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beruft fick auf ein Kircheugssetz, um die Taufe nicht vorzu nehmen, so lange der ältere Bruder ungetanst ist. So befindet sich das Palais, royal in nicht geringer Verlegenheit. — Prinz Napoleon bereist gegenwärtig die Küste von Schottland.
Schweiz. Bern Der internationale Kongreß für die Organisation des Sanitätsdienstes in Kriegsfällen ist letzten Montag, 8. d. M., in Genf in dem großen Saale des Stadthauses unter »ein Vorsitze des Generals Dufour zusammengetreten. In den ersten zwei Sitzungen, am 8. und 9., waren außer der Schweiz vertreten die Staaten: Württemberg, Baden, 'Hessen- Darmstadt, Sachsen, Preußen, Belgien, die Niederlande, Frankreich, England, Schweden, Italien, Spanien, Portugal, und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. — In seiner letzten Sitzung beschloß der Bundcsrath, die Auslieferung des Generals Langiewicz nochmals von Oesterreich zu verlangen. Bekanntlich hatte Oesterreich dem Bundesrath als Bedingung seiner Auslieferung das Verlangen gestellt, zu garantiren, daß General Lan- giewicz sich in Zukunft ruhig verhalte. Der Bundesrath ist auf riese Bedingung eingegangen; es muß daher in der That Wunder nehmen, warum mau in Wien die Auslieferung Langiewicz' noch nicht angeordnet hat.
Türkei. Bukarest, 4. Aug. Ein fürstliches Decret bewilligt eine allgemeine Amnestie für politische Vergehen, jedoch mit der Bedingung, daß alle Ausländer, welche an dieser Amnestie partitipiren, sofort die Fürstenthümer zu verlassen-haben. Tie wegen Hochverraths angeklagten Bojaren Balsch und Sutzo wurden in Folge dessen auf freien Fuß gesetzt
Amerika. New-Dort, t. Aug. Am 30. Juli sprengte Grant ein Fort Petersburgs in die Luft, wobei ein ganzes südstaatliches Regiment vernichtet «wurde, und nahm die Verschan- zungslinie im Sturm. Am 30. Mittags dauerte die Schlacht noch fort.
In der Todtcnkammer der barmherzigen Brüder in Wien ereignete sich dieser Tage ein seltener Fall. Eine in der Todten- kammer liegende Leiche läutete plötzlich; man eilte hin und traf dieselbe sitzend und kräftig die Glocke ziehend. Man brachte den Mann wieder in's Krankenzimmer zurück, und es ist Aussicht vorhanden, ihn am Leben zu erhalten
<1000 österreichische Dukaten Belohnung.) Ter ungarische wissenschaftliche Congreß, welcher in der Stadt Marosvüftirhely in Siebenbürgen den 27. August 1864 u. ffg. abgehaltcn wird, bietet 1000, sage Tausend österreichische Dukaten Preis Demjenigen an, der im Stande wäre, rationell und entschieden mit eigener Wissenschaft in glaubwürdigen und beglaubigtes Ausweisen die Wohlt härigk ei t der Impfung zu beweisen. Preis- schristen sind an den Präsidenten Se. Exc. Ludwig von Haynald, Bischof zu Siebenbürgen, einzusenden.
Man liebt noch den Ort der Liebe, wenn man gegen die Person keine mehr hat. —
Ohne Liebe gibt es keine Gründe sür ein Weib. —
Der beste Mann hat mit dem schlimmsten Weibe eine größere Hölle, als die beste Frau mit dem schlimmsten Manne. —
Weiber hassen an Weibern, nicht an Männern Eitelkeit und Stolz. —
Bei den Männern verträgt sich Liebe nicht mit Eitelkeit,-bei den Weibern sehr gut. —
Die Weiber sind gut, aber schwer werden sie besser. — Weiberfeinde gibt es viele, aber Männerseindinnen wenig; Männerverächterinnen noch weniger. —
Irgend einmal kommt die Zeit, wo jede Ehefrau sich sür klüger hält als den Ehemann, wenn er auch noch so ausgezeichnet. — Es gibt Mädchen, welche der beste Weltkenner nicht errathen kann; man muß auf die Ehe warten. —
Je mehr ein weibliches Gesicht dem männlichen sich nähert, um so richtiger kann man aus ihm schließen. Hingegen das echte weichliche milde, schöne verbirgt den starken Engel ober schwachen Teufel zugleich. —
(Ehcstlindöfrciiden j Die Nr. 167 des Berl. Intelligenz- blattes enthält nachstehendes Inserat: In Erwiederung aus die Annonce meines theurcn Mannes kann ick versichern, daß mir auf seinen Namen Niemand etwas borgt; bis jetzt bin ich immer gewohnt gewesen, sür ihn Schulden zu bezahlen, und glaube, es wird auch jetzt wieder so kommen; trotzdem er alle meine Sachen und Geld fick angeeignet hat, wird doch das Ende vom Liede sein, die Frau muß wieder für ihren theuren Gatten bezahlen. Bertha Grundmann, verwittwete Loy, leider jetzt noch verehelichte Koschwitz.
