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stellt hat, sondern betreibt Polittrgegen den Staat, — eine Politik, die deshalb nicht berechtigter ivird, wenn man sie in den Mantel religiöser Phrasen hüllt.
Neichsminister Kerrl hat in Fulda wünschenswerte Klarheit geschaffen. Glaube und Religion bleiben im nationalsozialistischen Staate unangetastet. Ebenso unantastbar aber ist die deutsche Einheit. Der nationalsozialistische Staat hat diese Einheit geschaffen und wird sie zu schützen wissen, wer immer sie auss neue zu zerstören versuche. Ihm gehört die Politische Macht, unter deren Schutz die Kirchen in voller Freiheit ihre religiösen Aufgaben zu erfüllen ver- mögen. Andere Aufgaben sind den Kirchen nicht gestellt. Wenn ihre Träger dies endlich und endgültig zur Kenntnis nehmen, dann wird ihr Wirken auch wieder jenen Sinn bekommen, der Inhalt der von ihnen verkündeten Lehre ist. bl-
Vier Aa-re „Kraft -arch Krerr-e"
Von Or. ködert l,e^
Wenn wir am 27. November zum Viertenmal die Geburtsstunde der Nationalsozialistischen Gemeinschaft „Kraft durch Freude" festlich begehen, so sei als erstes dem F ü h- rer unser Dankbarkeitsgefühl entgegen- gebracht, dem Führer, der mir vor vier Iah. ren den Auftrag zu diesem herrlichen Werk mit den Worten gab: „Sorgen Sie mir dafür, daß daS deutsche Volk gesunde Nerven hat! Ich wünsche das. weil ich ein gesundes und nervenstarkes Volk will — denn nur al- lein mit einem Volk, das seine Nerven behält. kann man wahrhaft große Politik machen!"
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Ligenbericdt 6sr Kresse
0 Z. London, 25. November. Die unverschämten Lügen, die im englischen „Manchester Guardian" veröffentlicht wurden, finden auch in englischen Zeitungen scharfe Zurückweisung. „Times" sagen, daß die Erklärung Cham- berlains, der diese Auslassungen bekanntlich als nicht nur unverantwortlich, sondern auch als höchst ungenau und schädlich bezeichnete, in diplomatischen Kreisen begrüßt wurde. Die Wirkung derartiger Spekulationen kann sehr verderbenbringend sein. Die Versuche, den Gang der deutsch-englischen Fühlungnahme auf diese Weife zu forcieren, können einen neuen Rückschlag herbeiführen. — Erfreulich ist, daß auch die französische Zeitung „Figaro" diese unverantwortlichen Manöver scharf zurückweist. Es heißt dort, daß der Lärm, den man um den Halifax-Besuch gemacht hat, nicht nur lächerlich, sondern auch schädlich ist. Keine Diplomatie kann ,n einer derartigen Jahrmarkt- atmosphäre leben. Da man den Inhalt der Besprechungen nicht kennt, muß man es bleiben lasten, darüber Kommentare zu fabrizieren.
Tie englische Presse befaßt sich dann mit dem Besuch der französischen Minister, die am Montag nach London kommen und schon um 10 Uhr in politische Besprechungen treten sollen. Tie französische Negierung soll dabei veranlaßt werden, auch ihrerseits Agenten nach dem »ationa- len Spanien z» entsenden. Im übrigen ist man in England ein wenig betreten dar- über, daß nach dem Zusammenbruch der
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Mit starr geweiteten Augen sah er ins Leere und — stutzte: ihm gegenüber standen zwei phosphoreszierende Punkte wie winzige Leuchtkugeln in der dicken Finsternis. Gleichzeitig traf seine Nase ein penetranter Raub- tieraeruch. Ohne Besinnen zog er den Revolver aus dem Gürtel, richtete die Masse auf die glühenden Lichter und drückte ab. Dumpf rollte das vielstimmige Echo des Schusses durch die verzweigten Höhlengänge, das Fort, hasten elastischer Tritte wurde laut.
