Wallensen feierte den 88. HeburMas
Glückwünsche von Führer, Wehrmacht und Volk
Stettin, 6. Dezember. In seinem Falkenwal- der Landhause bei Stettin feierte am Montag Generalfeldmarschall von Mackensen in voller geistiger und körperlicher Frische seinen 83. Geburtstag. Der Führer, Volk und Wehrmacht ließen dem verdienten Feldherrn des Weltkrieges an diesem Tage zahlreiche Ehrungen zuteil werden.
Außer einem herzlichen Glückwunschtelegramm des Führers traf auch eines von Reichskriegsminister Generalfeld, marschall vonBlomberg ein. Die Mitglie- de. der Reichsregierung sowie die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtsteile ließen eben- falls dem Generalfeldmarschall herzliche Grüße übermitteln. Aus allen Teilen des Reiches und
auS dem Auslände gingen ihm unzählig« Glückwunschschreiben zu. Besonders eindrucksvoll war di« Ehrung durch die Wehrmacht: am Montagmorgen zog ein: Ehrenkompanie mit Musikkorps und Spielleuten vor dem Hause des Feldmarschalls auf und ein Doppelposten nahm als Ehrenwache Ausstellung. Das Musikkorps des Jnf.-Regts. Nr. 5 brachte dem grei- sen Heerführer ein Geburtstagsständchen dar. Der Kommandierende General d«S II. Armee- korps, General Blas ko Witz, überbrachte die Glückwünsche des Armeekorps. Sämtlich- Kommandeure der Stettiner Truppenteile und Leiter der Stettiner Dienststellen der Wehr- macht statteten dem Generalfeldmarschall ihren Besuch ab. Das Kavallerie-Regiment Nr. 5 hatte eine stattlich Abordnung zu dem Geburtstag seines Chefs entsandt. Die Glückwünsche des Gauleiters von Pommern über- brachte Gauschulungsleiter Eckhardt.
Nran-Mer zum rode verurteilt
Mn Parallelfall zum Reichstagsbrandprozeß
T i g e n b e r i c k t äer tt8 Presse
gr. Salzwedel, 6. Dezember. Das Sonder- aericht Halle verurteilte nach einwöchiger Verhandlungsdauer in Salzwedel den 46 Jahre alten Johann Tombrowski aus sissum wegen vorsätzlicher Brandstiftung um Tode. Sein Mittäter Karl Falken, erg erhielt 15 Jahre Zuchthaus imd ein Mitwisser namens Brendel ein Jahr Ge- sängnis. Dieser Spruch des Sondergerichts hat grundsätzliche Bedeutung, da er zum ersten Male nach dem Reichstagsbrandprozeß, mit dem er gewisse Parallelen zeigt, die Todesstrafe über einen Brandstifter verhängte.
In der Nacht zum 9. August wurden die Bewohner des altmärkischen Dörfchens V i s. sum durch Feuerhörner und Alarmruse aus dem Schlafe geweckt. Etwa einen Kilometer vom Torfe entfernt stand eine Scheune in Hellen Flammen. Noch während an dieser Stelle die lichten Flammen zum Himmel emporloderten, ging eine zweite Scheune im Dorfe in Flammen auf. Wenig später brann. ten eine dritte und vierte Scheune. Es war eine wahre Schreckensnacht in Bistum. Tie
Die Angelegenheiten
gesamte Bevölkerung beteiligte sich an der Jagd auf die Verbrecher. Erfreulicher, weise gelang es der Magdeburger Polizei auch bald, als Brandstifter Tombrowski und Falkenberg zu überführen und gleichzeitig deren Mitwisser Brendel festzunehmen.
In sechstägiger mühevoller Verhandlung konnte jetzt der Sachverhalt vollständig ge- klärt werden. Es stellte sich dabei heraus, .daß die Angeklagten vor 1933 kommunistischen Terrorgruppen angehört hatten. Es wurde auch erwiesen, daß sie mit den Brandstiftun- en in Bistum nur das in die Tat »mgesetzt atten. was ihnen einst in jahrelanger kommunistischer Schulung ein. geprägt worden war. Im weiteren Ver. lauf der sehr schwierigen Hauptverhandlun- aen ergab es sich mit aller Bestimmtheit, daß Falkenberg. Tombrowsky und auch Brendel m der Nacht zum 7. August einen genauen Brandplan besprochen und jedes Gehöft be- zeichnet hatten das angezündet werden sollte. Es waren Haß und Neid, die sich ganz allgemein gegen die durch Arbeit und Mühe zu Wohlstand gekommenen Bauern richteten. Dieser Haß fand seine Auslösung in einem Terror, wie es das Gericht nennt, der gegen Volk und Staat und gegen jede friedliche Arbeit angesetzt wurde.
