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Gefundener Regenschirm.

Unterzeichneter hat auf Calwer Markung einen Regenschirm gefun­den. Der rechtmäßige Eigenthümcr kann denselben gegen die Einrückungs- gebühren bei mir in Empfang nehmen.

M. Reisser,

Gemeindcrathsdien. in Gechingen.

150 fl. bei dem Schulfond in Ge­chingen.

^ auszuleihen gegen zwei^ fache Versicherung:

War,»ung.

Die Würtembergische Handels­gesellschaft hat Folgendes anher an­gezeigt:

Wir halten es, im Interesse der Industriellen Würtemberg's für unsere Pflicht, einer Königlichen Cen­tralstelle für Gewerbe und Handel die Anzeige zu machen, daß auch in letzter Zeit wieder unfern kleinern und großem Fabrikanten von englischen Häusern, welche sich häufig mit pom­pösen Firmen schmücken, zu wieder­holten Malen belangreiche Bestel­lungen cingesendet wurden, wobei es sich nach von uns cingezogencn i genauen Erkundigungen herauSstcllte, daß solche Aufträge förmliche Be­trügereien zum Zwecke hatten. So sind in neuester Zeit wieder an ver­schiedene Häuser Bestellungen er­gangen, wovon einzelne sich auf 6, 8 und 10,000 Gulden belaufen und deren Effektuirung vielleicht den Ruin einzelner dieser Fabrikanten zur Folge gehabt hätte. Wir unterlas­sen nicht, Jedermann vor dergleichen Geschäften zu warnen und sind über­zeugt, daß es auch Einer König!. Centralstclle für Gewerbe und Handel erwünscht sein wird, von diesen Vor­gängen unterrichtet zu sein, um unfern Gewerbetreibenden ebenfalls Vorsicht anzuempfehlen." Wir nehmen aus obiger Anzeige gerne Veranlassung, wiederholt darauf hinzuwcisen, wie nothwendig cs ist, daß nicht nur von jedem unbekannten Besteller die Angabe mindestens zweier solider Fir­men (Referenzen) verlangt wird, bei welchen man sich nach dem Besteller erkundigen kann, sondern daß man

diese Erkundigungen auch wirklich einzieht, selbst wenn sich der Be­steller noch so unverdächtig darzu­stellen weiß; wie man aber bei denjenigen neuen Bestellern, welche solche Referenzen nicht geben, zum Voraus auch versichert sein kann, daß sie Schwindler sind.

K. Centralstclle für Gewerbe und Handel.

Neber Schlösser und sonstige Schlos­ser-Arbeiten

gibt der deutsche amtliche Bericht über die Pariser Industrie-Ausstellung (Seite 357) interessante Mitkheilun- gen, wobei namentlich auch der schönen und billigen französischen Schlosser- Arbeiten rühmlichst gedacht ist. Ein reichhaltiges Sortiment Schlosser- waaren aus den ersten Werkstätten Frankreichs ist nunmehr für das M usterlager erworben, welche sich nicht nur durch die schöne und erakte Arbeit, sondern auch durch Wohl­feilheit der Preise und durch viele neue und sehr zweckmäßige Vor­richtungen auSzeichnen.

Unter denselben befindet sich ! eine Sammlung hübsch gearbeiteter und billiger Schlösser von verschie­denen neuen Konstruktionen und für verschiedene Zwecke, vom massiven Gefängnißschlosse an bis zum feinen und zierlichen Schlosse einer Tapeten- thüre; Thürfallen, neuer Art, mit eingelassenem Griff und Schloß; Thürhalter, Thürangeln, Thürbänder in ihrer verschiedenen Anwendung, auch mit Rollen; Thürgriffe ver­schiedener Art, Thürgriffe mit Vor­richtung zum Oeffncn der Thürc mittelst eines angebrachten Hakens, welcher jedoch auslösbar ist, wodurch das Oeffnen der Thüre von Außen auch verhindert werden kann; Riegel für Kästen mit Federdruck verschiede­ner Art; Riegelfallen mit Schließ­deckel und Federdruck, zur Vermei­dung des Eindringens von Unreinig­keit in die am Boden angebrachten Riegel-Ocffnungen; Bascüles für Kästen; sämmtliche Gegenstände von vielfach neuer und sehr zweckmäßiger Konstruktion und musterhafter Arbeit bei billigen Preisen. Dem In­

dustriellen ist in dieser Sammlung Gelegenheit gegeben, neue Ideen nicht nur hinsichtlich der von ihm zu fertigenden Arbeiten zu gewinnen, er wird auch durch eine aufmerksame Betrachtung derselben auf nothwen- dige Verbesserungen in der Einrich­tung der Werkstätte hingewiesen.

Calw.

Aufforderung

zu Aildung von Fortbildungsschulen für angehende Landwirthe.

In manchen Gegenden des Landes sind seit einigen Jahren zu beruf­licher Ausbildung des Bauernstandes und insbesondere der bäuerlichen Jugend die Wintermonate benutzt worden, um insbesondere jene in Abendlehrstunden milden Fortschritten in der Landwirthschaft in allen ihren Zweigen bekannt zu machen. Dicß ist im vorigen Winter auch mit Er­folg in einer Gemeinde des hiesigen Bezirks geschehen und es ist höchst wünschenswert!), daß es auch in anderen Gemeinden stattfinde. Doch wird es nickt überall und nur da statlfinden können, wo Männer sich finden, die nicht nur geneigt zur Unterrichts-Ertheilung sind, sondern auch befähigt dazu. Ob der Unter­richt in der Form von Lehr-Vorträ- gen und Catechisationcn, oder von Besprechungen und Unterhaltungen cingeleitet werbe, oder auf einfaches Vorlesen gemcinfaßlicher und be­lehrender Schriften sich beschränken soll, wird tbeils-von der Zusammen­setzung der Zuhörer, besonders aber von der Persönlichkeit des Lehrers abhängen, bei welch' letzterem übri­gens der Besitz tüchtiger landwirth- schastlichcr Kenntnisse und Erfahrun­gen unbedingt vorausgesetzt werden muß.

Wo solche Personen sich geneigt zur Unterrichts-Ertheilung finden, wird es leicht sein, diese Art von Fortbildungsschulen in das Leeen zu rufen. Es ergeht deßhalb andurch die Aufforderung an sämmtliche tüch­tige Landwirthe in Gemeinden unscrs Bezirks, sich im Falle des Bercitseins zu Ertheilung von Leh stunden, die­ses binnen 8 Tagen hierher zu mel-