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^Mr: Paul Reusf, Salw, «nzaizkNliÄ«: «frrb Schafhittl«, E«M>. Larlag: S^warzwakd-Wacht G m.b.H. Lalw. S«schiis»«p.: L-b«ik«4« ». Fernsprecher 2S1. Schluß der «lnzetgenanuichm«: 7d0 Uhr. — Notationt- druck: A. Oelschliiger'sche Buchdruckerei, Ikalw. — Zurzeit gilt Preilliste 1. Nermniindl. Anzeigen ahn« Gewühr. D. «. vu. Al: SS2V. Bei Anzeigen-Wie» terlolung oder Mengenadschluß IStasfel L). Nachlaß. Srsüllungdort; llalw.
Calwerlayblatt
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Amtsblatt sämtlicher Sehöräen in 5taät «nä ttreir Calw / Heimatblatt seit äem Jahre 1826
Nr. 17V
Calw, Donnerstag, S. August 1SS7
112. Jahrgang
Brand bedroht dte Ernte!
Großaktion der RAG. Schadenverhütung
Ligenberickt 6er 148-kreire
kü. Berlin, 4. August.
Trotz aller bereits getroffenen Sicherungsmaßnahmen verbrennen jährlich noch immer so viele Lebensmittel, daß 200000 Volksgenossen davon satt gemacht werden könnten. Der Wert, den die Flammen von unserem Nahrungsmittelbestano jährlich vernichten, beträgt die beachtliche Summe von 400 Millionen Reichsmark. Mehr als zwei Drittel dieser großen Verluste entfallen dabei auf das Land. Gerade jetzt während der Erntezeit, wo die Brände um so häufiger sind, ist es Pflicht eines jeden, alle Vorkehrungen zu treffen, um jedes Ausbrechen eines Feuers zu verhindern. Die Reichsarbeitsgemeinschaft Schadenverhü» tung führt aus diesem Grunde am 14. August eine Großaktion unter dem Leitwort „Schützt die deutsche Ernte vor Brandgefahr!" durch. Sowohl der Reichs- führer st und Chef der deutschen Polizei, wie auch der Korpsführer des NSKK. haben zu diesem Zweck entsprechende Verordnungen zur Durchführung des Erntebrandschutzes erlassen. Da ein großer Teil der Brände durch Kinder entsteht, wird in diesem Rahmen der Erziehungs. und Aufklärungsarbeit bei der Jugend eine besonders wichtige Rolle zukommen. Es ist in diesem Zusammenhang beabsichtigt, Untersuchungen durchzuführen, ob Kinder Streichhölzer oder anderes Brandmaterial bei sich haben. Deutschland ist in seinem Kampf um die Nahrungsfreiheit auf jeden Zentner Getreide angewiesen. Erntebrandschutz und Hilfeleistung sind daher Pflicht für jeden Volksgenossen.
RriKW Me ErkenMW
X London, 4. August.
Am 23. Jahrestag des Eintritts Großbritanniens in den Weltkrieg erinnern die - „Times" in einem Leitaufsatz daran, daß die Friedensverträge nicht in der Lage waren, ein neues System der internationalen Beziehungen einzuleiten. Man hat in den letzten fahren viel von der „einseitigen Aufkündigung der Vertragsklauseln" gehört und gesehen, aber man muß sich fragen, ob die „allseitige Aufkündigung" nicht eine logische Folge der einseitigen Auferlegung war. Auf Her einen Seite hat man zuviel Starrheit angewandt, auf der anderen zu viel Gewalt. Ebenso wie die Natur einen Hohlraum verabscheut, so verabscheut die Politische Natur den Status auo.
AMMla «bchte SgMsnrn'
Ligenbericlit 6er tt8-k>re»,e 8l. Paris, 4. August.
Das spanische Kommunistenblatt „Freute Roios veröffentlichte eine Erklärung der Valencia-Bolschewisten, daß sie auf der nächsten Völkerbundstagung zum Schutze Not- Spaniens — Sanktionen verlangen werden. Der Völkerbundsvertreter Valencias, del Vayo, erklärte dazu in einer Versammlung, daß es einen. Staat gäbe, der keine eigennützigen Ziele in Spanien verfolge — nämlich Sowjetrußland (???).
ASA.-KriessmtMer warnt Setzer
X Reuhork, 4. August.
