liegen. E; ist ein hoffnungsloses Bemühen, diesen radikalen Fehlern durch Teilreformen abhelsen zu wollen.
Ob die in Genf verbleibenden Großmächte auch jetzt noch den Willen haben werden, den Völkerbund als ernsthaften Faktor in ihre Politik ein,»stellen, ist ihre Sach«. Sie haben aber nicht mehr das Recht, den Völkerbund als berufenen Repräsentanten der Staatenwelt »nd als höchstes Organ der internationalen Zusammenarbeit hinzustellen. Die R eichsregier u»g wird sich jedenfalls in voller Uebereinstimmiina mit der italie- Nischen Regierung, durch nichts in der lieber- zeugung beirren lassen, daß das politische System von Genf nicht nur verfehlt, sondern verderblich ist. Eine Rückkehr Deutsch, lands in den Völkerbund wird deshalb niemals mehr in Betracht kommen.
Diese amtliche Darstellung ist so überzeugend und beweiskräftig, daß es sich eigentlich erübrigt, sie noch besonders zu unterstreichen. Wir wollen heute nur an die Situation erinnern, in d-r sichDeutsch- land befand, als es am 14. Oktober 1933 seinen Austritt aus dem Völkerbund vollzog. Damals erklärte der Führer in einem Aufruf unter Hinweis auf die bewußte Ver-
iveigerung einer wirklichen moralischen und sachlichen Gleichberechtigung Deutschlands durch große Bölkerbundsmächte, daß unser Verbleiben in Genf unmöglich geworden sei. Es dürfe, wie der Führer am gleichen Tage in seiner großen Rundfunkrede noch betonte, „durch eine unnatürliche Verewigung der Begriffe Sieger und Besiegte nicht eine ewige Rechtsungleichheit entstehen". In der Volksabstimmung über die Außenpolitik der Regierung, dis mit der Neuwahl des Reichstags am 12. November des gleichen Jahres verbunden war, haben über 95 v. H. der Stimmberechtigten den Entschluß deS Führers gebilligt und bekräftigt.
Wie richtig dieser Schritt unseres Führers war, beweist die lange Kette unserer außenpolitischen Erfolge fernab von Genf und seinem „Kollektivismus", Erfolge, die wir fruchtbringend iür den -Frieden Euro- Pas und der Welt auf der Basis der Gleichberechtigung und unmittelbaren Verstänoi- gunq mit anderen Völkern erzielen konnten. Daß Mussolini nun der fruchtlosen Genfer Idee der „kollektiven Sicherheit" und damit der Völkerbundsideologie überhaupt den Todesstoß versetzt hat. ist auch die An- sicht der übrigen Welt: selbst in der franzö- fischen und englischen Presse vernehmen wir Stimmen, die erkennen lassen, daß man auch dort den Duce richtig verstanden hat.
Die Aufgaben der Erzeugungsschlachl 1838
(Schluß von Seite 1)
Zu Punkt 3 stellte Reichsbauernführer Darrs fest: Zwischenfrucht ersetzt das ausländische Kraftfutter. Der Gärfutterbehälter ermöglicht de» verstärkten Zwifchenfruchtbau. Die Süßlupine >st das Eiweißfutter des leichten Bodens. Maßgebender Leitsatz ist: „Ernte durch Zwischenfruchtbau in zwei Jahren dreimal!"
Viertens: Einen sehr bedeutsamen Anteil an der Stärkung der wirtschaftseigenen Futtergrund- läge hat das Grünland, d. h. die Wiesen und Weiden zu leisten. Wenig ertragsreiches. geringwertiges Grünland muß vordringlich umgebrochen »nd in Ackerland verwandelt werden. Pflegt das Grünland wie den Ackert Trockengerüste und Gärfutterbehälter schützen vor Nährstoffverlusten. Erzeugungssteigerung durch Umbruch des schlech- ten Grünlandes! Erzeugungssteigerung durch doppelte Nutzung des Grünlandes als Mähweide. Entscheidender Leitsatz ist: ,Im Grünland liegen die größten Reserven!"
5. Die Verbesserung der wirtschaftseigenen Futtergrundlage hat jedoch nur dann einen sinn, wenn wir über eine genügende Zahl von lerst ungsfähigen Tieren in gesunden Ställen verfügen. Leistungszucht verlangt leistungs- erprobte Elterntiere. Das vorhandene Futter muß sparsam und richtig verwandt werden. Der oberste Leitsatz für dieses Gebiet heißt: „Haltet leistungsfähiges Vieh und füttert es richtig!"
