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Amtsblatt sämtlicher Beböräen in Ztaät unä lireis Lalw / Heimatblatt seit äem Jahre 1826

Nr. ISS ^ Lalw, Samstag, 21. August 1SS7 118 . Jahrgang

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Berlin und Rom in wirksamer Solidarität

Sin klarer Friedensappell Mussolinis an die Mittelmeermächte

ernden und endgültig?.n'Aussöh

Rom, 20. August

Als Abschluß 'seiner Sizilienreise hat Mussolini, mit stürmischem Beifall als Begründer des Imperiums begrüßt, in Pa­lermo vor einer nach Hunderttausendeu zäh­lenden Menschenmenge seine angekündigte Politische Rede gehalten, in deren ersten Teil er unter tosender Zustimmung erklärte, daß auf Sizilien niemals auch nur ein ein. ziger fremder Soldat landen werde.

Den zweiten außenpolitischen Teil begann Mussolini mit der Erklärung:Alle müssen sich jetzt überzeugen, daß das faschistische Italien eine konkrete Politik des Friedens durchführen will." Italien wolle seine Beziehungen zu allen Nationen, vor allem aber zu den Nachbarstaaten, ver­bessern.

Es könne kein Zweifel darüber bestehen, daß seit der italienisch-südslawischen Ver­ständigung vom März ds. Js. die Bezie» Hungen zu Südslawien sich gebessert hätten. Die Beziehungen zu Oesterreich und Ungarn seien unverändert auf die Protokolle von Nom gestellt. Die Beziehungen Italiens zur Schweiz seien mehr als freundschaftlich. Was Frankreich anbelangt, erklärte der Duce, so kommen wir, wenn wir mit ruhigem Kopf und klarem Verstand das Gesamtbild unserer Beziehungen Prüfen, zu dem Schluß, daß diese Beziehungen nicht die Materie für ein Drama geben. Diese Beziehungen wären sicher besser, wenn man in Frankreich in einigen ziemlich maßgebenden Kreisen nicht abgöttisch auf die Genfer Idole eingestellt wäre und wenn es in Frank- reich nicht auch jene anderen Strömungen geben würde, die seit 15 Jahren mit einer Hartnäckigkeit, die einer besieren Sache wert wäre, von Tag zu Tag auf den Sturz des faschistischen Regimes warten.

Von den Landgrenzen zu den See- und kolo­nialen Grenzen übergehend, fuhr Mussolini fort, treffen wir mit Großbritannien zusammen. Ich sage: Wir treffen zusam­men; und ich bitte jene, die im Begriff stehen, meine Rede zu übersetzen oder zu verdrehen, die gebührenoe Unterscheidung zwischen Be­gegnung und Zusammenstoß zu machen. Wenn ich mir di« beiden letzten Jahre unserer Be­ziehungen, mit London überlege, so komme ich zu dem Schluß, daß im Grunde genommen ein großer Mangel an Verständnis vorliegt. Man kennt noch nicht dieses junge, sehr starke und entschlossene Italien. Mit der Verein­barung vom Januar war eine Klärung der Lage eingetreten. Dann kamen neue bedauer- liche Episoden, an die zu erinnern nutzlos wäre.

Heute muß der Horizont geklärt werden. In Anbetracht der Gemeinsamkeit der Kolonial- greyzen glaube ich, daß man zu einer dau-

Prag, 20. August.

Der diplomatische Konflikt zwischen Por- wgal und der Tschechoslowakei steht im Vordergrund der Erörterungen der gesamten Prager Presse. Während die der Regierung nahestehenden Blätter die Tatsachen umzu­drehen versuchen, indem sie behaupten, daß Portugal einer rein geschäftlichen Angelegen- heit politischen Charakter verleihen wolle, richtet die oppositionelle Presse scharfe An- orlffe gegen die Negierung. So verlangt die tschechisch-nationaleNarodni Listy" vom Ministerpräsidenten eine strenge Unter- suchung des ganzen Falles und eine ebenso strenge Bestrafung des Schuldigen. Es müste > 2 st 8 estellt werden, ob es wahr sei, was die ausländische Presse meldet. Der Chef der Po- lrtischen Abteilung des Ministeriums habe M) wahrscheinlich die Sympathie

" 2 kau 8 sichern wollen und habe deS- M die Interessen der Republik nicht be- ucytet, die dadurch in eine sehr peinliche Lage geraten sei.