In einer Rede vor der American-Legion in Dur Ham warnte der amerikanische Kriegsminister Woodring die Hetzer: „Wir sollten uns jedes moralischen Urteils über andere Regierungen enthalten, alle auf Einmischung unseres Landes in fremde Händel gerichtete Propaganda zurückweisen und einer jeden Person entgegentreten, die aus Gefühl- oder Rassegründen eine Parteinahme in Konflikten Predigt, die uns nichts an- gehen."
Da gerade das Dritte Reich in den Der. Staaten so oft das Ziel der Angriffe inter- nationaler Drahtzieher ist. die ohne Rücksicht auf die Beziehungen der Völker untereinan- der jede Gelegenheit benützen, um im Trüben zu fischen, so wird man die Warnung eines Mitgliedes der Regierung Roosevelt im Deutschen Reich nur herzlich begrüßen können.
Englisches Geld für Abessinien?
Die Kombination um den Briefwechsel zwischen dem englischen Ministerpräsidenten Chamberlain und Mussolini
ktigenbericlit 6er 148-presse
«8. London, 4. August.
Der Briefwechsel zwischen Chamber- lain und Mussolini steht noch immer im Mittelpunkt der Betrachtungen und Kombinationen der englischen, aber auch der noch immer nervösen Pariser Presse. Am inter- essantesten ist wohl die Vermutung, daß nach der Anerkennung des faschistischen Imperiums durch Großbritannien die Londoner Finanzkreise den Wunsch hätten, an der Erschließung Aethiopiens sich finanziell zu beteiligen — wobei allerdings sehr fraglich bleibt, ob diese Neigung in Italien selbst auf Gegenliebe stößt. Hingegen hat sich die Vermutung. Chamberlain arbeite auf eine Vier- mächte-AussPrache in London hin, nicht bestätigt.
Die einem Pressevertreter gegebene Erklärung des italienischen Außenministers. Graf Ciano. wird als versöhnliche Erwi- derung der Unterhauserklärungen Edens betrachtet und als „Wendung zum Besseren" bezeichnet. Zu der Aeußerung des Grafen Ciano, daß die Achse Berlin — Ncm von der britisch.italienischen Verständigung nicht berührt wird, erklärt der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Telegraph", daß sie in London gut ausgenommen wurde, da Großbritannien ebensowenig eine Schwächung der Achse Berlin—Rom wünscht wie eine Verringerung der Zusammenarbeit zwischen London und Paris.
Nach dem gleichen Blatte wurde eine Ver- öffentlichung deS Briefwechsels Chamber- lain-Mussolini angeregt. Beide Briefe wurden einschließlich der Umschläge von den beiden Staatsmännern eigenhändig geschrieben und umfassen je vier Seiten. Der Bmei Chamberlains wurde von Rom nach Riinini, wo sich Mussolini anfhielt. im Flugzeug befördert. vom Duce sofort beantwortet und
X Venneckenstein, 4. August.
Die Teilnehmer am Freizeitlager der Thüringer Jugend in Benneckenstein im Harz erklären zur unverschämten Lügenhetze der tschechischen Presse:
„Wir 2000 Thüringer Jungen, in Ben- neckenstein (Harz), einem Freizeitlager der Thüringer Jugend seit zwölf herrlichen Tagen in bester Gemeinschaft und vorbildlicher Kameradschaft vereint, haben heute voller Entrüstung von der verlogenen Mel- düng der tschechoslowakischen Presse hinsichtlich des vom tschechischen Staat verbotenen Erholungsaufenthaltes von 6000 sudeten- deutschen Kindern im Deutschen Reiche Kenntnis erhalten. Wir verwahren uns entschieden gegen die verleumderischen Unterstellungen, daß die verarmten und hungerleidenden sudetendeutschen Kinder im Deutschen Reich nicht genug zu Essen bekommen würden und wir Protestieren gegen die lügnerischen Behaup- tungen, daß die Kinder in unserem Vaterland statt Butter nur Maisbrot und Pferdefleisch zu ihrer Beköstigung erhalten.
Wir 2 000 Jungen, Jungarbeiter, Schüler und Angehörige aller Schichten verleben eine Prächtige Zeit, treiben Sport und Spiel, gehen baden, singen und sonnen uns — und haben einen' gesunden Appetit. Milch wecken mit Knäckebrot zum Kaffee, Gemüsesuppe mit Rindfleisch zum Mittag und Schokolade, Butterbrot unH Käse, das verzeichnet die Speisekarte eines Tages in unserem Lager. Nachholen kann sich ein jeder von uns. soviel er will, und niemand ist da, der auch nur einmal nicht satt geworden wäre.
