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Regen und Herbstkühle

Unfreundlicher Hütte das Wetter über das Wochenende wahrhaftig nicht sein können. Samstag und Sonntag verregneten nicht nur gründlich, die Temperatur stürzte derart, daß manche Hausfrau den Ofen in Betrieb setzte, um das ausgekühlte Heim gemütlich zu machen. Recht unfreundlich war dieserfrostige" Emp­fang im Schwarzwald für unseren Soldaten­besuch. Die Quartiergeber taten zwar alles Erdenkliche, um ihren Soldaten den Aufent­halt so angenehm wie möglich zu machen, und die schönen Stunden auf dem flottenMa­növerball" am Samstag abend im Saalbau Weiß, wo für Speis und Trank reichlich ge­sorgt war, haben wohl die Gäste aus Nord­westdeutschland restlos befriedigt, der für Sonntag angesetzte Schwarzwald-Ausflug mutzte indessen aufgegeben werden. Nur für wenige Stunden wichen Nebel und Regen­gran der kühlen Bläue des Himmels. So schie­den denn die Gäste mittags wieder von Calw zur Rückfahrt nach Hall, dankbar für die ge­nossene Gastfreundschaft.

Wer an den reichlichen Niederschlägen dieser Tage froh war, ist der Landmann. Schon lange hat er auf Regen gewartet, denn Futter, Hackfrüchte und Obstbäume litten unter der langandauernden Trockenheit. Nun ist wieder die notwendige Bodenfeuchte vorhanden, und die allzu scharfe Herbstkühle wird hoffentlich bald gebrochen sein, kommt sie doch viel zu früh im Jahresablauf. Für die Ernte aber brauchen wir noch schöne, warme Tage!

bis 12, Tafelbirnen 1532, Wirtschastsbirnen 1215, Pfirsiche einheimisch 32, ausländisch 42, Zwetschgen 1315, Preiselbeeren 40, Trauben inl. 25-30, ausl. 40, Weißkraut 12, Wirsing 12, Rotkraut 16 , Bohnen grüne Busch 30, Stangen­bohnen 20, gelbe Rüben 12, rote Rüben 10, Spinat 20, Tomaten 1618, Zwiebeln 12, Rha­barber 10 je das Pfund,' Kopfsalat 16, Endivien 10 12 , Gurken 515, Einleger 100 St. 80, Sellerie 515, Lauch 35 ^ je d. Stück.

Zuchtviehmarkt in Herrenberg

Die Zuchtviehversteigerung der Fleckvieh­zuchtverbände für denSttlchgau und das würt- tembergische Unterland am vergangenen Frei­tag nahm einen recht flotten Verlauf. Von 103 vorgesührten Farren waren am Vortag 90 gekört worden, und zwar 4 in Zuchtwertkl. I, 20 in Zuchtwertklasse II und 66 in Zuchtwert­klasse III. Bei der Versteigerung erlösten die Farren in Zuchtwertklasse I zwischen 1800 und 2650 RM. «Durchschnitt 2222 RM.j, in Zucht­wertklasse' II zwischen 1210 und 2260 RM. «Durchschnitt I486 RM.), in Zuchtwertklasse III zwischen 600 und 1400 RM. «Durchschnitt 835 NM.). Der Gesa mtdurch schnittspreis aller Farren betrug 1040 RM., der Gesamt­erlös 93 670 RM. Sämtliche Farren wechselten ihren Besitzer. Anschließend wurden noch fünf Kalbinnen versteigert. Hier betrugen die

Preise zwischen 60V und 1000 RM., im Durchschnitt 774 RM.

Zum erstenmal fand dann in der Herren­berger Zuchtviehhalle «ine Eber- und Zuchtsauenversteigerung des weißen veredelten Landschweines statt. Es handelte sich um 22 Eber der Zuchtwertklasfe II und 23 Eber der Zuchtwertklaffe III. Die Erlöse betrugen zwischen 200 und 300 RM. in Zuchtwertklaffe II und 160250 RM. in Zuchtwertklasse III. Auch für Sauen wurden recht gute Durchschnitts­preise erzielt.

Wie wird das Wetter?