Der Abbruch der diplomatischen Bezie- Hungen zwischen Lissabon und Prag wird auch in der Pariser Presse, lebhaft be- Iprochen. Trotz der nicht zu leugnendes Shm-

nung zwischen dem Weg und dem Leben kom­men muß. So ist Italien bereit, seine Mit­arbeit zu allen Problemen zu geben, die die europäische Politik angehen. Man muß jedoch Realitäten in Rechnung stellen. Die erste dieser Realitäten ist das Imperium.

Man hat gesagt, daß wir eine Anerken­nung von seiten des Völkerbundes wünschen: Das ist falsch. Wir bitten die Standesbeamten von Gens nicht darum, die Geburt zu registrieren. Wir glauben jedoch, daß der Augenblick gekommen ist, um einen Todesfall zu registrieren. Seit 16 Monaten liegt »ein Toter da; wenn ihr ihn nicht aus Gründen Politischer Ernsthaftig­keit begraben wollt, so begrabt ihn doch we- angstens aus Gründen der höheren Hygiene. Wenngleich wir nicht übermäßiger Milde gegenüber Genf verdächtigt werden können, so sagen wir doch, daß es überflüssig ist, zu den zahllosen Spaltungen, die jenen Orga- nismus befallen haben, eine weitere Spal­tung zwischen denen eintreten zu lasten, die das römische Imperium anerkannt haben und jenen, die es nicht anerkannt haben.

Eine weitere Realität, die in Rechnung gestellt werden mutz, ist das, waS man heute

Tokio, 20. August.

Der Sprecher des Auswärtigen Amtes be tonte pinsichtlich des Vorschlages des britischer Geschäftsträgers Dodd, Tokio möge nach Schaf, fung einer neutralen Zone in Schanghai seine Truppen außerhalb des Stadtbezirkes statio- nieren, nachdrücklich, daß Japan bei der gegen- wärtigen zugespitzten Lage in Schanghai nunmehr außerstande sei, den Vorschlag anzu nehmen. China habe durch fortgesetzte Herausforderungen und An- griffe auf Leben und Eigentum japanischer Staatsbürger in Schanghai Japan Wider Wil­len zu Selbstverteidigungsmaßnahmen ge­zwungen. Der britische Vorschlag werde der setzigen Lage nicht mehr gerecht, da die aus- ländischen Mächte auf Grund des Schanghai- Abkommens von 1932 bereits bei Ausbruch des Konfliktes in Schanghai die für die Sicher­heit der internationalen Kongestion notwendi­gen Maßnahmen hätten ergreifen müsten. Japan behalte sich den Rechtsschutz der japa­nischen Interessen in Schanghai unterEin- jatz aller Mittel vor.

Ministerpräsident Konoe erklärte in einer Presseunterredung, das Stadium der Lokalisierung des chinesisch-japa­nischen Streitfalles fei vorüber. Die japanische Regieruna sehe ihre Aufgabe nun-

pathien, die man in Frankreich für die Tschechoslowakei hat, müsten die Zeitungen zugeben, daß die Verantwortung der Pra­ger Negierung zufällt. Man nimmt zum Teil kein Blatt vor den Mund, um offen auszu­sprechen, daß die wahre Triebfeder für die Haltung der Prager Regierung in Moskau zu suchen ist.

Der Abbruch der diplomatischen Bezie­hung zur Tschechoslowakei hat in Portugal eine neue Sympathiewelle für die Regierung hervorgerufen. Die Lissabon er Han. delskammer beschloß am Freitag auf einer außerordentlichen Tagung, die Regie­rung in ihrem Entschluß zu unterstützen und auch ihrerseits die Beziehungen zur Tschechoslowakei abzubrechen.

Die nationalspanischen Blät­ter heben die energische und würdige Hal­tung der portugiesischen Regierung hervor und betonen dabei, daß Prag seine Ab­hängigkeit von Moskau nicht klarer Hätte unter Beweis stellen können. Gleich Sowjetrußland sei die Tschechoslowakei ein Hauptlieferant oer Valrncia-Volschewisten. Davon zeugten die von nationalen Truppen erbeuteten Waffen und Munitionslager.

gemeinhin die Achse Berlin-Rom nennt. Man kommt nicht nach Rom, indem man Berlin ignoriert oder gegen Berlin ist, und man kommt nicht nach Berlin, indem man Rom ignoriert oder gegen Rom ist. Zwischen den beiden Regimen besteht eine wirksame Solidarität. Ihr ver­steht, wenn ich sage, daß eine wirksame Soli­darität vorhanden ist. Und wenn ich sage wirksam, so versteht ihr, was ich damit sä­gen will.

