England. In Belfast (Irland) ist zwischen den protestantischen und katholischen Bewohnern ein Tumult ausgebrochen, der am 13. August Morgens zwischen 2 und 5 Uhr seinen Höhepunkt erreichte. Es wurde mit Steinen und Ziegeln, mit Knütteln, und selbst mit Schußwaffen gesockten. Bevor die Polizei, die sich in ihre Kaserne zurückgezogen hatte, einschreiten konnte, waren viele Personen mehr oder weniger beschädigt. Ein Frauenkloster wurde gänzlich verwüstet. Ein Mädchen wurde durch den Kolbenstoß eines Polizisten schwer verletzt, einem Manne fuhrein Schuß in s Bein, und noch kamen eine Masse Verletzungen vor, bevor es der Polizei gelang, die Haufen zu zerstreuen. Die Behörden beschlossen, Militär ausrücken zu lassen, wenn die Unruhen sich wiederholen sollten.
Frankreich. Paris, 14 Aug. Der König von Spanien reist heute von Madrid ab, um seine Reise nach Paris anzutreten. Am 20. soll in Versailles zn Ehren des Königs eine große Festlichkeit gegeben werden. — „Temps" meldet, Kaiser Napoleon werde sich am.20. d. zum Besuch des Königs von Württemberg nach Ostende begeben.
Aus der Schweiz, 13. Aug. Die appenzellischen Blätter berichten über einen Schneefall, der auf die heißen Augusttage plötzlich am Donnerstag Nachmittag folgte. Ter Schnee bedeckte nicht nur die Berge und Höden, sondern auch die Niederungen. In Gais fiel er so stark, daß man auf demselben hätte schlitten können und waren die Spuren dieses Naturwunders no-ch Freitag Morgens zu schauen. Auch in St. Gallen waren Straßen und Felder kurze Zeit weiß gefärbt und hätte man ordentliche Schneeballen machen können.
Amerika. New-Zork, 6. August. Nach Einnahme der ersten Vertheidigungslinie von Petersburg rückte General Grant weiter vor, wurde aber zurückgeschlagen und verlor 5640 Mann. Er wiederholte seinen Angriff und wurde abermals zurückgeschla- gen. Es geht nunmehr das Gerücht, Grant kehre mit seiner Armee nach Washington zurück. Hood griff den General Sherman an und wurde zurückgeschlagen. Farragut's Flotte soll Mobile glücklich angegriffen haben. Die Conförderirten haben einen neuen Einsall in Maryland gemacht und Hagerstown besetzt
-erstreckt. Weiter hin wird der Blick durch bewaldete Anhöhen, durch grau aus ihnen hervorschimmernde Kelsenmassen und noch weiter hin durch die Anhöhen überragende blaue Gipfel einer fernen Gebirgskette begrenzt.
Die Ansicht von diesem Schlöffe gehört zu einer der reizendsten. Ein vollständig abgeschloffenes, scharf eingerahmtes Bild liegt vor dem Be>chauer. Tie Biegungen des schönen, lachenden Thales, die mannigfachen Gestaltungen und Beleuchtungen der näheren Bergkuppen geben ihm eine Abwechslung, so daß selbst die tMiche Anschauung nicht ermüdet und immer neue Schönheiten jMDsein Bilde entdeckt.
^Es war gegen Ende des vorigen Jahrhunderts, um die Mitte März 1796. Ein milder, berrlicher Nachmittag. Die Sonne neigte sich bereits zum UnteMnge und ließ das Thal pnd die Berghöhen in den glühendsten Farben erscheinen. Ein junges, blühend schönes Mädchen stand vor dem Schlosse, den Arm auf eine niedrige Mauer gestützt, und in Gedanken versunken in das Thal hinabschauend. Einen Fremden würde diese reizende Aussicht hingerissen haben, aber das Märchen hatte sie hundert und hundert Mal genossen und hielt ihren Blick auch nur auf das Leben im Thale selbst gerichtet.
Dieß bot in der That seit kurzer Zeit Abwechslung genug dar. Früher Hill und ziemlich einförmig, war es seit einigen Wochen ein ganz ankere» geworden. Soldaten,und lange Reihen von Geschützen und Kriegswagen zogen täglich durch dasselbe hin und nicht selten drangen die Töne der Trommeln und der rauschenden Mililärmusik vom Winde getragen bis zu der Höhe des Schlosses empor und wurden von den nahen Anhöhen als Echo zurückgeworfen.
