politisches RänkeMl Wen Portugal. Me Drahtzieher find leicht in Moskau, Paris und Prag zu erkennen. Gegen diese Un- sauberkeiten hat nun vor einigen Tagen Lissabon mit erfrischender Deutlichkeit Stellung genommen, Portugal hat seinen Vertreter ans Prag abberusen und dem tschechoslowakischen Vertreter in Lissabon die Pässe zustellen lassen, es hat kurzerhand die diplomatischen Beziehungen abgebro- ch e n. Alle lendenlahmen Erklärungen des Herrn Dr. Krofta aus Prag sind der- gebens der treue Bundesgenosse Moskaus und von Paris hat eine kräftige Ohrfeige erhalten. Irgendwelche Weiterungen dürften in der Folgezeit kaum entstehen. Immer- hin ist es aber für den Zeitgenossen interessant zu erfahren, welche Macht Moskau in Prag ausübt und mit welcher Brutalität Stalin seine Freunde zwingt, ihm gehorsam zu sein.
A» der Seine hat man inzwischen andere Sorgen. Die ewigen Streiks und die dadurch entstandenen wirtschaftlichen Schäden bereiten der Regierung immer größere Sorgen. Staatspräsident Lebrun sprach vor seiner Urlaubsreise mit sorgenvoller Miene den Satz aus: „Warun schlägt sich dieses schöne Land Frankreich, das dank den vielfachen Geschenken seines Bodens allen Wohlstand besitzt, unaufhörlich mit Schwie- rigkeiten herum, warum kennt es häufig Stunden schwerster Sorge?" — Eine weitverbreitete politische Wochenschrift in Paris hat diese Frage ausgenommen und sie durch ihre Leserschaft beantworten lassen. Beachtlich für die i n n e r Po l i ti sch e Meinung waren die Antworten, die darauf erfolgten: „1. Frankreich glaubt nicht mehr cm seine Sendung. 2. Frankreich ist schlecht regiert.
15 2N Arbeiter fahren nach Nürnberg
Als Gäste der DAF.
Stuttgart, 20. August. Am Reichsparteilag 1937 werden auf Einladung des Reichs- organisationsleiters Dr. Leh 15200 Arbeiter aus sämtlichen deutschen Gauen als Gäste der Arbeitsfront teilnehmen. Der Aufenthalt in Nürnberg dauert vom 7.—15. September. Für ihre Ausnahme wird in nächster Nähe des Parteitagsgeländes eine eigene KdF.- Zeltstadt mit über 100 Wohn- und Kameradschaftszelten entstehen. Für eine bequeme und wohnliche Unterbringung der Arbeitergäste ist aufs beste gesorgt. Dre 15 200 Männer — 5 0 0 sind es aus dem Gau Würt» temberg-Hohenzollern — die am 6. und 7. Sept in 17 Sonderzügen nach Nürnberg kommen, werden von einer rich- Ligen Stadt Besitz ergreifen, einer Stadt nnt Straßen und Plätzen, mit einem Postamt, mit Kaufläden und fließendem Wasser, mit Betten, Tischen und Bänken in den geräu- rnigen und luftigen Wohnzelten.
Sozialpolitik und Wirtschaft untrennbare Einbeit
Burg Vogelfang, 20. August.
Hauptdienstleiter Schmeer sprach auf der Ordensburg Vogelfang vor 800 Kreisobmännern der DAF. über die Entwicklung und Aufgabengebiete der Deutschen Arbeitsfront. Mehr denn je habe sich heute die von der Partei geführte und wie dre Partei ge-' gliederte Organisation der DAF. als richtig erwiesen. Da die Menschenführung das Primat der Partei allein ist. müsse die Bewe- gung verlangen, daß jede Organisation, die Menschen führt, nur von Nationalsozialisten geleitet wird. Im nationalsozialistischen
8. Frankreich fiat keine'Führer. 4'. GeHsiÄe Mächte und Freimaurer falschen das freie Spiel der Mächte. 5. Das Wahlsystem ist unsinnig. 6. Die Verfassung entspricht nicht den Erfordernissen. 7. 73 kommunistische Abgeordnete der Kammer unterstehen fremdem Einfluß. 8. Unverantwortlichkeit überall. Und so weiter." — Die Sorgen Frankreichs sind der Welt bekannt. Auch Deutschland durchlebte eine Zeit, in der diese acht Punkte alle zutrafen. Das Schicksal schenkte uns aber
den großen Führer . .!