6. Die Landwirtschaft muß bei dem Mangel i an Arbeitskräften durch verstärkte Maschi-1 nenanwendung die fehlende menschliche Ar» ,
beitskraft ersetzen. Die gemeinsam benutzte Maschine spart Rohstoffe und dem einzelnen Geld. Der Schlepper hilft, den Arbeitermangel überwinden. Vielfachgeräte erleichtern den Hackfrucht- bau. Kartvfseldämpskolonnen vermindern die Verluste und ermöglichen die Sommermast von Schweinen. Entscheidend ist der Leitsatz: „Ohne verstärkten Maschineneinsatz keine Leistungssteigerung!"
Im 7. und letzten Punkt spricht der Reichs- bauernfllhrer davon, daß auch der zweckmäßigste und stärkste Maschineneinsatz keine Patentlösung für die Lan da r b e i t e r f r a g c darstellt Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Reichsjugendführung es übernommen hat. die Jugend über die Landarbeit aufzukläre». deren Ge- samtlebensersvlg größer ist als der eines Arbeiters in der Stadt. Durch den Bau von Land- arbeiterwohnungen werden bessere Wohnungs- Verhältnisse geschaffen werden. Entscheidend ist schließlich der Wille des Volkes, auch unter den schwierigsten Umständen die Ausgaben der Erzeugungsschlacht zu erfüllen. Die Erzeugungs- schlacht ist für den außerpolitischen Kampf des Führers um die Freiheit und das Ansehen des Reiches unentbehrlich. Das deutsche Landvolk hat durch sein« Leistungen in den letzten Jahren dem Führer geholfen. Deutschland wieder zu einer Weltmacht zu machen. Das Errungenemuß gesichert und ausgebaut werden. Bauer. Landarbeiter und-Landipirt, das ganzes Volk mutz erkenn«»: .Ohrie Landarbeiter hungert das Volk!" :
Pfarrvikar als übler Verleumder
Haltlose Behauptungen über Dr. Goebbels
Darmstadt, 12. Dezember. Eine üble Verleumdung fand am Samstag in einer Verhandlung vor dem Sondergcricht ein Ende. Gegen den 25jährigen Adolf Weinel aus Diebach lOberhessen), zur Zeit Pfarrvikar in Allendors an dcr Lumda. war Anklage wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz erhoben, oa er schwere Verunglimpfungen gegen führende Männer des Reiches und der Beilegung in Umlauf gesetzt hatte. Ueber Neichsm'nister Dr. Goebbels hatte er
hie Behauptungen aufgestellt, er sei in einem Iesuitenkloster erzogen worden und seine zehnjährige Tochter lei heute noch in einem Iesuitenheim in Frankfurt a. M. Die Verhandlung, in he- das Vernehmungsprotokoll des Reichsministers Tr. Goebbels vom 30. November verlcsen wurde, ergab die völlige Haltlosigkeit der von dem Angeklagten verbreiteten Behauptungen Das Urteil lautete daher auf drei Monate Gefängnis wegen eines Vergehens gegen 8 l des Heimtücke-Gesetzes und aus Tragung der Kosten des Verfahrens.
Wie Moskau feine Diplomaten „abberuft"
„Tee-Einladung" der GPU. — Mißglückte Verhaftung eines Gesandten
og. London. 12. Dezember. Die „Times" berichten aus Paris interessante Einzelheiten der aussehenerregenden Flucht des bisheri- gen Sowjetgesandten in Athen der sich be- kanntlich unter französischen Schutz stellte, um den Schergen der GPU. zu entgehen. Der Gesandte Alexander Barm in hatte nicht, wie viele seiner Kollegen, eine eindeutige Nückberufung nach Moskau erhalten. Man versuchte es auf raffiniertere Weise. Die kommunistische Zelle der sowjetischen Gesandtschaft in Athen teilte dem Diplomaten mit. er möge mit dem Kapitän eines im PiränS ankernden Sowsetschtfles an Bord ..eine freundschaftliche Tasse Tee" trinken. Ter Gesandte, der Uebles ahnte, erwiderte hössich er würde eS als unverzeihlichen Verstoß gegen die Gast- kreundschaft betrachten wenn er sich nicht die Ehre geben dürfe, den Kapitän in die Räume der Gesandtschaft einzuladen. Darauf wiederhole dir kommunistische Zelle ihren .Vor» 'chlug' diesmal dringender. Kurz entichlos- sei, besorgte sich daher der Gesandte beim kranzösischen Konsulat ein Visum und verschwand nach Paris.