der Kolonialkolofse
Anerkennung unseres Kolonialanspruchs durch Portugal und Holland
Die Japaner haben Nanking erreicht
Autonome Regierung in Schanghai — Iapanfeindlicher Einfluß gebrochen
L i 8 e o d e r i e k t cksr I48-?re,i«
«8- London, 7. Dezember. Die Londoner Presse berichtet über einen neuen Zwischen- fall in Schanghai. Japanische Polizisten sollen plötzlich mit zwei Kraftwagen vor dem Great ^astern-Hotel vorgefahren, in diesem drei Chinesen und eine chinesische Frau verhaftet und diese in den japanischen Stadtteil Hongkew geschleppt haben. Nach einstündigem Verhör seien sie jedoch wieder freigelassen worden. Der Stadtrat der Internationalen Niederlassung hat gegen dieses Vorgehen bereits protestiert. Angeblich soll auch das Diplomatische Korps in Schanghai die Absicht haben, gegen diesen angeblichen Bruch der Rechte der Internationalen Niederlassung Verwah. rung einzulegen. Das Great-Fastern-Hotel gehört übrigens einem in Australien gebore- neu Chinesen und gilt daher als britisches Eigentum.
Ein tveiterer Zwischenfall hat sich bei Schanghai ereignet, wo ein britischer Dampfer mit Maschinengewehren beschossen wurde. Der britische Vizekonsnl in Schanghai, der sich an Bord befand, ist glücklicherweise mit dem Leben danonaekommen während ein chinesischerSchiffsoffi- zier getötet und zwei chinesische Matrosen verletzt wurden. Das Schiff führte die englische Flagge am Mast. Außerdem waren die englischen Farben auf beiden Seiten des Schiffes groß aufgemalt. Die japanischen Bebörden lehnen jede Verantwortung ab, indem sie erklären, daß die Schüsse von Chinesen abgegeben worden seien.
Nankings Lage immer bedrohlicher
In Tokio ausgegebene Extrablätter kündigen die bevorstehende Einnahme von Nanking an, nachdem motorisierte japanische Einheiten am Montagabend bereits das Festunqsvorgelände von Nanking erreicht haben. Mir Domei meldet, soll bisher nur schwacher Widerstand zu verzeichnen sein. In Nanking halten Polizei- und Militärpatrouillen die Ordnung aufrecht. Die Stadttore sind geschloffen. Die flüchtende Landbevölkerung versucht, das Nordnfer des Jangtse zu erreichen.
Vlilcher soll Chinesen kommandieren
Sowjetgeneräle in Hankau eingetroffen k! i ge n t» e r I c ti t <ter 14 8 p r e , s e
ckt. Tokio, 6. Dezember. Die japanische Zeitung „Nicht-Nicht" meldet. Marschall Tschiangkaischek habe angesichts der weiteren Niederlage seiner Truppen an der Front bet Nanking den Svwjetmarschall Blücher telegraphisch aufgefordert, das Kommando über die chinesische Armee in die Hand zu nehmen und zu diesem Zweck nach China zu kommen. Gleichzeitig sicherte Tschiaugkaiswek Blücher weitgehendste Vollmachten zu. . . . . j-
Nach einer Mitteilung des japanischen Oberkommandos trafen in Hankau drei Generäle der sowjetrussischen Luftwaffe mit einigen Instrukteuren und Sachverständigen an Bord mehrerer Flugzeuge ein. Sie wol- len die chinesische Militärfliegerei reorgaui- sieren und den Einsatz sowjetrussischer Bomber und Jagdflugzeuge aus seiten der Chine, sen gegen Japan beschleunigen. Cs ist beab- stchtigt ganze Staffeln sowjetnilsischer Flieger geschlossen eiiizusehen. Jin Zusammenhang mit der Meldung daß soeben zwaung Sowietslugzeuge als erster Teil einer Ge- samtlieferliug von 300 sowietrusstschen Mcki- tänlugzeugen in Hankau eiutraseu kommt dieser Nachricht besonderes Gewicht zu.