Es war eine unruhige Zeit. In dem nahen Frankreich herrschten die wilden, zerrissenen Zustände der Revolution und die vielfach vom Glück begünstigte, in ihrem Krastgesühl bis zum Uebermuth geschrittene Republik bedrohte Italien mit Krieg. Hier im Südwesten Piemonts mußte die erste Flamme des Krieges auflodern und die Heiken verbündeten Mächte, Oesterreich und Piemont, drängten, keine der nölhigen Vorbereitungen zu dem ersten Schritt zu versäumen. Die französischen Truppen standen
Asien. Es ist allen Ernstes' die Rede, eine Tigec-Tödtungs- nur wenige Meilen von der piemontesischen Grenze entfernt, jeden
Gesellschaft für Indien ins Leben zu rufen. Die Verheerungen, welche die wilden Bestien jekes Jahr entrichten, sind stärker a>S man in Europa gewöhnlich glaubt. Vor zwei Jahren kam von Singapore ein Nothschrei herüber, die Tiger bätten daselbst so sehr überhand genommen, daß die Bewohner es kaum mehr aus' halten können. Sie kamen über die Meerenge geschwommen und von Jahr zu Jahr wurde ihre Einwanderung bedenklicher. Frauen und Kinder verschwanden aus den Gehöften; Arbeiter wurden am Hellen Tage aus den Feldern fortgeschleppt und wer sich unvorsichtig einem größeren Gehölze näherte, wurde selten lebendig wieder gesehen. Mehrere Hundert Menschen fielen in einem einzigen
Tag konnten die Feiukseligkeiten beginnen.
Durch dieß unruhige, vorbereitende Leben, welches im ganzen Lande herrschte, war auch die Ruhe dieses sonst so stillen Schlosses vielfach gestört. Zwar schützte die hohe Geburt des Besitzers, des Grafen Venini, dasselbe vor Einquartierung, dennoch kamen fast täglich Offiziere der vorbei marschirenden Truppen auf das Schloß unk für den Fall, daß der Krieg sich unmittelbar in diese Gegend wenden sollte, war mit ziemlicher Gewißheit vorauszusehen, daß das Schloß seiner günstigen, das Thal beherrschenden Lage wegen zu einem Vertheidigungspunkte gemacht werde.
Der Gras selbst nahm an den Ereignissen, wie sie waren
Jahre diesem grimmigsten aller Raubthiere zum Opfer, ohne Laß i und noch bevorstandcn, den regsten Antheil. Er hatte vielfache umfassende Mittel ergriffen worden, wären ihnen das Handwerk, Verbindungen und auch diese trugen dazu bei, daß ein ganz anderes
zu legen In vielen Theilen Indiens soll es nicht viel besser als Leben auf dem Schlosse entstanden war.
in Singapore aussehen. Die armen Eingcbornen klagten, daß> All diese Verhältnisse waren dem Mädchen, das noch immer
das „Unaeziefer" überhand genommen habe, seit ihnen, nach dem auf die Mauer gestützt dastanv, nickt fremd; es nahm mit leb- großen Sipoyaufstande, die Waffen abgenommen worden seien, ^ haftestem Interesse daran Antheil, daß es aber in diesem Augen- und als einigen der bedrohtesten Dörfer in Folge ihrer Beschwer- ^ blicke nickt daran dachte, verrielh die ruhige Slirn, das sorglos,
den wieder Sckießwaffen verabfolgt worden waren, wurden in! fast schwärmerisch blickende Auge.
einem einzigen Distrikte binnen 3 Monaten 10 Tiger, 35 Leo-j Plötzlich richtete sich diese junge Schönheit empor und strich parden, 20 Bären, d Hyänen und 3 Wölfe erlegt. Jedenfalls mit der Rechten die langen dunklen Locken zurück, welche sich vorwäre diese Aktiengesellschaft den Indiern willkommener als die gedrängt hatten. Erst jetzt konnte man sie ganz erkennen. Eine vielen neuen Aktienbanken, welche daselbst gegründet werden, und schlanke Hockgewachfene Gestalt, mit seinen und doch zugleich scharf von denen es in Calcuta allein schon 25 gibt. -
Unterhaltendes Ei» tapferer Mann.
IHrMlunq von Frieor. Friede iw
geschnittenen Gesichtszüzen. Die großen dunkeln Augen hatten einen schwärmerischen Glanz, man sah es ihnen aber an, daß sie auch begeistert und glühend blicken konnten. (Fcrts. folgt.)
Ein preuß. Lieutenant kommandirte seine Compagnie: „Das Im Südwcsten Piemonts, auf dem reckten Ufer der Bergrechte Bein in die Höh'I" Alle halten das rechte Bein heraus, mida. unweit der nach Dego führenden Straße erhebt sich auf! nur Einer hebt aus Versehen das linke auf, so daß dieses linke waldsrcier Höhe das alte Schloß von Magliani Frei schweift Bein mit dem rechten Beine des Nachbars zusammenkommt. Da daS Auge von den Zinnen veZ Schlosses in das Thal, welches in ! ruft der Lieutenant aus der Ferne, Ließ sehend: „Zum Donnerwetter, dir Richtung von Osten nach Westen nach beiden Seiten hin sich'wel ches K ameel hält denn d a all, beiden Beine heraus!"
Ü.digirl, gedru^l und verlegt von A. Del sckläger.