Wie elektrisiert sprang Endreß auf und stieß dabei mit dem Kops an die niedere Decke. Warm rann es ihm übers Gesicht. Er beachtete es nicht in dem freudigen Schreck, den er bei dem Gedanken empfand, daß. wo ein Tier existieren konnte, es auch einen Ausgang geben mußte. Wunderbar ermutigt, kroch er in Richtung der Leiche zurück. Dabei tastete er sich an der linken Felswand entlang und griff plötzlich um die Kante eines schmalen Spalts, der ihm zuvor in seiner Erregung entgangen war. Mit großer Mühe nur gelang es ihm. sich durchzuzwängen. Er stand nun in einer geräumigen Höhle, die der gleiche markante Geruch erfüllte. Weit vor sich sah er schwachen Lichtschein däm- mein. Er konnte es noch nicht glauben, und doch .,»! ^
li. San Sebastian, 25. November, nationalspanischen Truppen haben am Mrtt- woch mit einer heftigen Beschießung von Madrid begonnen. Ueber 2000 Granat-en sollen bei dem über zweistündigen Bombardement auf die spa- nische Hauptstadt gefallen sein.
Aus Madrid eintreffende Nachrichten be- stätigen die durch Hunger und Kälte entstandene trostlose Lage der Bevölke- rung. Tie Krankenhäuser sind überfüllt und die Zahl der Todesfälle erhöht sich in er- schreckendem Maße. Vor einigen Tagen sind erregte Menschengruppen vor das rote Sani, tätskommissariat gezogen und haben stürmisch Hilfe verlangt. Ta jedoch die Bitten der Bevölkerung nicht anerkannt wurden, nahm die Erregung immer heftigere Formen an. Schließlich kam es zwischen den Mani» festanten und der Internationalen Brigade zu b l n t i g e n Z u s a m m e n st ö ß e n. wo. bei über zwanzig Personen getötet und mehr als fünfzig verwundet wurden. Darauf zogen große Menschenmas- sen vor die Kasernen spanischer Milizen und forderten Hilfe gegen die ausländischen Streitkräfte. Ilm ein Losschlagen der ein- Porten spanischen Bolschewisten gegen ihre internationalen Kumpane zu verhindern, versprachen die Anführer beider Banden der verzweifelten Bevölkerung, bei der Sanitäts- kommisiion Fürsprache" einznlegen.
Trotzdem die spanischen Bolschewisten immer mehr zurückgcworfen werden, kann Frankreich nicht umhin, auch weiterhin Was. fen nach Notspanien zu schmuggeln. Anfang November sind wiederum acht Flug- zeuge von Bordeaux nach Bereelona geflo- gen. und an mehreren Punkten der kata- lanischen Front haben zahlreiche Luftab- w e h r g e s ch ü tz e aus Frankreich, die von französischen Fachleuten montiert und von frarnösischen Artilleristen bedient wer- den. Aufstellung genommen. — Hoffentlich kommt die Erkenntnis, daß man sich mit die- ser fortwährenden Einmischung am Ende doch noch die Finger verbrennen könnte, nicht zu spät . . .
Herr Thorcz, seines Zeichens Bolschewistenhäuptling von Frankreich, weilt bekanntlich zur Zeit bei seinen „Freunden" in Spanien. Er betonte vor der Presse die Solidarität der französischen Kommunisten mit den roten Horden in Spanien und zog daraus den immer
hin etwas seltsam anmutenden Schluß, damit die Interessen des eigenen Landes verteidig! zu haben. Selbstverständlich imponiert die Politik der Nichteinmischung dem Bolschewisten gar nicht und er bezeichnete sie als „verrückt und dumm". Man muß jetzt mit Worten und Phrasen Schluß machen, hetzte er weiter, wir wollen das Ende der Blockade und — das scheint ihm besonders wichtig — die Oe ff- nungderPyrenäengrenze. — Junge Angehörige der Britischen Friedens- Vereinigung kommen auf Einladung der katalanischen Bolschewisten nach Spanien, um dort Lebensmittel, die in England gesammelt wurden, abzuliefcrn.
Nichteinmischungsausschuß am Freitag
Der Unterausschuß des Nichieinmischuugs- ausschusses ist auf Freitag einbcrufen worden. Die Antwortncte Francos an den Nicht» einmischungsausschuß ist bei Lord Plymouth cingetroffen und wurde den einzelnen Mitgliedern des Ausschusses zngeleitet. Die Antwort der Bolschewisten strlu nnch aus.