Ein anderer interessanter Fall ist der de? Generals Kriwitsky der es ebenfalls ab- lehnte nach Moskau zurückzukehren. Als '"üalied der Kommunistische» Partei lei! 18 Jahren war er einer der Vertranten Sla- lins und besorgte die Waffeneinkäufe Sowjet, rußlands im Ausland. Der General hat eine Erklärung abgegeben, daß er es n i ch t l ä n- aer dulden walle, in welcher Weise man in Sowjetrußland gegen die .treuesten Freunde des russischen Volkes" und gegen die überzeugtesten Bolschewisten und Mit- begründer des Staates vorgehe. Er hoffe, noch einmal Gelegenheit zu haben, die Opser Stalins die besten Generale der Noten Armee zu rechtfertigen und ihre ..Geständnisse" die man ihnen mit den unglaublich- sten Methoden abgcpreßt habe, als das zu entlarven, was sie sind. Ueber den Aufenthaltsort des Generals, aus dessen Kopf ein Preis ansgesetzt ist, hüllt man sich in -Frank- reich in tiefes Schweinen.
SsrvietklMche Befestigungen im Westen
kttgenderictii der kl8-pre».iv
rp. Warschau, 12. Dezember. Wie aus Ne- Val gemeldet wird, werden die Verschleppungen in der Sowjetunion entlang der estnischen Grenze fortgesetzt. Neuerdings werden jedoch nicht nur Nichtrussen verschleppt, sondern die gesamte Bevölkerung wird un- ::rschievlos nach Zentralrußland transportiert. Ganze Dörfer wurden schon vollständig geräumt. Auf diese Weise soll die angeblich „unzuverlässige" Grenzbevölkerung uusgerottet werden, während gleichzeitig in diesem Gebiet starke Befestigungsanlagen im Entstehen sind.
büMestürme fordern Todesopfer
Tlgenbericvt der Presse
ckg. Amsterdam. l2. Dezember. Tie über Holland tobenden Schneestürme haben drei Menschenleben gefordert. Bei einem Ver- kehrsunfall der sich in Eindhoven infolge der schlechten Sicht während des Schneetreibens ereignete, fand eine Frau den Tod. In Alplien erlitt eine Radfahrerin einen tödlichen Sturz. In Boorst geriet ein Kraftwagen auf glatter Straße ins Schleudern und überfuhr dabei einen Knaben, der so schwer verletzt wurde, daß er im Krankenhaus starb. Bei einer Reihe weiterer Verkehrsunfällc wurden mehrere Personen verletzt.
Auch in einem großen Teil der amerikanischen Ost staaten toben seit Tagen furchtbare Schneestürme. Zahlreiche Ortschaf, ten sind durch riesige Schneewehen von der Außenwelt völlig abgeschnitten. Tausende von Kraftwagen sind bereits seit mehreren Tagen aus den Landstraßen eingeschneit. Vielfach ist infolge der Lahmlegung jeg- lichen Verkehrs Lebensmittelman- g e l eingetreten. Sturm und Kälte forderten bisher im Staate Neuyork ll und in Pennsylvanien 14 Todesopfer.
WchstMO statt MckstenlieSe
Einein im Dienst'gefallenen Soldaten das Begräbnis verweigert litigenkericUt der Presse
kl.. Mannheim, 12. Dezember. Hn Viernheim sollte ein in Ausübung des Dienstes für Führer und Volk tödlich verunglückter Gefreiter, namens Franz. K e m p f, beerdigt werden. Der Geistliche Rat -Wolf jedoch verweigerte das kirchliche Begräbni.s mit der Begründung, der Vater des Toten sei aus der Kirche ausgetreten und seine beiden Söhne ryären nicht kirchlich getraut worden. Eine Verwandte des Gefreiten kam ins Pfarrhaus und versuchte zu vermitteln. Sie selbst, ihr Mann und ihre Kinder seien ja katholisch ge- tauft und auch der Verunglückte habe bis zuletzt treu zu seinem Glauben gehalten. Aber der Geistliche blieb unerbittlich: „Ihr dürft euch anstelle» wie ihr wollt, ihr dürft noch so sehr bitte» — ich beerdige ihn nicht," war seine Antwort.
