also bescheiden, wo er gewesen und ohne Hehl.

Da brach das Wetter los! Es brach los wie ein verheerender Sturm, der Alles mit sich fortrcißt. Fritz schwieg demüthig bis sich end­lich die Wuth entladen hatte, und einige Ruhe eintrat. Die liebende Mutter hielt seine Hand, daß er Kraft gewänne, in kindlicher Ergebung Alles zu ertragen. Es gelang. Freilich wollte Anfangs auch sein Zorn auf- wallen. Die Mutter sah's. Fritz, um Gottes willen, vergiß dich nicht > Cs ist dein Vater! so flüsterte sie ihm zu und der brave Sohn wich nicht von der Pflicht; ja seine innere Ruhe > kehrte wunderbar wieder, während des Vaters Zorn loderte. Jetzt, wo der Alte inne hielt, wie auch drau-1 ßen der Sturm einmal einen Augen­blick ruht, um aber neuen Athen, zu schöpfen, begann Fritz ruhig also zu reden: Ich sehe wohl, Vater, es ist Zeit, daß ich gehe, in die Welt gehe, j wohin es sei. Euch bin ich ein Dorn

im Auge geworden, seit ich das Min- ckien lieb habe. Die Zunft hat mich los gesprochen. Ich soll wan­dern; ich will es heute noch. Dann kebrt vielleicht für meine arme, gute Mutter der Frieden wieder. Sie er­duldet die Hölle in diesem Hause, bis ich fort bin. Der Alte fuhr be­troffen in die Höhe. Das hatte er nicht erwartet. Der Herbst war gut und reichlich gewesen, und Arbeit war in Hüll' und Fülle da. Er hatte nur einen Gesellen und wußte auch keinen mehr zu finden. Fritz hatte für Zweie gearbeitet, das müßte ihm sein Todfeind sagen, wenn er einen gehabt hätte. Was sollte er nun anfangen? Das fuhr wie ein Blitz durch seinen Kopf. Und doch sollte er sich von dem Sohne trotzen lassen? Nein! das ging ihm gegen das Kamisol. Gut, sagte er, geh' wohin du willst! Ich habe Nichts dagegen.

Ich,gehe, Vater, aber ich habe nie heimlich Geld gehabt, wie cs ^

Andere machen. Seid so gut und gebt mir einen Zehrpfenning, daß ich nicht fechten muß. Ihr. sagtet oft selbst, das sei des Handwerks Schande. Du sollst's haben! stieß der Alte heraus.

Ich danke Euch sprach Fritz. Seid so gut und legt's hier auf den Tisch, und dann lebt wohl! Gott behüte Euch! Er reichte dem Vater die Hand, die dieser kaum drückte, und sagte dann zur Mutter: Es hat mir vorgcstanden, daß es so kom­men würde, liebe Mutter. Mein Felleisen Hab' ich schon, meine Klei­der pack ich selbst, nur meine Hem­den und Strümpfe und Halstücher seid so gut mir zu geben und zu packen, das verstehe ich nicht so gut.

(Forts, folgt.)

Ein verheirathcter Mann kann nichts Ungeschickteres thun, als wenn er in Gegenwart anderer Damen dieTugen- den seiner Frau, gegen seine Frau die Schönheit einer andern Dame rühmt.

Calw. Frucht, Brod- und Fleischpreife am 6. März 1858.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Rest

Schffl.

Neue

Zu­

fuhr.

Schffl.

Ge-

sammt-

Betrag

Schffl.

Heuti­

ger

Verkf

Schffl

Im R e st gebl.

Schffl.

Höchster

Preis.

fl. ! kr.

Mittel-

Preis.

fl. > kr.

Niederster

Preis.

fl. j kr.

Verkaufs-

Summe.

fl. > kr.

Gegen den vorigen Durchschnittöprs.

mehr I weniger

fl.! kr. Ifl.j kr.'

Waizen, alter neuer

4

4

2

2

13

12

13

12

13

12

26

24

50

Kernen, alter neuer

51

130

181

148

33

14

13

39

13

2019

41

7

_

_

Korn

Gemasch Gerste, alte neue

6

15

21

16

5

10

9

46

9

36

156

21

13

Dinkel, alter neuer

25

75

100

82

18'

6

12

5

54

5

42

484

6

_

1

_

-

Haber, alter neuer

30

46

76

60

16

6

36

6

27

6

20

386

50

5

Summe >

112 !

270 I

382

308

74

3073

22

Qualität:

Kernen: Gewicht: Bester 300 Pfund, mittlerer 291 Pfund, geringster 282 Pfund.

Brodtare: 4 Pfd. Kernenbrod 11 kr., dto. schwarzes 9 kr., 1 Kreuzerweck muß wägen 7V-. Loth. Fleischtare: 1 Pfd. Ochsenfleisch 11 kr., Rind- und Kuhfleisch 9 kr., Kalbfleisch 7 kr., Schweinefleisch unabgezogen 12 kr., abgezogen 11 kr., Hammelfleisch kr.

Stadtschu lt heißenamt. _

vtevlgtrl, gevruckt unv verlegt von A. Oelschläger.