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In Nordchina donnern die Geschütze weiter. Japan hat in diesem Gebiet jetzt militärisch die Oberhand und ordnet bereits die Verwaltung des Landes. Ungewiß ist in diesen Stunden noch die Lage in Schang- jai, wo die Auseinandersetzungen verhältnismäßig hohe Opfer fordern. Die en g- tische Regierung, die beiden Parteien Sicherungsvorschläge unterbreitete, ist verständlicherweife um sein Chinagcschäft besorgt. Nach den Einbußen der letzten zwei Jahre in Afrika und Europa ist die englische Außenpolitik um ihre Basis in China besorgt. Anderseits läßt die Erklärung des japanischen Ministerpräsidenten Fürst Ko- noe, die besagt, daß Japan bereit ist, alle Machtmittel einzusetzen, darauf schließen, daß vorläufig mit einer Beilegung des Streites nicht zu rechnen ist. 100 000 Japaner stehen heute in Nordchina und in Schanghai bereit, und drohend reckt sich an der sowjetrusfischen Grenze das Gespenst der Roten Armee als Ursache und vielleicht letzte Machtposition des Bolschewismus im Fernen Osten. Werden die ehernen Würfel des Schicksals wieder fallen und die japanische Nation zur Abwehr der roten Flutwelle zwingen?
Staat seien der Wirtschaft und der Sozialpolitik grundsätzliche Aufgaben gestellt, denn Sozialpolitik und Wirtschaft seien zwei Dinge, die nicht getrennt werden könnten. Während eS die Aufgabe der Wirtschaft sei, zu Produzieren, sei es die der Sozialpolitik, über die Verteilung der Produktion zu wachen. Aufgabe der Deutschen Arbeitsfront aber sei es, das Programm der Partei aus dem Sondergebiet der Sozialpolitik zu verwirklichen. So wie Dr. Leh es von Anfang an festgestellt habe, könne die Lösung der sozialen Fragen nurvomBetriebaus kommen; aus dieser Einheit heraus aber habe die DAF. immer die Betriebsgemein- schasten in den Vordergrund gestellt. Bei Be- trachtung der Aufgabe der DAF. im Nah. men des Vierjahresplanes erläuterte Pg. Schmeer in klaren Beispielen daß heute B e- triebssührer und Gefolgschaft in jedem Falle eine unlösliche Einheit sein müßten, um gemeinsam die Erfüllung dieses gewaltigen Planes z» p"währ. leisten.
Va8 ^Ieue8le in Xüi-^e
Ovlrtv LrviAnigsv aus aller Welt
Die Zahl der von de« spanische« Nationaltruppen an der Santander-Front gemachten
Ans einer Tagung des Reichsrechtsamtes der NSDAP, in München sprach gestern Reichsminister Dr- Frank über die nationalsozialistische Rechtsidee.
Die nationalspanischen Truppen drangen gestern bis auf halbem Wege zwischen Reinosa und Santander vor.
Im Scheine zahlreicher kilometerlanger Großfener leiteten die Japaner Freitag abend
Der Dölkerbundskliingel provoziert wieder
Der Kommiffionöbericht über Palästina — Ein Beispiel jüdischer Mache
Llgsndsrisbt d«r d>8pr«is» s i , kl. Genf, 20. August.
Tagelang hat die Genfer Mandatskommission hinter verschlossenen Türen beraten. Im Mittelpunkt dieser Verhandlungen standen die britischen Teilungspläne, die von Kolonialminister Ormsby-Gore vertreten wurden, wobei es die Aufgabe der Kommission sein sollte, diese Vorschläge sachlich zu überprüfen und dem am 10. September zusammentretenden Völkerbundsrat ein abwägendes Urteil zu unterbreiten. Die Regie klappte ausgezeichnet. Ormsby-Gore stand bereitwilligst Rede und Antwort, und der Zionistenführer Chaim Waizmann, mit dem er des öfteren eingehende Besprechungen hatte, bearbeitet indessen die einzelnen Kommissionsmitglieder. Waizmann, der später Präsident des zukünftigen „Landes Israel" zu werden wünscht, fand überall offene Ohren. Um die arabischen Delegierten kümmerte sich niemand.