Das ist der traurige Tatbestand. Ueber- flüssig zu bemerken, daß ein Sturm von Entrüstung durch die Bevölkerung Mannheims und seiner Umgebung ging. Es verdient aber in allen deutschen Gauen be
kannt zu werden, daß sture kirchliche Un- duldsamkeit. daß Pastorale Engherzigkeit nicht einmal vor einem Manne haltmacheü!"der im Dienste für die Nation sein Leben lassen mußte. Tein zuständigen Bischof sei der gute Rat gegeben, sich seinen schlechten Geistlichen Rat in Viernheim näher anzusehen, der im Schafspelz frommer Phrasen noch an der Totenbahre eines gefallenen Soldaten entgegen dem Beispiel des großen Meisters der Unbarmherzigkeit und dem Hasse dient.
Der Führer beglückwünscht Pg. Kerrl Reichsminister Kerrl empfing am SamStag zu seinem 50. Geburtstage zahlreiche Glückwünsche von führenden Männern deS Staates und der Partei sowie aus allen Kreisen der Bevölkerung. Der Führer gratulierte ihm persönlich in seiner Wohnung iii Spandau, desgleichen Ministerpräsident Göring. mehrere Reichsminister und Reichsleiter.
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Tann aber waren sie die alten Abenteurer. zur Abwechslung in den Krieg gezogen, hatten Flandern und Verdun und die Picardie und Rumänien gesehen und in Flandern oben hatte eS einer von ihnen io gehandhabt. daß er Morgen kür Morgen ehe die tägliche Schießerei losging, aus dem Graben kletterte und homerisch zu den englischen Gräben hin- überkluchte. und bei denen drüben war dann immer ein gerade so verrücktes Männlein aus der Erde gestiegen und hatte ebenso zu- rückgesliicht. Bis er. der Schwabinger Kunstmaler Henseler mal hinüberging, „m drüben den englischen Abschnittkommandanten zu porträtieren. Und von diesem Gange war er dann freilich nie mehr zurückgekehrt . . .
Nun aber waren sie. soweit der Krieg sie nicht gefressen hatte, alle wieder in München und wollten bei Vater Fürmann sich den Krieg und alles mit ihm Zusammenhängende aus den Knochen tanzen, und versuchte» es wenigstens und fanden sich doch nicht mehr zurecht in der gewandelten Welt. Was zum Beispiel waren denn das für hornbebrillte Spirituspräparate, die hier ausgetancht waren . . . weswegen trugen sie alle Russen- blusen und quatschten von der Revolution, und weswegen hießen die dazugehörigen Frauenzimmer alle Katja und Son>a und Anuschka und taten auch sonst so. als kämen Ke alle irisch aus Dostojewski-Romanen? Tie
alten Schwabinger wunderten sich. Ties? Neuen, die den Krieg nur aus dem Paprer ihrer Zeitschriften mitgemacht Hallen, gefielen ihnen nicht. So hockten sie mißmutig über ihren Punschgläsern in der Küche, sie tanzten nicht und waren schlechter Laune und brüteten über eine gründliche Palastrevo. lution bei Fürmann und wußten eben noch nicht, wie sie es anstellen sollten. So war die Stimmung, aus der sich denn ans diesem ersten Nachkriegssest bei Fürmann der große Krach ergab. . .
Das aber kam so. daß der Bildhauer Fritz Ehrhart, stärkster Mann von München und eben heimgekehrt mit dem Leibregiment, friedlich seinen Punsch trank, daß zu ihm eines der prärasfaelitischen Fraiienzimmer gekommen war. sein Punschglas ansgegossen und ihm einen Vorlrag über die Vorzüge der Abstinenz gehalten und sich dann ohne weitere Rückfrage aus seinen Schoß gesetzt hatte. Als er daraufhin mit den Knien ihr so eine kleine Aufforderung zum Türmen hatte zukommen lassen, da halte sie gedroht, sie müsse sofort ausstehen, wenn er nicht ruhig säße, und als er dann einen Zweimarkschein hervorzog und ihr sagte, den bekäme sie. wenn sie sich endlich zum Kuckuck schere, da rauschte sie davon . . .
