vurcy «ir Verhauen zur Ausorerrung von Getreidekrankheitcn beigetragen hätten. In der ganzen Ukraine befinden sich zahlreiche weitere Prozesse in Vorbereitung.
Im Nordkaukasus-Gebiet wurden laut „Ordschonikidzewskaja Prawda" vom 16. Oktober zehn neue Todesurteile gegen Saboteure auf dem Gebiete der Landwirtschaft vollstreckt und im Gebiet Rostow am Don weitere zehn angebliche Mitglieder einer konterrevolutionären Organisation laut „Molot" vom 18. Oktober zum Tode verurteilt. Mit drei Todesurteilen gegen „Schädlinge und Volksfeinde" schließt sich laut „Sowjetskaja Silur" das Nowostbirsker Ge» iietsgericht an.
sie .MMe VkMttlMe der Welt-
Prag, 21. Okt. In den Kommentaren der tschechischen Blätter, die sich mit den Tepliher Vorfällen und dem Widerhall dieser unerhörten Ereignisse in der deutschen Presse beschäftigen. ist viel von der angeblichen Freiheit in der Tschechoslowakei, der „freiest e n T e m o k r a t i e d er Welt" die Rede. Die angeblich dort herrschende Ruhe und Ordnung und die „demokratischen Einrichtungen" werden in den höchsten Tönen gepriesen. und es wird die kühne Behauptung ausgestellt, daß in keinem anderen Staate die deutschen Minderheiten so viele Rechte und Freiheiten hätten, wie in der Tschechoslowakei.
In merkwürdigem Gegensatz zu diesen tönenden Phrasen steht die triumphierende Feststellung der halbamtlichen „Praaer Preise", daß das Hauptblatt der Sudeten- deutschen Partei. „Die Zeit", im Zusammen- Hang mit den Teplitzer Vorfällen an vierzehn Stellen beschlagnahmt worden ist (!). Auch die zahllosen Zensur» lücken beweisen schlagend, daß es die demokratische tschechoslowakische Republik ist. in
An- Moskau?
Die Bedeutung der Einigung im Nichtem- Mischungsausschuß kommt darin zum Aus- druck, daß die europäischen Mächte in ihr zum ursprünglichen britischen Plan zurück- gekehrt sind, der infolge des Verhaltens der Sowjetunion im August so gut wie möglich preisgegeben war. Infolge des toten Punk- tes. auf dem die Verhandlungen im Nichteinmischungsausschuß seinerzeit angekommen waren, haben die englische und die fran- zösische Regierung bekanntlich den Versuch unternommen, die Freiwilligenfrage in Spa. nien außerhalb des Gremiums der Nichteinmischungsmächte in einer Dreimächtekon- ferenz zu lösen. Trotzdem ist es gelungen, die Frage in das Gremium zurückzubringen, innerhalb dessen sie allein mit Aussicht aut Erfolg gelöst werden kann, nämlich in den Nichteinmischungsausschuß.
Eins Rückkehr zu dieser Linie, die von Ita- lien und Deutschland konsequent verfolgt worden ist. kann also nicht, wie zum Teil in irreführender Weise in der ausländischen Presse behauptet wird. all) eine „sensationelle Aenderung der Haltung Italiens und Deutschlands" angesehen werden.
Mit den letzten Beschlüssen im Nichtem- Mischungsausschuß ist übrigens die Freiwilligenfrage noch keineswegs völlig gelöst. Der Nichteinmischungsausschuß muß seine Be- Müsse einstimmig fassen. Solange die Zu- stimmung Sowjetrußlands zu den am Mitt- woch ins Auge gefaßten Vorschlägen nicht feststeht, ist es daher verfrüht, von einem „vollständigen Wandel der Lage" zu sprechen.
ver man nur meair von einer „reg-leme n- tierten" Presse sprechen kann.
Die Polizei in Aussig verbot Versammlungen der Sudetendeutsch e „ in Schreckenstein und Karbitz mit folgender „Begründung": Die Ereignisse der letzten Tage im Grenzgebiet haben eine ge- jährliche Verschärfung der Politischen Lage verursacht. Es besteht daher die Gefahr, daß die öffentliche Sicherheit und das öffentliche Wohl durch die Abhaltung der Versammlungen gefährdet werden könnte! Eine ebenso sonderbare wie auch bezeichnende „Begründung", die eine völlige Verdrehung der Tatsachen darstellt, gleichzeitig aber typisch ist für die Methoden eines Staates, der als „die Demokratie der Demokratien" seine E-istenz lediglich einer Siegerlaune zu verdanken hat und heute mit den brutalsten Mitteln die gleichen Minderheiten- rechte, die er für sich in'Anspruch nahm, mit Füßen tritt.