Der Kommissionsbericht, der auf diese Weise zustande kam, ist deshalb entsprechend ausgefallen. Die britischen Teilungsvorschläge werden in ihm größtenteils befürwortet, wenn man es auch für taktisch richtiger hält, nach außenhin das Gesicht zu wahren und einige „Bedenken" einzuflechten. Immerhin stellt dieser Kommissionsbericht mit aller Deutlichkeit fest, daß der Osten Palästinas der arabischen Bevölkerung „genügend Lebensraum" bietet, während den Juden „fast die ganze Welt verschlossen" sei. Mit der Errichtung der britischen Mandate über einige wichtige Ge- biete, unter ihnen die Heiligen Städte, ist die Kommission ebenfalls einverstanden. Weiter wirft der Bericht den Arabern vor, daß ihnen ihre Unabhängigkeit wichtiger zu fein scheine als der „wirtschaftliche Verfall", den ihnen die jüdische Einwanderung bringe.'
Dieses Gutachten ist bezeichnend für den Geist, der die jüdisch-marxistischen Drahtzieher beseelt. Es wird auch nicht für sich in Anspruch nehmen können, daß der Völkerbund hier ein objektives und unvoreingenommenes Urteil gefällt habe. Eines aber dürfte gewiß sein: die
aoer weroen sich Diese Herausforve- rung des Völkerbundklüngels zweifellos nicht gefallen lassen. Man wird sich Wohl darüber auch im klaren fein, daß diese Herausforderung Wohl kaum eine Entspannung zur Fos^e haben wird.
Lehrreiche Speisezettel
Verschickte Kinder ausgezeichnet verpflegt Berlin, 20. August.
Zu den unwahren Behauptungen von tschechischer Seite über angebliche mangelhafte Ernährung in der deutschen Kinder- Verschickung nimmt jetzt auch das Organ des Hauptamtes für Volkswohlfahrt Stellung. Es veröffentlicht die Speisezettel einiger Jugenderholungsheime, die den einwandfreien Beweis liefern, daß den Jugendlichen eine außerordentlich gute, abwechslungsreiche Kost geboten wird. Nach ärztlichen Feststellungen haben die Körpermaße der Kinder am Schluß des Erholungsaufenthalts erhebliche Zunahmen erfahren. Bei 49 Kindern, die das Jugendheim in Ahlbeck verließen, war eine durchschnittliche Gewichtszunahme von 3,1 Pfund zu verzeichnen. In Nieneck wurde bei 50 Kindern eine Zunahme von 2,4 Pfund und in Sylt, trotz der sogenannten „zehrenden Eigenschaft" der Nordseeluft, sogar bei 58 Kindern eine Zunahme von vier Pfund je Kind sestgestellt.
Bor englisch-italienische« Besprechungen
L l g eo b e r I c k t 6er I48-?resse
in. Rom, 20. August.
Nach Informationen der Agenzia Ste- fani sollen die angekündigten englisch-italienischen Besprechungen in den ersten Tagen des September in Rom beginnen. In politischen Kreisen halte man es nicht für ausgeschlossen, daß die englisch-italienische Ver- ständigung auch durch gegenseitige Besuche während der nächsten beiden Monate gefördert werden könnte.
in Schanghai eine große Säubernngsaktion gegen zahlreiche kleinere chinesische Abteilungen ein, die gegen die Japaner einen Kleinkrieg eröffnet hatten.
Freitag abend wnrde die Stadt Manila und ihre weitere Umgebung durch zwei heftige Erdstöße erschüttert. Mehrere große Gebäude und eine Anzahl Kirchen wnrden beschädigt und das Elektrizitätswerk wnrde lahmgclegt Die Einwohner flüchteten von Panik ergriffen. Es gab zahlreiche Verletzte.
Eln deutsches Rezept
gegen die französischen Preissteigerungen
Ligoabericvt der d>'8 Presse
gl. Paris, 20. August.
