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Calwerlagblatk

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Amtsblatt sämtlicher Behöräen in Ztackt unck ttreis Calw / Heimatblatt seit äem Jahre 1826

Nr. 278

La Iw. Dienstag, 3V. November 1SS7

112. Jahrgang

Die englisch-französischen Besprechungen

Erörterung aller Probleme London warnt vor voreiliger AeberfchLtzrrng

L i 8 e n t> s r i c d t der d>8 Press«

l o». London, 30. November. Die englisch- französischen Besprechungen, die im Hause des Ministerpräsidenten in Downing-Street statt- linde», nahmen gestern fast den ganzen Tag in Anspruch und werden heute fortgesetzt. An ihnen nehmen Chamberlain, Eden, Halifax und Vansittart einerseits, ChautempZ, Delbos, Corbin, Leger und Massig!: andererseits teil. Hu dem Frühstück, das Chamberlain den fran­zösischen Gästen gab, waren außerdem Schatz» kanzler Simon. Lordkanzler Hailsham und Verteidigungsminister Inskip eingeladcn. Am Abend gab Eden in seiner Privatwohnung ein Diner. Heute sind die französischen Minister von: König zum Frühstück in den Bucking­ham-Palast eingeladen.

In unterrichteten Kreisen wird erklärt, daß alle politischen Probleme zwischen den englischen und französischen Staatsmännern aufgerollt wurden. Dazu ge­hören vor allem der Ferne Osten, wo die weiteren Entwicklungen sowohl in London wie in Paris mit erheblichen Besorgnissen verfolgt werden. Ferner hat man sich über Spanien und die Mittelmeerfrage unter­halten. wobei die Beziehungen der beiden Länder z» Italien geprüft wurde». Haupt­thema war aber zweifellos das Ver­hältnis zu Deutschland, wobei wie d7-tt,uick. die K o l o n i a l f r a ge im Vor- dergrnnd steht.

Non ossiziöser Seite wird nachdrücklich vor voreiligen Neberfchähungen dieser Bespre­chungen gewarnt. NachDaily Mail" verfol­gen sie den Zweck, die durch den B e- s u ch des Lord Halifax in Deutsch­land geöffnete Tür noch weiter auszu machen, damit in die überhitzte Atmosphäre Europas mehr frische Lust ein- dringen könne. Auch andere Blätter er-nnern an die Halifax-Reise und betonen zur Wider­legung böswilliger Gerüchte, daß es gar kei­nen Zweck gehabt hätte, die französischen Minister nach London einznladen. wenn die Mission Halifax' eine Enttäuschung gewesen wäre.

NachDaily Telegraph" besteht die Auf­gabe des gegenwärtigen englisch-französischen Meinungsaustausches darin, die Möglich­keit einer Annäherung und Zu- sam menarbeit zwischen der Achse Berli nR om und den beiden west­lichen Demokratien zu untersuchen. In sehr scharfer Weise wenden sichTimes" gegen die Sabotage-Versuche gegenüber diesen Verständigiingsbemühiin- gen. wobei das Blatt energisch gegen die Kommunisten zu Felde zieht, die nach seiner Meinung allein ein Interesse daran hätten, die Spannungen in Europa zu verschärft«. Das Blatt stellt dann lest, daß die Bestim­mungen des Versailler Diktates sehr wohl auf friedliche Weise abgcändert werden könn­ten. DieEinkrei sungspolitik gegen Deutschland sei zweifellos mit Recht

4. NmmM: ZW

Hs»»

Berlin. 29. November. WinterhilfSwerk das ist die Tat gewordene Volksgemein­schaft. Ihren wohl sinnfälligsten Ausdruck findet sie amTag der nationalen Solidari. tat", der am kommenden Samstag, den 4. Dezember, durchqefi'ihrt wird.

Wieder werden sich an diesem Tage dir führenden Männer Von Staat und Partei, namk>aste Persönlichkeiten der Wirtschaft, der Kunst und der Wissenschaft, der Presse und des Sportes cinrrihen in die gemeinsame «front gegen Hunger m* Kälte. Sie alle fterden, wenn sie am Samstag die Sammel­büchse In die Hand nehmen, erneut ein Bei­wiel geben der inneren Geschlossenheit und der Hilfsbereitschaft.