SuWmr von Sümnern besetzt
lieber 100 Sowfetflugzeuge für China
Schanghai, 25. November. Am südlichen Flügel der Front haben japanische Truppen jetzt H u t s ch a u. auch Wutsching genannt, besetzt. Nach Durchführung der nötigen Vorbereitungen hat am Donnerstag früh der Angriff der Japaner aus Hutschau begonnen. Ilm 8 Uhr drang die erste Abteilung von Osten her in die Stadt ein. Andere Einheiten sind 20 Kilometer nördlich von Wutsching vorgestoßen.
Vor drei Tagen haben die japanischen Truppen Tschapu eingenommen. Sie marschieren dort jetzt weiter in Richtung Haiyen am Nordufer der Hangtschau-Bucht. Japanische Marineflieger griffen die rückwärtigen Verbindungen der chinesischen Truppen im Raum westlich des Tai-Sees sowie mehrere Plätze an der Lunghai-Bahn an.
Japanischen Nachrichten zufolge sind bei den Luftkämpfen über Nanking zwei sowjetrussische Flugzeuge ab» geschossen worden. Ferner wird berichtet, daß kürzlich mehr als 100 sowjet- russische Flugzeuge in der Provinz Schensi eingetrosseu seien.
Heber MOV Granaten ans Madrid ^
Trostlose Lage in der Hauptstadt — Thorez hetzt in Spanien
Die
Heute, nach vier Jahren, ist „Krasr ourcy Freude", dieses größte Volkskultur, werk aller Völker und Zeiten, zu einem Begriff geworden, der aus dem Leben des deutschen Volkes gar nicht mehr hinweg, gedacht werden kann. Ist „Kraft durch Freude", das zutiefst die Seele des deutschen Menschen ergriffen hat, nicht auch ein über- zeugender Ausdruck für den Willen des deutschen Volkes zu friedlicher Mitarbeit an der Kultur der Welt? Tenn ein. Volk, das die Lebensfreude in den Mittelpunkt sei- nes Denkens stellt, will keinen Krieg, sondern will in Frieden arbeiten!
„Kraft durch Freude" ist ja nicht Feierabendgestaltung allein, sondern ein bestimmter Teil des gesamten Volkslebens überhaupt — ist das sozialistische Wollen eines ganzen Volkes. Es gibt keinen anderen Weg, einem Volk den Sozialismus zu bringen, als den Weg der Freude und der Lebensbejahung. So soll uns immer das große Ziel vor Augen stehen, zu dem auch „Kraft durch Freude" führt: Die neue Gesellschaft nationalsozialistischen Staates! Lernen wir uns immer besser kennen und verstehen, drücken wir uns die Hand und nehmen wir gemeinsam teil an der gemeinsamen Freude, an den Kulturgütern unseres Volkes, dann wird alles Trennende aus unserer Gemeinschaft gebannt sein!
„Kraft durch Freude" steht, wie das gesamte deutsche Volk, so lange es jung ist, noch vor gewaltigen Aufgaben und es wird immer vor Aufgaben stehen, so lange der deutsche Mensch bewußt an der Vollendung der vornehmsten Aufgabe schafft, die der Führer ihm für alle Zeiten gestellt hat: Mit Kraft und mit Freude zu bauen an eine», Deutsch'"nd der Größe, der Schönheit, der Freude und des Glücks!
Brüsseler Konferenz der amerikanische Delegierte Norman Davis nicht seinen vorgesehe- nen Besuch in Enasand aemacht hat.
Zit Delomle der Rädelsführer?
Neue „Enthüllungen" in Paris
Paris, 25. Nov. General Duseigneur, der am Mittwoch im Zusammenhang mit der Aufdeckung der geheimen Waffenlager von der Polizei verhört und auch die ganze Nacht über in Gewahrsam gehalten worden war, ist am Donnerstagvormittag dem Untersuchungsrichter vorgeführt worden. Kurz nach Mittag wurde bekannt, daß gegen ihn vom Untersuchungsrichter Anklage erhoben worden ist. Andererseits teilte die Sicherheitspolizei mit, daß der „Chef der CSAN." (Comite secröte d'actions revolutionaires) in der Person des Eugene Deloncle entdeckt und n» der Nacht'verhaftet worden sei. Mit dieser Verhaftung glaubt die Polizei das tatsächliche Oberhaupt des „Geheimen Revolutionären Aktionsausschusses" gefaßt zu haben.
