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bemerken, schaltete Schmitz ein, daß grade in jener Nacht Fritz mit einem kleinen Heerhaufen in einem Walde lagerte, durch den er ziehen sollte, um den Feind auszukundschaften, der nach einem Siege der Hol­länder sich in das waldige, bergige Land der Insel zurückgezogen und für die verfolgenden Holländer spurlos verschwunden war, da er Wege in's Innere kannte, die diesen ver­borgen waren.

Gib mir ein Pfand, Sahib! sagte schlau Runchit, der Malaie, und blickte ihn mtt seinen kleinen Katzen­augen zwinkernd an.

Hab' ich Eins von dir gefordert? donnerte ihm Fritz zu; weißt du nicht, daß dein Kopf in meiner Gewalt ist? Der Malaie lächelte, und sein Blick glitt an seinem Gewände nie­der, wo der Kris, der gefährliche Dolch der Malaien, steckte, und dann schnell im Zimmer umher flog, wo Fritz allein gesessen. Der Blick war sehr beredt.

Gut, sagte er dann, ich glaube dir, glaube du auch mir, Sahib! Gib mir das Geld, was du mir versprochen hast.

Nicht eher, bis du geredet! sagte Fritz fest.

Ich liefere den Sultan mit dem Reste seines Heeres in deine Ge­walt, ehe die Sonne aus dem Meere steigt, sagte der Malaie, und richtete sich stolz auf im Bewußtsein dessen, was er sagte.

Das kann eine Eurer gewöhnli­chen Ruhmredigkeiten sein! versetzte geringschätzig Fritz, der diese prah­lenden Malaien kannte.

Aus des Malaien kleinen, dun­keln Augen blitzte ein wildes, tiger­artiges Feuer; dennoch bemeisterte er sich und sagte ruhiger: Hab' ich dir nicht meinen Kopf zum Pfände gesetzt ?

Gut, entgegnete Fritz. Wo ist der Sultan?

Ich führe dich hin. Wecke deine Leute! Aber große Vorsicht ist Noth.

Dieß geschah in kurzer Zeit, denn

der Malaie selbst übernahm es und schlich wie eine Katze von Zelt zu Zelt. In weniger als einer halben Stunde waren alle fertig und der Malaie brachte einen Bündel Stäbe von einem Holze, das von Harz so reich durchdrungen ist, daß es, an­gezündet, leuchtet wie die beste Fackel. Die Soldaten ergriffen diese natür­lichen Fackeln und der Zug setzte sich, das Lager stehen lastend, in Bewe­gung. Lautlose Stille war die erste Bedingung. Der Zug hatte für Jeden etwas Geheimnißvolles und Schauerliches, denn er sah bei dem Fackellickte aus, wie ein nächtlicher Leichenzug. Durch dichte Wälder folgten sie der Spur des Malaien, dessen Auftritt unhörbar war. Einige kleine Thäler und niedrige Höhen wurden überwunden, bis sie auf einer bedeutenderen Anhöhe, aufRun- chit's Wink, Halt machten. Er trat zu Fritz heran, und deutete in das breite Thal zu ihren Füßen.

(Forts. folge.)

Calw. Frucht, Brod- und Fleifchpreise am 17. April 1858.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Rest

Schffl.

Neue

Zu­

fuhr.

Schffl.

Ge-

sammt-

Betrag.

Schffl.

Heuti­

ger

Verkf.

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Höchster

Preis.

fl- ! kr.

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kr.

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P-

fl-

»erster

eis.

kr.

Verkaufs-

Summe.

fl. ! kr.

Gegen den vorigen Durchschnittsprs.

mehr I weniger

fl.! kr. Ist.! kr.

Waizen, alter neuer

Kernen, alter neuer

55

80

135

91

44

13

44

13

20

12

30

1213

38

3

Korn

Gcmasch Gerste, alte neue

11

4

15

12

3

10

9

42

9

20

116

48

13

Dinkel, alter neuer

27

130

157

137

20

5

54

5

33

5

15

761

24

21

Haber, alter neuer

12

60

72

55

17

6

30

6

12

5

48

340

36

9

Summe:.

105

274

379

295

84

2432

26

Qualität:

Kernen: Gewicht: Bester 300 Pfund, mittlerer 293 Pfund, geringster 285 Pfund.

Brodtare: 4 Pfd. Kernenbrod 11 kr., dto. schwarzes 9 kr., 1 Kreuzerweck muß wägen 7-/4 Loth. Fleischtare: 1 Pfd. Ochsenfleisch 12 kr., Rind- und Kuhfleisch 10 kr., Kalbfleisch 8 kr., Schweinefleisch unabgezogen 11 kr., abgezogen 10 kr., Hammelfleisch kr.

Redigirt, gedruckt und verlegt von A. Oelschläger.