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Preffeverkanf.
Eine Holzpresse mit eiserner Spindel, zu" einer Most-Presse gut geeignet, ist zu verkaufen. Näheres bei der Redaktion.
Bäcker Not Hacker schenkt guten
Wein
aus, den Schoppen zu 4 und 6 kr.
3>l. Cal w.
Sehr schöne gereinigte
Vettfedern Flaum
verkauft fortwährend zu billigen Preisen Gustav Wagner, der Jüngere.
Unterreichcnbach.
Bitte um Zurückgabe.
Bei Eröffnung der Calw-Pforz- Heimer-Straße wurde bei mir Abends im Retourwegc ein Ueberrock entlehnt. Der gegenwärtige Besitzer wird um baldige Zurückgabe ersucht. Den 21. Juli 1857.
Löwcnwirth Gen ge ubach.
Futtermehl,
bester Qualität», aus München, empfiehlt C. F. Bätzner.
2>l. Stammheim.
Zu verkaufen.
Der Unterzeichnete verkauft einen Bienenstand, auf welchem 20 — 24 Stöcke bequem gestellt werden können. Mit demselben könnten auch 2 schwere Stöcke abgegeben werden.
I. Schneider, Schreiner - Meister.
Calw.
Zu vermiethen.
In dem ehemaligen Postgebäude ist ein sehr schöner geräumiger und gesunder Keller, sowie die untere Etage, bestehend in 2 sehr geräumigen heizbaren Zimmern zu vermiethen. Näheres bei
F. Schümm.
42 H Mein oberes Lo- gis ist sogleich oder bis Martini zu vermiethen.
2)1. Wittwe Dictsch.
Faßdauben - Verkauf.
Circa 1300 Stück Faßdauben von 4—5 Schuh Länge, worunter etwa 220 Stück Bodenholz, ist zu verkaufen. Nähere Auskunft ertheilt die Redaktion.
Stampfmelis
zum Einmachen von Früchten empfiehlt billigst
Ferd. Georgii.
Logis zu vermiethen.
In dem Gerichtsnotar Ritter- schen Hause ist entweder die obere oder die untere Wohnung H vermiethen. 2)1.
42i^^»»A Mein oberis^Lo- gis ist soglM oder bis Martini zu vermiethen.
Fried. Wochele.
Liebenzell.
Gel-anerbieten
Gemeindcrath Diefenbach hat 200 fl. zu 4'/- Procent auszuleihen.
k auszuleihen gegen zwci- fache Versicherung:
170 fl. Pfleggeld beiJvhs. Großmann in Neuweiler. 2)1.
200 fl. Pfleggeld zu 4'/- Procent bei Jak. Braun in Obcr- kollwangen.
200 fl. Pfleggeld zu 4'/- Procent bei Johs. Hammann in Obcrkollwangen.
600 fl. Pfleggeld zu 4>/- Procent bei I. G. Lutz in Würzbach.
50 fl. zu 4'/2 Procent bei der Stiftspflege in Sommenhardt.
395 fl. Pfleggcld zu 4'/2 Procent bei Martin Großhans in Aichhalden.
Unterhaltendes.
Die Heimkehr.
In der Mitte des zwölften Jahrhunderts, als noch Tausende im frommen Wahne nach dem Lande pilgcr- ten, wo der Heiland unter Menschen gewandelt war, um dort im Kampfe gegen die Ungläubigen sein Reich
zu begründen — da unternahm auch der schwäbische Graf von Mar- stetten, genannt der Möringer, einen Kreuzzug nach Palästina, um an der Stelle, wo der Erlöser litt und starb, die begangenen Sünden abzubüßen. Eine junge Gattin hinterließ er daheim und eine einzige Tochter, die Erbin aller seiner Güter.
Sieben lange Jahre waren der verlassenen Gattin bahingeschwunden und noch nicht war er, der fromme Gatte, zurückgekehrt. Sie schickte Kundschafter aus nach allen Gegeir- den, aber keiner fand seine Spur. Und als die Späher Alle wieder heimgekehrt waren und keine Kunde mitgcbracht hatten, da legte Emma Trauergewänder an, denn sie war überzeugt, daß der Heißgeliebte nicht mehr lebe, sei er nun dem Schwerte der Sarazenen unterlegen, sei er ein Raub der Meereswellen geworden. Aber nach jahrelangem Trauern, da war es ihr doch zu öde auf einsamer Burg, da weinte sie manche Thränc schon nicht mehr wegen des verlorenen Gatten, sondern daß sic in des Lebens schönsten Jahren der Liebessreudcn entbehren müsse. Auch gab es der edlen Ritter nicht wenige, die um der schönen Wittwe Hand ministen. Unter ihnen war auch Berchtold von Neuffen, ein rüstiger Ritter-Jüngling, und, wie Emma urtheilte, ihrer Gegenliebe nicht unwürdig. Als sie einst auf dem Balcon standen und ihre Blicke an der schönen Frühlingslandschaft weideten, die vor ihnen ausgebreitet lag, faßte Berchtold ein Herz und hielt um Emma's Hand an. Diese erklärte dagegen: „Sobald Ihr mir Gewißheit verschafft, daß mein Gatte gestorben, so erhaltet Ihr meine Hand."
Berchtold durcheilte das Land und suchte Jeden auf, der von der Pilgerschaft aus Palästina heimgekehrt war. Alle forschte er nach dem Möringer aus, aber lange waren seine Nachforschungen vergebens, bis er einen alten Knappen antraf, der fest und steif behauptete, er habe den Möringer in einer Schlacht unter den Hieben der Sarazenen fallen gesehen. Der glückliche Jüng-
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