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forderungen der neuen Turnordnung genügenden Turnplatz wurde noch an demselben Tag um 4200 fl. Per Morgen erkauft.
— Pforzheim, 25. Juni. In der Nacht von gestern auf
heute brannte das Steighaus der hiesigen Feuerwehr ab, und es gingen damit außer den diesem Corps zugehörigen Requisiten auch werthvolle, dem Turnverein zugehörige Geräthschasten, u. A. eine ziemliche Anzahl von Gewehren re., zu Grunde. Ueber das Entstehen des Brandes ist noch nichts bekannt. (Schw. M.)
— Kr aut heim (a. d. Jaxt), 22. Juni. Dieser Tage wurde dahier ein Frauenzimmer aus den Telegraphendienst eidlich verpflichtet.
— Darmstadt, 25. Juni. Die erste Kammer sprach sich heute
gegen eine Amnestie für politische Vergehen und gegen ein milderes Preßgesetz aus. (Schw. M.)
— Aus Sachsen, 25. Juni. Das sächsische Städtchen Geyer
ist gegenwärtig wohl der unglückseligste Ort in Deutschland. Im Oktober vor. I. batte eine Feuersbrunft das halbe Städtchen und die eingeheimste Ernte verzehrt; vor Kurzem hat der Hagel seine dießjährige Ernte auf dem Halme vernichtet, und nun hat heute, wie Sächfi Bl. berichten, eine neue Feuersbrunst den Rest des Orts bis auf ein paar Häuser eingeäjchert. Es ist zu hoffen, daß ganz Deutschland der ärmsten Einwohner Geyers sich annehmen werde. (Schw. M.)
— Bremen. Laut Anzeige des Vorstandes des deutschen Schü
tzenbundes sind dem Bunde im Monat Mai 410 neue Mitglieder aus 55 Städten beigetreten. (Fr. A.)
— Hamburg, 20 Juni. (Internationale landwirthschastliche
Ausstellung.) Niemals, weder auf dem Kontinente noch in England, hat irgend eine Ausstellung landwirthschaftlicher Objekte so große Dimensionen angenommen, wie dieß bei uns der Fall ist. Es haben sich daran fast alle Kulturstaaten betheiligt. An angemeldeten Thieren ergibt her Schluß der Anmeldung 3861, worunter 168 Hengste (15 arabische Vollbluthengste). An Produkten haben 575 Aussteller eine unglaubliche Menge von Früchten aller Art, Sämereien, Cerealien, Wollen, Weinen, kur; von allen erdenklichen landwirthschastliche» Erzeugnissen angemeldet, von Wein z. B. 3000 Flaschen. Die Zahl der angemeldeten Maschinen und Gerüche erreicht die Höhe von 2941 Stücken. (Schw. M.)
— Stettin, 23. Juni. In der heutigen Sitzung der Stadtverordneten stellte vr. Amelung den „schleunigen" Antrag: die Versammlung wolle beschließen, Adressen und Deputationen an die Allerhöchste Person und die Königl. Familie bis zur Aufhebung des betreffenden Regierungsrerbots nicht zu erlassen und den Magistrat zu ersuchen, diesem Beschlüsse beizutreten. Dieser Antrag wurde nach einigerDebatte mit überwiegender Majorität angenommen.
— Königsberg, 23. Juni. Die Pr.-Litth. Ztg. schreibt von
hier: Wegen des zu Ehren der Abgeordneten stattgefundenen Bankers, sind bereits 15 Theilnehmer polizeilich vernommen worden. Sie wurden namentlich über den Inhalt der bei dieser Gelegenbeit gehaltenen Reden befragt Mehrere der vorgeladenen Personen verweigerten ihre Auslassung, indem sie behaupteten, daß zu einer etwaigen Zeugenvernehmung nur der Richter, nicht aber die Polizei competent sei. (Schw. M.)
— Breslau 26. Juni. Eine Correspondenz der „Schlesischen
Zeitung" aus Josephstadt vom 24. meldet, daß Langiewicz noch immer daselbst internirt und streng bewacht ist. (Fr. A.)
— Wien, 25. Juni. Nach einem Privattelegramm, das ein hiesiger hoher Finanzmann heute aus St Petersburg erhielt, scheint die russische Regierung nicht geneigt zu sein, auf die von den Westmächtcn gestellten Anträge betreffs eines sofortigen Waffenstillstands und der Erledigung der polnischen Frage auf einer Konferenz einzugehen. Die große Abneigung, welche sich sowohl in England wie in Oesterreich gegen einen abermaligen europäischen Krieg kundgibt, scheint die maßgebenden Kreise Rußlands zum Widerstande in diesen Punkten ermuthigt zu haben. Selbst die 6 österreichischen Propositionen scheinen nicht auf unbedingte Annahme rechnen zu dürfen, doch wird man sich diese jedenfalls näher in Betracht ziehen und auf eine Diskutirung derselben eingehen. (Schw. M.)
Polen. Aus Wilna meldet man dem „Czas", daß das Tragen von Trauerkleidern bei Strafe von 25 R. S. für den ersten, 50 R. S. für den zweiten und kriegsgerichtlicher Bestrafung für jeden weiteren Uebertretungsfall verboten worden ist.
