Donnerstag, den 10. März 1938
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genossen stehen, sondern sucht durch die Gründung von Leistungsgenossen, schäften, also Milchvermertungs-, Molkerei-, Weingartner-, Bezugs, und Absatz-, Elektrizität?- Getreidemühlen-, Gemülever. wertungs-, Zucht-, Fischerei- und Maschinengenossenschaften der Torsgemeinschaft an allen Ecken und Enden zu helfen, täglich und stündlich. Raiffeisens Wunsch daß die Ge- nosienschaften den wirtschaftlichen Mittel. Punkt einer Dorfgemeinde bilden, eine Wirtschaftszelle. in der alle Dorsgenossen einander helfen für einander einstehen. Einer für alle — alle für einen" twie der genossenschaftliche Wahlspruch Hecht), ist damit erfüllt.
Unsere Zeit bringt dem Raiffeisenschen Genossenschaftsideal großes Verständnis ent- gegen, weil sie sich bewußt vom Wirtschaft- liehen Liberalismus abkehrt und das Wort geprägt hat. daß auch jeder einzelne Betneb der Volkswirtschaft dem Volke zu dienen hat. Das Gedankengut Raiffeisens darf vom nationalsozialistischen Ideengut aus be. saht werden. Es hat sich vor mehr als 90 Jahren dem herrschenden Zeitgeist des Individualismus entgegengesetzt und hat an feine Stelle den Geist der Gemeinschaft gepflanzt.
Die Bauern der Welt haben das früher empfunden als teilweise ihre Regierungen. Sie haben .Raiffeisen" ausgenommen und kennen unter seinem Namen die Selbsthilfe der deutschen Bauernschaft und die der Bauernschaft aller Länder. Auch die Idee des Deutschen F. W. Raiffeisen ging um die Welt und ein Segensstrom ging von ihr aus wie von vielen Ideen großer Deut- scher, welche die Länder der Erde berührten.
Ztt. Todestag des Kaisers Wlkrlm >.
Generaloberst von Brauchitsch legt den Kranz des Führers nieder
Berlin. 9. März. Aus Anlaß des 50. Todes- tages Kaiser Wilhelms I. des Vegründ-rs des Zweiten Reiches wurden am Mittwoch- Vormittag im Charlottenburger Mausoleum der letzten Ruhestätte Kaiser Wilhelms des Großen zahlreiche Kränze niedergelegt. Die Wehrmacht gedachte des alten Kaisers in besonders würdevollem Rahmen. Um die Mittagsstunde marschierte eine Ehrenko in Panie des Wach, regiments mit Musik »nd Spielmanns. zug auf. Am Eingang zur Gruft hielten Offiziere die Ehrenwache. Kurz nach l2 Uhr er- schien Generaloberst vonBrauchitichin Begleitung von General Beck General Fromm und General von Mihleben mit einem großen prachtvollen Kranz d»s Führers. Unter den Klängen des LiedeS vom Guten Kameraden begab sich General oberst von Brauchitsch mit seiner Begleitung zur Gruft und legte dort in stillem Gedenken den Kranz des Führers nieder der auf seiner Schleife die Worte: Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht" trägt.
A-nin Sltttzl veklimot Svftk'sgmkeit
Richtlinien für den neuen Staatshaushalt
Bukarest. 9. März. Am Mittwochabend fand ein Mi nisterrat unter dem Vorsitz des Könias statt, der die Richtlinien für den neuen Staatshaushalt bekanntgab Dieser dark, sofern nicht zwingende Gründe vorliegen, den Rahmen des alten Haushaltes nick-» überschreiten. Es wurde beschlossen in der Beamtenschaft keine Neuernennunge» vorzunebmen oiken werdende Stellen nicht zu besetzen »nd keine Beförderungen anszu- fprechen Den neuen Richtlinien haben sich auch alle staatlichen Unternehmungen ans
seshr
kaufmännischer Grundtaciv zu
fügen. Industrie, und Handeksminister A r getoianu schlug ebenfalls neue Nicht- linien kür Abwicklung des Außenhandels vor.
