St.A veröffentlicht. Sie lautev: „Spitzberg (von dm Dänen Avnberg genannt. in nächster Nabe rer Tüppeler Hügel), 10 Uhr 51 Min. Norm. Alle Schanzen I bis 6 sind mit Sturm genom­men. Harter Kampf. Aus Mehreren Schanzen (beschütz emr In Schanze 4 der schärfste Kampf, 1 I Uhr 8 Min : Neue Re- tranchements ->uck genommen. Terrain zwischen den Brücken und Schanzen ebenfalls. Einzelne Zeinen laufen über die Brücke Viele «befangene einaebrachl Rost Krake bat den Kampf begon­nen, beschießt Schanzen I I Ubr 12 Min.- Schanze 7 ist ge­nommen 11 Uhr 58 Min.: Rolf Krake ist abgeschlagen. 12 Uh'". Bis jetzt 11 Offiziere, ungefähr 2000 Mann Gefanaenc Es weiten immer noch mehr cingebracbi. 2 Ubr 24 Min : B igade Raven hat 8 und st genommen. 2 Uhr 29 Min : Brigate Ra­ven. tie aneb 7 genommen hatte hat jetzt auch 10 genommen Harter Kampf um ten Brückenkopf 2 Uhr 88 Min : B ücken köpf genommen, Brücke abgebrochen, 40 gefangene Offiziere" L ie Kreuzztg fügt dies.« Telegrammen hei: „So viel wir wissen, hatten die Trnppenth.ile unter sich um tie Ebre des Sturmes ae loost und tie durch tas Leos erwählten Abtheilungen du ck '^enuß des heiligen Abc VmahleS sich auf den ernsten Kampf gerüstet."

— Es wi d seit ein g n Taaen mehr oder winde offen auf die Möglichkeit hingewiefen, daß nach der Einnahme von Düppel und Alfen tie preußische Regierung mit Rücksicht aus tie laui werten den Klagen an der Sstsee, ten Vorschlag eines Waffenstillstandes zu Lande und zur See nicht von der Hand weilen werte

— Privatnachrichten nennen tie zwei preußischen Brigadcgcne

rate V Raven und v Mannstein, sowie einen Major vom 4. (Karte-R-giimni unter den Leichtverwundeten Es sollen nur st Hsfiziere tott sein, dagegen wird uns die Zahl der todten und verwundeten Mannschaften auf etwas über 900 angegeben, während tie Anschlagsäulen nur von 600 sprechen. (St.-A)

— Aus dem Brückenkopf vor Sonderburg, Dienstag, 19. d., Mittags, meldet man der „Hamb. Bors. Halle": Von beute Mor­gen 10 Ubr bis Abends 6 Uhr Waffenstillstand Sonderburg soll bis dahin geräumr sein,widrigenfalls es bombardirt werden wird

— <K raven stein, 19 April. Ter Verlust der Tänrn beträgt

80 bis 100 Offiziere, darunter General Tuplat und zwei Ober­sten todt. und 4000 Mann (worunter wohl tie Gefangenen inbegriffen). (Sckw.M.)

England. London, 18. April Garibaldi ist rnrch die! Strapazen seines hiesigen Aufenthalts so angegriffen, daß er auf ärztlichen Rach wahischeinlich schon nächsten Freitag über Plvmonth nach Eapeera zurücktehrt (Tie englische Presse sprach den Ver­dacht aus, baß die schnelle Abreise Garibaldis ans einen Wink des englischen Ministeriums geschehe, der seinerseits ein Zugeständ- niß an Napoleon sei, ui» denselben sür die englische Politik zu g.winnen; die britischen Minister wie der französische Meniteur saben sich genölbigt, allen derartigen Vermuthungen sogleich ent­fetteten zu widersprechen.)

Rußland. Petersburg, 19. April. Die Börsenkauf- maiitt'chast beabsichtigt, der Regierung die Abschaff ng der Aus­fuhrzölle vo zuschleigen, indem dieselben der Entwicklung tes Han­dels biuteuieb mit ihre Erträgnisse unbedeutend seien.

Frankreich. Paris, t9. April. In Algerien sind bedenk­liche Unruhen atisgebroeben Am 8. d. wurde Oberst BeauprBre mit seinem Detachement (100 Mann Infanterie, einer Schwa dron Tpahis «nt deu arabischen Gums) von zablceichen Bauten getührl. von Si Soliman überfallen. Ter Oberst Ivurde gctödtet j und fast feine ganze Infanterie aufgerieben Nach den letzten! Wiüb.ilungcv war auch Si Svlimann im Kampfe gefallen, und es stauten tie Empörer bei Bu Alem, etwa 20 Stunden östlich j Vcn Geepville, nuier den Befehle» Si Mobamets, eines jünge­ren Bruders von Si Solimann Man will sogar wissen, es hantle sich um eine ocganisirte Bewegung längs der ganzen Süd- g änze von Ma e>ko bis nach Tunis. (Schiv. M.)

Ataiien. Rom, 18 April, Äbmds. Kaiser Maximilian ist um 6 Ubr angelemme« Er wurde am Bahnbof von einer nngc- heue n Menschenmenge und voll Militärmusik der französischen ! Vegimmtrr in Empfang genommen —20. April Die mexikani-! festen Mai stätey sink beute Nachmittag wieder abgercist und schiff­tet). sich Abends ur tzivitgveechia ein, _ (St.-A) !