Eigene Kurheime für die HI.
Dank der Zusammenarbeit zwischen der Pro- vtnzialverwaltimg und der Hitler-Jugend werden in Westfalen erstmalig im Reichsgebiet kurbedürftige Hitler-Jungen in eigens für sie errichtete Spezialheime entsandt und von Fachärzten in sorgfältiger Behandlung der Genesung ugeführt. Drei Hitler-Jugend-Kur- ei me wurden bereits in Betrieb genommen. Leistungsschau der badischen Gemeinden Am Samstag eröffnet Neichsminister Dr. Frict in Karlsruhe eine Lehr- und Leistungsschau der badischen Gemeinden 1937. die über das seit
der Plachtergreifung Geschaffene berichten und
neue Wege in der Gemeindepolitik zeigen wird. Die Ausstellung bleibt bis zum 6. November geöffnet.
Staatspräsident Lebrun im Deutschen HauS Staatspräsident Lebrun stattete am Donnerstag dem Deutschen Haus auf der Weltausstellung einen Besuch ab.
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Geflügelcholera
in einem rumänischen Transportzug kl l g e n b e r i c k t äer dI8 Presse rxt. Beuthen, 21. Oktober. Als dieser Tage ein großer Geflügeltransport aus Rumänien auf dem hiesigen Grenzbahnhof einlief, wurde bei der Kontrolle ein an Cholera verendetes Huhn festgestellt. Da Gefahr bestand, daß bei der Weiterfahrt des für Belgien bestimm- ten Transports weitere unzählige Geflügel- bestände verseucht werden konnten, wurde kurz entschlossen die Notschlachtung für den gesamten Geflügeltransport an- geordnet, der aus 4800 Hühnern bestand. Schnell wurde Vorsorge getroffen, daß einige „Spezialisten" für die Massenhühnerschlachtung aus Berlin eintrafen. Mit einer wahren Virtuosität gingen diese Spezialisten ans Werk, denn in vier bis fünf Tagen muß. len alle 4800 Hühner „bratfertig" auf den Weg nach Berlin gebracht werden. Während den Hühnern der Kopf „abgedreht" und mit einem besonderen Kunstgriff der Darm und sonstige Mageninhalt entfernt wurde, besorg- ten 20 Frauen das Rupfen der Hühner. Die Federn der gerupften Hühner mußten, der Seuchengefahr wegen, verbrannt werden-
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England soll die Heuchelei aufgeben!
Gewichtige Stimmen für die deutsche Kolonialforderung
Reichsstatlhalter General von EPP (Leiter des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP., vor der Schwedisch-Deutschen Bereinigung Stockholms): Im Herzen Europas lebt ein Volk, das trotz allen menschenmöglichen Anstrengungen und größter Tüchtigkeit nicht in der Lage ist. die Grundlage seiner Existenz aus den Kräften seines eigenen Raumes sicherzustellen. Ohne die geringste Notwendigkeit schuf man für Deutschland eine Zwangslage, so daß nur zwei Drittel unseres Volkes aus den Kräften unseres eigenen Raumes leben. Das heißt, daß das übrige Drittel nur dannleben kann, wenn die feh- lende Masse der Güter anderweitig beschafft wird. Heute versucht nun eine Gruppe von Staatsmännern und Politikern, diesen Tatsachen eine Deutung zu geben, die es er- möglichen soll, der vielleicht harten Erkenntnis vom eigenen Fehler in Versailles und seiner rwrwedigen Korrrkti« mit Kompromissen und Ausreden aus dem Weg zu gehen. Deutschland fordert mit f o r m a l r e ch t l i ch einwandfreien Begründungen die Beseitigung des Ausnahmezustandes, der ihm den Besitz an seinem kolonialen Eigentum vorenthält Es will kein Land und kein Volk in seinem Besitz beeinträchtigen. Es will keine Sonderrechte. Wir rechnen mit einem Wiederaufkommen des gesund»!, Menschenverstandes vor allem in der Pon»if