Moskaus neue Gottlosen Aktion
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rp. Warschau. 9. März. Der von Stalin begnadigte alte jüdische Bolschewist R a - d e k - So b e l s o h n ist. wie bereits kurz gemeldet. vom roten Zaren mit der Durchführung einer neuen großen Aktion gegen die Kirche und Religion beauftragt worden. Diese Aktion hat bereits begonnen. Wie aus Moskau gemeldet wird, wurden in den letzten Tagen bereits über tausend Geistliche aller Konfessionen einaekerkert und viele von ihnen bereits erschossen.
Ueber die Organisation der Gottlolen- bewegung hat sich der ..Curjer Warszaw'ki" aus Sowsetrußland nähere Unterlagen verschafft. Danach wird die Gottlosen- Bewegung hauptsächlich durch das aus den russischen Kirchen geraubte Gold und den Verkauf kirchlicher Kunstgegenstäudc finanziert. Während der letzten zwei Jahre hat dieser Raub der Gottlosen-Bewe- gung allein 55MillionenGoldrubel eingebracht, weshalb sie mit ihrer Auslands- Propaganda sehr großzügig verfährt. Bis jetzt sind schon zwei Millionen Goldrubel zur Vorbereitung des Gottlosen-Weltkongresses.
der am 6. April in London stattfinden soll, zur Verfügung gestellt worden.
Obwohl sich die Gottlosen-Propaganda schon lange des sowjetischen Rundfunks bedient. ist mit dem Bau eines beson- deren Gottlosen-Senders begon- nen worden, für den 18 Millionen Rubel bereitgestellt wurden und der 1989 in Betrieb gesetzt werden soll. Im Jahre 1986 sind 4 Millionen Bücher und Schriften in 48 Fremdsprachen zur Verteilung gelangt. 1937 jedoch ist die Zahl von 4 Millionen schon im ersten Vierteljahr erreicht worden. Davon ist eine Million für die Jugend ver- saßt worden. Für die Propaganda in Polen arbeiten in Moskau allein 7 Herausgeber- Institute. Tie Verteilung der Geld- und Propaganda-Mittel für Polen wird von der Moskauer und der Pariser Zentrale vorgenommen. Ter Gottlosen-Bewegung steht in Moskau zur Ausbildung der Pro- p a g a n d i st e n die größte Schule zur Ver- sügung. aus der neuerdings auch Z i g e u- ner ausgebildet werden weil die Zigeuner sich als ausgezeichnete Propagandisten der Gottlosen-Bewegung herausgestellt hätten.
Abschluß der „Angeklagten . NerbSre
k>rnk>ut „beladet" / f_sk1bi>8v?rkiin6uiio gm LreilSL ocisr Zgmxtgg?
Moskau, 9. März. In der Vormittagsitzung des Moskauer Schauprozesses sollen am Mittwoch zunächst die Aussagen der übrigen „ange- klagten" Aerzte das ..Verbrechen" Iagodas vollends abrundcn. Der Herzspezialist Professor Pljetnjow behauptet zunächst, daß Jagoda ihn im Jahre 1934 gezwungen habe, sich an der Beseitigung Menschinskis und Gorkis zu beteiligen. Für den Fall der Weigerung habe ihm Jagoda gedroht, Beweise für „antisowjetische" Tätigkeit Pljetnjows beizubringen. Pljetnjow läßt weiter erkennen, daß im Falle Gorkis und Kuibyschews von den behandelnden Aerzten nicht etwa Gifte oder unzulässige Medikamente angewendet worden seien, sondern ein falsches, in den einzelnen
Fällen „unpassendes" Heilverfahren. Wy- schinski will ferner wissen, weshalb der „Angeklagte" Iagodas „Mordpläne" nicht angezeigt habe. Pljetnjow entgegnet darauf: „Wem sollte ich sie anzeigen? Jagoda selbst war doch der allmächtige und allwissende GPU-Kommis- sar!"
Der „Angeklagte" Kajakow, der eher den Eindruck eines VarietL- und Zauberküiistlers erweckt als den eines Arztes, versucht ganz im Sinne des Staatsanwalts, Jagoda weiter zu bezichtigen. Er will aus „gemeiner Furcht" vor dem allmächtigen Jagoda den Tod Menschinskis durch Heilpräparate eigener Erfindung beschleunigt haben, die er „Lysate" nennt und deren Wirkung er noch jetzt lebhaft verteidigt.