Henri Deloncle, der Bruder des jetzt verhafteten Chefs der „CSAR", wurde seit Mittwoch abend einem ausgedehnten Dauer- vcrhör durch den Leiter der Pariser Sicherheitspolizei unterzogen, das bis in die frühen Morgenstunden währte. Dabei soll Deloncle zugegeben haben, daß er zu der geheimen Organisation gehöre, die den K a m p f g e g e n den Kommunismus zum Ziel habe, und daß er mit der Organisierung der Verteidigung gegen einen möglichen Putsch der Kommunistischen Partei beauftragt gewesen fei.
Die «ugehenerliche Tatsache, daß sowjetspanische Flugzeuge immer häufiger auf -em Umwege über französisches Gebiet Bomben
angriffe gegen -as nationalspanische Hinterland durchführe», wird nun endlich auch vom französischen Anßenministerium zugegeben. Die französische Botschaft in Barcelona ist beauftragt worden, den Protest z« wiederhole«, den die französische Negierung schon gelegentlich einer kürzlich«» Verletzung französische» Gebietes durch Kampfflugzeuge vorgebracht hat. Außerdem wird der französische Grenz- lnftschntz verstärkt.
So/ftMe KrrrArmchrichierr
Blomberg kommt nach Halle
Der Neichskriegsminister und Oberbefeblshaber der Wehrmacht. Keneralfeldmarschall von Atom- bera. be>i?bt sich am 26. November nach Halle zur Besichtigung der dortigen HeereS-Nach- richten schule und Luft-Nachrichtenschule.
Grundsteinlegung der wehrtechnifchen Institute
D>e Grundsteinlegung zum Gebäude der wehr-
I technischen Institute der Technischen Hochschule, die in Berlin-Krnnewald am Samstag. 27. Nov., von 15—16 Nhr statifindei. wird von allen deutschen Sendern übertragen.
Jnr Nebel in eine Arbeitergruppe gefahren
Infolge des dichten Nebels fuhr an einer Baustelle der Bahnstrecke Sommerfeld — Guben (Schlesiens ein Nrbeitszug in eine Arbeiterkolvnne, wobei der Sicherheitsposten gewtet und drei Arbeiter schwer verletzt wurden.
Volkswohnung mit Garten für 20 RM. Miete
Im Landkreis Eutin sollen ick nächster Zeit insgesamt 575 Dolkswohnungen gebaut werden, für die einschließlich Garten nicht mehr als 20 bis 23 RM. Miete gezahlt werden brauchen.
K8.krossv (Z. m b. 11 — Ovsamtleituvx:
O. LovßQvr, Ltuttßkrt. k'riedriekstrakv 13.
VvrlLKZleituvZ 6er ,.8divarrrval6vLedt": Lokakkvitls. Voraolvortl 8e!irlktlsit«r: k'rieäriek Lau, öokvols; Loixvnleiter: ä.lkrv6 Lekakksitls, sLmtlielw io Oalv. Vorlax: Kokvar2VLl6vaol»1 (1 m b. H. 1'alv. kolatlovsöruelc: Oelsokläxor'setw öuok6ruokerei. Oalv. — 1). X 37r 36M Lur Leit ist kreisUsts Kr. 4 ßMiz.
Mit letzter Kraft schleppte er sich der göttlichen Helle entgegen. Ein Luftzug traf sein Gesicht. Weiter, weiter! Mit pfeifendem Atem stolpernd, aus allen vieren kam er dem Licht näher und näher, ein Ausschnitt des Abendhimmels flammte plötzlich vor ihm im Nahmen eines Felsovals. Mehr loh Endreß nicht. Mit lautem Schrei fiel er vornüber, und sein Bewußtsein schwand. . ,, ,
„Endreß ist noch nicht da." , , ,
„Wie — noch nicht da?" ' >
Holstein war sichtlich bestürzt.
„Er wollte gegen Mittag wieder zurück sein!"
Miß Stetson, die den Jägern entgegengegangen war. nickte:
..Gewiß. Es beunruhigt mich sehr, denn auch Sendula ist nicht wiedergekommen. Was sollen wir tun?"
„Ihn suchen. Ich werde mich sofort mit ein paar Schwarzen aus den Weg machen."
„Ich begleite Sie. Nein . bitte, widerspre- chen Sie nicht Mister von Holstein! Tatenloses Warten wäre unerträglich."