Das italienische Tief, das uns in den letzten Tagen ausgiebige Niederschläge brachte, füll sich jetzt auf, während ein Teilkern von ihr nach Polen gewandert ist und im Nordostei Deutschlands noch verbreitete Niederschläge hervorruft. Die arktische Kaltluft ist bis zum nördlichen Mittelmeer gelangt und hat in ganz West- und Mitteleuropa einen starken Tem­peraturrückgang hervorgerufen. Der Zustrom der Kaltluft wird für Süddeutschland jetzt durch eine neue Störung bei Island abgerie- gelt, so daß sich eine, wenn auch langsam fort­schreitende Besserung der Wetterlage einstellen wird. Später wird diese Störung eine neue Verschlechterung bringen.

Vorhersage für Montag: Wechselnd be­wölkt und vereinzelt auch leichte Regen­schauer. Temperaturen etwas ansteigend Frühnebel.

Vorhersage für Dienstag: Im ganzen weiterhin unbeständig aber etwas wärmer

Lehrerwechsel bei TS. 4

Der Lehrer für Staatspolitik an der Trupp­führerschule 4, Oberfelbmeister Dr. Gabler, verläßt in diesen Tagen Calw, um die ihm übertragene Leitung eines Arbeitsdienstlagers im Bodenseegebiet zu übernehmen. Sein Nach­folger an der Schule ist Fcldmeister Klotz.

Die Säuglingssterblichkeit im Kreis Calw ist gering

Nach Feststellung von amtlicher Seite er­gaben sich in den 3 Jahren 1934 bis 1936 im Kreis Calw 18,7 Lebendgeborene auf je 1000 Einwohner gegenüber 19,1 im Landesdurch­schnitt und sogar 19,8 im Durchschnitt des ehe­maligen Schwarzwaldkreises. Von je 100 Le­bendgeborenen starben in unserem Kreis im gleichen Zeitraum im 1. Lebensjahr «Säug­lingssterblichkeit) 4,95 «Landesdurchschnitt da­gegen noch 5,71). Interessant ist weiter, daß von je 100 gestorbenen Säuglingen im Bezirk Calw 63,75 in ärztlicher Behandlung standen, während es. im Landesdurchschnitt 73,28 ge­wesen waren.

Der Kreis Calw gehört zu den 15 Bezirken Württembergs, in denen die Säuglingssterb­lichkeit schon auf unter 6A abgesunken ist, wobei es sich meist um dicht bewohnte Gebiete handelt. In ihnen bestehen ganz andere Mög­lichkeiten zur Entbindung in Kranken- und Entbindungsanstalten. Auch ist hier die Auf­klärung über die Säuglingspflege schon weiter vorangeschritten als in abgelegenen und weit­räumig besiedelten Kreisen.

Calwer Wochenmarktspreise

Bei dem letzten Samstag abgehaltenen Cal­wer Wochenmarkt wurden folgende Preise be­zahlt: Tafeläpfel 1225, Wirtschaftsäpfel 10

Wterwagen vmverrt die Ctrektt

Stuttgart-Heilbronn für mehrere Stunden

Kirchheim a. R., 11. Sept. Beim Rangie­ren auf dem Bahnhof Kirchheim entgleiste am Freitagabend ein Güterwagen. Der ent­gleiste Wagen stellte sich quer über die schienen, so daß beide Hauptgleise blockiert waren. Dadurch wurde der gesamte Verkehr auf der Strecke Stuttgart-Heilbronn für mehrare Stunden lahmgelegt. Die uni diese Zeit fälligen Berliner Schnellzüge v 13 und v 16 wurden in Heilbronn angehalten und über Eppingen-Mühlacker umgeleitet. Sie erlitten dadurch Verspätungen von 143 und 159 Minuten. Die Reisenden der Per­sonenzüge wurden im Omnibus von Kirch­heim nach Lauffen und umgekehrt befördert, von wo aus dann die gesperrten Züge in umgekehrter Richtung weiterfuhren. Ein von Heilbronn abgegangener Hilfszug hatte gegen Mitternacht die Strecke wieder frei- gemacht.

SefolMaft testamentarisch Macht

Kirchheim-Teck, 12. September. Nach einer schweren Operation verschied letzten Don­nerstag Direktor Ruof, der Vorstand und Betriebssichrer Dr. Otto Ficker AG.. Papier- großhandlung und Briefhüllenfabrik. Kirch­heim u. Teck. Nach dem Tode der früheren Besitzer Otto und Eugen Ficker lag die ganze Verantwortung für das Unternehmen auf seinen Schultern. Seine außergewöhnliche Schaffenskraft und sein großes fachliches Wissen trugen in hohem Grade dazu bei, daß die Firma einen steten Aufschwung nahm. In großzügiger Weise hat der Verstorbene die ganze Gefolgschaft seines Be- triebes testamentarisch bedacht.