Uno kam wieder mit einem dürftigen Maharadscha. und der Maharadscha sagte: „Sie haben meine Freundin beleidigt", und jetzt wurde auch dem gutmütigen Ehrhart die Geschichte zu bunt. Sie? Hier war nicht „Sie", hier war Fasching! Und übelnehmen? Hier wurde nicht übelgenommen, wer hier nicht Spaß verstand, flog zum Tempel hinaus! Und der Ehrhart nahm den Maha- radscha und trug ihn unter die Lampe und besah ihn aufmerksam und sagte: „Tu gehörst nicht hierher!", und es kam des Maharadschas zeternde Freundin und alarmierte
das ganze Lokal, und alles drängte sich in dte Küche, und eS gab einen gewaltigen Auslauf, und der Ehrhart sagte zu dem Maha- radscha: „Ich werde dich jetzt hinaustragenl" Und nahm ihn und trug ihn. während alles nachdrängte, in den Garten hinaus. Es war der Augenblick in dem draußen an der Gartentür Prack und Trips klingelten . . .
Siehe, es kam durch das Gartenlor mit einein kleinen Domino ein pelzbehangener Turm von einem Mannsbild, und der Turm machte von vornherein einen höchst ver- -trauenerweckenden »nd soliden Eindruck, und Ehrhart hielt dem Turm den zappelnden Maharadscha unter die Nase. „Sieh dir das an — was ist das", fragte der Ehrhart. „Das ist eine Mißgeburt", entschied der Turm, und beide waren sie sich sofort einig, was hier zu tun sei »nd nahmen den Maharadscha und faßten ihn an Fessel und Schulter und warfen ihn über den mannshohen Zaun m die Schneehaufen der Straße. Von drüben war gütiges Geschimpfe zu hören . . .
Bon drüben war giftiges Geschimpfe zu hören und hier im Garten war es nicht an- ders. und prärassaelitische Mädchen weinten und keiften und deS Maharadschas Freunde krakeelten und einer fragte schreiend, ob sie. die Alten, das so im Kriege gelernt hätten. Jawohl, halten sie auch, und auch diesen warsen sie über den Zaun. „Werfen wir die ganze Bagage hinüber", meinte der Ehrhart und hatte die Aermel hochgekrempelt. aber Prack war für sanfteres Verfahren und öffnete nur dre Gartentür. Was eine Mißgeburt war, wußte man . . . wozu war man ein Mannsbild . . . und was nach Mensch aussah. wußte man auch. Und bleiben durste alles, was nach Mensch aussah und alles übrige wurde hinauskomplimentiert, und man hörte noch lange draußen von der an- deren Zaunsette her das Lamentieren der
Jünglinge und das yyilerncye Lcyreien ocr Mädchen. Und nun war man ja wohl unter sich und nun konnte das eigentliche Fest wohl beginnen . . .
Innen aber mar es warm und geinüllich, die Lampions brannten, un farbigen Halblicht versanken die kleinen Stuben . . . daS alte Klavier begann zu wimmern, es drehte sich das bunte Karussell der Tanzenden. Und Paare waren da. die ließen sich überhaupt nicht mehr los und tanzten stumm und Aug in Aug und saßen in der Hmterstube aus dem wackeligen Sosa und hielten ihre Hände und sprachen kein Wort und tanzten wieder und versanken dann wieder m ihren Küssen. Und vgll Lachen war alles und um alles der Nimbus ewiger Jugend, und Trips hätte sofort den Anschluß an ein Schwedenmädchen gefunden, und nun belegte sie ihn mit Beschlag und zog ihn fort und Trips war biS aus weiteres nicht mehr zu sehen. Und Prestien war allein . . .
Zuerst, gleich nach dem Hinanswiirf. hatten sie ihn alle umringt, hatten ihm versichert. er sei ein famoser Kerl, hatten nut ihm angestoßen und ihn allein gelassen, als er. ungewohnt dieser Umgebung, nicht gleich aufgetaut war und nicht gleich das richtige Wort gefunden hatte, da also hatten sie wohl gesunden, er sei im Grunde doch ein langweiliger Bursche, sie hatten sich mit ihrem Mädchen davongemacht und tanzten nun oder zechten in der Küche. Jawohl, er war allein . . .
Einmal hatte er wohl getanzt, hatte etwas allzu Weiches, allzu Luftiges in seinen Armen gehalten, fand, daß man ebensogut wohl mit einem Ballen parfümierter Watte hätte tanzen können, hatte sie schließlich stehen gelassen ..." ,
^(Fortsetzung folgte