Er begriff, daß sie recht hatte. Ihre siebe- risch glänzenden Augen, ihre zuckenden Lippen sprachen von ihrer bebenden Sorge.
In düsterem Schweigen erreichten sie die Felswand. Auf der Höhe sahen sie Sendula. aufgeregt winkend, stehen. Seine Worte gingen im Rauschen des Wasserfalls ver- koren. Der deutenden Hand des Boys folgend. fanden sie den emporftthrenden Steig. Heftig gestukilierend, kam Sendula ihnen entgegen.
„O bwana. o bibi, ich habe die bösen Geister brüllen hören!"
Holstein herrschte ihn ärgerlich an:
„Sprich vernünftig. Was ist geschehend-
Er berichtete in sammerenüem Ton:
„Ter bwana mkubawa ging in die Höhle. Ich hatte große Angst und warnte ihn. aber er ging doch und befahl mir. hier zu warten. Nnd dann — Hörle ich schreien, furchtbar schreien — die bösen Geister haben den Herrn umgebracht!"
„Blödsinn! Halt'? Maul! Ich werde setzt dort hineingehen. Miß Stetson und die Leute werden mir in kleinen Abständen zur Auf» rechterhaltung der Verbindung folgen, wäh- rend Sie hier draußen . . ."
Heftiger Protest der Schwarzen unterbrach ihn. Sie weigerten sich energisch, auch nur einen Schritt in das finstere Loch zu tun.
„Tann bleibt zurück, ihr traurigen Jammerlappen!"
Entrüstet entzündete Holstein seine Taschenlampe und schickte sich zum Gehen an, als Winiired ruhig erklärte:
„Ich komme mit."
Er wollte Einspruch erheben, doch sie schrit, ihm wortlos voran und verschwand im Dunkel des Höhleneingangs. Er folgte und überholte sie. Ohne Aufenthalt erreichten sie das schmale Felsband, neben dem die schwarze Tiefe des Abgrunds gähnte. Miß Stetson fragte schaudernd:
„Glauben Sie, daß George diesen halsbrecherischen Weg gegangen sein kann?"
Blaß vor Schrecken, deutete Holstein mit unsicherer Hand auf einige Stearintropfen, auf eine dicht dahinterliegende, augenscheinlich frische Bruchstelle des Felsbandes, dessen Trümmer in der Tiefe liegen mußten. Wini- fred schrie auf: v " vVf '
„Er ist abgestürzt!" , ,
.. Holstein flüsterte tonloS: '>
„Daher die Schreie, die Sendula gehört haben will. Entsetzlich! Erst Korjf und nun — Endreß!"
„Die Lampe!"
Winifred riß sie ihm fast aus der Hand, warf sich zu Boden und leuchtete, weit über die Felswand gebeugt, in den Abgrund hinab.
„Nichts zu erkennen! George — George..!"
Mit angehaltenem Atem lauschten sie. Unheimlich durchhallte das Echo des Rufs die Totenstille. Holstein faßte Miß Stetsons Arm und zog sie aus der gefährlichen Lage empor, murmelte verzweifelt:
„Ist er wirklich da hinabgestürzt, so können wir nicht helfen, liebe Miß Stetson, ihn nicht einmal begraben. Ach. dieses verfluchte Gold!"
„George tot...? Nein, nein, nein! Es ist unmöglich, es darf nicht sein! Tie Schwarzen müssen her. Seile — ich werde mich hmunker- lasien. ich werde, wir müssen ihn finden!"
So rasch lies sie den gekommenen Weg zurück, daß Holstein ihr kaum zu folgen vermochte. Als sie als erste die Plattform vor der Höhle betrat, blieb sie wie gebannt mit lauschend vorgeneigtem Kopf stehen.
„Ein Schuß!'
Der ihr folgende Holstein schüttelte zweifelnd den Kopf, doch Sendula bestätigte:
„Ja, bwana, ein Schuß, aber weit, weit von hier."
„George! Er lebt, ist in Notl Wir müssen sofort in die Höhle zurück. Da — ein Schrei! Wo kam er her?"
Holstein riß sein Fernglas an die Augen und suchte die Felswände umher ab. aber seine Hände zitterten so stark, daß er nicht- zu erkennen vermochte. ^
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