Autonome Kenterung tu Swanglml
Einstellung der Feindseligkeiten verlangt
Schanghai. 6. Dezember. Von zuständiger japanischer Seite verlautet, daß am Sonntag in Putung eine autonome Regierung für Groß- Schcinghai gebildet worden ist. Sie trügt die Bezeichnung „Tatac" (das heißt: Großer Weg). Zum Oberbürgermeister sei Suhsiwen gewählt worden, zum Polizeikommiffar Tschu - jutschen. Suhsiwen war unter dem ersten Staatspräsidenten der chinesische» Republik, Dr. Sunjatsen, Finanzminister. Er erklärte nach Uebernahm: keines neuen Amtes, er verlange Beendigung der Feindseligkeiten zwischen C' ina und Japan. Die neue autonome Regierung nahm nach ihrer Konstituierung auch eine neue Flagge an» die auf gelbem Grunde eine Pfeife in den Farben Blau und Not zeigt.
Lissabon, 6. Dezember. Die von einer gewissen Presse immer wieder verbreiteten Gerüchte über angebliche deutsche Absichten auf Portugals Kolonie Angola verursachten in hiesigen politischen Kreisen tiefe Entrüstung über solche Brunnenvergistung. Der Unwille ist um so größer, als Deutschland durch viele gemeinsame Grundsätze mit Portugal, verbunden ist. In der Nationalversammlung gab der Abgeordnete Nosolini eine be- geistert ausgenommen« Erklärung ab. daß das portugiesische Reich ein unteilbares Ganzes sei und daß seine Kolonien nie- mals Objekt internationaler Kombinationen sein könnten, um so weniger jetzt, wo Portugals Kolonien unter der autoritären Regierung eine beispielhafte Aufwärtsentwicklung erlebten. Die Revision von Versailles solle nicht neues Unrecht tun, sondern mit dem Recht ernst machen.
Die portugiesische Presse erkennt allgemein Deutschlands AnspruchaufKolo- nien an. wendet sich aber heftia gegen die gewissenlose Angstmacherei deutschfeindlicher Cliquen, die Portugals überseeischen Besitz im Zusammenhang damit bringen wollen.
So schreibt „Diario de Lisboa": ..Man gebe Deutschland, was es fordert, ohne von unbeteiligten Nationen unberechtigte Opfer zu fordern. Die Annahme, daß Portugiesische oder belgische Kolonien verwendet werden können, damit die großen Kolonial- kolosseihreUngelegenheiten los werden- wäre flagranter Widerspruch zu ihren oit betonten Friedenswünschen!"
Aoklandisches Matt
für kolonrale Mitarbeit Deutschlands
„Het Vaderland' beschäftigt sich in einem Leitartikel mit der Frage der wirtschaftlichen und politischen Bedeutung einer Rückgabe des deutschen Kolonalbcsttzes. Wenn auch die deutschen Kolonien vor dem Kriege Zuschüsse erfordert hätten, so könne man doch mit Sicherheit annehmen, daß sie jährlich an Rohstoffen etwa 400 bis 500 Mil- lionen Reichsmark aulbringen würden. Während die Nohstoffaussuhr aus den afri- konischen Besitzungen Deutschlands im Jahre 1903 23 Millionen Reichsmark und im Jahre 1913 162 Millionen Reichsmark betragen habe, so iei dieser Betrag bis 1935 nur auf
186 Millionen Reichsmark gestiegen. Man könne also wohl mit Recht annehmen, daß die Mandatsmächte die Entwicklung eher gehemmt als gefördert hätten. Zweifellos werde also die Rückgabe der deutschen Kolonien die deutsche Zahlungsbilanz wesentlich entlasten. Auch für den Absatz deutscher Jndnstrieerzeuqniste laste die Rück- gäbe der Kolonien günstige Möglichkeiten erkennen. Dazu komme die psychologische und politische Bedeutung der Rückgabe. Abschließend stellt das Blatt die Frage ob es nicht ein Gebot der Vernunft sein müste einem so energischen und arbeitswilligen Volk wie dem deutschen dieGelegen- beit zu geben mitzu arbeiten an der Erschließung und Ausbeutung der natürlichen Neichtümer der Welt.
