Vertreter des Präsidenten Lincoln, soll in Kanada mehrere Be-^ mannigfaltigen Ein,ichtungcn, welche hiezu erforderlich waren, und speechungcn über Friedensuulerhandluugen mit der sübstaaUichen i deren sich täglich neue zugescllen, waren indessen mit großen Ko-

Tiplomatie gehabt haben l?). — Ter neue Finanzminister, Herr Fessenden, wird versuchen, die prvjektirte Anleihe aus dem Wege einer Volts Subscription zu Stande zu bringen — 23 Juti. Ter Präsident Lincoln ließ de» halbofsiziellen Repräsentanten des Herrn Tavis eröffnen, daß er bereit sei, in Friedensunlerhant- lungen zu treten, wenn die Integrität der Union und die Ab­schaffung der Sclaverei als Grundlagen angenommen würden Tie südstaatlichen Gesandten verweigerten, unter diesen Bedin­gringen nach Washington zu kommen. — Bor Atlanta hat eine Schlacht stattgefunden, in doc die Rrbellen mit großem Verlust in ihre Befesligungswerke zurückgeworfen wurden. Der Bundes­general Sherman machte 4000 Gefangene.

Tie Getreide-Schälmaschine und ihre Bcdeutnnc;.

Ben He>ri> I)r. >U. H o 'acker ans Stuttgart.

Das „Gewerbeblatt aus Württemberg" enthält unter obiger

sten verknüpft, Wcßwegen der Umsatz vermehrt werden mußte, um das Geschäft reniabel zu machen. In der neuesten Zeit machen die billigen Kohlenpreise und die Herabsetzung der Frachten die 'Wasserkräfte entbehrlicher, die Bezugsquellen der Früchte und der Abfluß des Mehls können daher bei Anlage einer Mühle mehr Berück­sichtigung finden und an manchen Onen erhoben sich die großen Dampsmühlen. Das große Kapital verdrängt den kleinen Betrieb. Die kleine Wassermühle fristet ihr Leben nur noch als Kunden- mnhle, welche um Lohn arbeitet. Allein trotz allen diesen Neue­rungen stieg die Ausbeute an Mehl nicht wesentlich, da der Sa- mcnkörper nach wie vor mit der Hülle zerkleinert wird. Eine durchgreifende Besserung ließ sich nur dann erwarten, wenn cs gelang, die Hülle vor der Zerkleinerung zu trennen. Die Ge­treide-Schälmaschine hat dieses Problem gelöst.

Die vollkommenste Getreide-Schälmaschine ist unseres Wissens die von Melchior Nolden in Frankfurt am Main erfundene, deren

gekleidet, welche in mehreren Häutchen übereinander liegt, unver­daulich ist und nach Möges-Mouriüs circa 8 Prozent vom Ge­wichte des ganzen Korns beträgt. Der Samenkörper besteht aus neben einander gelagerten Zellen, welche die mehlige Masse bilden; Liese find von der sogenannten Embryonar Membran, einem seinen innern Häutchen, umgeben, an welche sich der Embryo oder Keim­ling anschließt. Tie Embryonar Membran spielt beim Keimen

Ueberschrist einen Artikel, welcher den Nutzen und Vcrtheil der Ge-! Bau für Württemberg Herr Fabrikant Hildt in Berg übernommen treide-Schälmaschine nachwcist und welchen wir hier mittheilen hat. Dieselbe schält alle Arten von Früchten aufs vollkommenste Im Wesentlichen sind sich die verschiedenen Getreidearten f und zwar 6—-10 Centner per Stunde, ohne den Samenkörper ziemlich gleich, wir wollen die wichtigste, Len Weizen, zur näheren ! im geringsten anzugreifen. Das Ausbringen an Mehl wird La- Betrachtung herauswählen Das Weizenkorn ist zum Schutze deri durch nach einer Expertise, welche einer der ersten Schweizermüller, Samenkörper gegen die Einflüsse der Atmosphäre in eine Hülle Herr Kappeler in Zürich, damit vornahm, aus 87 Prozente erhöht.