— Vier Druckereien sind geschlossen worden und müssen sich um neue Consense bewerben. Die photographischen Etablisse
ments werden streng überwacht. — Murawiew hat Befehl gegeben, die Wälder an der Eisenbahn bis auf 150 Saschenen von jeder Seite auszuroden. (Fr.A.)
Rußland. Petersburg, 27. Juni. Die französische, die englische und die österreichische Noten in Betreff Polens wurden heute dem Fürsten Gortschakoff übergeben. (Fr. A.)
England. London, 26. Juni. Die „Post" ist in den Stand gesetzt, die Bedingungen mitzutheilen, unter welchen die polnische Naiionalregierung sich zu einer Einstellung der Feindseligkeiten herbeilassen würde. Es sind folgende: 1) Der Waffenstillstand muß sich auf das ganze Königreich Polen, wie es vor seiner ersten Thei- lung im Jahre 1772 bestanden hat, erstrecken; 2) zu der von den betheiligten Mächten abzuhaltenden Konferenz muß als Vertreter der Interessen Polens ein Bevollmächtigter der Nationalregierung Zutritt erhalten; 3) eine aus Abgeordneten der Provinzen sowohl, wie des polnischen Königreichs gebildete Reichsversammlung muß unter der Bürgschaft nicht allein von ganz Europa, sondern auch der alle Provinzen besetzenden Nationalarmee zusammentreten.
Amerika. Newyork, 17. Juni, Abends. (Per Persia.) Das Vorrücken des Generals Lee hat die ungeheuerste Aufregung her- vorgerusen. Gerüchtweise verlautet, er habe Hooker's sechstes Armee-Corps abgeschnitten. Verläßlicher ist Folgendes: Das ehemals von Stonewall Jackson befehligte 18,000 Mann starke Corps hat unter Befehl Ewell's Milroy in Winchester angegriffen und die Außenwerke erstürmt. Milroy schlug sich schließlich mit einem Verluste von 2000 Mann nach Harper's Ferry durch. Die Belagerung von Vicksburg dauert fort. Das Entsatzheer des Generals Johnstone rückt heran. Ein kleiner Kaper der Consöderirten nahm bei Cap Virginia sieben Unionsschiffe weg. In Indiana dauert der Wiberstand gegen die Rekrutirung fort. (Fr. A.)
Unterhaltendes
Ein schwer geprüftes Mutterherz.
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„Nun," sprach die Mutter, „singe das Lied Mit Freude wollen wir singew, die Begleitung dazu ist so schön "
Klara begann. Sie schien viel Sinn für Musik zu haben, denn von Anfang an war sie wie begeistert. Während ihre kleinen Finger über die Tasten glitten, lachte sie den heitern Tönen entgegen, oder faltete die Stirne, wenn sie eine tiefere Saite anschlug.
Voll Bewunderung für das bezaubernde Spiel, das ihnen das Reich der Harmonie eröffnete, sahen die drei Frauen unverwandt auf die Künstlerin, bis diese ihren schlanken Hals erhob, ihre blauen Augen gen Himmel richtete und unter Begleitung des Klaviers sang.
Solange die Stimme der Sängerin mit den Perlentönen zu den Ohren der Frauen drang, hatten die Mutter und die Duenna ihr Gesicht von ihr nicht abgewandt. Doch jetzt, da das Lied zu Ende war, richteten Beide ihren Milk gegen die Gräfin, als wollten sie fragen: „Ist das nicht schön?"
Doch die Gräfin saß dä>den Kops über die Brust gebeugt; eine Fluth von Thränen fiel, ohne daß sie es wußte, auf ihren Schooß.
Klara, die dieß jetzt auch bemerkte, lies mit einem lauten Schrei zu der Sennora, betrachtete sie erstaunt und fing dann gleichfalls zu weinen an; sie legte ihr Köpfchen auf die Kniee der Gräfin, und dachte so ihr gedrücktes Herz zu erleichtern. Die Sennora hob das Kind in die Höhe, schloß es an ihre Brust, küßte ihm die Wange und benetzte die Stirne mit ihren Thränen. Doch ließ weder das Mädchen noch die Frau eine einzige Klage, «inen einzigen Seufzer vernehmen.
Diese Scene war so ungemein rührend, daß die Duenna ihre Herrin mit Ehrfurcht ansah und nicht zu sprechen wagte; die Mutter hingegen war nun vollkommen überzeugt, daß sie sich in ihren ersten Voraussetzungen nicht getäuscht hatte. Demnach fühlte sie recht innig, was im Herzen der Sennora vorging und sie mußte mit Gewalt das Mitleid Niederkämpfen, das sie fast zum Weinen brachte, nur der Wunsch, die Gräfin nicht zu beschämen, gab ihr die Kraft, sich zu bemeistern und zu thun, als ob fie-die Ursache dessen, wcss um sie her vorging, nicht errathen hätte.
Wenige Augenblicke nachher erwachte die Gräfin aus Ihrer Betäubung. Die Rrche, die sie umgab, überraschte ste ; ihre Augen begegneten Venen der Mutter, die forschend auf ihr ruhten. Sie merkte, daß sie sich blosgegeben halt« und suchte zyeutgstens zum