wahrscheinlich.

Die Oesterreicker hatten die sehr breite und bequeme Straße von Rochelta, welche nach Mailand führt, besetzt. Gelang es, sie von dem angeblichen Plane des französischen Befehlshabers zu überzeugen, so mußten sie die Besetzung dieser Straße möglichst

Seine Hütte droht dem Einsturz, in seiner Wirthschast befindet ^ die Franzosen nur aus einer bequemen Straße schnell

sich weder Teller noch Löffel, die gemarterte Frau, die hungrigen Kinder Alles ist für ihn Nichts, Wenn er sich vollgetrunken hat, schläft er; fühlt er darauf Mangel an Kräften, so zieht er! der Tochter das letzte Tuch vom Leibe, um sich neue Kräfte an- zutrinken. So gebt er zur Arbeit und der Herr nimmt ihn ent­weder gar nicht an oder vermindert ihm den Lohn. Die Arbeit geht natürlich auch schwach und wird bis zur neuen Lohn-Aus­zahlung nur so hingeschleppt, um gleich wieder zum Fusel zu eilen. DieSam. Gouv,-Ztg " berichtet, daß im Gouvernement Samara 1862 48 und 1863 192 Individuen, also gerade vier­mal mehr, sich zu Tode getrunken haben. Im lausenden Jahre ist die Zahl der im Laufe der ersten 6 Monate an der Trunk­sucht zu Grunde Gegangenen jedock nur auf 28 Individuen ge­stiegen, Im Süden Rußlands, im Kreise Berdjansk, ist zu

Vordringen konnten. In ähnlicher Weise mußten auch die Piemon- tesen, welche den rechten Flügel der Verbündeten inne hatten, denselben verstärken und das Centrum dadurch schwächen.

Dieser Plan schien vortrefflich,

Der Gras übernahm es, Len österreichischen General Argcn- teau, mit dem er in fortwährender Verbindung stand, zu täuschen und für den falschen Plan zu gewinnen. Zugleich hatte er noch einen andern Plan. Aus einem durch die Berge führenden und noch unbesetzten Wege, der allerdings für eine größere Heercsab- theilung und für Geschütz nicht zugänglich war, sollte ein kleines französisches Corps sich dem Schlosse und der Nedoute von Mag- liani nähern und beides durch einen Handstreich nehmen.

Dadurch gewinnen die Franzosen", fuhr der Graf fort,

. _ . . .einen festen Punkt im Rücken des Feindes, den sie auch mit ge-

ciner Zeit, wo man pch sonst vor Hitze nicht zu lassen weiß, am! Macht so lange halten können, bis die Hauptmacht so weit "" Baucrnknabe, welcher von seinem Väter mit einem! Ich habe eine genaue Zeichnung res Weges entworfen

Gefährt nach einem andern Dorse geschickt worden und leicht ge- , ^i> wenn der General Buonaparte meinem Plan beistimmt,

für einen zuverlässigen Führer sorgen. Morgen oder übermorgen

kleidet gewesen war, erfroren.

Amerika. New - Dork, 20. Sept, General Sheridan griff, wie schon kurz erwähnt, vorgestern Len Südgeneral Early an. Es kam zu einer wüthenden Schlacht, welche den ganzen Tag hindurch dauerte und mit der Niederlage Earlis sowie seinem Rückzuge das Shenandoah-Thal hinauf endigte. Die Verluste der Consöderirken werden auf 2500 Gefangene und 5000 Todte und Verwundete, darunter 3 Generale, und 5 Kanonen angegeben. Auch die Unionstriippen erlitten schwere Verluste, unter den ihrer­seits Gebliebenen befindet sich General Nusscl,

Winchester besetzt.

Sheridan hat

Unterhaltendes

Ein tapferer Mann,

ikr^liluüa een Friede, Friedrich,

(FortieN»!,,',.)

Ein leises Pochen an der Thür entging Anna nicht, sie hörte ihren Vater die Thür offnen und mehrere Männer eintretcn. Wie dieselben ins Schloß gelangt waren, vermochte sie nicht zu errathen. Sie sprachen anfangs leise, bis der Gras sie versicherte, daß sie hier sicher seien, weil er diesen Theil des Schlosses allein bewohne. Anna erkannte unter mehreren Stimmen nur die des Advokaten, außer ihm konnten noch zwei oder drei Männer zu gegen sein. Mit poebendem Herzen, in fast fieberhafter Aufregung

wird das Schloß und die Redoute besetzt, allein ich werde die Franzosen auf einem geheimen Gange in das Schloß bringen und kenne eine schwache Stelle der Nedoute, an welcher düse leicht zur Nackt erstiegen werben kann. Der Uebersall muß gelingen. Dir Besatzung wird anfangs schwach lein und nichts weniger als einen Uebersall vermuthcn. Die Offiziere werde ich hier durch ein Gastmahl beschäftigen. Es liegt natürlich BlleS daran, sich der Geschütze bemächtigen, ehe dieselben vernagelt werden können. Im Besitze der Nedoute und dieses Schlosses kann der Rückzug der Oesterreicher, der zum großen Theile durch das Thal staltsin- den muß, sehr gefährdet und gestört werden,"

Dieser. Plan leuchtete Allen ein, Volti übernahm die Ueber- bringung desselben in das französische Hauptquartier.

Anna hatte Alles mit größter Spannung gehört. Das Blut war ihr vor Unwillen über den Verrath in die Wangen gestiegen, ihr Herz schlug hörbar laut. Sie bebte vor dem Schritte, den sie zu thnu beabsichtigte, zurück dennoch mußte es geschehen, denn zuviel hing davon ab. Gewaltsam alle Kräfte zusammen­raffend, öffnete sie die Thür und trat ein. Ihre Wangen waren erbleicht, ihr Auge blickte streng, starr.

Die Männer fuhren erschreckt zurück. Der Graf griff nach einem aus dem Tische liegenden Dolche. Er hatte schon den Arm zum Stoße erhoben, da erkannte er in der Aufregung s^ne Toch­ter und ließ ihn sinken, (Forts, sogt.)

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