A. A. Milne (bekannter englischer Vublizist.
in der „Times"): England würde die Zukunft bofsnungsvoller gestalten, wollte es endlich ein- sehen, daß die übrige Welt den britischen Imperialismus absolut nicht als eine Friedensgarantie, sondern als einen Herd der Unruhe betrachtet. Das „Wo" wird so lange dauern, als England bei seinem Motto steht: „Was wir einmal haben, behalten wir." England sollte auch jene heuchelnde Einstellung aufgeben, welche die Ausländer so wütend macht. ES ist verbrecherisch, wenn man in England durch eine unnachgiebige Haltung die Aussichten auf eine friedliche Bereinigung in Gefahr bringt.
Bischof Walter Carcy <in der „Times"): Ich will nur drei Fragen stellen: I. Ist es fair, wenn allein Deutschland von den Großmächten keine Kolonien besitzt? 2. Wenn dies nicht fair ist, wäre cs dann nicht besser, sich jetzt auf Konferenzen mit der Lage zu befassen und so eine Krisis abzuwenden. welche Kriegsgefahr mit sich bringt? 3. Ist cs immer notwendig. Hitler gegenüber mißtrauisch zu sein? Er hat Abkommen gelöst, aber ich hätte das gleiche getan, denn sie waren ungerecht und im Geiste der Vergeltung gehalten. All mein Instinkt sagt mir. daß Adolf Hitler sein Wort halten wird, wenn er Deutschland in Verträgen verpflichtet. Schon wenn Hitler Schnürsenkel kauft, wird er sofort irgendeiner finsteren Tat verdächtigt. Weg mit der ständigen Schürung dieses albernen Mißtrauens!
Die Flucht des Mufti nach Syrien
London und Paris verhandeln — Keine Auslieferung, aber Ausreiseverbot
Lißeabsrictit <1 e r 148? resse
«V. London. 22. Okt. Zwischen London und Paris sind gegenwärtig lebhafte Verhandlungen im Gange, die sich um die Person des nach Syrien entflohenen Mufti von Jerusalem drehen. Die englische Presse glaubt, daß dabei die Auslieferung, dieses gesürchtetsten arabischen Gegners Groß- britanniens. durch die französischen Behörden verlangt worben sei. Dazu konnte man sich in Paris anscheinend nicht entschließen, da der Mufti das gesetzliche Flücht- längs recht sür sich in Anspruch nahm. Außerdem will man in Paris die innerhalb der syrischen Bevölkerung vorhandene Span- nung nicht noch mehr steigern, zumal der Mufti des Libanon bereits beim französischen Hochkommissar in Beirut vorstellig geworden ist. Dafür scheint nun die englische Negierung von der französischen verlangt zu haben, dem Mu.ti von Jerusalem die Ausreise aus Syrien zu verbieten. Eine Antwort hierauf wurde noch nicht erteilt. Die Gerüchte, daß der Mufti nach Rom reisen werde, dementiert „Daily Telegraph" mit der Feststellung, daß bis jetzt keine Bestätigung dieser Nachricht vorliege. Wahrscheinlicher sei. daß sich der Mufti entweder nach Ankara oder nach Kairo wende, unter Umständen zuerst auch nach dem Irak, wo er überall viele Freunde habe.
Nach englischen Zeitungsberichten gab der Mufti u. a. folgende Erklärung ab: Wir waren die Herren des Landes Palästina 1300 Jahre lang und werden es auf jeden Fall bleiben. Wir sind für kein Kompromiß zu haben. Tie Versprechungen Englands an die Juden interessieren uns absolut nicht. Tenn England kann nur versprechen. was ihm gehört. Wenn Eng- land es wagen sollte, zugunsten der Zionisten mit der ganzen Welt des Islam einen Kampf bis aufs Messer auszunehmen, wird es diesen Entschluß eines TageS sicher bedauern.
Das einzige Kommentar dazu findet sich vorläufig in einem Leitartikel der bekannt- lich schon von jeher gegen das Palästina- Abenteuer eingestellten „Daily Mail". Das Blatt schreibt England müsse unter allen Umständen so schnell und entschlossen wie möglich in Palästina Ruhe schaffen, ehe die ganze mohammedanische Welt Feuer gefangen habe. England genieße heute die Früchte seiner seltsamen Versprechungen an die Juden und Araber während des Weltkrieges. Es Hab« jedoch wichtigere Sorgen als dieses Mandat, besten Schwierigkeiten nie aufhüren würden, und da? dem Land bisher nur Verluste und Nachteile gebracht habe.