In der Pariser Presse wird das rapide Anschwellen der Lebensmittelpreise in Frankreich lebhaft beklagt. Nach den soeben veröffentlichten offiziellen Statistiken sind i« der Zeit vom August 1936 bis August 1937 die Preise für Butter und Fleisch um 4 0 v. H. gestiegen und auch alle anderen Lebensmittel wie Eier, Milch, Mehlprodukte, Zucker, Kaffee usw. sind von der allgemeinen Teuerungswelle stark erfaßt worden. Der „Jntransigeant" sieht die Dinge richtig, wenn er feststellt: „Man kann das
Problem nicht lösen durch Lohnangleichungen, die nur für vielleicht drei Monate eine gewisse Entspannung bringen. Dann nämlich eilen die Preise wieder den Löhnen nach und holen sie nur zu schnell ein . . . Man kann es eben nur nach der alten Regel lösen: Mehr erzeugen, um billiger zu erzeugen. Gewiß ist das weder leicht noch einfach. Aber niemand in Frankreich wird glauben, daß es unmöglich ist. Wohlgemerkt unter der Bedingung, daß wir untereinander Frieden halten, und daß eigennützige Interessen dem Gemeinnutz geopfert werden."
Die erste Reichsschietzfchule der HI. eröffnet
In Obermatzfeld (Thüringen) wurde die erste Reichsschießschule der Hitler - Jugend eingeweiht. Jeweils zwei Jungen aus jedem Gebiet werden zu einem achttägigen Lehrgang zusammengefaßt.
Deutsche Jugendführer in England
Eine Gruppe von wirtschaftspolitischen Führern der Hitler-Jugend befindet sich zur Zeit auf eine» längeren Englandreise zum Studium der dortigen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse. Sie ist den und Wirtschastsgruppen mit größter Herzlichkeit ausgenommen worden.
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Ein Kopfnicken Rudis.
„Das wäre schön", sagt Hans versonnen und denkt, daß er dann alles von sich werfen könnte, was ihn jetzt zuweilen unerträglich schwer bedrückt, „endlich die Sorgen loszuwerden ..." Er schweigt einen Augenblick, dann hebt er den Blick: „Wer ist es denn?"
„Versteh' mich nicht falsch", sagt Rudi hastig, ohne auf seine Frage einzugehen, „es ist natürlich noch vollständig unbestimmt. Ich möchte auf keinen Fall Hoffnungen in dir erwecken, die sich nachher zerschlagen. Bester ist es. du rechnest noch nicht damit —"
..Hab' keine Angst", erwidert HanS und hat wieder schmale, harte Lippen, „das Hoff- nungenmachen habe ich mir so ziemlich ab- aewöhnt." Er lachte kur, auf. „Na ja . . . Immerhin danke ich dir. daß du dich für mich verwenden willst."
Er läßt die Hand, die er Rudi entgegen- strcckt. erschrocken finken. .Mast hast du denn? Wie stehst du denn aus?"
--Nichts", sagt Rudi, „mir ist nicht gut. Ich habe rasende Kopfschmerzen. Aber daS geht wieder vorbei."
„Vielleicht hat eine von den Mädels eine Tablette der sich, die schleppen ja doch immer solch Zeug mit sich herum. Soll ich mal fragen?"
..^tuii, laß nur" wehrt Rudi ab „ich fahre lieber nach Hause und lege mich ins Bett. Das ist das beste in solchen Fällen." Er legt das Geld für seine Limonade auf den TUch und lacht gepreßt: „Man ist schon ein schlapper Kerl, findest du nicht auch?"
„Unsinnl Das kann doch jedem mal passieren!"
„Meinst du? Schon möglich." Rudi zieht eine Grimasse. „Na. es geht auch vorüber. Also bis morgen nachmittag!"
Er verläßt das Zimmer gerade in dem Augenblick, als das Licht angeht und die Mädchen von draußen heremkommen.
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Wenn Gustav Liebel erst einmal irgendwo zugepackt hat dann hält er auch lest. Schon mehr als einer hat zu seinem Leidwesen diese Erfahrung machen müssen.
In diesen Tagen erfreut er sich einer geradezu glänzenden Stimmung. Mit Recht, wenn man die Dinge von seinem Standpunkt aus betrachtet. Denn nach einer Reihe unbedeutender — selbst in Liebels Augen unbedeutender — Gelegenheitsgeschäste. bei denen das Risiko den Verdienst erheblich übertraf, hat er jetzt endlich wieder eine Sache in die Hände bekommen, die. wenn alles klappt, zu den einträglichsten Geschäften gehören wird, die Liebel jemals durchgeführt hat.
Die Glitzeräuglein huschen deshalb lebhaft hin und her. während er wieder einmal Frau Blandinger in dem dunkeleichenen Arbeitszimmer des seligen Herrn Blandinger gegenüberfitzt und ihr seinen Feldzugsplan in allen Einzelheiten klartegt.