Nationale Solidarität bliebe ein leeres Wort, wenn rS nicht jeder fördernd erlebte als eine sozialistische Tat im Dienste an «taat und Volk. Darum reiht euch am Samstag ein in die nationalsozialistisch« nront. die alle vereint: Spender und kammlerl

zusammengevrochen. Man könne eine Nation von nahezu 70 Millionen Menschen nicht einfach einschließen und kommandieren. Das wäre gerade so, wie man den Golfstrom ablenken wollte. Normalen historischen Pro­zeßen könne man nie aus die Dauer enigeacn- treten. Dagegen sei es möglich, mit gutem Willen und Konzesßonsbereitschast große Dinge in Europa zu erreichen.

lieber die enalrsch.franzößschen Besprechun­gen wird nach ihrem Abschluß eine Verlaut- barung veröffentlicht. Wahrscheinlich wird Premierminister Chamberlain in dieser Woche auch noch vor dem Unterhaus dazu Stellung nehmen.

KollektiviLätsgespräche unnütz!

8«. Nom. 30. November. Rom zeigt gegen» über der Aussprache zwischen den englischen und den französischen Ministern größte Wach­samkeit. Es sieht in dieser Zusammenkunft über den Einzelfall hinaus, eine nochmalige Probe iür den Maßstab, den Europa an den Wert der französisch»englischen Zusammen- arbeit im Dienste einer neuen Ordnung zu legen hat. Tie publizistische Vorbereitung des

Treffens in London ist hier deshalb aufmerk, sam verfolgt worden, die italienischen Zei­tungen stellen dabei aut Grund der Kom- binationen der englischen und französischen Prelle fest, daß die Anslvrache in London mit einer starken Hypothek be­laste t sei. Es könne nicht übersehen werden, daß die Negierungspoitik Frankreichs die Politik der Opposition in England darstelle und umaekebrt. Jeder der beiden Gesprächs- Partner in London müsse also im anderen den Vertreter dereigenenLvpofition sehen. Als eine besondere Illustration dieses merkwürdigen Zustandes bezeichnet man hier die Reise des britischen Oppositionsführers Attlee nach Barcelona, die von eng- lftchen RegierungSkreiftn mit betretenem Schweigen gukttiert w'ird.

*

Es wirb in Rom öen Londoner Bespre­chungen gegenüber nochmals ausdrücklich unterstrichen, daß alle Versuche, diese Ver­handlungen zum Aufwärmen der Kol­lektivitätsthesen benützen zu wollen, diese Zusammenkunft von vornherein zu einem unnützen Beginnen stempeln müßten.

Danklelegramm Daranyis an den Führer

Die ungarischen Minister nach Budapest zurückgekehrt

Budapest. 29. November. Der ungarische Ministerpräsident von Taranyi und Außenminister von K a n y a sind am Mon­tag um 14 Uhr mit ihrer Begleitung in Budapest eingetrofseu.

Während der Rückreise hat Ministerpräsi­dent von Taranyi aus Passau an den Führer und Reichskanzler nach- stehendes Telegramm gerichtet:Tief be- wcgl von dein so überaus warmen, vom Geiste wahrer Freundschaft beseelten Emp­fang. ist es mir beim Verlassen des deut- scheu Reichsgebietes ein Herzensbedürfnis. Ihnen. Herr Reichskanzler, und in Ihrer Person dem gesamten deutschen Volke iür den an großartigen Eindrücken so reichen Aufenthalt in Deutschland aus das allcr- innigste und aufrichtigste zu danken. Diese

Lage sowie die mannigfachen Zeichen und Beweise der deutsch-ungarischen Freundschaft, deren Zeugen wir ge­wesen sind werden für immer in meiner Er­innerung bleiben. Gleichzeitig möchte ich mich auch im Namen meiner Frau für die in Ber­lin erlebten schönen Tage herzlichst bedan­ken."

Außenminister von Kanya hat aus oer Rückreise nach Budapest dem Neichsminister des Auswärtigen Freiherr« von Neu. rath folgendes Telegramm gesandt:In dem Augenblick in welchem ich Deutschlands gastfreundlichen Boden verlasse, drängt es mich. Ihnen. Herr Reichsaußenminister. für die in Berlin verbrachten unvergeßlichen Tage im Geiste alter persönlicher Freund- schast auf das allerherzlichste und wärmste zu banken."