Wir Jungen würden es von Herzen be- grüßen, wenn die bedauernswerten Kameraden und Kameradinnen auS den sudetendeutschen Gebietes-in .vnsere» benckichen
mit dem gleichen Flugzeug wieder weg- geschickt. Daraus ist ersichtlich, daß der Brief des Duce sich mit keinen Einzelheiten befaßt. Die Besprechungen dürften bald auf normalem.diplomatischem Wege beginnen; eine Begeg- nung Ciano-Eden wird erst am Ende des ersten Abschnittes dieser Verhandlungen erfolgen.
Rom: „Politik des Aufbaues"
In einem langen Leitaufsatz betont der Direktor des halbamtlichen „Giornale d'Jta- lia", daß die italienisch-britische Zusammenarbeit eine Politik des Aufbaues in Europa und in der Welt ist. Vor allem wird durch sie die Achse Berlin—Rom nicht berührt oder gar geschwächt, da deren Ziele der Ordnung und der Zusammenarbeit in Europa durch die bri- tisch-italienische Zusammenarbeit eher eine Fortsetzung erfährt. Sie wendet sich gegen keine andere Macht und will auch Frankreich nicht isolieren oder ihm entgegenarbeiten, dessen Rückkehr zum europäischen Geist und Verantwortungsbewußtsein nur zu wünschen wäre.
Natten erschließt WeWierr
Autostraße Addis Abeba — Massaua fertig Rom, 4. August.
Die nahezu 2000 Kilometer lange Autostraße von Massaua über Asmara nach Addis Abeba wurde dem Verkehr übergeben. Die ersten Kraftwagenkolonnen haben bereits die Hauptstadt Aethiopiens erreicht. Der Bau dieser Straße gehört zudenhervorragend- stenGroßtatenitalienischenKolo. nisationswillens, der die Erschließung Abessiniens mit ungeheurer Energie in Angriff genommen hat. Da diese Erschließung die Schaffung von großzügigen Berkehrsstraßen zur Voraussetzung hat, ist die Fertigstellung der wichtigsten Verbindung Addis Abeba mit Eritrea von größter Bedeutung.
Sie LMerMafi vom V/ui
Von ltgns O 3 kn
„DaS Nicht -er persönlichen Freiheit tritt zurück gegenüber der Pflicht oer Erhaltung der Rasse." Adolf Hitler.
Mit der wachsenden Propaganda der NS.« DAP. in der Kampfzeit trat für den Zeitgenossen, der sich bislang nur oberflächlich mit Politik beschäftigte, eine neue Wissenschaft in den Gesichtskreis: Rassenkunde und Rassenpflege. Wohl war der Begriff und das Wort Rasse an sich nicht fremd. Die Allgemeinheit aber verwies diese Wissenschaft in die Gelehrtenstuben zurück, sie glaubte, daß sie in der politischen Arena keine entscheidende Nolle spielen könne. Bis sie der Nationalsozialismus zu seinen heftigsten Kampfparolen erhob. Und allen sichtbar trat das augenscheinlichste Raffenmerkmal des jüdischen Volkes im Gegensatz zum Deutschen ins Bewußtsein. Mit der wachsenden Erkenntnis des Nassebegriffes in unserem Volke verstärkte sich auch die Gegenpropaganda auf seiten der Par- teien des Weimarer Systems. Eigenartig war allerdings, daß nicht nur der erkannte Jude offensiv wurde, sondern vor allem die Vertreter einer absterbenden Geistesepoche. Die alten Lehren von der Gleichheit aller Völker und Rassen geriet ins Wanken. Die bisher gültige Schulweisheit von der Entwicklung der Völker, von ihrer Jugend, ihrer Reife und ihrem Alter erhielt durch die nationalsozialistische Weltanschauung den Todesstoß. Das neue Deutschland bäumte sich erfolgreich gegen den „Untergang des Abendlandes" auf, es widerlegte die Schöngeistereien müde gewordener Demokraten und setzte die lebensbexahenden und zukunftsstarken Thesen der NSDAP, dagegen. Und was bis zum 30. Januar 1933 offen und haßerfüllt gegen die nationalsozialistische Rassenlehre auftrat, das verkroch sich nach der Machtübernahme hinter pseudo-wissenschaftliche und besonders religiöse Phrasen. Bis Adolf Hitler in den „Nürnberger Gesetzen" die Grundsätze von Blut und Raffe für das deutsche Volk verewigte. Damit ist die Reinerhaltung des deutschen.Blutes gesichert und die Grundlage für die Gemeinschaft des Blutes geschaffen. Wir wissen, daß das deutsche Volk heute, ebensowenig wie andere Völker eine einheitliche Raffe bildet. Aber die Sicherung des artverwandten Blutes ist damit gegeben.
