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auch wenn man dieß anS keinem andren Grund rhu» wind«, als um dem schönen Geschieht« zu gefalle,!, dessen Augen für solche in linlick e Borzügeiiichlö rveniger als dlinv sind. Wie kläglich i,i...l sich dagegen der Ritter von der »amigen Gestalt aus. de, st-> mir mit Muhe au, aus den schlotternden Beinen erhält, nicht von Calw nach Siuilgail geben kann, ohne für 8 Tage kaput zu sei».
Den Alten hat Körperkraft und Ge wandtheit über Alles gegolten, von ihr hieng mehr oder weniger ihre Eri- stenz, ihre Erfolge im Krieg ad. Kein Wunder, daß sie dieselben in ihien, Herakles, ihre Athene zu verherrlichen und durch ihre olympische», pyihiscke» Spiele, ihren Gymnasien, Palästen, im EiicuS zu heben suchten. Wir sind nun zwar keine Römer, keine Hellenen, und es wäre ebenso vergeblich als widersinnig etwas zurückführen zu wollen, was unserem Bedursniß so wenig, als unser» Begriffen unserem Bewußtsein entspricht. Mit e-em Aiideisweiden unserer Sitten und Religion, der sozialen und staatlichen Behältnisse, de, Gcwer be und sonstiger A,betten, der KriegS- snhrliiig und sogar das Reisen ist un sere Abhängigkeit von Körpoiliast und llebung, damit aber au er leider rinsere Achtling vor ceiselb.n ganz aiiderö ge worden. Waö den Allen die rohe Körpeikrafi gerves>n, das i>t uns der Gein, die Jnt'lligeiiz und Wissenschasl Dadurch sind wii eii»»al mehi ins Haus glspivci en, als j>», Alien und sichren eine kötpeilich Ilihigtie mehl sh ende Lebensweise Es handcll sich nun darum, das llebermaß »ach dei einen wie nach der ander» Sekie zu vermeide», weil dabei rohe Gesundheit nicht bestehen kann Jener Mißbrauch findet leider beim jezigen Zustand der Gesellschaft überall statt. Die unendlich itbenvirgendr Mehrzahl giebk sich entweder einer zu große» Trägheit und Ruhe beS Körpers oder umgekehrt eitler übermäßigen Anstrengung desselben- hin, unv.währeiid dort geistige — wenn überhaupt iigeud einer — Thätigkeit — aus Kosten des Körpers vorzuherrschen pflegt, verhält es sich bei lezterem um gektkrt, ihr Körper wird ausgerjeben, ihr Geist liegt brack'. Etwas der Art findet mehr oder weniger beim Hand oder Fabrikarbeiter, Landmann, Solda
ten statt. Das andere Ertrem finden wir beim Gtlehilc», Beamte», der Hechel» oder reicher» Klassen, den Kaui- jleiiien, desondeis in Eiadten, auck' b - ^gtwisse» Äibeiterii in FabiiktN. Scheu iinseie Jnaend ist in der Säule rutt laus der Univcrsiiät dazu verdammr Wohl mag daduich die geistige AuSbil düng wie das Wachsihum einer Pstairze im Treibhaus beschleunigt und heförbeii iveideii, aber nur aus Kosten der Ge suudheit und der naiurgeniäßen krästi gen Körperentwicklung. Was in ke> Jugend auf diese Werse in Hast um Eile errungen worden geht um so lejch ter wieder verloren, und der früh g>- allerte Mensch bezahlt mit seiner Frische an Körper und Geist, was er zu vor eilig eiworbeli bat. Bor Allem ist es nnii wiederum die Leibesübuiig und An stieliguiig, welche außer in körperliche! auch in geistig sittlicher Richtung du größten Dienste leistet, kn ßhalb verdici» die eifrigste Pflege der neue» Körper »bringe», daS Turnen die größt, Beachtung und die Männer welch, deiselbe» wi,der die Bah» gebrochen. Rousseau, Pestalozi, Jabn u. anbei, haben unfern größten Dank verdient Run wohlan liebe Freunde glaubt njchl daß Ihr jene Mißbräuche, jene Ertre- nie dadurch beseitige» könnt, daß Jhi naä' Tisch eine halbe Stniive spazieren gehl; nein, das reicht nicht hin, bcthei- lig> Euch vielmehr b i den Tmnverei Iien, dort weidet Ihr find,-», wie schön es ist, wenn die gesunde Seele im ge slindeii Körper wohnt.
Goldkur»
am 1. Juli 1856.
Pistolen 9 fl. 39 kr. blo. Preußische 9 fl. 51 kr Holländische 10 fl.-Stücke 9 fl. 17 kr. Randdukaten 5 fl. 31 kr.
20 Franlenstücke 9 fl. 22 kr. Englische Sovereigns 11 fl. 17 kr.
Die weiße Rose.
(Fortsezung).
Als Julius in das Zimmer der Zeugen trat, zeigte ihm cm Diener an, daß der Herr die Dame habe nach
Hause führen müssen, da l.zterr plöjlich krank geworden sei. Nu» eilte er zu iernil» Klienten, der sich unter dem Beistände ern.s Arztes zwar erholt hat- >e, aber inimer noch in ein.m bejammernswert!,, n Zustande war. Fianz yoile sern, Kreispieck ung »m einem um heimlichen Lächeln a» Dann versank r in ein vumpseS Hnibriiten, er äußerte w>der ein Zeichen des Dankes noch der Freude. Julius brachte den unglückli- chen Freund in einem Wage» nach sei-- ,ier Wohnung. Ern besre»lidet,r Arzt ward helbeigerusen, und diese, erklärte, nachdem er den Kianken einige Zeit beobachtet, daß die surchtbaie Geniüihser- Ichulleiung »inen völligen Irrsinn herbei» gesuhlt habe.
„Sie tiUg die weiße Rose nickt!* .»uim.ile Fianz vor sich hi». „Auch sie hat mich verleugne!!"
Ließ waren die lezten Worte, dir der Unglückliche sprach. Dann verharrt, er haunäckig in einem Schweigen, als ob er die Sprache verloren batte, und jo viel sich Julius auch bemühte, ihm lem Gluck und die Mittel zur Eilan- gung desselben klar zu macken — Fianz veistand, ihn »jchi, dass.lbe »»heimliche schein umspielte sei»,» bleich»» Mund, dieselben Blicke, welche die Zeistöiuug des Beistandes veiiiethen, entströmten wilie» tiubeii Augen.
Die tzieube dev Advokaten über den enuligeinn Tiiuiiiph velwandekte sich ui einen liefen Schmerz.
„Ich habe zu vi,l ans seine Geiste-- stärke g-baut," dack r, er „Leider gab es kein anbeieö Mittel, ihn vom sichern Tode zu killen. Aber noch veilicrc ich die Hoffnung nicht, ras wiedelkehrendr Gluck wird de» Schleier zerreißen, den ein surck tbates Geschick über sein,n Geist geworfen."
Durch einen Brief benachrichtigte er die Kommeiziemälhiii von dem Ans« gange des Prozesses ihres Reffe» Ak- Anlwvrt daiaiis erhielt er sünftausend Gulden in Banknoten, die ihm Robert zur Beipfleguiig und zur Bestreitung der Reisekosten übeisandte.
Denselben Abend ward die Klingel an der Thür des Advokaten gezogen. Die junge Gattin desselben öffnete, und Helene, dick t in einen Mantel gehüllt, trat ein. Laut weinend sank sie der jungen Frau an die Brust. Beide tia»