Am Mittwoch abend nahm die Kriminalpolizei von Kattowitz (Polen) mehrere aufsehenerregende Verhaftungen in der „Katto- witzer-Zeitnng", einem deutschen Mindcrhei- tenblatt vor. Es wurden verhaftet der Hauptschriftleiter Weber, der verantwortliche Schriftleiter Ko' ska, Verlagsdirektor Kriedte und ei» leitender Verlagsangestellter. Den Verhaftungen gingen Hanssnchnnge« voraus. Den Verhafteten wird vorgeworfen, ohne Wissen der Behörden einen monatlichen Sonder
druck betr. Minderheitenfrage hergestellt u«b verbreitet z« haben.
Die tschechoslowakische« Behörden setze« W» ren Bergewaltignngsfeldzng gegen die Sude- tendentschen mit brutaler Rücksichtslosigkeit fort. Versammlnngsanflösunge», Zensur der dentschen Blätter «nd Strafversetzungen dauern an.
Staatspräsident Dr. Benesch hat am 21. Ok« tover die beiden Kammern -er Nationalversammlung für den 29. Oktober nach Prag zu« Tagung einbernfen.
Noms» vo» 5ck>Ickl»oI »In»»
von
VMämd-cl, in» ä»nili»n krätell
Lopxrledl dx pro metlie«,-Verl»8 dlvocden 22
„Ich möchte die Nacht hierbleiben. Lily."
Sie lächelte stillverträumt.
„Ich wünschte, du könntest es. Fred. Wie schön wird es sein, wenn wir uns nie mehr trennen müssen!"
Zu ihm aufsehend, beugte sie sich zurück. Korfs umfaßte sie. Er blickte in ihr liebes, feines Gesicht, das, hell vom Mond beschienen. mit geschlossenen Augen an seiner Schulter ruhte, und erschrak: wie das einer Toten!
„Evelyn!"
Mit wütendem Griff Preßte die Angst sein Herz zusammen. Er umschlang sie fester, drückte sie schützend an seine Brust, bat:
„Laß mich hierbleiben!"
Sie schüttelte den Kopf:
„Das geht doch nicht. Liebster."
„Aber ich sorge mich um dich, will nicht, daß du so allein ..
Erstaunt richtete sie sich auf und fragte:
„Hast du einen besonderen Grund zu die- ser Sorge, Fred?"
Wieder zögerte er, sie von dem Dorgefal- lcnen zu unterrichten, unterließ es aus Rücksicht auf ihren Seelenfrieden und verneinte.
..Ein unbestimmtes Empfinden, wie es einen zuweilen ergreift. Eure Schwarzen sind doch wirklich zuverlässig. Lily?" .
Sie bejahte, aufrichtig überzeugt:
„Sie sind alle schon viele Jahre bei uns außer Jim. der erst vor zwei Wochen als Gärtnergehilfe angestellt wurde, und der mir allerdings unsympathisch ist. Er schläft aber nicht mit den übrigen Boys aus dem Grundstück. sondern irgendwo im Negerviertel."
„Warum magst du diesen Jim nicht. Lily?"
Sie schwieg, dann sagte sie leise:
„Er hat etwas so Häßliches im Blick. Aber lassen wir Jim. Sage mir lieber, Fred, wann wir uns morgen sehen werden!"
„Zum Frühstück. Lily! Ich bin bestimmt zum Frühstück bei dir."
„Aber deine Arbeit. Fred?"
„Wird in aller Morgenfrühe begonnen, zu diesem kleinen Trip in die Stadt unterbrochen. um hinterher mit doppeltem Eifer wiederaufgenommen zu werden."
„Herrlich! Um acht Uhr am Frühstückstisch. Liebster! Bei Sonnenaufgang werde ich die Rosen für die Tischvase schneiden, daß noch der Morgentau auf ihnen sitzt! In wenigen Stunden sind wir schon wieder beisammen Fred!"
Sie küßten sich. Ihm war, als könne er sie nicht lasten.
