«an 'wurde zerstört. — Die javanische Kwantungarmee meldet ferner schwere Kämpfe mit i n n e r m o n g o l i s ch e n Truppen der chinesischen Tschachararmee nördlich von Schanghai an der Karawanenstraße Urga-Kalgan. Es wird das Ziel verfolgt, die von Kalgan heranrückenden chinesischen Verstärkungen für die am Nankau- jPaß kämpfenden Zentraltruppen aufzuhalten. In die schweren Kämpfe am Nan- kau-Paß sind zwei japanische und drei chinesische Divisionen verwickelt. Nordwest- lich, m der Gegend von Huailai, stehen zwei chinesische Felddivisionen.
Ferneinsah der japanischen Luftwaffe
Die japanische Nachrichtenagentur Domai meldet den Einsatz von Marineflugzeugen auf Fernziele. Militärische Anlagen und wich- tige Städte am Aangtse-Fluß, so u. a. H a n-
ISK 'üM'K^ü k l ^gRMWGllklt BcM- , ben belegt. Der FerMinsgtz M Luftwaffe spll durch erfolgreich« Angriffe die Nanking-Re- gierung davon übsWUgen, daß sskbst eine f Verlegung der Regierung in das Innere Chinas keine Sicherheit vor dev japanischen Luftwaffe verspricht.
Räumung des GafänguWA - /
in der Internationalen MMncktffrrng
In der Internationalen Niederlassung werden nach Meldungen aus Schanghai Vorbereitungen getroffen, um die 7000 Insassen des dort gelegenen Gefängnisses, das eine der größten Strafanstalten der Welt sein dürfte, fortzuschaffen und den chinesischen Behörden auszuliefern. Schon seit mehreren Tagen liegt das Gefängnisgebäude unter schwerem Feuer. Durch zwei Treffer wurden 10 Per- svnen getötet und eine Anzahl schwer verletzt.
Weitere Erfolge an der Tantander-Front
Großer Geländegewinn der Nationalen — 30 rote Flugzeuge abgeschoffen
Nach dem nationalen Heeresbericht vom Samstag wurden in der Front von Santander von den nationalen Truppen die Orte Puerto Cisura und Bustillo besetzt. An der Nacht wurde im Handstreich Sa- aaya erobert und die gesamte Besatzung Dieses Ortes gefangen genommen. Dabei sind Hrei sowjetrussische Tanks erbeutet worden; von dem einen wurde die Besatzung gefangen. Oer Gegner machte zwei verzweifelte Gegenangriffe, wurde aber energisch zurückgeschlagen, wobei er schwere Verluste erlitt. Ueber 100 Leichen fvurden geborgen. Der Vormarsch wurde Heute in geschickten Teiloperationen weitergeführt und dabei Alceda Ontaneda, San Picante de Torenza Tezonillo, Dezano, Pedros» Billacarriedo, Bariena de Billacar- lriedo, Sentibanez, Crespones de Monte Ro- tbledo und Pico Pedro besetzt. Obwohl der Gegner verschiedentlich Widerstand leistete, wurde er stets weit in die Flucht geschlagen, ohne daß ihm dabei Zeit blieb, die Brücken der Marschstraßen zu sprengen. Es wurden zahlreiche Gefangene gemacht und bedeutendes Material erbeutet.
Ferner wurden besetzt: Santa Olalla, Da- sares, Puebedo, Sillo, Molleda, Portolin, die nach Höhen 666 und 605, Pando, Pallia, Pa- lacio, Cotillo und die Höhe 714. Die von Barcinas de Pie Concha nach Aviellgar führende Straße wurde erreicht und überschritten. Die Bewohner der eingenommenen Ortschaften befinden sich in bedauernswertem Zustairde, da die asturischen Kommunistenhorden die Wohnungen überall geplün. dert haben.
An der Front von Aragon wurde im Abschnitt von Teruel in der letzten Nacht ein Angriff der Bolschewisten auf Nincon de Molinero abgeschlagen. Im Abschnitt Molina überraschten wir den Gegner durch einen Erkundungsvorstoß, machten mehrere Gefangene und erbeuteten Maschinen- gewekre und Gewehre.
Fliegerei: Gestern und heute sind im Laufe der Kämpfe von unseren Fliegern 1 8 sowjetrussische Flugzeuge abgeschoffen worden und zwei weitere wahrscheinlich.
