Der Imker schafft fürs neue Fahr
Allerlei Vorbereitungen zur Aeberwinterung der Bienenvölker
Für den Imker beginnt im August bereits das neue Bienenjahr; denn seine Arbeit an den Bienen ist in diesem Monat schon wieder Vorbereitung für die Entwicklungszeit im nächsten Frühjahr. Nach dem mageren Ausfall der Honigernte aus der Frühtracht hofften die Imker auf das Honigen der Tannenbestände des Schwarzwaldes und des Welzheimer Waldes. Bis heute fehlen jedoch alle Anzeichen, die aus das Einsetzen des Waldes hindeuten könnten. Dagegen liefern in den Riedgebieten des Oberlandes Bärenklau, Weihklee und Kohldistel einige Ausbeute. Dazu kommt vielleicht noch die Herbstheide, die allerdings bei uns nur eine geringe Ausdehnung hat. Jedenfalls ist der Höhepunkt in der Entwicklung der Bienenvölker überschriten, und die Imker denken bereits wieder an die Vorbereitungen für die Einwinterung.
Noch ehe die letzten Honigguellen versiegen, werden die Honigräume entleert und die Völker auf den Brutraum beschränkt. Dabei ist es ratsam, bei einzelnen Beutensormen einige verdeckelte Honigwaben vom Honigraum in den Brutraum zu hängen oder sie für die Reizfütterung im Frühjahr zurückzustellen. Unvollständig ausgebaute Mittelwände werden entnommen, da auch der Bautrieb erloschen ist. Im Brutraum sind alte oder sonst nicht mehr einwandfreie Waben nach rückwärts zu hängen und durch tadellosen Bau zu ersetzen, damit die Königinnen im kommenden Frühjahr ihr neues Brutnest ungehindert anlegen können. Wo minderwertige Königinnen in den Stöcken find, werden sie durch junge, leistungsfähige Mütter ersetzt.
Für die Durchwinterung der Völker ist das Vorhandensein zahlreicher Jungbienen von größter Bedeutung. Daher sollten .e Linker überall da, wo die Natur nicht von sich aus Nektar und Pollen spendet, durch Reizfütterung noch einmal die Bruttätigkeit anfachen. Am besten geschieht dies dadurch, daß da- tür aekorat wird, dak in der Näbe der Bienen
stände, um diese Zeit blühende Pflanzen vorhanden sind. Wohl kann durch Verabreichung von kleinen Gaben warmen Honigzuckerwassers eine Reizwirknng erzielt werden; aber ohne die Zufuhr frischen Pollens ist dies nur eine halbe Sache. Weisellose Völker können jetzt noch durch das Zusetzen von Königinnen in Ordnung gebracht werden. Fehlt es an der Volksstärke, so vereinigt man die Schwächlinge mit stärkeren tachbarvölkern. Es ist besser, nur eine geringere Anzahl von Völkern sicher zu überwintern, als überwinterungsunfühige Völker einzufüttern, die dann den Winter doch nicht überleben. Wohl ''c- steht die Möglichkeit, schwache Stöcke oder Reserve- Völkchen durch Zugabe im^er Heideschwärme zu verstärken. Doch sollte dies in den Frühtrachtgegenden nur durchgeführt werden, wenn vorher die Heideköniginnen ausgesiebt und getötet wur- den, da für die Frühtrachtgegenden nur eine schwarmträge Biene Paßt, während die Heidebiene ausgesprochen schwarmlustig ist.
Mit der eigentlichen Herbsteinfütte- rung sollte frühzeitig begonnen werden aber erst, nachdem alle Stöcke einer gründlichen Muste- rung unterzogen worden sind. Bei der Einfüttc- rung ist mit größter Vorsicht zu verfahren, damit in dieser trachtlosen Zeit keine Räuberei entsteht. Die Fütterung wird daher am besten abends durchgesührt. so daß die Bienen Zeit haben, während der Nacht die Futtergefäße zu leeren. Ritzen und Spalten werden verstopft, Fluglöcher uind Flugnischen verengt. Nachdem die Einfütterung beendigt ist, überzeugt sich der Imker noch einmal, ob alle Völker den notwendigen Winter- Vorrat von 9—10 Kilogramm enthalten und ob dieses Futter auch am richtigen Platz ausgestapelt wurde.