Wenn man keine Zeitung liest...

Ellwangen, 12. Sept. Die Bauern Xaver P. von Kraßbronn und Josef L. von der Eiberger Sägmühle standen vor dem Amts­gericht wegen Vergehens gegen das Gesetz zur Förderung der Tierzucht, weil sie ihre Kühe zu einem nicht gekörten Farren geführt hatten. Ausrede war, man lese keine Zeitung und wisse daher nichts von dem Verbot. Geldstrafen von 20 und 40 RM. be­lehrten die beiden, daß es für sie billiger und vorteilhafter gewesen wäre, doch eine Zeitung zu lesen.

Bom umstürzenden Wng erschlagen

Vom Bodens«, 12. September. Ein vierjäh­riger Knabe von hier machte sich dieser Tage an einem schweren Pflug zu schaffen. Plötzlich fiel das Gerät um und stürzte auf das Kind. Noch am gleichen Abend ist der Knabe im Krankenhaus Radolfzell seinen inneren Ver­letzungen erlegen.

Sn Sberbalmn schnett's!

München, 12. Sept. Im Alpengebiet und Alpenvorland hat es seit Donnerstagnach­mittag 60 Stunden lang fast ununterbrochen geregnet. Verbunden damit war ein star­ker Temperaturrückgang der stel­lenweise bis zu 16 Grad betrug. Auf der Zugspitze stand das Thermometer am Sams- tag bis auf acht Grad unter Null. Da die Niederschläge auf den mittleren Lagen als Schnee niedergingen und an den »orange- gangenen Tagen trockenes Wetter herrschte, hat das Ansteigen der Flüsse keine größeren formen angenommen. Im Gebirge ist in nner Höhe von 1500 Metern eine ziemlich geschloffene Schneedecke zu verzeichnen.

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Msenseuer tu Ostpreußen

Durch Spiel mit Streichhölzern 14 Gebäude abgebrannt

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s. Königsberg, 12. Sept. In Henskischken, im Kreise Pillkallen «Ostpreußen), wurde durch einen siebenjährigenJungen, der hinter einer Scheune mit Streichhölzern gespielt hatte, ein Großseuer verursacht, durch das insgesamt 14 Gebäude, vier Woh- nungen. drei große Scheunen und sieben Stallungen niit allem lebenden und toten Inventar vernichtet wurde. Vier Bullen, mehr als 50 Schweine und eine Menge Geflügel kamen in den Flammen um. Selbst Wagen und landwirtschaftliche Ma­schinen. die aus den Höfen standen, wurden ein Raub der Flammen. Die gesamte Ernte ist vernichtet worden. Sieben Familien sind obdachlos geworden. Der Brandschaden wird auf 540 000 NM. geschätzt. Die Lösch­arbeiten, bei denen ein Feuerwehrmann durch Funken schwere Verletzungen erlitt, dauerten bis in die späten Abendstunden.

Mit Streichhölzern aus der Eimurve

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rg. Groß-Strelitz, 12. Sept. Durch welch sträflichen Leichtsinn, trotz verstärkter Auf­klärung und Warnung, immer wieder wert­volles Dolksvermögen der Vernichtung an­heimfällt, zeigte wieder einmal ein schweres Schadenfeuer in einem Dorf bei Groß-Stre» litz in Oberschlesien. Eine ganze Scheune mit großen Erntevorräten wurde vollständig eingeäschert, nur weil ein knapp sechs Jahre altes Kindin der Scheune mit bren- nenden Streichhölzern nach Hüh- nereiern gesucht hatte. Als es dem Jungen nicht gelang, die ersten kleinen Flammen auszublasen, lief er vor Angst einfach davon, ohne irgend jemand zu benachrichtigen.