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Reichsminister Graf Schwerin von Krosigk 80 Jahre alt
Der Reichsminister der Finanzen Lutz Graf SchwerinvonKrosigk wurde am Sonntag SV Jahre alt. Graf Schwerin-Krosigk, der 1S2V in das Reichsfinanzministerium berufen wurde, und, nachdem er bereits dem Kabinett Papen angehörte, bei der Machtergreifung vom Führer weiter mit der Führung des Ministeriums beauftragt wurde, erhielt zu seinem Geburtstag vom Führer und von Reichsminister Dr. Goebbels herzliche Glückwunschtelegramme. Mit seinen acht Kindern gehört der Minister zu den kinderreichen Familien Deutschlands.
Deutsch-Polnische Wirtschaftstagung
Dom 16. bis 21. August fand in Düsseldorf die alle drei Monate vorgesehene gemeinsame Tagung des deutschen und polnischen Regierungsausschusses für die Ueberwachung des deutsch-polnischen Handelsverkehrs statt, bei der in allen Fragen eine Einigung erzielt werden konnte.
Englische Bürgermeister auf Deutschland- Fahrt
Eine Gruppe von sieben mittelenglischen Bürgermeistern befindet sich zur Zeit aus eigener Initiative zum Studium städtischer Einrichtungen iv Deutschland. Bei einem Empfang der Deutsch-
wnguscyen Gesellschaft in Berlin erklärte Oberbürgermeister Dale von Stoke-on-Trent, das richtige Motto für die Reise, bei der sie überall mit warmer Shmpathie empfangen wurden, müsse „Friede durch Freundschaft" heißen.
Ehrung der Gefallenen des EgerlandeS
In Eger fand am Samstag in der Ehrenhalle der Gefallenen des Egerlandes die feierliche Ueber- gabe des von dem sudetendeutschen Maler Franz Gruß aus Graslitz geschaffenen Monumentalbildes „Der Helden Auferstehung — Künstlerdank an die Kriegstoten' statt. Konrad Heul ein, der Stifter des Freskobildes, hob in seiner Ansprache hervor, wir wüßten, daß die Taten unserer Toten in der ewigen Jugend unseres Volkes fortlebten.
Die Rot unter den Sudetendeutschen
Die sudetendeutsche Kinderhilfe in Wien und Li nz hat 900 sehr bedürftige sudetendeutsche Kinder in Ober- und Niederösterreich zu einem Ferienaufenthalt untergebracht. Der geradezu klägliche Zustand, in dem der größte Teil der Kinder nach Oesterreich kam, gibt ein eindrucksvolles Bild von der außerordentlichen Not unter den Sudetendeutschen
ki >M der »w!g» Srunbsah. da- dort, wo »I» uadeuslomrr will» herrsch«, auch »I»e Nat oedrochra werden dann.
Rene Fühlungnahme Rom-London
Die Voraussetzungen einer Aussöhnung durch Mussolini klargelegt
Rom, 22. August.
" Die rönsischen Stimmen zur Palermo-Rsd« des italienischen Regierungschefs heben nochmals die Bedingungen hervor, deren Billi- gung Muffolim als Voraussetzung einer Aussöhnung mit England bezeichnet hat, nämlich Anerkennung des neuen Imperiums und der Achse Nom—Berlin. „Konkreter Friede", unter diesem Gesichtspunkt steht der Kommentar des „Gior- mäe d'Jtalia", der sich gegen den „Dunstkreis eines trügerischen Pazifismus" wendet und als Ausgangspunkt aller Verhandlungen die Anerkennung der Lebensnotwendigkeiten der Kulturvölker fordert. Die römische Presse betont den unumschränkten Friedenswillen Italiens und gibt mit aller Deutlichkeit zu verstehen, daß nicht Italien schuldig ist für die augenblicklich bestehenden Gegensätze, sondern das mangelhafte Verständnis gewisser Mächte für das Wesen und den Willen des Faschismus. 'Auch zur granitenen Festigkeit der Achse Rom—Berlin legen die römischen wie auch die Mailänder Blätter ein Bekenntnis ab.