Als letzter „Angeklagter" wird Maxi- mow vernommen, der nur eine bescheidene Nolle in der Reihe der „Verschwörer" spielt. Er behauptet, daß Henukidse ihm 1932 die Stellung als Privatsekretär bei Kuibyschew vermittelt habe. In der Folge will Maxi- mow von Penukidse und Jagoda den Auftrag erhalten haben, bei dem Anschlag auf Kuibyschew mitzuwirken, indem er das von Aerzten vorgeschlagene falsche Heilverfahren bei dem Kranken unterstützte, sowie jeweils bei den akuten Anfällen des Herzleidens Kuibyschews die ärztliche „Hilfe" hinauszögerte.
Hierauf wird das medizinische Gutachten über die „Verbrechen" der Aerzte verlesen, die die „Anschuldigungen" der „Anklage"
Abschiedsaudienz beim Führer Der Führer und Reichskanzler empfing gestern den zum Staatssekretär im Bukarester Außenministerium ernannten bisherigen rumänischen Gesandten in Berlin Com nen: ihm zu Ehren gab Staatssekretär von Mackensen ein Abendesten.
General von EPP in Rom General Ritter von Epp. der zurzeit in Rom weilt, hat gestern am Grab des ilnbekann- ten Soldaten und am Ehrenmal der gefallenen Faschisten Lorbeerkränze niedergelegt. Als Leiter der Deutschen Kolonialgesellschaft wird er heute im Faschistischen Institut für Jtalienisch-Afrika einen Bortrag halten.
Beck abermals bei Graf Ciano
Der polnische Außenminister Beck ist gestern nachmittag vom italienischen Außenminister Graf Ciano zu einer zweiten längeren Unterredung im Palazzo Lhigi empfangen worden. Vorher hatte er die italienische und polnische Presse gemeinsam empfangen.
Stabsführer Lauterbacher in Bilbao Stabssührer Hartmann Lauterbacher traf in Bilbao ein. wo ihm ein begisterter Empfang durch die nationalspanische Jugendbewegung bereitet wurde.
Kommunistenprozesfe in Polen In Kolomea, Krakau, Lodz und Trau- denz fanden Prozesse gegen kommunistische Agen
ten statt, die zu hohen Zuchthaus- nisstrafen verurteilt wurden
oder Gefäng-
Die Arbeitslosigkeit unter den Deutschen in Polen
Im polnischen Senat wies der deutsche Sena- tor Wiesner darauf hin, daß während der 15 Jahre, in denen Ostoberschlesie» unter dem Schutz der Genfer Konvention gestanden habe, die deutschen Arbeiter und Angestellten systema- tisch entlasten worden seien:, an dieser Tatsache habe auch die Minderheitenerklärung vom 5. November 1937 nichts geändert.
Aegypten löst militärähnliche Verbände auf
Durch königliche Verordnung sind alle Militär- ähnlichen ägyptischen Organisationen aufgelöst worden; unter daS Verbot fallen auch die Grünhemden. die jedoch als Partei des jungen Aegyptens weiterbestehen werden.
Reue Zwischenfälle in Damaskus
Als in Damaskus die Polizei etwa 1Ü0 meist bewaffnete Kundgeber vor der Wohnung des freigelastenen Oppositionsführers Zeki Kha- thib vertreiben wollte, wurde sie mit Schüssen empfangen. Die Kundgeber zogen sich dann in das HauS zurück, wo sie von der Polizei bis früh morgens belagert wurden. 20 Personen wurden verhaftet.
Punkt für Punkt „bestätigt". Der Staatsanwalt hat nur noch eine Frage an R o s e n- golz zu richten, mit der der Hauptabschnitt des Theaterprozesses einen komischen Abschluß findet. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Roscngolz sei nämlich in der Hinteren Tasche einer Hose ein Blatt Papier gefunden worden, das in Form eines Gebetes und aneinandergereihter Bibelsprüche usw. eine Art Talisman darstellte. Nosengolz äußert hierzu, daß seine Fra» ihm einmal diesen „Talisman" zugesteckt habe, welchem er jedoch keinerlei Bedeutung beigelegt hätte. Schließlich kündigt der Gerichtsvorsitzende darauf an. daß die nächsten Sitzungen des Gerichtes geheim seien also hinter geschlossenen Türen stattfinden.