Auf der Kunstmühle des Grafen Ad. Potocki zu Krakau stellte sich die Ausbeute an feinstem Mehl aus ungeschältem Weizen auf 35 Prozent, und derselbe Weizen mit der Noiden'schen Maschine geschält ergab eine Ausbeute von 65 Prozenten feinstem Mehl. Hiebei wurden aus einem französischen Mahlgang in 24 Stunden st'2 Malter ungeschälter und 18 Malter geschälter Weizen zu feinem Mehle vermahlen. Die Maschine vereinfacht den Mahlprozeß und der Ernährung eine sehr wichtige Rolle und enthält einen ^ außerordentlich, und macht zahllose kostspielige Einrichtungen, welche eigenthümlichen Stoff. Cerealin genannt, welcher die leichte Per-i zur Ausscheidung der Kleie dienten, entbehrlich. Indem sie schält, Lauung des BroLs bedingt. Brod, in welchem kein Cerealin ist, - putzt sie die Körner zu gleicher Zeit, so daß die Putzmaschinen quillt im Magen auf und wird nur langsam verdaut, während in Zukunft wegfallen. Sie liefert daS Mehl in der natürlichen cecealinhaltigrö Brod sich im Magen in eine flüssige Masse ver- Weise, da der verunreinigende Theil, die Hülle, vor dem Zermahlen wandelt. Die Bestandtheile der mehligen Masse sind Kleber, entfernt wird. Tie Nolden'sche Schälmaschine hat den großen ein stickstoffhaltiger Körper, und Stärkemehl, ein stickstofffreier Vortheil sieh nicht abzunützen; die Schälvorrichtung bleibt Lauernd Körper. Das Vinhältniß dieser zwei Körper bleibt sich jedoch nicht, scharf, und da geschälte Frucht die Mahlsteine weniger angreift durch die ganze Masse gleich, sondern zunächst der Embryonar- als ungeschälte, so vermindert sie das häufige Schärfen derselben. Membran ist sie am lleberreichsten und wird bis zur Mitte immer! Den Kundenmühlrn bietet sie den großen Nutzen, daß mit wenig klebcrärmer. Ebenio ist ihre Eonsistenz und Farbe nicht überall! Unkosten ein schönes Mehl erzielt und ihr Umsatz bedeutend ver-- dicselbe. In der Mitte, dem Kern, befinden sich die weichsten! mehrt werden kann, da geschälte Frucht sich 1t-Mal leichter und und Weißesten Theile. Der Samenkörper in seiner Gesammthcit t schneller mahlt als ungeschälte Versuche, welche auf der "Neumühle enthält alle Faktoren, um ein leicht verdauliches und nahrhaftes i bei Frankfurt damit angestellt wurden, ergaben für 6600 Pfund Brod herzustellen. Den einzelnen Theilen für sich fehlt der eine! ungeschält vermahlenen Weizen einen Erlös von 42 fl. und. für oder der andere Faktor — hiernach wäre das zweckentsprechendste ^ 6600 Pfund geschälten Weizen einen Erlös von 62 fl. Mahlversahren die unverdauliche Hülle zu entfernen und den ganzen i Nehmen wir den jährlichen Verbrauch an Getreide Per Kopf von der Hülle befreiten Samenkmper zu einer Sorte Mehl zu! zu 3 Ctr. an, demnach in Württemberg mit 1,700,000 Einwohner vermahlen zu 5.100,000 Elr., nehmen w>r ferner an und wir werden nicht

Die Müllerei hat bis zum Anfang dieses Jahrhunderts we-^zu niedrig greifen, daß die Ausbeute an Wehl in allen Mühlen nig Fortschritte gemacht. Das ganze noch mit der Hülle versehene zusammen im Durchschnitt 75 Prozent beträgt, so wird Lurch die Korn wurde zerquetscht und zermahlen und im Laufe des Mahl- allgemeine Anwendung der Schälmaschine, wodurch sich die Mehr­prozesses die Hülle möglichst geschieden. Natürlicherweise sind! ausbcute um 12 Prozent erhöht, ein Mehrgewinn von 612,000 zwei Körper, welche man zusammenmahlt, schwierig wieder zu Ctr. Mehl statt derselben Menge Kleie erzielt Rechnen wir den trennen. So kam es auch, chatz die Ausbeute an verschiedenen Cur. Mehl im Durchschnitt zu 9 st. und den Ctr. Kleie zu 4 st.,

Mehlsorten nur circa 70 Prozente betrug, die Kleie und Abgang

so beträgt der jährliche Nutzen für Württemberg 3,060,000 fl. Es

30 Prozent. Da die Hülle nur 8 Prozente ausmacht, so gingen Ast klar, baß die B rodpreise in Folge dessen fallen werden.

22 Prozente des Samenkörpers in fine Kleie und waren für die Das Brod wird übrigens durch die Anwendung der Schäl- menschliche Nahrung verloren. Tie Embryonar-Mcmbran und j Maschine auch wirbt verdaulicher und nahrbaftcr, da die Embryo- die kleberreichen Theile blieben in der Kleie und den dunkeln '.«>-<-.-r^>. r« »i-r»

Mehlsortcn und fehlten also in den seinen weißeren, woher es auch z B. kommt, daß schwarzes Brod nahrhafter ist als weißes.

Tie neuen Hilfsmittel der Mechanik und Maschinenkunde machten sied auch in der Müllerei geltend. Man ersann und kon- struirte die verschiedenartigsten Borrichtungen, um die einzelnen Theile des Samenkörpers möglichst zu trennen. Die Kunstmühlen entstanden. Tie Kunst des Müllers concentrirt sich in Herstellung eines möglichst Weißen Mehles, d. h. möglichste Trennung der Hellen von den dunklern Theilen des Mchlkörpers, welches Verfah­ren in der Griesmüllerei seinen Höhenpunkt erreichte. Alle die

nar-Membran und die kleberreichcn Theile nicht mehr in die Kleie gehen. Dem Einwurf gegen die Schälmaschine werden wir nicht zu begegnen brauchen, daß man eben Kleie zum Füttern brauche, da man ja Mehl für Kleie erhält, gerade so wenig als eine He­chelmaschine verworfen werden wird, wenn sie statt zehn Pfund Abwcrg fünf Pfund Abwerg und fünf Pfund Flachs liefert.

Bei Herrn Hildt in Berg ist eine solche Schälmaschine im Gang und die Einsichtnahme derselben Jedermann, welcher sich dafür inlcressirt, gestattet.

Nagol dwä rme

Uetügirt, gedruckt um «erlegt von A. Vetscklägkr.

2. August 17,0° k. 3. Aug. 15,9° k