SWeMaM im Sanatorium

Ligendericbi cker 148-presse

Obernigk, 12. Sept. Einem Rassenschande- Skandal, wie er mit der dabei gezeigten Un­verfrorenheit der jüdischen Täter wohl ein­zigartig dasteht, wurde in einem Sanatorium in Obernigk in Schlesien aufgedeckt. Das Sanatorium war von dem jüdischenArzt Dr. Berliner gepachtet. Der Vertrag lief erst 1939 ab. Mit wenigen Ausnahmen wurde das Haus nur von Juden und Juden­mischlingen besucht. Außer dem jüdischen Lei­ter war noch ein jüdischer Arzt tätig. daS Personal war deutschblütig. Es soll in die­sem Sanatorium zu den Selbstverständlich­keiten gehört haben, deutschblütige Schwestern in den Zimmern jüdi­scher Männer schlafen zu lassen. Be­sonders einer der Juden soll sich der Schwe­ster gegenüber in verwerflicher Weise auf­gespielt haben. Ein Angeklagter hat die Ta­ten bereits eingestanden und beansprucht, um sich vor der Verurteilung zu retten, den Schutz des § 51. Der Leiter des Sanatoriums hat, als die Polizei zugrisf. Selbstmord verübt.

Hopsenverkäuse. Die Hopfenpflanzer der Ge­meinde Möttlingen setzten 12 Zentner Hopfen zu 183185 RM. nnd 9 Zentner zu 170175 RM. je Zentner ab. In der Ge­meinde Deufringen wurden 30 Zentner Hopfen zu 170180 RM. je Zentner verkauft.

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morgen Dienstag S Uhr.

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Rechtschaffenes

Mädchen

für Zimmer und Küche für Ende Sept. oder Anfang Okt. gesucht.

Hotel Hirsch, Bad Teinach

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Liebelsberg, den 11. September 1937

Danksagung

Für die überaus herzliche Liebe und Teilnahme, die wir beim Heimgang unseres lieben Entschiascnen

Georg Friedrich Fund

erfahren dursten, sprechen mir allen auf diesem Wege unseren herzlichen Dank aus. Insbesondere danken wir sür die liebevolle Pflege im Kreiskrankenhaus, für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrers, sür die ehrenden Nachrufe der Vereine, so­wie den Herren Ehrenträgern, für den erhebenden Ge- sang desSängerkranzes", sür die vielen Kranz- und Blumenspendeii und die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte.

Die trällernden Hinterbliebenen.

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bleute obenck 8^ Ilkr rum letrtenmol: blarilrs Külllr

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Line temperamentvolle biebesgescbicbte voll spiüben- ckem Humor, Lckwung, lanr unck blusik.

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1s, soßsr ckie 2iggrre ist dem allen Herrn beim l.esen ckes8ckwöbiscben Keimatkalenckers" kür 1938 susgegsngen. Das beweist ckock, ckaü in ckiesem Volkskslenckereddes dotta isck"! Kei- inatckickter wie ein 1>8mmle, 8ekmückie, 8cbub- niann, 8ckussen, »e^bing ersäblen in ernsten, »eiteren unck beiebrencken Oesckicbien unck 6e- ckicbten vom »cbwAbiscben Volkstum. IVatüriicb »inck ckarin guck ein Kslencksrium, ein Verseieb- n!s cker würliemdergisoben blärkte unck wicktigs bnsebrikten entkalken, Kineo ganr besonckeren Wert stellt ckie Kunstckruck-lleiisge ckar, deren Original imHaus cker veuiscben Kunst" aus­gestellt ist. Oer Kalender kostet nur Pfennig unck ist ab sofort de! jeder unserer 'Trägerinnen ru baden »esleiien 8ie !bn beule noebl

Die Gemeinde Stammheim bei «aiw

hat einen

Schlachtfarren

zu verkaufen.

Angebote nimmt entgegen

der Bürgermeister.

Ealw-Wimberg, 13. September 1937

Todesanzeige

Verwandte», Freunden und Bekannten die schmerz­liche Nachricht, daß unser lieber Vater. Schwieger- und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel ^

Friedrich Nolhacker j

nach schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden im Alter von 75 Jahren sanft entschlafen ist.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Georg Nothacker.

Beerdigung Dienstag nachmittag 2 Uhr von der Fricdhoskapelie Calw aus.

Neuweiler, 13. September 1937

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir während der Krankheit und dem Heimgang meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Großvaters, Schwiegervaters und Schwagers

Mob Friedrich Hanselim»

Schreinermeister

erfahren durften, sprechen wir unfern herzt.

Dank aus. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Schmälzte sür seine trostreichen Worte, dem Leichenchor sür den erhebenden Gesang, sür die vielen Kranz- und Blumenspendeii, sowie allen, die ihn zu» letzten Ruhestätte begleiteten.

Die trauernde« Hinterbliebene«.