Die nächste Sitzung, die bereits das „Plädoyer" des Staatsanwalts bringen dürfte, wird für Donnerstag erwartet. Ferner sprechen am Donnerstag die Anwälte der „Angeklagten". am Frertagvormittag kann mit dem Schlußwort und frühestens Freitagnachmittag oder Samstag mit der Verkündung des „Urteils" gerechnet werden.
Lhamberlain gegen Moskauer Lügen
London, 9. März. An den Ministerpräsidenten Chamberlain wurden am Mitt- woch im Unterhaus mehrere Anfragen wegen der Behauptungen im Moskauer Schauprozeß gerichtet, daß der englische Geheimdienst eine unterirdische Tätigkeit gegen die Sowjetregierung entfaltet haben solle. Der Ministerpräsident erklärte, die „Zeugen"aussagen in diesem Verfahren könnten sich möglicherweise innerhalb der Sowjetunion nachteilig auf die englischsowjetrussischen Beziehungen auswirken. Er bezweifelte aber, daß man diesen Behauptungen, die völlig unwahr seien, in England oder irgendwo sonst außerhalb der Sowjetunion Glauben schenken werde. Keiner von denen, die in Moskau als im Dienste des britischen Geheimdienstes stehend ge- nannt worden seien oder eine unterirdische Tätigkeit gegen die Sowjetregierung ausgeübt haben sollen, sei im Dienst der britischen Negierung gewesen.
Äuf Anfragen wegen der Tatsache, daß die Vereinigten Staaten oie P az i fr k - I n s e l n Canton und Enderoury unter ihre Herrschaft genommen hätten, erklärte Ministerpräsident Chamberlain. daß England seine Besitzrechte an diesen Inseln aufrecht erhalte.
Im Rahmen der Kleinen Anfragen erklärte der parlamentarische Sekretär der englischen Admiralität, Geoffrey Shakespeare, daß die Negierung wegen des sowjetspanischen Bombenangriffs auf die englischen Zerstörer „Blanche" und „Brillant" in Valencia entsprechenden Protest erheben werde.
Heute SaschWAer Großrat
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8«. Nom, 10. März. Unter dem Vorsitz Mussolinis wird heute, Donnerstag, im Palazzo Venezia der Faschistische Großrat, daS höchste Beratungsorgan Italiens, zusammentreten. Im Vordergrund der Erörterungen wird das britisch-italienische Verhältnis stehen, über das Graf Grandi, Italiens Botschafter in London, Bericht erstatten wird. Als weitere Programmpunkte der Tagung sind vorgesehen: Fragen der Jugenderziehung, der Finanz, und Wirtschaftslage, der Bevölkerungspolitik und schließlich die verfassungsrechtlichen Fragen, die mit der geplanten Einrichtung einer „Kammer der Fasci"und der Korporationen an Stelle der bisherigen Abgeordnetenkammer zusammenhängen.
Rechte-r Sesterreicher
Wien, 9. März. Die nationale Presse der Bundesländer beginnt sich gegen Stimmen zu wenden, die über die ungehinderte Bewegungsfreiheit der Nationalsozialisten in Oesterreich glauben Beschwerde führen zu müssen. So schreibt das „S a I z t> v r g e r V o l k s b l a t t" u a.: „Man mag d-s auffallende Versagen der jahrelangen intensiven Propaganda gegen den Nationalsozialismus zu deuten versuchen, wie man will, die Tatsocke bleibt bestehen, daß der österreichische Nationalsozialismus nach wie vor im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben unseres Staates einen Machtfaktor darstellt, der in Anbetracht seiner Dynamik und seines Umfanges mit anderen politischen Strömungen, wie z. B. mit dem auf eine ganz kleine Sch'ckt beschränkten Legitimis- mns, nicht auf eine Stufe gestellt werden kann. Die nationale Bewegung in Oesterreich hat sich im Laufe der jüngsten Zeit zweifellos als eine auf breitester Grundlage ruhende Volksbeweg u n g e r st e » R o n g e s gekennzeichnet."