Ich habe in der kategorischsten Weise er­klärt, daß wir im Mittelmeer den Bol- schewismus oder irgend etwas ähnliches nicht dulden werden. Wann wird im Mittelmeer diese Störung beseitigt werden, diese Störung, die den Krieg heraufbe- schwört? Ich möchte meine Rede mit einem Friede nsapell an alle Länder ab- schließen, an alle Länder, deren Küsten von diesem Meer bespült werden, wo drei Kon­tinente ihre Kultur zusammenkommen lie­ßen. Wir hoffen, daß dieser Appell Gehör finde. Wenn dem nicht so wäre, so sind wir vollkommen ruhig, da das faschistische Jta- lien derartige geistige und materielle Kräfte besitzt, daß es jedem Schicksal entgegen- treten und es meistern kann.

mehr darin, Nanking durch Anwendung ihrer Machtmittel zur Einsicht zu zwingen.

In einem Ausruf an die Bevölkerung und die Ausländer in Nordchina kündigte das japa­nische Oberkommando rücksichtsloses Einschreiten gegen Saboteure und Pro­vokateure an. Die Ausrottung des Kommunismus in Ostasien beginne mit den entsprechenden Maßnahmen in Pciping und Tientsin. Bei einer Anzahl von verdäch­tigen Elementen wurden hier auch schon Haus­suchungen durch die zuständigen japanischen Be­hörden vorgenommen. In den Gefängnissen des japanischen Militärkommandos befinden ich bereits mehrere berüchtigte Komintern- «genten, unter ihnen auch Europäer.

Straßenkämpfe in Schanghai

Aus Schanghai wird berichtet:

Die Japaner landeten am Freitag an der Jangtse-Mündung zahlreiche Verstärkungen, die auf fünf großen Transportschiffen ange­kommen waren. Die Verstärkungen griffen sofort in die Stratzenkämpse ein und säuberten mehrere Bezirke von den einge­drungenen chinesischen Truppen. Die Trans­portschiffe übernahmen nach der Ausschiffung der Truppen Flüchtlinge und liefen so­fort wieder aus. Auch die Aktionen der bei­derseitigen Luftflotten wurden am Freitag fortgesetzt. Die japanischen Kriegs­schiffe auf dem Wangpu-Flutz griffen ebenfalls in die Kampfhandlungen eia. Ge­waltige Feuersäulen geben davon Kunde, daß in der Stadt an verschiedenen Stellen riesige Brände entstanden sind.

Nach einer Domei-Meldung bombardier­ten japanische Flieger am Freitagmorgen den Bahnhofsbezirk, die in der Nähe gelegene Werft, den Generalstab und die Kriegs­schule in Nanking. Auch auf Hankau haben die japanischen Flugzeuge einen groß­angelegten Angriff gemacht.

Englands Antwort: Truppenverstärkungen

Die Ablehnung des englischen Neutrali- siernngsplanes für Schanghai durch Japan hat in London erhebliche Verstimmung aus­gelöst.Daily Telegraph" erklärt, daß man aus den Verlautbarungen des Fürsten Konoe entnehmen müsse, daß Japan in Schanghai nicht etwa seine eigenen Interessen schützen, sondern einen Angrisfsfeldzug unter­nehmen wolle, da England sich bereit erklärt habe, den Schutz der Japaner in Schanghai u übernehmen. Noch heftiger sind die Aus- ührnngen derTimes", die bereits Er­satzforderungen stellt für die Schäden. die^England in China bereits erlitten hätte.

