Ich mache hiemit die Anzeige, daß ich mein seitheriges Verkaufslokal im Hause des Herrn Conditor Sattler verlassen und mein

Specerei- und Cigarren-Veschäst

in das Hutmacher Aehnter'sche Haus verlegt habe.

Für das mir bisher geschenkte Vertrauen dankend, bitte ich, mir dasselbe auch in meinem neuen Lokal zu Theil werden zu lassen. Louis Schill.

Mein Hutmacherei Geschäft

erleidet durch die weitere Einrichtung der Louis Sch ill'schen Spezerei- und Cigarren- Handlung keinerlei Veränderung und halte ich wie bisher in allen Sorten Kitz- und Seidehiiteu stets reiche Auswahl, wie auch die Umänderungen und beste Herrichtung der verschiedenen Hüte durch zuverlässige Arbeiter aufs Pünktlichste besorgt werden.

In feinen Filz- und Seidehüten neuester Fayon und anerkannt guter Qualität ist mein Lager besonders gegenwärtig sehr gut assvrtirt und unter Zusicherung billiger Preise empfehle ich solche zu geneigter Abnahme.

' I Aehnter'S Wrttwe

Schönstes gelbes Wachs

und Terpentin

empfiehlt Ferd. Georgii.

Von setzt an sind wieder

sehr gute Lohkäse

zu haben bei Christian S ch n a u fer an der unteren Brücke.

Ein Kindenvägele

wird zu kaufen gesucht; von wem? sagtsdie Redaktion.

300 fl. Pfleggeld

bat gegen gesetzliche Sicherheit zu 4 Pro­cent auszulechen

2)2. Jakov Greule in Obcrk»llwangen.

Eine Spulerin

wird gesucht; wo? sagt die Redaktion.

Lehrling.

Einen jungen kräf­tigen Menschen nimmt unter annehmbaren Besjngungen in die Lehre auf Christtan Weiß, Hafner.

Steckenbohnen, vorzügliche neue,

Nttbslnnen (lange weiße Rüben),

sind zu haben bei

Marie Herrmann, Same nhändlerin im Hirsch ln Calw.

Einen vollständigen Einspänner-

wagem hat zu verknusen

Wttlwe Lutz in Hirschau.

Frische Unschlittgrieben

zu Schweinfurter verkauft

Ph. Storck, Seifensieder.

Alle Arten neue Oefen,

wobei namentlich Kochöfen mit Holz- und Steinkohle,ifenerung, wie auch eine Anzahl alter Kastenöfen bringt unter billigen Prei­sen in empfehlende Erinnerung.

3)2. Christian Weiß, Hafner.

Mädchen.

Einige fleißige solide Mächen fin­den lohnende Beschäftigung.

C. W. Pfauh.

Calw.

Fahrniß-Versteigerung.

In Folge meiner Wiederver- heirathung ist mir manches ent­behrlich geworden, welches ich Montag, den 6 Juni, non Mittags l Uhr an, gegen gleich baare Bezahlung im Aufstreich verkaufe, nämlich:

Franenkleider, Bettgewand, Küchenge- schtrr durch alle Rubriken, Schrein­werk und allerlei Hausralh.

Liebhaber werben eingeladen.

2)1. Jakob Reichma nn, Tuchm.

Hirschau.

Einen halben Morgen

Heu- und Oehmdgras

hat zu verkaufen Gottlob Stotz.

Calw. Frucht-Preise am 28. Mai 1864.

Gelreide-

Ganungen.

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riger

Rest.

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Neue

Zu­

fuhr.

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Ge­sa mm t- Betrag.

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Verkaufs-

Summe.

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Gegen peuro. rstzeu Durch­schnittspreis

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kr. I kr.

Weizen

l -

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Nernen

410

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382

28

6

5

54

5

48

2257

15

3

Roggen

,

_

_

_

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_

Gemasch

_

_

-

_

__

Gerste

_

_

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Dinkel

351

351

351

4

27

4

21

4

>5

1523

7

3

Haber

13

150

163

163

3

45

3

42

3

io

603

15

2

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Summe.

13! 9tt

924

896

28

4383j37

Brodtaxe nach dem bisherigen Tarif: 4 Pfv. Kernenbrod 15 kr., vlo. schwarzes 13 kr 1 Kreuzerweck soll wägen 5'/- Loth. Stadtschultheißenamt.

Frucht-Mittelpreise

auf auswärtigen Schrannen.

Nagold, 28. Mai. Weizen fl. kr. Kernen - fl. kr. Dinkel 4 fl. 10 kr. Roggen 4 fl. 19 kr. Gerste 4 fl. 17 kr. Haber 3 st. 43 kr.

F reu b e n sta dt, 21. Mai. Weizen 5 fl. 46 kr. Kernen 5 fl. 56 kr. Dinkel

- fl. kr. Roggen 4 fl. 36 kr. Gerste

4 fl. 6 kr. Haber 3 fl. 54 kr.

H eil bronn, 28. Mai. Weizenst.

- kr. Kernen 5 fl. 53 kr- Dinkel 4 fl- 28 kr. Roggen fl. kr. Gerste 4 fl.

- kr. Hader 4 fl. 6 kr.

Biberach, 25. Mai. Kernen 6 fl.

5 kr. Roggen 3 fl. 53 kr. Gerste 4 fl. 20 kr. Hader 3 fl. 49 kr.

Tagesereignisse.

Stuttgart, 28. Mai. Se. Maj. der König hat für den Neubau einer evangelischen Kirche dahier einen Beitrag von 5000 fl. für dieses Jahr und die gleiche Summe für das nächste Jahr aus HöchstJhrer Privatkasse bewilligt, --r Der katholische Kirchenbauverein hat dasselbe königliche Geschenk erhalten.

Biberach, 28. Mai. Heute früh 5 Uhr fand die Hinrich­tung des wegen Mords an der ledigen Crescentia Schlichte von Grünkraut zum Tode verurtheilten Gabriel Pfeiffer von Mühlheim statt. In feierlich ernster Stille waren etwa 300 Personen in dem zur Hinrichtung bestimmten Platze versammelt, 'und als we­nige Minuten nach Erscheinen des Gerichtspersonals der Verur- theilte vorgeführt wurde, herrschte lautlose Stille. Nach einer kurzen Ansprache an den Delinquenten von Seiten des Gerichts­

vorstands, verlas der Gerichtsaktuar die königl. Bestätigung deS Urtheils, worauf der Stab gebrochen und der Verurtheilte dem Nachrichter übergeben wurdd. Festen Schrittes betrat Pfeiffer die Guillotine, wie er überhaupt in den letzten Tagen bis zu seiner letzten Stunde seine Fassung nicht verlor und nach wenigen Sekun­den war die Exekution sicher und so rasch vollbracht, daß von dem Augenblicke, wo der Gefangene eingeführt wurde, bis zur Voll­endung der Prozedur kaum eine Viertelstunde verlief. Am Fron­leichnamsfeste empfing Pfeiffer die heiligen Sterbsakramente, indem er irriger Weise glaubte, daß der Freitag sein Todestag sei. Nack vollbrachter Beichte ließ er sich in das Verhör mekden, wo er dem K. Oberamtßgericht das Geständniß machte, daß er wirklich der Mörder des Mädchens in Grünkraut sei, allein er habe dieselbe bloß ermordet, weil er der Meinung gewesen, dieß sei seine Frau.