Wiederum traten die Gegner dieser Weltanschauungs-Grundsätze aus den Plan und erklärten, dies bedeute eine Verächtlichmachung anderer Raffen. Aber immer wieder haben die Führer des neuen Deutschland und Neichsinnenminister Dr. Fr ick erst in den letzten Tagen erklärt, daß die scharfe Trennung zwischen dem deutschen Volke und den Angehörigen artfremder Raffen, insbesondere des jüdischen Volkes, notwendig gewesen sei, auS der Erkenntnis der naturgegebenen Tatsache der Andersartigkeit der fremden Raffen. Eine Minderbewer- tung dieser Raffen jedoch liege der natio- nalsozialistischen Staatsführung ebenso ferne, wie eine Mischung der arteigenen Entwicklung anderer Böller.
Aus diesen Erkenntnissen und Lebensgesetzen unseres Volkes eraeben llcki für irden
fest — vo« einer amtlichen Anerkennung der nationalspanische« Regierung dnrch Le« Heiligen Stuhl z«r Zeit «och nicht gesprochen Werden.
Der Außenminister des JrakNajial-Asil hat dnrch Vermittlung -es ständigen Bölker- bnndsvertreters an de« Generalsekretär des Völkerbundes zur Weiterleitung an die Ratsmitglieder, alle Mitgliedstaate« und namentlich dem Mandatsansschntz einen Protest gegen den britischen Teilungsplan für Palästina gerichtet «nd gleichzeitig -ie Schaffung eines völlig ««abhängigen ungeteilten Palästinas vorgeschlagen.
Der Operationschef der USA.-Marine, Admiral Leahy, gab am Mittwoch das neue Flottenbanprogramm -er Bereinigte« Staaten bekannt. Darnach wirb der Kvngreß im nächste« Ditzuugsabschaitt «m die Bewilligung der Bankoften für zwei neue Schlachtschiffe «nd zwei leichte Kreuzer vo« je 7800 Tonnen ersucht werden. Bewilligt find bereits 2 Schlachtschiffe von je 88 vvv Tonne«, die «och in die« sem Jahr ans Kiel gelegt werde«.
Die deutsche Jugend antwortet den Lügner«
Herzerfrischende Erklärung aus dem Freizeitlager der Thüringer Fugend
Freizeitlagern weilen und mit uns unser Brot, unsere Butter und unser Fleisch teilen könnten. Wir würden alle satt und erlebten geimeinsam, wie schön und herrlich und reich unser deutsches Vaterland ist."
ser srerMMMtzr wuchs überall
Berlin, 4. August.
Im Juni 1S37 hatte der Fremdenverkehr wiederum einen gröberen Umfang als zur gleichen Vorjahreszelt. In -804 wichtigen Fremdenverkehrsorten des Deutschen Reiches wurden 2,42 Millionen Fremdenmeldungen und 10,73 Millionen Fremdenübernachtun- yen gezählt, d. h. 13 und 14 v. S. mehr als rm Juni 1S36.
Jas MM in Mze
Die italienisch-britische Annäherung steht noch immer im Vordergrund der Londoner Pressebetrachtungen. Englische Finanzkreise wollen sich jetzt sogar an der Erschließung Abessiniens beteiligen.
Die Prager Regierung plant eine Verschie- I bung der Gemeindewahlen, um die Sudetendeutsche Partei nicht die Herrschaft in den deutschen Gemeindestuben antreten zu lassen.
In Sowjetrußland wurden wiederum neun Geistliche zum Tode verurteilt. _ _ ..
Entgegen der Nachrichten von der Anerkennung der «ationalspanische« Regierung dnrch de« Heilige« Stnhl wird in vatikanische» Kreisen erklärt, der Vatikan habe schon vor einiger Zeit -en Erzbischof von Toledo beanstragt» mit General Franco Fühlung z« nehme«. Eine ähnliche Fühlungnahme zwischen dem Vertreter der Regierung in Salamanca «nd der Knri« sei auch in Rom ausgenommen worden. Trotz dieser tatsächlich vorhandene« Bezlehnn- ge« könne — st» stellt man in Vatikan. Kreis«»