Nedigirt, geveuchl uns

Amerika. New-York, 6 April. Seward hat dem Ein- waiicerungskomite res Eongresses einen Gesetzentwurf vorqelegt, nach ivelchem solchen Ansländern, we-lcke nach Amerika auszn- wantern wünschen und nicht tie Mittel besitzen, der Preis der Ueberfahrt als ein Darlehen vorgestreckt werden soll, welches sie nachher durch Arbeit abznlösin haben; ferner enthält der Ent­wurf tie Bestimmung, daß Ausländern nach einjährigem Aufent­halt im Lande das Recht zustehe, sich naturalisieen zu lassen.

Vermischtes.

Münchener Blätter berichten folgende Episode bairischen Sckwurgeri l tssitzung. Ein hübscher, j

aus einer ober- junger Bauern­bursche von 24 Jahren, Taver Müdlbauer, ließ sich durch seine Vorliebe für saubere Kleidung verleiten, seinem Dieusthcrrn, dem Andrabauern Laver Hankl, aus einem hölzernen Kasten eine ver­schlossene eiserne Ge'.dkistc mit einem Inhalte von circa >650 st. zu entwenden Es ergab sich anfänglich nicht der geringste Ver­dacht gegen legend Jemanden, namei.ilieh nicht gegen den ausge­zeichnet beleumundeten Mühlhaiier. - Im Oktober ging dieser zur Kirebweihe in seine Heimatb. Bei dieser Gelegenheit aber ver- anlaßkc der Polizeisoldat Hornberger in Pfaffenhofen a. I seine Verkantung, weil der Anlauf einer goldenen Kette im Betrage von 48 st. dessen Verdacht, der sich durch die große, von Müblbancr milgehabte Baarschaft noch verstärkte, erregt hatte. Der Bcstoblene selbst, Hankl, ein gntmüthiger, alter Bauer, schildert den Lauer Müblbauer als brav und fleißig, nur habe er eine große Lust zu schönen Klechern und Sekmuüsachen gehabt. Auch vor dem Schwur­gerichte hat den jungen Verbrecher seine Eitelkeit nickt verlassen, er streicht seinen Filzhut und betrachtet wohlgefällig seine sauberen, reich mit große» Silberknöpfen besetzten Kleider. Als cs sich um die Gegenstände handelte, welche ihm abgenommen wurden, n A. auch eine silberne Cylinderuhr mit goldener und silberner Ke:tc, sieben goldene Ringe, und ein vollständiges silbernes Eßbesteck, da meinle er, er wolle zwar gern Alles wieder hergeben, um den Schaden wieder gut zu machen, „aber," sagte er zu Hankl, „wenn Tu mir's schenke» tbatest, thäle es mich recht sehe freuen." „Nun, erwiederte der Alte, „Lavcrl, Du weißt, daß ick dir iinmer gut war, ich will Tir's halt schenken.'" Bei diesen Wo ten erhellte ein Freudeustrahl das Gesicht des jungen Burschen. Glcichmnthig hörte er das Urtheil an, welch.es ibn zu sünfjabriger Zuchthaus­strafe verurtheitte, gab dem Bauer die Hand und verließ lächelnd, weil er doch Uhr, Ketten, Ringe re. behalten dürfe, den Saal.

Ein Kaufmann in einem unfern von Preßburg gelegenen Laudstäbtchen sendete vor einigen Tagen, wie das „Frcmdenblatt" erchhlt, seine 16jährige Schwester in den Keller, um Wein zu holen. Dort hatte der Kaufmann neben dem Weinlager auch ein Fäßchen voll Pulver stehen. Seine Schwester, die eine brennende Kerze ohne Leuchter milgenommen hatte, steckte diese mit dem un­teren Theile gerade in das Pulver, füllte die Weinkrüge und das Lieht zurücktassend, lehrte sie in der Absicht, noch einmal in den Keller zu tommen, zu dem Bruder zurück. Als dieser hörte, wo sie die Kerze gelassen, gerielh er in furchtbaren Schreck, stürzte wie außer sich in den Keller hinab und zog die halbabgebrannte Kerze glücklich aus dem Pnlvervorralbe heraus. Kaum batte er aber die entsetzliche Gefahr abgewendet, als er eine cbm so furcht­bare Ncrvenabspannuug suhlte, daß er im Keller wie todt zu Bo­ten stürzte. Inzwischen herrschte oben im ganzen Hause Angst und Schrecken: jerm Augenblick meinten die Bewohner, die sich nach allen Richtungen flüchteten, das Haus werde in die Luft stiege» Endlich kehrte dem Ohnmächtigen fein Bewußtsein zurück, und mühsam schleppte er sich die Kellerstiege empor, worauf sein Erscheinen die andern Hausbewohner von ihrer Angst befreite.

Allgemeine Heiterkeit macht die folgende Anekdote: Ein preu­ßischer Vorposten gerielh aus Versehen in einen dänischen Graben und rief, da er in demselben drei Feinde erblickte, um Pardon. Er war jedoch sehr erstaunt, als diese, anstatt ihn gefa'>,,m zu nehmen, sofort ihre Waffen wcgwarsen und sieb zu seinen Ge­fangenen erklärten. Im Triumph kam er Morgens mit ihnen in Düppel an (Schw- M.)

verlegt von A. Vclschlägcr.