Moskau bestimmte die Haltung Prag»

Der Konflikt Lissabon-Prag im Urteil der Weltpresse

Japan nimmt den Kampf auf

Englands Vorschläge abgelehnt Einsatz aller Machtmittel gegen Nanking

-okUche Wochsrrfchau

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8. v. Als im -Oktober 1918 die verratene österreichische Habsburgmonarchie auseinander­fiel und diesiegreichen" Legionäre des Herrn Masarhk den neuen Tschechoslowakischen Staat gründeten, trat dieses junge Staaten­gebilde zwischen Deutschland, Oesterreich, Un­garn und Polen ein Erbe an, das in der Folge­zeit positivere Propaganda treiben sollte, als manche Minister dieses Landes, die Skoda- Werke. An allen Fronten des Weltkrieges standen die Geschütze und Mörser Skodas und brüllten Tod und Verderben in die Reihen unserer ehemaligen Gegner. Als dann die letz­ten Schüsse des großen Krieges gefallen waren und die Tschechoslowakei ihren einzigen Aktiv­posten im Werte sinken sah, da waren es die Segnungen desVersailler Friedensdiktats", die sich allmählich spürbar machten und die Geschäfte neu belebten. An allen Ecken und- Enden der Welt brodelte und kochte es, poli­tische Meinungen und unterdrückte Völker­schaften suchten einen Ausweg im offenen Kampf. Und wo in der Welt irgendwo Revo­lutionen im blutigen Bruderstreit ausgetra- gen wurden, da peitschten die Maschinen­gewehre Skodas Tod und Verderben, die von der Tschechoslowakei zur Belebung ihrer be­drohten Waffenindustrie geliefert wurden.

So hat der kleine tschechoslowakische Staats der jeden Tag eifrigft bemüht ist, seine Exi­stenzberechtigung nachzuweisen, einen unver­hältnismäßig hohen Anteil an den Waffen­lieferungen der Welt. Es ist bekannt, daß die­ser Export in den letzten Jahren eine bedeu­tende Steigerung erfahren hat. Dazu wurden sämtliche Waffenwerke unter staatliche Kon­trolle gestellt und seit einiger Zeit sind die Skoda-Unternehmungen mit den ebenfalls verstaatlichten französischen Rüstungs­werken Schneider-Creusot finanziell verbunden. Es bedarf somit keiner weiteren Erklärung über die politische Kontrolle der tschechoslowakischen Waffenwerke.

Eine Reihe kleinerer europäischer und überseeischer Staaten, die selbst üoer keine- eigene Rüstungsindustrie verfügen, haben in den letzten Jahren ebenfalls ihre Vorräte durch Prag ergänzen und erneuern lasten. Auch das neue Portugal, das unter der zielbewußten und energischen Führung sei­nes Ministerpräsidenten Salazar seine Wehrmacht wieder verstärkt und ausbaut, tätigte Waffengeschäfte mit Prag. Diese Bestellungen wurden ordnungsgemäß be­stätigt. Als aber die Ablieferungsfrist herankam, verweigerte Prag die Heraus­gabe der Waffen. Hinter den Kulissen der Weltöffentlichkeit und entgegen aller inter­nationalen Gevstoaenkieiten begann ein

Nur so nebenbei gibt man zu, daß die eng­lischen Vorschläge von Washington über­haupt nicht und von Paris nur mit Ein­schränkungen angenommen wurden.

Während man sich in amtlichen Kreisen über die weiteren britischen Absichten still­schweigend verhält, werden diese aber doch auf der anderen Seite durch eine Reihe von Maß­nahmen deutlich. Die Führer der britischen Land- und Seestreitkräfte in Schanghai haben bereits die Vollmacht erhalten,den Umstän­den entsprechend" zu handeln. Von Hongkong ist ein britischer Truppentrans­port bereits in See gegangen. Für einige Teile der indischen Truppen wurde Alarmbereitschaft angeordnet, wovon zwei Regimenter schon den Befehl erhielten, sich für einen Abtransport bereit zu halten. Weiterhin werden Vorbereitungen getroffen, die für China bestimmten Mannschaften für eine beschleunigte Ausreise auszurüsten.

Granate aut WA Kreuzer explodiert

Ein Toter und 18 Verwundete in Schanghai Reuhork, 20. August.

Dir Blätter veröffentlichen unter ganz­seitigen Ueberschriften eine Meldung aus Schanghai, derzufolge eine Flakgranate unbekannter Herkunft aus den» Deck des KreuzersAugusta". dem Flagg­schiff des amerikanischen Geschwaders vor Schanghai, explodiert ist. Ein Matrose wurd« getötet, 18 Matrosen wurden verwundet. >