Das Geräusch sich nähernder Schritte klang in der stillen Straße auf. Evelyn machte sich los. winkte zärtlich zurück und verschwand im Haus. Der Zurückbleibende hörte, bevor er die Straße betrat, den vorgeschobenen Riegel innen klirren. Als er seinen Wagen bestieg, schlenderte ein europäisch gekleideter Neger vorbei und bog um die nächste Straßenecke. Korfs blickte hinter ihm her. griff ans Steuer und fuhr ihm. in einer Plötzlichen Gedankenverbindung mit dem soeben geführten Gespräch, nach. Trotz flüchtigen
Sehens meinte er den Gärtnerburschen Jim erkannt zu haben. Jedoch die Nebenstraße war leer, der Schwarze nirgends zu entdecken. Korfs beschwichtigte seine Zweifel: der Mann, wahrscheinlich ein Angestellter, war in einem der Häuser hier verschwunden. Beruhigt lenkte Korfs den Wagen nach Hopewell zurück. Sein kurzer Schlaf aber war von Un- rast erfüllt. Tie Gestalt des schwarzen Gärtnerburschen geisterte unheimlich drohend durch seine Träume. Mit einem Ruck fuhr er auf: Evelyn — sie hatte gerufen! Noch gellte ihm ihr Hilfeschrei im Ohr: Fred — Fred —I Ein Todesschrei —I Er sprang vom Bett warf sich in fliegender Hast in die Kleider, lief aus dem Haus zum WagcnschuPPen. Erste Sonnenstrahlen schossen goldene Pfeile über den grünlichen Morgenhimmel, kün- beten den Anbruch eines herrlichen Tages. Das Auto raste durch taufrische Frühe. Noch verschleierten zartblaue Nebel Wälder und Wiesen. Tie köstlich - herbe, von würzigem Dust geschwängerte Lust strich Korff lieb- kosend um Stirn und Wangen. Er achtete all der Schönheit nicht. Riesengroß saß ihm die Angst im Nacken — Evelyn!
Je mehr er sich der Stadt. O'ConnorS Haus näherte, um so beklemmender wurde diese Furcht. Blaß, mit zusammengebistenen Zähnen, lag er über dem Steuer, schnitt Kurven und Straßenecken mit halsbrecherischer Knappheit, stoppte den Wagen mit einem Ruck, starr vor Grauen: eine aufgeregt schreiende Menschenmenge umlagerte Evelyns Wohnung. Als man Korffs ansichtig wurde, verstummte einen Augenblick alles. In den entsetzt-mitleidigen Blicken las er sein Todesurteil — sein Traum, seine herzklopsende Angst waren Wahrheit! Mechanisch verlieb er den Wagen, schleppte sich vor- wärts. Scheu wichen die Leute vor ihm zurück, machten ihm Platz. Der Treppenauf
gang. auf dem er vor wenigen Stunden von Evelyn Abschied genommen hatte, war von Polizei besetzt. Mit einer Stimme, die nicht die seine schien, legitimierte er sich.
„Miß O'ConnorS Verlobter!" ^
Der Mann warf ihm einen bedauernden Blick zu. Korfs setzte sich mit erstickter Stimme zu einer Frage an. doch der Konstabler stieg schnell vor ihm die Stufen hinauf:
„Der Kommissar wirb drinnen Ihnen Auskunft geben. Sir."
In der hübschen Hellen Diele wieder Polizisten, ein Zivilkommistar. ein Korff bekannter Arzt, der ihm ernst die Hand reichte.
„Mister Korssl Miß Evelyn ist —> sehr krank, ist
„Tot -I"
Korff schrie eS heraus. Der andere beugte in schweigender Bejahung den Kopt und legte die Hand auf die Schulter des schlaff in einen Sessel Fallenden. Einen Augenblick herrschte tiefe Stille. Dann sprang Korff auf^ ' brüllte: «
„Wie — wer — hat sie gemordet?"
Der Arzt sagte leise: ' ( 1
„Ein Neger — erstach sie." ^ "
„Ein — Schwarzer —?" '' ',
Korff stammelte es fassungslos. Dann keuchend, mit stierem Blick, tobend:
„Jim! Wo ist diese Bestie? Ich muß ihn finden! Mit meinen Fäusten erdrossle ich ihn. reiße ihn in Stücke...
Er stürzte zur Tür. Die anderen hielten. ihn auf. Der Arzt versichert:
„Man hat den Kerl bereits gefaßt. deS Raubmordes überführt; bringt ihn her. ma»^ - wird mit ihm abrechnen-"
(Fortsetzung folgte
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