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Sckwarzwald-Wactrt

Hauptschristleiter.- Friedrich Hau» Scheele. An-et-enieit«: Nisred Schas- heitle, Talw (t. Zt. in Urlaub) Stell». Friedrich Han« Scheele, Salm. Verlag: Echwarzwald-Wacht Ä.m.b.H. Lalw, Beschäftüft.: vedeestraße 25. Fernsprecher 251. Schluß der Anzeigenannahme: 7LS Uhr. lkotation«- druck: A. Oelschlüger'sch« Buchdruckeret, ikalw. Zurzeit gilt Preisliste«. Aernmündl. Lnzeigerüohne Gewähr. D. A. VII. 27: SSL), vei Anz«Ig«n-WIe- derholung »der Mengcuabschluß lEtassel L). Nachlaß. Srsiillungsart: Lalw.

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Amtsblatt sämtlicher Beböräe« in Ztaät unä Kreis Lalw / Heimatblatt sett <lem Jahre 1826

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Lalw, Montag, LS. August 1SS7

112. Jahrgang

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Zweitgrößtes Milcherzeugungsland der Welt

Reichsminister Darrs über Deutschlands Stellung in der Milchwirtschaft

Berltn, 22. August.

In der Krolloper fand am Sonntag mittag die feierliche Eröffnung des 11. Milchwirt- fchastlichcn Kongresses statt, der mit einer Beteiligung von über 3000 Delegierten aus 63 Ländern zu den größten Wirtschafts­tagungen zählt, für die die Reichshauptstadt als Tagungsort gewählt wurde. Reichs­bauernführer Darre als der für die deutsche Ernährungswirtschaft Verantwort­liche Minister eröffnete selbst den Kongreß mit einer Ansprache und unterstrich damit das Interesse, das die nationalsozialistische Staatsführung den Beratungen dieser inter­nationalen Wirtschaftstagung eutgegenbringt.

Neben dem Präsidium des Milchwirt- schastlichrn Weltverbandes sah man unter den Ehrengästen zahlreiche Vertreter von Partei und Staat. Nachdem der Geschäfts- sührende Präsident des Kongresses, Reichs­obmann Behrens, die Gäste begrüßt hatte, nahm der Präsident des Milchwirt­schaftlichen Weltverbandes, I. Maenhaut, das Wort.

Präsident Maenhaut dankte zunächst für die musterhafte Organisation des Kongresses und wies dann in einer beachtlichen Dar­stellung der Entwicklung des Weltmilchver­bandes auf die besondere Rolle hin, die Deutschland innerhalb des Verbandes bisher gespielt hat. Er hob hervor, daß schon bei der Gründung der Deutschen Milchgesell- schast in Bremen im Jahre 1874 der Ge- danke einer internationalen Zusammen- s.'.ssung der Milchwirtschaft auftauchte. Vor genau 25 Jahren habe übrigens schon der Verband einmal in Berlin getagt. Abschlie- ßend erklärte der Redner, es sei ihm eine große Freude, der Neichsregierung seine Hochachtung dafür auszusprechen, daß sie dem Kongreß ihr Protektorat gewährte und das Zustandekommen der wunderbaren Or­ganisation ermöglichte. Namens aller Kon­greßteilnehmer und aller Mitglieder des Internationalen Milchverbandes brachte er dann noch dem Staatsoberhaupt der deut­schen Nation, dem großen Mhrer, der mit fester Hand sämtliche Zweige des industriel- len und landwirtschaftlichen Lebens seines Landes einem höheren Wohlstand entgegen­führt. seine Ehrerbietung und besten Wünsche dar. Hierauf hielt

Reichsminister Darre

die Eröffnungsrede, die begeisterten Beifall fand.