Zum Echo der Rede Mussolinis in der Weltpresse erklärt der Direktor des „Gior- nale d'Jtalia" unter der Ueberschrift „Der einzige Weg, der in Europa zum Frieden führen kann", da die italienisch-englische Verständigung vom 2. Januar 1937 mit den beschränkten Funktionen eines Gentleman Agreement nicht ausgereicht hätte, um alle Ueberreste einer getrübten Vergangenheit zu beseitigen, habe Mussolini, kräftig unterstützt durch die realistische Politik Chamberlains, sich vor allem für die Klärung der Atmosphäre eingesetzt, in der die neuen englisch-italienischen Beziehungen Gestalt gewinnen sollen. In dieser ausgehellten Atmosphäre wird jetzt, wie der Direktor des halbamtlichen Blattes schließt, die diplomatische Fühlungnahme erfolgen, bei der alle konkreten Probleme über die gegenseitigen Interessen der beiden Weltreiche in Europa, auf den Meeren und in Afrika und ihr gemeinsames Friedenszie! zur Erreichung einer allgemeinen europäischen Zusammenarbeit zu bestimmen sind.
Starke Beachtung in London
Mussolinis Rede findet in der englischen Presse außerordentlich große Beachtung. Be-' sonders die Worte des Duce über die Beziehungen zwischen Italien und England wer-
ven yervorgeyvven. Der oivwmattsiye Korrespondent des „Daily Telegraph" meint, jetzt bestünden gute Aussichten für die Bespre- chungen, die im Herbst beginnen würden. Allerdings setze die kategorische Erklärung des Duce über den Bolschewismus im Mittelmeer das Recht einer Politischen Kontrolle über Mittelmeerländer voraus, eine Forderung, der man englischerseits nicht zu- stimmen könne. Die „Morning Post" begrüßt die Rede Mussolinis. England befinde sich jetzt wieder einmal auf dem Scheideweg in seinen Beziehungen zu Italien. Es wäre tragisch, wenn man wieder einmal diese neue Gelegenheit englischerseits verpaffen würde. Abessinien liege als Hauptmißverständnis zwischen den beiden Ländern. Diese Dinge zu bereinigen, sei in den nächsten Wochen Gelegenheit gegeben. Mussolini habe die ganze Angelegenheit für England um so leichter gemacht, als er nicht einmal eine formale Anerkennung des Imperiums verlange, sondern lediglich die Anerkennung fordere, daß die frühere abesstnische Negierung nicht mehr existiere. Das sei eine vernünftige Forderung, der man englischerseits stattgeben sollte. Wichtiger aber sei, daß man in beiden Ländern in Schrift und Wort sich endlich eine gewisse Zurückhaltung auferlege, insbesondere aber in England. Es sei eine bedauerliche Angewohnheit gewisser Leute in England, andere Nationen von einer hohen moralischen Warte herab zu beurteilen, eine Angewohnheit, die die Engländer allseits zu hochnäsigen Nörglern gestempelt habe.
BerständniÄosigkeik in Paris /
Die Haltung der französischen Presse zur Mussolini-Rede ist, abgesehen von Verständnis- volleren Stimmen weniger einflußloser Rechtsblätter, sehr zurückhaltend, auf Seite der Linken einheitlich ablehnend und feindselig. Vor allem Mussolinis Stellungnahme gegen den Bolschewismus im Mittelmeer sindet ein gereiztes Echo. Der „Temps" will in der Rede nichts Neues finden, muß sie aber als „e i n e gutwillige und ver- ständigu n gsbereite Auslassung" anerkennen. Die „Libertä" unterscheidet sich von allen anderen Pariser Abendblättern, indem sie der Auffassung Mussolinis von der Mittelmeerpolitik zustimmt. Mussolini sei vollkommen in feinem Recht, wenn er sich widersetze, daß Sowjetrußland ein Italien nahegelegenes Mittelmeerland unterjoche.