Am Srobe des Sachsenkaisers Lothar
Braunschweig, 6. Dezember. Zur Feier des 800. Todestages Kaiser Lothars begaben sich Reichsminister Rust und Ministerpräsident Klagges in die festlich geschmückte Stadt Königslutter, wo sie im Rathaus von Bürgermeister Philipps begrüßt wurden. Als Ebren-
gade der Stadt wurde ihnen Dr. Lüdtkes Buch „Kaiser Lothar der Sachse" überreicht. Dann begab sich der Reichsminister und der Ministerpräsident zum Dom. Dort hielt Reichsminister N u st eine Ansprache, in der er das Leben und Wirken des großen deutschen Kaisers Lothar würdigte, das gerade im Reiche Adolf Hitler» m seiner Bedeutung voll erfaßt werde.
Durch ein Spalier von Fackelträgern ging hierauf der Reichsminister in Begleitung de» Ministerpräsidenten KlaggeS zum Grabe de» Sachsenkaisers und legte einen großen Lorbeerkranz mit den Worten nieoer: „Wir ehren den deutschen Kaiser Lothar an seinem 800. Todestage mit dem Hitlergruß. Auch er ha-te für Deutschland gelebt." Der Lorbeerkranz trug die Aufschrift: „Dem deutschen Kai« se'- Lothar, dem Sachsen. Das ewige Deutschland."
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Immer größer wurde meine Furcht vor Entdeckung. In Vila Luzo kam mit der Zeitungsnachricht vom Tode Juan Alvarez' nach kurzer, tiefer Erschütterung die Erlösung. Ich lebte auf. wurde endlich, nicht nur äußerlich, frei. Zugleich aber folterte mich die Angst um Ihre persönliche Sicherheit, denn ich ahnte, daß der von Ihnen in Johannesburg angenommene Diener John Lovy ein Be- auttragter Alvarez' sei. mir zur Seite gesetzt, um das Weiterkommen der Erpedition zu verhindern. Nach jenem Schuß auf Korff nahm ich den Boy in ein vergebliches Ver- hör. Sein Tod befreite mich von dieser neuen schweren Sorge.
Wir näherten »ns mehr und mehr dem Lomba. Ich suchte Sie von dem. wie ich wußte, vergeblichen und gefahrvollen Weitermarsch zurückzuhalten. Unbeschreiblich sind die Kämpfe, die in diesen Wochen mein Herz zwischen dem Verlangen, schweres Unheil zu verhüten, und der tödlichen Furcht vor dem Verlust Ihrer Liebe hin und her rissen.
Korff starb. Seine letzten visionären Worte sprachen mir das Urteil. Seit dieser Nacht war mein ganzes Dasein ein einziges Bestreben, durch Selbstopferung meine tiefe Schuld gegen Sie und Ihre Begleiter in etwas wenigstens auszugleichen. Ich wollte damit n-m Arbickial msiv Glück. Ihr« Lieb-,
abkaufen und vergaß die unerbittliche Logik von — Schuld und Sühne.
Am Lomba endlich bestritt ich, angesichts der Schürftafel .Alvarez und seine Erben', den letzten und schwersten Kampf, das nun mir gehörige Schürfrecht aui die Goldmine
— Ihnen zu übertragen oder — zu lchwei- gen. Ganz bewußt entschied ich mich für das letztere. Mein heiliges Wort. George: für diesen Entschluß sprach nicht mehr die Furcht, mit der Enthüllung der Wahrheit Sie zu verlieren, maßgebend allein war der Gedanke. Ihr aufs höchste gefährdetes Leben zu retten, das mir teurer war und ist als alles Gold der Welt."
Sie schwieg erschöpft, die müden Augen hoffnungslos ins Weite gerichtet, in. die Bläue des Aethers hinauf, in den sich ein rot überhauchtes Wolkengebilde gleich einer gigantisch-goldenen Abendburg hineinhob.
Endreß blickte in düsterem Schweigen zu dem frischen Grabe des Freundes hinüber. Lieber, getreuer Ekkehard! Er hatte stets an dieser Frau gezweiselt. und doch fand auch er. kurz vor jenem letzten Gang zur Höhle, von dem er als Todwunder zurückkehren sollte, anerkennende Worte für sie. für ihren unvergleichlichen Opfermut.