Nach herzlichen Begrützungsworten wies der Minister darauf hm, daß der 11. Milch- wirtschaftliche Weltkongreß - in Fortführung bewährter Tradition früherer Kongreße einen Austausch wissenschaftlicher Erkenntnis >">d praktischer Erfahrungen zum Besten der Milchwirtschaft und der Verbraucher in der ganzen Welt ermöglichen soll. Wir haben uns zur Vorbereitung und Durchführung gern zur Verfügung gestellt und freuen uns, daß die vom deutschen Kongreßveranstalter ^stellten 25 wissenschaftlichen Fragen ein so lebhaftes Interesse in aller Welt gefunden haben. Wir danken allen Verfassern der etwa 400 eingegangenen Berichte für ihre Arbeit und Anregungen. Um den Dank für die tatkräftige Unterstützung durch den Welt- Ausdruck zu bringen, er­nannte der Minister unter Zustimmung der Versammlung den Präsidenten und Vize- Präsidenten des Milchwirtschaftlichen Welt- Verbandes. Aba. Maenhautund Minister außer Dienst Posthuma, zu Ehrenpräsi­denten des Kongresses und wies dann dar- auf hin, daß die deutschen Bauern, Land- wirte und Molkereifachleute ihren auslän­dischen Berufskollegen gerne Gelegenheit b^" werden, im Anschluß an die wissen- !>Tagungen Praktische Betriebe zu besichtigen. Aus der Ausstellung, den Vor­lagen und dem Meinungsaustausch auf dem Kongreß werden die Teilnehmer den Ein- Auck gewinnen, daß Deutschlands Milch- eine besondere Stellung einnimmt: KuWand ist das zweitgrößte ..»^"^"^-"Sungsland der Welt ^ ^^lelchzeitig zweitgrößter Importeur vmchwirtschaftlicher Erzeugniste.

Der Bestand an Milchkühen, der 10 Millio­nen überschritten hat, ist noch immer im Steigen begriffen. Es wird aber von seiten der deutschen Agrarpolitik mehr Wert aus Leistung als ziffernmäßige Erhöhung der Stückzahl gelegt. Auch bei weiterem Ansteigen der Milchleistung bleibt die Möglichkeit be­stehen, die bisherigen Mengen an Mi Ich - erzen gnissen, insbesondere Butter und Käse, von den Exportländern aufzunehmcn, soweit diese bereit sind, deutsche Waren als Gegenleistung zu beziehen. Diese Möglichkeit wird sogar verstärkt, da Deutschland durch eine umfassende Fettbewirtschaftung den milchwirtschaftlichen Erzeugnisten den ihnen gebührenden Platz in der Versorgung gesichert hat.

Im übrigen hat Deutschland ähnliche Pro­bleme der Milchwirtschaft wie die meisten der hier vertretenen Länder: Die Frage der Trink­milchversorgung und des Werkmilchpreises. Wir haben diese Probleme bewältigt durch Zu­sammenfassung aller Gruppen der Milchwirt­schaft, durch eine von dieser einheitlich geleitete Marktordnung, durch Ausschaltung un­wirtschaftlicher Kosten, Abgrenzung der Milch­einzugsgebiete und Beseitigung unwirtschaft­licher Konkurrenz. Wir haben andererseits da­für gesorgt, daß die dadurch geschaffene Macht­stellung nicht ausgenutzt wird zu Lasten des Verbrauchers. Wir haben die Preise auf einer Höhe gehalten, die für den Erzeuger die Gestehungskosten deckt und füllen Verbraucher

tragbar ist. Wir haben von Preiserhöhungen in Zeiten der Knappheit abgesehen, dafür aber in Zeiten des Ucberflusses den Preis gehalten. Seit November 1934 ist der Butterpreis in Deutschland jahrein, jahraus trotz schwan­kender Erzeugung der gleiche.

Hand in Hand mit diesen organisatorischen Maßnahmen hat die deutsche Wissen­schaft sich mit den Fragen der Erzeugung, Qualitätssörderung, Haltbarkeit, Be- und Verarbeitung von Milch befaßt und die Pra­xis mit neuen Erkenntnissen unterstützt. Um dem Dank hierfür Ausdruck zu verleihen, er­nannte der Minister den Altmeister der Milch­wissenschaft, Prof. Dr. Weigmann, eben­falls zum Ehrenpräsidenten des Kongreffes. Zum Schluß gab er der Hoffnung Ausdruck, daß die Tagungsteilnehmer auch angenehme Erinnerungen an ihren Aufenthalt bei uns mitnehmen und als Freunde Deutsch­lands scheiden, daß ferner der Kongreß zum gegenseitigen Verständnis auch in allgemeinen Fragen des Lebens beitragen und zu seinem Teil dazu helfen möge, alle friedliebenden Völ­ker näherzubringen.

Während der Eröffnungsfeier, die von musi­kalischen Darbietungen umrahmt war, wurde ein Begrüßungstelegramm an den Führer und Reichskanzler abgesandt, in dem die Delegierten der beteiligten Staaten ehrer­bietigste Grüße mit aufrichtigem Dank für die aastliche Aufnahme verbinden.