Kiangykn und Iishing in Japans Hand

Ein 100 Millionen-Kredit der Mächte für China?

Schanghai. 29. November. Die Japaner melden nunmehr die Einnahme der Stadt Kiangyin; allerdings befänden sich die Forts dieser Stadt noch in den Hän­den der Chinesen. Tie japanischen Truppen haben ihren Vormarsch bis kurz von W u t- sien fortgesetzt, wodurch die gesamte Kian- gyin-Verteidigungslinie schwer erschüttert ist. Westlich des Taisees wurde die bren­nende Stadt Jishing besetzt. Der Taisee befindet sich völlig unter japanischer Kontrolle.

Wie «Tokio Nichi-Nichi" aus Paris mel­det. werden Geheimverhandlungen zwischen Vertretern Chinas einerseits und der Ber­einigten Staaten. Englands, Frankreichs, der Sowjetunion und Belgiens andererseits mit dem Ziel geführt, der Na n k i n g-R egt e- r li n g die Fortführung des Krieges durch einen Kredit von tOO Millionen Pfund zu ermöglichen. Tschiangkaischek habe als Sicherheit die Einnahmen aus Zöl­le» und Steuern sowie wirtschaftliche Kon­zessionen angeboten. wofür u. a. tOOO Flug­zeuge. Geschütze jeder Art. 20 000 Maschinen­gewehre und zahlreiche Nachrichtenmittel zu liefern seien. Tie chinesischen Vertreter hät­ten aus die Gefahr hingewiesen, daß die fremden Mächte im Falle eines Unterliegens Chinas »alles zu verlieren" hätten.

WN emlWeS Monovvl ln Schanghai!

Italien zum englischen Protest in Tokio L > 8 e n4i e r i e ö t cker dIL Press«

ge. Rom, 80. November. Der englische Schritt bei der javanischen Negierung mit der Forderung, daß jede Aenderung der Zoll- bestimmnngen in der Internationalen Nieder» lasiung Schanghais der Zustimmung Englands bedürfte, hatte in,Rom energische Ordnungs»

rufe an die Adresse Londons zur Folge. Die italienischen Blätter weisen darauf hin, daß der internationale Status der Europäer-Siedlung in Schanghai die englische Sonder­politik keineswegs rechtfertige und zulasse. Man weist hier darauf hin, daß Italien und die anderen in der Internationa­len Siedlung Schanghais vertretenen Nationen gegenüber dem englischen Element keineswegs eine Minderheit darstellen.

Der Sprecher des japanischen Auswär­tigen Amtes erklärte, daß Japan nicht beab­sichtige. an dem bestehenden Verwaltungs- shstem der chinesischen Seezölle etwas zu ändern, ebenso wie Japan die Rechte dritter Mächte am den Einnahmen der Seezölle nicht beeinträchtigen werde. Allerdings werde Japan nach der Einnahme Schanghais verhindern, daß die Nan­king-Negierung mit Hilfe der Einnahmen aus den Seezöllen ausländische Munrtions- lieserungen bezahle.

MeMrss sthmr tttrmm

München, 29. November. General Lude n- dorff, der schon seit längerer Zeit von einem schweren Blasenleiden heimgesucht wird, ist am 4. November von Prof. Kielleutner-München operiert worden. Nachdem der Patient bereits einige Tage das Bett verlassen konnte, trat in den letzten Tagen infolge Störungen des Kreis­laufes, die den Kräftezustand in gefahrdrohen­der Weise beeinflussen, eine Verschlimme­rung ein, so daß der Zustand von den behan­delnden Aerzten zur Zeit als ernst bezeichnet wird.

DaS ganze deutsche Volk vernimmt mit tief­stem Bedauern die Nachricht von der Er­krankung des Generals

Me sieht es um rrrr ere Errrahermg?