Wenn das Jahr 1937 für die Imker im Süden des Reiches auch manches zu wünschen übrig läßt, so werden sie trotzdem den Mut nicht verlieren und ihre Völker für die Erzeugungsschlacht des Jahres 1938 um so schlagkräftiger bereit halten.
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Pforzheim, 2. Auc>. In Mühlhausen woll. len am Samstag einige junge Leute anläßlich der Hochzeit eines Freundes einen Böller zum Abschuß bringen. Dieser entlud sich je- doch vorzeitig und die ganze Ladung ging dem Monteur Emil Ippich ins Gesicht. Der Verunglückte mußte sofort einem Krankenhaus in Pforzheim zugeführt werden. Es ist leider zu befürchten, daß Jppich daS Augenlicht verliert.
Todessprung aus dem Fenster
In der Nacht zum Montag stürzte sich in Pforzheim eine 37 Jahre alte Frau aus Eßlingen, die hier zu Besuch weilte, aus einem Fenster des vierten Stockwerks aus die Straße hinab, wo sie mit zerschmetterten Gliedern liegen blieb. Sie starb kurz nach ihrer Einlieserung ins Krankenhaus.
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Zwei schwere MotorradunfSlle
Böblingen, 2. August. Auf der Heimfahrt von seiner Arbeitsstelle in Böblingen verunglückte der Landwirtssohn Gottlob Völlnagel auf der Straße Böblingen — Aidlingen. Die Fußraste seines Fahrzeuges streifte einen Randstein und bei dem heftigen Anprall wurde der Motorradfahrer zu Boden geschleudert. Er starb kurz nach der Einlieserung ins Krankenhaus, ohye das Bewußtsein wiedererlangt zu haben.
Lot mit dem Kops im Waschzuber
Rosenfeld Kr. Sulz, 2. Aug. Die 41jährige Ehefrau Luise Bölkle wurde von ihrem von der Arbeit heimkehrenden Mann mit dem Kopf im Waschzuber tot aufgefunden. Die Frau hatte Wäsche aufgehängt und war vermutlich bei einem plötzlichen Schwächeanfall mit dem Oberkörper in den Zuber gestürzt.
17jähriger Schäfer tötet einen Pferdeknecht
Schw. Gmünd, 2. Aug. Zwistigkeiten, Sie in den letzten Tagen zwei bei einem Gmünder Landwirt bedienstete junge Männer hatten, arteten am Montag in eine Messerstecherei aus. Die beiden, ein 17 Jahre alter Schäfer aus Würzburg, und ein 26Jahre alter Pferdeknecht aus Eller.berg, Kr. Ellwangen, kamen wegen zwei raufenden Hunden in Wortwechsel. Der Schäfer wollte die Hunde mit einem Prügel auseiuanderjagen, weshalb ihn der Pferdeknecht bei dem Herrn wegen Tierquälerei anzeigen wollte. Darauf ging der Schäfer mit der Schippe auf den Pferdeknecht los, warf ihn zu Boden und versetzte ihm mit dem Messer zwei Stiche. Der erste Stich ging in den Arm, der zweite traf das Herz und führte den alsbaldigen Tod des Pferdeknechts herbei. Die Tat ereignete sich gegen 12 Uhr in dem Gelände Unterbruch. Der Täter wurde verhaftet.
Aus Bade«. In Königsbach stürzte das ein- halbjährige Zwillingstöchterchen der Familie Jung aus dem dritten Stockwerk auf den gepflasterten Hof. Im Krankenhaus in Pforzheim ist das Kind seinen schweren Verletzungen erlegen.