Ware« stauen sich i« deutsche« Häfen

Handel mit China gefährdet Schwere Folgen des Fernostkonflikts

Ligenberickt 6er I^.S-presre d. t. Hamburg, 22. August.

Der Konflikt im Fernen Osten hat auf den deutschen Ostasienhandel schwerwiegende Fol­gen. Nachdem die Ostasien-Konferenz be­schlossen hat, keine Waren mehr zur Ver­schiffung nach Schanghai anzunehmen, ist praktisch der Verkehr mit dieser östlichen Handelsmetropole lahm gelegt. Für die Kaufmannschaft ergibt sich jetzt die Frage, wohin die für Schanghai bestimmten Waren disponiert werden sollen, damit den Liese- rungsverpflichtungen genügt wird. Im Augenblick nimmt der Warenstrom seinen Weg nach Hongkong, das aber bald ver­stopft sein wird, denn die Lagereinrichtungen öieses Platzes reichen bei weitem nicht aus, um dem großen Ansturm'zu genügen. Ob es gelingt, einen Teil der Waren nach Japan oder der Mandschurei zu disponieren, bleibt abzuwarten. Die Möglichkeit hierzu ist jedoch nur in begrenztem Umfang vorhan­den. Vor allem würden alle deutschen Warenlieferungen nach der Mandschurei unter das deutsch-mandschurische Abkommen fallen und damit würde besten Funktionie­ren gefährdet. Außerdem wird zuweilen die Befürchtung gehegt, daß Japan die für China bestimmten Güter beschlagnahmen könnte.

Wie wir erfahren, sollen sich in Bremen schon die Güter für Ostasien stauen und auch in Hamburg ist mit einem schnellen Anwach­sen der Bestände zu rechnen. Auf Grund der Force-Majeure-Klausel könnten sich die Ost­asien-Firmen aus ihren Verträgen lösen. Zu berücksichtigen ist nur, daß es sich nicht nur um deutsche, sondern teilweise auch um aus­ländische Fabrikanten handelt, die selbstverständlich auf Zahlung drängen wer­den. Ueber die einzuschlagenden Wege wird man sich in den nächsten Tagen verständigen. Wie weit deutsche Banken hierbei Hilfsstel­lung leisten werden, wird Gegenstand beson­derer Besprechungen sein müssen. Erschwerend kommt hinzu, daß die großen Versicherungs­gesellschaften es ablehnen, die Waren, die nach Schanghai bestimmt sind, zu versichern. Erzeugnisse, die nicht bestimmt für China ge­arbeitet sind, werden zum Teil in Süd­amerika oder auf anderen Märkten viel­leicht Unterkunft finden.

Schwere WirlschastsveHsufie der Engländer

Nach Meldungen aus zuverlässiger Quelle bcsxägt der Schaden an britischem Eigentum

während der bisherigen kriegerischen Ausein­andersetzungen in Schanghai durch Bomben, Granatsplitter oder Feuer nach vorsichtiger Schätzung 1,5 Millionen Pfund Ster- l i n g. Der Verlust, den der Handel erlitten hat, läßt sich zurzeit noch nicht ebschätzen.

Nach einer japanischen Blättermeldung hat die englische Botschaft in Tokio dem japanischen Auswärtigen Amt eine offizielle Note übermittelt, in der Ersatz füralle Schäden, die den englischen Staatsbür­gern in Schanghai zugefügt werden, gefor­dert wird. Die gleiche Forderung soll an­geblich auch gegenüber der chinesischen Zen- tralregierung erhoben worden sein. Die Tokioter Zeitungen nehmen gegen dieses englische Verlangen entschieden Stellung, da die Forderung nach Schadensersatz aus- schließlich nur an die Nankingregie­rung gerichtet werden dürfe, die für alle Zwischenfälle in Schanghai verantwortlich sei. Es sei zu erwarten, daß da8 japanische Auswärtige Amt die englische Note zurück- weisen werde.