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NalierrWe Flieger siegreich
Paris, 22. August. Bei dem Lustreunen Jstres (Frankreich) — Damaskus — Paris belegten die Italiener die drei ersten Plätze. Der Sieg der italienischen Flieger, die somit alle drei ersten Preise des französischen Luftfahrtministeriums in Höhe von insgesamt drei Millionen Franken gewonnen haben, hat in der französischen Oeffentlichkeit nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Verschiedene Zeitungen machen den Luftsahrtmimster Cot für den Mißerfolg der französischest Teilnehmer verantwortlich.
sachten, -ie W in «dingen begegnen
Bankier Morgan trifft Botschafter DavieS
Warschau, 22. August. Wie die polnische Presse berichtet, hat sich der Moskauer amerikanische Botschafter Davies mit seiner Pri- vatjacht nach Gdingen begeben, um sich dort
mit dem bekannten amerikanischen Bankier Morgan zu treffen, der mit einer Privatjacht von Vlissingen nach Gdingen unterwegs ist. Morgan will sich, wie die Blätter ergänzend melden, von dem Moskauer amerikanischen Botschafter über die letzten Ereignisse in der Sowjetunion und im Fernen Osten unterrichten lassen. Der amerikanische Bankier sei nämlich an der Entwickelung infolge bedeutender in China investierten Kapitalien stärkstens interessiert.
KraltwMk vom SM erfaßt
Drei Tote und drei Schwerverletzte
Stockholm, 22. August. Auf einem Bahnt Übergang wurde ein Privatkraft^ wagen von einem Zuge erfaßt. Drei Insassen des Kraftwagens wurden getötet, während drei weitere schwere Verletzungen davontrugen. Di« Lokomotive des Zugs entgleiste.
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„Hören Sie, Fräulein, kann ich mal Herrn Möllendorff sprechen? Er ist doch zu Hause, was? . . . Nee, den jungen — Rudi Möllen- darfst'
Er horcht. Don drüben kommt Antwort. Frau Blandinger hört zwar das Sprechen, ohne jedoch die Worte verstehen zu können. Doch aus Liebels Erwiderung kann sie auch so entnehmen, was am anderen Ende der Leitung gesagt wurde. „Na ja. seh'n Sie mal zu. Sagen Sie, Liebel möchte ihn sprechen., richtig. Fräulein. Liebel!"
Er deckt die Hand über die Sprechmuschel, ohne den Hörer vom Ohr zu nehmen und wendet sich Frau Blandinger zu: „Dienstmädel oder so was. Denke, der junge Mann wird nicht riskieren, sich mit 'ner Ausrede zu drücken! Hat zuviel Angst, Vater könnte was erfahren. Wird keinen schlechten Schreck kriegen —'
Sein höhnisches Lachen bricht kurz ab, er lauscht gespannt. Drüben wird der Hörer ausgenommen. dann kommt eine Stimme: „Hier Rudi Möllendorff!"
Frau Blandinger hat sich zurückgelehnt und läßt keinen Blick von dem eifrig Sprechenden. Liebel bellt die Worte in die Sprechmuschel, er läßt dem anderen kaum zur Antwort. Die Zigarre hat er auS
dem Mund genommen und fuchtelt mit ihr aufgeregt hin und her.
„Natürlich will ich wissen wie weit Sie sind . . . haben ja nichts von sich hören lassen seitdem..." Er wartet die Entgegnung ab und verzieht das Gesicht. „Was, keine Zeit? Müssen Sie anderen Leuten erzählen, junger Mann. Haben ja doch neulich Zeit gehabt, zu mir zu kommen, warum denn jetzt aus einmal nicht mehr, he? . . . Was. Sie haben überhaupt noch nicht mit ihm gesprochen? Und ich kann hier sitzen und warten? Natür- lich, das Geld haben Sie ja weg? Aber wenn Sie denken. Sie können mich für dumm verkaufen, junger Mann, dann sind Sie aus dem Holzweg. Sie wissen doch, unter welcher Bedingung. . . wie? Was sagen Sie?"
Eine Pause entsteht, in der nur das Frau Blandinger unverständliche Sprechen ,m Apparat zu hören ist. Dann schüttelt Liebel aufgebracht den Kopf, daß die Schuppen auf seinen fettigen Kragen herunterfallen: „Sie machen mir Spaß . . . komische Art und Weise haben Siel Warum konnten Sie das denn nicht gleich sagen, daß Sie schon dagewesen find, he? Na und . . .? Reden Sie doch endlich, damit man weiß, was loS ist! Haben sie die Zeichnungen?"
