schon cineMengeKleefelder schlecht in den Herbst und Winter gekommen, weil der Klee bei der Trockenheit nicht aufgegangen oder, wenn auch, nachher wieder vertrocknet ist, so sind die im Herbst für das folgende Jahr noch einige Aussicht auf Ertrag ver­sprechenden Kleefelder bei der fort­währenden Trockenheit des Winters größtentheils durch die Mäuse zer­stört worden. Letztere sind nun zwar vor 14 Tagen, als der wenige Schnee schmolz und das Schneewasser die Mauslöcher indem gefrornenBoden füllte und darin wieder fror, ver­nichtet, aber erst, nachdem sie vorher die meisten Kleestücke auch vernichtet hatten. Seither haben wir aber, anfangs durch tägliches Auf- und Zufrieren, jetzt durch den trockenen kalten Ostwind, häufig auch noch die Zerstörung der wenigen übrigen Klee­pflanzen zu beklagen.

Zum Ersatz des im vorigen Jahr schon ausgebliebenen Klees habe ich seiner Zeit schon zur Aussaat von Jncarnatklee in das Getreide, nament­lich m die reinere Winterstoppcl, ge­reichen und zum Ersatz des damals schon mangelnden Futters den An­bau von Futterroggen, Herbstgemeng- futtcr von Wicken, Erbsen, Haber und die Ansaat von Stoppelrüben und Spörgel empfohlen. Jetzt brau­chen wir wieder Ersatz für die da­mals noch hoffnungsvollen, nun aber vernichteten Kleefelder.

Das gewöhnlichste Mittel, miß- rathenen Klee zu ersetzen, ist ein Futtergemenge von Ha b er, Wicken, Erbsen, auch Ackerbohnen, allein gerade diese Früchte, wenigstens die drei ersten, sind voriges Jahr nicht reichlich gediehen und deßhalb schon bei gewöhnlicher Konkurrenz theuer und werden es daher im Frühjahr bei der hienach vermehrten Nach­frage noch mehr werden. Zudem muß zu den Wicken, wenn sie an die Stelle des ins Sommerfeld gesäeten Klees treten sollen, da seit der Düngung gewöhnlich schon zwei Ernten dem Acker entzogen sind, gedüngt werden, wenn sie einen ordentlichen Ertrag geben sollen. Dieses wird Heuer in vielen Wirthschaften, die ohnehin

mit Futtermangel diesen Winter zu kämpfen haben, schwer fallen, weil in Folge dieses Mangels auch weniger Mist erzeugt wird. So wird das Wickfutter jedenfalls ein kostbares Futter, da ohnehin ein Ertrag von 30 Ctr. Heu per Morgen schon zu den hohen Erträgen gehört. End­lich ist dieses Futter schwierig dürr zu machen, so daß es bei schlechter Witterung oft sogar auf den Pyra­miden verdirbt. Es wäre daher jeden­falls genug, wenn so viel von ihm eingebaut wird, als man zum Grün­futter braucht, welches dann von 14 zu 14 Tagen in solcher Menge ge- säct wird, als man später in der glei­chen Zeit zu verfüttern gedenkt.

Zu bloßem Grünfutter (nicht aber zu Heu) eignet sich noch besser der Mais. Zu ihm muß das Feld auch gedüngt werden, was, da er erst in der zweiten Hälfte des Mai's ge- säct wird, bis dahin leichter gesche­hen kann, als bei dem früher zu säenden Wickfutter. Bei breitwür- fizer Saat braucht man von unserem gewöhnlichen Mais 1 Scheffel per Morgen, welcher Heuer nicht thcurer zu stehen kommen dürste, als das Saatgut von 45 Simri Wickhabcr.

(Flirts, folgt.)

Unterhaltendes.

Der Eisgang des Rheins Anno 1730,

. von W. O. voll Horn.

(Fortsetzung.)

Wer sie jetzt sah, hätte sie, wenn er sie lange nicht gesehen, kaum wie­der erkannt. Sie war mehrere Jahre jünger, als ihr Mann, und ohne Widerrede die schönste Frau der Stadt. Ihre Haltung war so grade, so fest; ihr Körper so ebenmäßig, ihr Ge­sicht noch so frisch und blühend, ihr Haar noch so reich und dunkel, ihr Auge noch so glänzend und klar aber die anderhalb Jahre hatten ihren Nacken gebeugt, ihren Körper abge­magert, ihr Antlitz gebleicht, die Haare schneeweiß gemacht und ihr Auge matt und trübe. Ja, das Leid altert mächtig! Ein Jahr tiefgefühlten Herze­leids thut mehr, als zehn Jahre im natürlichen Gange der Tinge, ohne

Leid und nagenden Kummer. Das konnte man an Frau Margreth recht anschaulich sehen. Langsam ging sic dahin und das Auge blickte nicht Rechts nnd nicht Links, sie sah zur Er­de, denn sie dachte daran, wie oft ihr Fritz das Häckchen getragen, wenn er mit ihr gelaufen war, um in dem alten Klostergemäuer Erdbeeren zu suchen. Wo sie ging und stand, waren ihre Gedanken bei Fritz, und dann und wann rollte eine Thräne in den Staub des Weges, der sehr stark war, weil es lange nicht ge­regnet.

Vor ihr hin etwa zwei Hun­dert Schritte ging die schlanke Gestalt eines ärmlich gekleideten Mäd­chens; sie trug eine Hacke in der Hand, denn es war auch Hohe Zeit, die Kartoffeln anzubäufeln. Das Mädchen blickte einmal zurück und erkannte die Frau Gebhard. Von da an ging sie langsam und statt an der Bombach rechts ab in's Thal zu gehen, ging sie voran in die Mau­ern des alten Klosters, wohin, wie sie wußte, Frau Gebhard ging. Die hatte auf das Mädchen gar nicht ge­achtet. Als sie aber jetzt auch in die hohen Mauern init einem tiefen Seuf­zer hineinging, sah sie plötzlich unter dem blühenden Holunder, der dort aus den Mauern heraus gewachsen ist, neben Lindau's großem Nuß­baume das Minchcn stehen, das sie erwartete.

Sie erschrack nicht, nein, eine Helle Freude erleuchtete die kummer­vollen Züge. Das Mädchen weinte und streckte ihr beide Hände ent­gegen.

Machen, mein Kind, Gott segne dich! rief sie ihr entgegen und faßte die beiden Hände des Mädchens und weinte auch. Und so standen sie lange.

Ach Gott, hob endlich die Mut­ter an, was mag aus ihm geworden sein? Warum schreibt er nicht?

Gott allein weiß es; hauchte leise das Mädchen hin und blickte liebe­voll in der Mutter Angesicht, das ihr die Züge des geliebten Jünglings zeigte.

Ja, der weiß es und ob er noch unter den Lebenden ist. Ich zweifle