Kriegszustand wer «erea

Torro, 22. August. Der Kommandeur der japanischen Armee in Korea, General Koiso, weist in einem Aufruf an die Be­völkerung Koreas auf die Möglichkeit der weiteren Verschärfung des Konfliktes zwischen Japan und China hin. Koreas strategische Lage lege seinen Bewohnern besondere Ver­pflichtungen auf, weshalb man auch die Ver­kündung des Kriegszustandes für Korea be­schlossen habe. Das Hauptaugenmerk sei auf Verstärkung der Luftverteidigung gerichtet, um jeden chinesischen Luftangriff unmöglich zu machen.! .

Greift Sowjetrußland ein?

Die japanisch« Heeresleitung rechnet mit -er Einmischung sowjetrussifcher Militärkräfte in der zu erwartenden chinesische« Gegenoffen­sive. Japan spricht von einemzweiten Fall Spanien" in Nordchina. Rote Offiziere «nd Flugzeuge tnn in den chinesischen Armee« Dienst. 80 0Ü0 rote Truppe« sollen ans Man- dschukno vorstotzen.

Londoner ASA-Bokschafier plötzlich nach Washington gereist

Wie amtlich aus London mitgeteilt wird, hat der amerikanische Botschafter in London, Robert Bin gh am, am Samstag England auf derEmpreß of Britain" verkästen um sich »ach Amerika ru beaeben. ^

EWWe Angriffe in Schanghai abgeschlagen

Tokio, 22. August.

Nach Meldung des japanischen Marine-: kommandos in Schanghai haben in dex Nacht zum Sonntag starke chinesische An­griffe auf die japanischen Verteidigungs» stellungen in Schanghai stattgefunden. Alle diese Angriffe, die teilweise mit chinesischen Panzerwagen vorgetragen wurden, sind unter großen Verlusten der An­greifer zurückgeschlage «^werden. Auch an der Lia n g h si a n g-Fvo n i südlich von Peiping wurden chinesische Truppen zurückgeschlagen, die einen Angriff zur Rückeroberung einer am Vortage ver­lorenen Stellung unternommen hatten. Die japanische Luftwaffe hat nicht nur die chine­sischen Stellungen in und bei Schanghai, sondern erstmalig auch die Hauptstellungen der chinesischen Zentralarmee im Süden von Peiping bombardiert.

Vom Hauptquartier der japanischen Nord, chinagarnison wird mitgeteilt, daß im Stadt­gebiet von Tientsin neuerlich Un­ruhen ausgebrochen sind, die von ver­steckten Resten der 29. Armee angezettelt worden waren. Südlich von Tientsin, an der Eisenbahn Tientsin-Pukau, haben nun ebenfalls Kämpfe begonnen. Japanische Trupepn griffen die vorgeschobenen Stellun- gen der Chinesen an, die nach heftigen Gegen­angriffen, bei denen sie schwere Verluste er­litten, in Richtung auf Matfchang zurück- getrieben wurden. In Tokio mißt man den aus China vorliegenden Meldungen um so größere Bedeutung bei, als aus ihnen er- sichtlich ist, daß nunmehr die Kampfhand­lungen an allen Frontabschnitten des japa­nisch-chinesischen Konfliktes entbrannt sind.

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Riesige Feuersbrunst in Schanghai

Am Samstag stand in Schanghai ein Stadtgebiet, das sich über die Fläch« von mehr als einem Quadratkilometer er­streckt, in Hellen Flammen. Das Feuer wurde von einem kräftigen Wind angefacht, so daß eS nach Norden an Ausdehnung gewann. Un­gezählte Chinesenhäuser wurden von den Flammen erfaßt. Im Ostteil der Internatio­nalen Niederlassung war ebenfalls eine Reih, von Großfeuern entstanden. Feuerwehr könnt, nicht eingreisen, da die brennenden Gebiets zeitweise unter Artilleriefeuer stehen. Wie weiter berichtet wird, steht das in britischem Besitz befindliche große Petroleum­depot von Zangtsepoo in Flam­men. Im Osten Schanghais, wo sich allem britische Interessen im Werte von 100 Mil­lionen Pfund Sterling befinden, sollen Riesen- fener ein Gebiet von zwei Ouadratmeilen be­decken. '

Sühne einer Vertragsverletzung

Das Kommando der japanischen Kwan- tung-Armee meldet den Einsatz japani­scher Militärflugzeuge gegen die Stadt Kalgan, da das vertraglich fest- gelegte Verbot des Anmarsches von Truppen der chinesischen Zentralregierung in das Tschachar-Gebiet verletzt worden sei. Tie chi­nesische Kaserne qiff dem Flugplatz von Kal,