Nie beuW'jligoslatvWe FreuirMasl
Dr. Stojadinowitsch vor der Skupschtina
Belgrad, 9. März. Ministerpräsident und Außenminister Dr. Stojadinawitsch hielt in der Skupschriaa eine grundlegende Rede über die jugoslawische Außenpolitik und zeigte bierbei die dreUGrundsätze seiner erfolgreichen Arbeit auf: 1. wolle Jugoslawien an der Erhaltung des europäischen Friedens Mitarbeiten,
2. wolle er alte Freundschaften bewahren und
3. neue Freundschaften gewinnen. Zu Punkt 3 führte der Ministerpräsident u. a. aus: „Die Beziehungen mit dem Deutschen Reich haben sich immer mehr vertieft und belebt. Die begeisterte Begrüßung durch das ganz« deutsche Volk bei meinem Aufenthalt im Reiche im Januar galt zugleich unserem Volk. Diese Kundgebungen waren vom Geist herzlicher Freundschaft dinchwoben. Dies festigte unsere Ueberzeugung, daß die guten und freundschaftlichen Beziehungen mit dem großen und aufsteigenden Deutschen Reich auf allen Gebieten bei vollkommener Achtung der beiderseitigen politischen Anschauungen sich noch weiter entwickeln können." — Diese Ausführungen wurden von der großen Mehrheit des Hau- ses mit starkem Beifall ausgenommen.
Regierungsumbildung in Ungarn
Drei neue Minister ernannt
k: l g e n I) e r i c k t 6er k48 k>re88e k8. Budapest, 10. März. Völlig überraschend ist am Mittwoch die ungarische Negierung nach einer vorausgegangenen Kabinettssitzung zurückgetreten. Ministerpräsident von Daranyi wurde von Neichsverweser von Horthy mit der Neubildung der Negierung beauftragt. Schon nach kurzer Besprechung war die neue Ministerliste fertiggestellt. Mit Ausnahme von drei Ministern weist sie dieselbe Zusammensetzung auf wie die bisherige. An die Stelle des ausscheidenden Finanzministers Fabiny tritt der Abgeordnete und Präsident deS Bodenkreditinstitutes Remeni-Schneller, der zu den engsten Freunden des verstorbenen Ministerpräsidenten Gömbös gehörte. An die Stelle des bisherigen Justizministers Kazar tritt der Staatssekretär dieses Ministeriums. Mikecz. Während Ministerpräsident von Daranyi in seinem zweiten Kabinett das Ackerbauministerium mitverwaltete, übernimmt der bisherige Staatssekretär dieses Ministeriums. Dr. Mar sch all. das Ackerbauministerium.
Offensichtlicher Zweck dieser Regierungsumbildung war das Bestreben, für die Durchführung des von Ministerpräsident Daranhi am letzten Samstag in Naab an- geki'iiidigten großen Wirtschafts, und Finanzprogrammes die erforderlichen personellen Voraussetzungen zu schaf- fen.
Fanten -robt mit Rücktritt
Zwischenfall in der belgischen Kammer
Brüssel, 9. März. In der Kammer kam eS am Mittwoch zu einem schweren Zusammenstoß zwischen der Regierung und den Rechtsparteien. Abgeordnete der zum Regierungsblock gehörenden katholischen Rechten kritisierten, unterstützt von der Rexisten-Partei, sehr scharf die Besetzung wichtiger Verwaltungsämter mit Marxisten, insbesondere die Ernennung des radikalen Gewerkschaftsführers Renier zum Direktor der belgischen Sparkaste. Ministerpräsident Janson erwiderte, daß er sich voll und ganz hinter Renier stelle. Er drohte mit dem Rücktritt und warf die Vertrauensfrage aus. Ueber diese soll am Donnerstag abgestimmt werden.
Der sozialdemokratische Finanzminister de Man. besten Finanzpolitik schon seit einiger Zeit ebenfalls scharfen Angriffen ausgesetzt ist, zieht sich wegen Erkrankung mehrere Wochen von den Regierungsgeschäf- ten zurück. Gerüchte über seinen bevorstehenden Rücktritt werden dementiert.
Marxistisch« Herausforderung In einer Flugzengfabrik in Belfast habe« >490 Gewerkschaftsmitglieder die Arbeit nieder- aeleg» und von der Werksleitung gefordert dah nur Angehörige ihrer Gewerkschaft eingestellt werden dürfen.