Ein leises Geräusch ließ Endreß aufsehen
— Winttred hatte sich still zum Gehen gewandt. In der Haltung ihrer müden hän- genden Schultern, ihrer gesenkten Stirn lag erschütternd schmerzliche Resignation.
Endreß blickte ihr trübe sinnend nach, nannte leise ihren Namen. Trotzdem nur ein Hauch des Wortes zu ihr gedrungen sein konnte, blieb sie wie gebannt, dem Klange nachlauschend, stehen. „Win . . .l"
Sie fuhr herum, starrte ungläubig, zwischen Furcht und Hoffen, in sein Gesicht. Sckweiaend ökinete er die Arme,
In silbrigem Licht zerfloß die goldene Wolkenburg am Himmel. Schon schwebte der leuchtende Vollmond der Tropennacht lächelnd an ihm empor, umglänzte mit sanf- tem Schimmer das einsame Grab, in dem ein deutscher Mann im Todesschlaf afrikanische Erde jür Deutschland festhiclt.
Ende.
Der Bücherfreund'
Ter Dichter Martin Greif war ein höflicher und umgänglicher Mensch. Ilm so erstaunter mußten seine Freunde sein, als er eines Abends einen Mann, der sich viel um ihn und sein Wohlwollen bemühte, kühl abfahren ließ und auch gar kein freundliches Wort mehr für ihn übrig hatte.
An diesem Abend las Greif in seiner Heimatstadt aus seinen Werken vor. Nach dem Bortrag fragten ihn seine Freunde nach dem Grund seines merkwürdigen Verhaltens. Der Dichter antwortete, er kenne den Mann aus seiner Jugendzeit her als einen Menschen. der trotz seines Vermögens nie einen Groschen für Bücher, gute Bilder und andere Dinge der Kunst allsgegeben habe.
„Ich glaube, da tun Sie dem Mann Unrecht". erwiderte einer der Zuhörer, „noch neulich erzählte er mir, daß er sich bei einem großen Brand«, der vor vielen Jahren sein Anwesen zerstörte, bemüht habe, wenigstens einige Bücher zu retten."
„Ja. da hat er durchaus die Wahrheit gesprochen", gab Greif mit spöttischem Lächeln zu, „ich habe das damals selbst miterlebt. Er stürzte sich nochmals in die Flammen, um die Bücher zu holen — es waren seine Sparkastenbücherl"
sas Vuiacyren
Da war in Bayern in den neunziger Jahrenein Psychiater namens Hecht. Eines Tages wird, dem Professor ein schwerer Junge vorgeführt. Zur Untersuchung auf Geisteszustand und so..
Es entspinnt sich folgendes Zwiegespräch:
„Sie heißen?"
„Schuster."
„Was sind Sie?"
„Schneider."
„Komisch", meint der Professor, „Sie heißen! Schuster und sind Schneider."
„Wieso komisch?" gibt der schwere Junge, gereizt zurück. „Sie heißen ja auch Hecht und! sind ein — Rindvieh."
Darauf hat der Psychiater Hecht folgende», Gutachten erstattet: „Der Angeklagte ist völligs normal und für seine Straftaten in jeder! Weise verantwortlich zu machen."
Ein fettige Moral
Eine Zeitschrift, an der der große französisch« Dichter Verlaine mitarbeitete, zahlte ihm dass Honorar einmal in Fünffranienstücken aus. Am nächsten Tage stürzte Verlaine in ü-e Redaktion: „Schämen Sie sich nicht?" fuhr er den Kassierer an, „Sie haben mir gestern ein falsches Fünffrankenstück gegeben!"
„Beruhigen Sie sich, Herr Verlaine, hier^ nehmen Sie ein anderes!" beschwichtigte ihn, der Kassierer. Verlaine läßt es sofort in seiner Tasche verschwinden. „Und das falsche, wenn ich bitten darf?" fragt der Kassierer darauf.
„Das falsche?" fragt hierauf der Künstler und wird rot — vor Zorn, nicht vor Scham^ „Jetzt reden Sie auch noch von dem Falschen!, Und ich habe Mühe gehabt, es an den Mann» »n bringen!"