Frau Luise Blandinger hört aufmerksam zu. Sie ist eine etwas zur Fülle neigende Blondine von vielleicht vierzig Jahren, mit sorgfältig gebleichtem und onduliertem Haar. Wir stets, ist sie auch jetzt, am frühe«
Morgen, schon tipptopp angezogen. Mit ihrem gutgeschnittenen Kleid und ihrer gewählten Art. sich auszudrücken, bildet sie das vollkommene Gegenteil ihres Geschäftsfreundes Liebel. und nian muß erst ihre Augen sehen, kalte zielbewußte Augen, um zu erkennen. was sie mit ihm zusammenführt.
In der Tat steht sie ihm. was Verschlagenheit und Unbedenklichkeit hinsichtlich des Geldverdienens anbelangt, nur wenig nach. Sie ist besessen von der Sucht nach Geld, und obwohl ihr der selige Blandinger nicht nur drei große Miethäuser. sondern auch ein nettes Bankguthaben Hinterlasten hat. das ihr mehr als ihr Auskommen garantiert, ist sie unablässig bestrebt, es noch zu vermehren. In ihrer Verbindung mit Liebel sieht sie die rascheste Möglichkeit dazu — ohne jedoch die Vorsicht außer acht zu lasten. Denn sie ist sich über den Charakter ihres Geschäftspartners durchaus im klaren und weiß, was sie von seiner Biedermannsmiene zu halten hat. Wohl oder übel muß Liebel sich also auch diesmal dazu herablasten, ihr jede Einzelheit des geplanten Vorhabens zu erklären, wenn er sich ihrer Mitwirkung versichern will.
So stellt sie also, während sie gelasten ihren Kaffee trinkt, immer neue Fragen. „Hat denn dieser junge Mann, der Möllendorff. von dem Sie eben sprachen, schon etwas Greifbares erreicht?"
Liebel setzt die Kaffeetasse ab. Er ist sichtlich unangenehm berührt und sucht nach einer Antwort. „Ich denke, er wird inzwischen schon bei chm gewesen sein —"
Frau Blandinger lächelt kühl. „Sie denken. Herr Liebelk Was nutzt unS das? Schließlich hängt doch gerade davon alles ab. daß jener andere — wie heißt er doch gleich — —"
»OlbrechtID
„Richtig, dieser Olbrecht. will. Denn wenn das nicht der Fall ist. fällt doch Ihr ganzer- schöner Plan ins Master."
„Liebe Frau Blandinger — —" beginnt Liebel überredend. Aber sie wehrt ab:
„Wir kennen uns, denke ich. zur Genüg», Herr Liebel. Ich bin nun einmal nicht für Zufallsgeschäfte. Vor vier Tagen, sagten Sie selbst, war Möllendorss bei Ihnen. Seitdem hat er sich nicht mehr gemeldet. Woher wok- len Sie wissen, daß er sich inzwischen über-, Haupt schon um die Erfindung bemüht hat?"
Liebel zuckt die Schultern, aber er kann t^: nicht ganz unrecht geben. Weiß er doch selbst nicht, woran er eigentlich ist. Aber, die Augen glitzern böse, dieser Möllendorff soll nicht etwa denken, wenn er nichts von sich hören t
ließe, wäre alles gut! So leicht entkommt ,
man Liebel nicht! Oho. er denkt gar nicht
daran, sich seinen schönen Plan durch die '
dummen Skrupel dieses jungen Mannes zu» ^ Nichte machen zu lasten. Und wenn er sich HU sehr anstellt, hat man ja nicht umsonst ern < Mittelchen, ihn gefügig zu machen ...
„Einen Augenblick!" Liebel greift zum * Fernsprechverzeichnis, das auf dem Schreibtisch liegt, und fährt suchend mit dem Fin- ger die Spalten hinab. Er murmelt: ..Möllendorff, Bruno — Friedrich — Georg — .
Möllendorss. Karl, Maschinenfabrik — und der Privatanschluß — hier: Möllendorff« c Karl. Fabrikant!"
Er wählt die Nummer und steht einen Augenblick lauschend da, den Hörer anS Ohr gedrückt. Die Asche der in seinem Mundwinkel hängenden Zigarre füllt auf den Tep» > pich. Frau Blandinger nimmt eS mit einem mißfälligen Blick zur Kenntnis. Dann scheint ' sich jemand gemewet zu haben, denn Äeb«> wird lebendig. , .
(Fortsetzung folgte