(Man muß sich ailskenucn.) Ein Verbrecher, der Diebstahls wegen zu einem Jahre schweren Kerkers verurtbeilt wurde, äußerte über die, Frage, ob er mit dem Urtheile zufrieden sei, der Gerichtshof möge ihm wenigstens drei Monate mehr geben, denn da käme er nach Stein, wo man mehr zu essen bekommt! Ein guter Freund, der ihn dann über den Gang hinausbegleitete, gab ihm, jedoch zu spät, den weisen Rath: „Sixt's Franzl. wärst nur mit'a Staatsanwalter recht grob gewest, der hätte Dir's schon verschafft!"
Buchstaben-Räthsel
1. S. 3. 4.
Genüget einfach mir.
Hier ist cs kurz, dort währt es viele Stunden, Dann ist Verschwendung oft mit ihm verbunden.
4. 2. 3. t.
Wird Niemand gerne sein,
Und wer es ist. hat wohl ein Reckt >u kla gen, Daß er so mancher Freude muß entsagen.
Jean Pauls Denkwürdigkeiten.
Unter dem Titel „Denkwürdigkeiten aus dem Leben von Jean Paul Fr. Richter" hat Ernst Förster, der Schwiegersohn des Verstorbenen, vier Bände mit Briefen und Sentenzen heraus- gegebcn, die des Charakteristischen und Geistreichen Vieles enthalten. Von besonderem Interesse sind die zahlreichen Briefe von Frauen, die sich mir leidenschaftlicher Freundschaft und Liebe an Jean Paul drängten, der sich, immer sehr freundlich, aber doch meist halb und halb abwehrend dagegen verhielt, obgleich auch sein Herz gar nicht selten ergriffen wurde. Beispiele dafür sind sein Verhältniß zu Charlotte von Kalb, Emilie von Berlepsch, Julie von Krüdner, zu der Hofdame Caroline von Feuchtersleben, die er heirathen wollte und zu Caroline Mayer in Berlin, mit der er sich wirklich verband. Er halte demnach Gelegenheit genug, die Frauen kennen zu lernen und von dieser seiner Kennt- niß zeugen zahlreiche Aussprüche, die im vierten Bande jener „Denkwürdigkeiten" ge,ammelt sinv. z B.:
Eine echte Freundschaft zwischen Mann und Mädchen wird stets Liebe. —
Nicht Reize geben Liebe, s ondern Liebe gibt Reize._
3. 2. 4. t.
Ans Fluren und im Hain,
Auf hohen Bergen und in tiefen Gründen Kannst Dn's mit vielen tausend Brüdern finden.
Auflösung der Charade in Uro. 88 : Leidenschaft.
Frankfurter Gold-Co«rs vom 12. August.
4. Ir.
Pirolen ... 9 46'/- 41'/-
Fricdrichdd'or . - - 9 56 —57
Holland l« st.-Ktücke 8 49-56 Nand-Dullnten . . 5 34- 35
2v-Frankcnslücke . 9 26V,- 27'^
Engt. Kovcreings . . 11 52 — 56 Preuß. Kassenscheine 1 45—45"///»
C o u r s
der k. w. Staatskassen-Verwaltung für Goldmünzen.
Unveränderlicher t» onr « : Württ Dulaten . . 5 fl. 45 kr. Veränderlicher CourS:
Dukaten.5 fl. 32
Brenß. Plstolen . 9 fl. 55
A ckere ditto . . . . 9 fl. 38 20-Frankenstücke. . . 9 ff. 2t Stuttgart, 1. August 1864.
K. Staatskassen»erwal tung.
Nngoldwärme. 13. August 12,9° k. 14. Aug. 12,6" k. 15. Aug 12,8° li. ------------------
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