Liebel kneift einen Augenblick die Augen zusammen, um besser zu hören. Wie ein böses. tückisches T,cr steht er aus. Wütend saugt er an der erloschenen Zigarre, dann bellt er wieder los: ..Was heißt: Können Sie nicht, bringen Sie nicht fertig? Aber das andere haben Sie alles fertiggebracht, ohne lange zu überlegen! . . . Was. die Bekanntschaft wollen Sie vermitteln? Das andere wäre entschieden einfacher gewesen. Dabei bleibt's dann aber, hören Sie! . . . Also rufen Sie mich an, wenn's so weit ist, ich gebe dann der Dame Nachricht!"
Er legt den Hörer hin und bringt umständlich seine Zigarre wieder in Brand. Dabei lächelt er befriedigt. Händereibend nimmt er auss neue Frau Blandinger gegenüber Platz.
„Haben Sie gehört? Es klappt alles. Daß Olbrecht die Zeichnungen nicht ohne weiteres Herausrücken würde, war vorauszusehcn. aber man muß dem Möllendorff doch ein bißchen die Hölle heiß machen!"
„Es wäre auch zu riskant, das mit den Zeichnungen", sagt Frau Blandinger ohne Betonung.
Liebel sieht sie erstaunt an. „Nanu", denkt er, „zu riskant? Auf einmal?" Ein verkniffenes Lächeln huscht um seinen Mund, aber Frau Blandinger hat es bemerkt. „Ich habe mehr zu verlieren als Sie", erwidert sie und zuckt die Schultern.
Liebel weicht geschickt zurück. „So ist es natürlich sicherer. Die Hauptsache ist, daß wir ihn im ungewissen lassen. Er darf von uns keinen Pfennig in die Hand bekommen, bevor er nicht den Vertrag unterschrieben hat, der uns —" er verbessert sich: „der Ihnen die Teilhaberschaft an der Erfindung sichert.'
Frau Blandinger bewegt zweifelnd den wohlfrisierten Kopf: „Und wenn er sich nicht darauf einläßt?'
Liebel zieht eine Grimasse, die seine Ueber» legenheit auSdrücken soll. „Er wird, verlassen Sie sich darauf! Selbstverständlich kommt es dabei viel auf Ihr Verhalten an. Hauptsache ist. daß er nicht merkt, daß ich damit zu tun habe. — Es wäre sa das erstemal, daß eine Frau wie Sie ihr Ziel nicht erreicht', fügt er mit dem plumpen Versuch einer Schmeichelei hinzu,
Frau Blandinger achtet nicht daraus. Wenn es sich um Geschäfte handelt, schalten
alle anderen Empfindungen bei ihr aus. Insbesondere dann, wenn es darauf ankommt, eventuell vorhandene Schwieri^kitsn rechtzeitig zu erkennen.
Und sie sieht noch eine Schwierigkeit und bringt ihre Besorgnis zum Ausdruck: „M wäre aber doch denkbar — besonders ans Grund ihrer Schilderung dieses Olbrecht daß er sich trotz allem nicht auf eine Beteiligung einläßt —?'
Doch Liebel unterbricht sie: „Sie vergessen, liebe Frau Blandinger, daß Olbrecht schon bedeutend kleiner geworden ist, wie ich eben am Telephon erfahren habe. Er würde setz! schon gern jemand mit 'reinnehmen in sein Geschäft. Bloß ich soll es nicht sein. Na schön, macht er's mit Ihnen! Und wenn er lange überlegt, gibt es noch 'ne andere Art, ihn kleinzukriegen-'
„Und die wäre?'
„Der Gerichtsvollzieher!' Herr Liebel spielt seinen besten Trumpf aus. „So 'ne kleine Pfändung tut bei manchen Leuten Wunder, ich habe da meine Erfahrungen!' Die Glitzeräuglein triumphieren.
Aber Frau Blandinger hat noch ein Bedenken. „Wenn nur Möllendorff Ihnen dabei keine Schwierigkeiten macht', sagte sie. „Schließlich ist er ja doch der Besitzer dieleS Wechsels Olbrecht. und wenn er die Pfändung nicht will-'
..Das lassen Sie nur meine Sorge sein < unterbricht sie Liebel grob, was den betrifft ... er wird sich hüten. Dafür ist gesorgt!
»er alte Möllendorff hat sein Frühstück ldigt und ist gerade dabei, sich die üblich« cgenzigarre anzuzünden. Behaglich paf«
> erhebt er sich aus seinem Stuhl und st dem Sohn einen schnellen forschende« k zu: „Aerger Mhabt?' „
(Fortsetzung folgtI ^