Line tlnterreUlinz mit <iem keleksdsuerokükree

Der Nelchsbanernsührer und Neichsernäh» rmigsmmister Darrö gab einem Vertreter der AS.-Presse au) Fragen, die verschiedene, sonst dem Rcichsbaiiernlag in Goslar vor» behaltene Themen betreifen, eingehend Auf­schluß Wir entnehmen dieser Unterredung folgendes:

Ter Reichsbauernsührer sprach davon, wie fthr er die durch die Maul- und Klauenseuche notwendig gewordene Absage des Reichs- bauerntages bedaure. da es für den Gang der Erzengungsschlacht unbedingt notwendig, ist. daß das Führerkorps des Reichsnähr- itandes alljährlich für die neue Arbeit aus­gerichtet werde. Ter Ausfall des Reichs- bauerntages soll nach ganz bestimmten Plänen in anderer Weise ersetzt werden. Pg. Darrö hat bereits Auftrag gegeben, die Grundlinien der neuen Erzengungsschlacht in Form von Leitsätzen zlisammenzufaffen. Das vierte Jahr der Erzeugung s. s ch l a ch t. das zugleich das zweite Jahr rin Zeichen des Vierjahresplanes ist muß noch mehr als bisher mit der Idee der Erzen- gungsschlacht erfüllt werden und es muß daS Bewußtsein daß das Volk ohne Landarbeit hungert, unftr Volk und vor allem auch die Landjugend restlos erfaßen denn dann ist es gelungen, das stärkste ideelle Bollwerk gegen die Landflucht zu errichten.

Viehseuche in 4V00 Gehöften

Auf die Zwischensrage, m welchem Umfang sich die Maul- und Klauenseuche auf die Milch Versorgung auswirken könnte, er­fahren wir, daß es im Augenblick noch nicht abzuschätzen ist, in welchen. Umfang unser Vieh von dieser Seuche befallen werden wird. Heute sind schätzungsweise etwa 4000 Gehöfte verseucht. Es ist zu hoffen, daß bei Eintreten von Frostwetter die Verbreitung zum Still­stand kommt. Ernährungswirtsch'aftlich besieht die Möglichkeit, daß die Seuche einen Rückgang des Miichertrages zur Folge haben wird. Schäl» zungen über dessen Umfang sind im Augenblick unmöglich. Ter Reichsbauernsührer betont aber, daß mit Hilfe der Marktordnung der Reichsnährstand immer in der Lage sein wird, einen Ausgleich zwischen den in der Er­zeugung durch die Senche beeinträchtigten Ge­bieten und den nicht verseuchten Gebieten durcbzusühren.

Beachtet muß auch werden, daß die Seuche unangenehme Rückwirkungen ans die Fleisch» Versorgung haben kann. Mit aller Schärf» wird gegen Ueberschreitnng der veterinärpoli» zeilichen Vorschriften im Interesse der Volks­ernährung rücksichtslos vorgegangen werden

Wie firht's um Boiler und Eier?

Ter Reichsbauernsührer stellt fest, daß wir darauf angewiesen sind möglich st spar­sam zu wirtschaften und daß die Versor­gung mit Butter nicht getrennt von der allgemeinen Fettvertorgung des deutschen Volkes behandelt werden kann. Es ist zwar gelnngen die Buttererzeugung m Deutsch­land seit 1932 um rund 20 v. H. zu steigern, da aber gerade m den letzten Jahren der Be­darf ständig gestiegen ist müOen noch fähr- lich etwa 70 000 Tonnen Butter ein» geführt werden. Tie Beschaffung dieftr einzniiihrenden Bnttermengen am Weltmarkt wird in diesem Jahr durch die gegenüber dem vergangenen Jahr stark gestiegenen Butterpreise am Weltmarkt beeinträchtigt. Zur Beschaffung der gleiche^ Menge Butter wie im Vorsahr muß eine größere Menge deutscher Industrieerzeugniße ansgesührt werden als im vergangenen Jahr was aber bei der Struktur des Welthandels nicht ohne weiteres möglich ist. Weiter haben wir selbst- verständlich das Bestreben durch unsere Aus­fuhr in erster Linie die Beschaffung von industriellen Rohstoffen aus dem Ausland zu ermöglichen. Man wird demnach anstreben, eine zusätzliche Belastung unserer Ausknhr zur Blittereinflihr im Vergleich zum Vorjahr möglichst zu vermeiden.

Warum deutscher Walfang?

Entscheidend für die Butterversvrgung ist aber die Tatsache, daß durch Butter nur rund ein Drittel deS gesamte« Fettbedarss gedeckt wird. Ein wei­teres Drittel des Fettbedarss wird durch .Schmalz und Speck und der Rest durch Mur,