Er saß für de» andern die Strafe ab
Am 18. Februar wurde der 24 Jahre alte vorbestrafte ledige Johann Schwarz durch das Karlsruher Amtsgericht wegen Fundunterschlagung zu vier Wochen Gefängnis verurteilt. Als er aufgefordert wurde, die vier Wochen abzusitzen, schickt« er nach vorheriger Verabredung seinen Freund, den 28 Jahre alten vorbestraften Alois Berg aus Rittersbach. Dieser war bereit, als „Johann Schwarz" die Strafe abzusitzen und erhielt für diesen Freundesdienst 4V Mark. Bei seiner Einlieferung ins Gefängnis täuschte er die Straf- vollzugsbchörden und verbüßte vier Wochen Gefängnis.
Die Behörden kamen jedoch dahinter, daß sich ein falscher Schwarz eingeschlichen hatte. Es wurde gegen beide ein Strafverfahren eiu- geleitet. Sie hatten sich jetzt vor dem Schöffengericht wegen erschwerter Urkundenfälschung zu verantworten, Schwarz außerdem wegen Anstiftung zur Urkundenfälschung. Schwarz, der nun um die Verbüßung der gegen ihn seinerzeit ausgesprochenen vier Wochen Gefängnis nicht herumkommt — im Gefängnis kann man sich eben nicht vertreten lassen und ist persönliches Erscheinen erforderlich — wurde wegen Anstiftung zur erschwerten Urkundenfälschung und zur erschwerten mittelbaren Falschbeurknudung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt: gegen den Mitangeklagten Berg wurde wegen erschwerter Urkundenfälschung und mittelbarer Falschbeurkundung aus Gewinnsucht eine Gefängnisstrafe von zwei Wochen ausgesprochen.
Stuttgarter Wochenmarktpreise vom 31. Jnli Obst: Großhandelspreise bei Abgabe au Kleinhandel für je 80 Kilogramm, Verbraucherpreis für je ^ Kg.: Tafeläpfcl 18—27 NM, (24-36 Npf.j, Fallobst 6—8 NM. <8-11 Npf.j. Anslandsäpfel 20—24 NM. (27—92 Rpf.), Ta- felbirneu 26—32 NM. (35-^3 Rps.), Tafel- Pfirsiche 92—35 NM. (43—45 Npf.j, Renekloden 25—28 NM. (83—37 Npf.j, Pflaumen 12—22 NM. (16-80 Npf.j, frühe Zwetschgen 30—32 NM. (40—43 Npf.j, Gemüse: Blumenkohl 100 St. 10-45 NM. (1 St. 14—60 Npf.j, ausländischer Blumenkohl 100 St. 30—35 RM (1 St. 40^-47 Npf.j, inländ. Wirsing 50 Kg. — (^Kg. 8—10 Npf.j, Kohlrabi mit Kraut 100 St.
— (1 St. 5—8 Npf.j, Frcilanb-Kopfsalat 10tk St. — (1 St. 6—11 Npf.j, Endiviensalat 100 St.
— (1 St. 7—13 Rps.j, grüne Salatgurken 100 St. — (1 St. 11—27 Stpf.j, Einlegergurken 1000> St. — (100 St. 53—60 Npf.j. SonstigeGe. mü se: grüne Buschbohnen 50 Kg. — 04 Kg. 13—16 Npf.j, grüne Stangenbohnen 50 Kg. — 04 Kg. 16—20 Npf.j, Wachsbohncn 50 Kg. — ()4 Kg. 20—24 Npf.j, grüne Erbsen 50 Kg. — (14 Kg. 27—30 Npf.j, Karotten mit Kraut 100 Bd. — ()4 Kg. 11—16 Npf.j, Gelbe Rüben 50 Kg. — ()4 Kg. 11—14 Npf.j, rote Radies 100 Bd. — (1 Bd. 8—10 Npf.j, weiße NadicS 100 Bd. — (1 Bd. 9—11 Npf.j, weiße Rettiche 106 St. — (1 St. 6—11 Npf.j.
Calwer WochenmarktsberichL
Bei dein am letzten Samstag stattgcfnnde- nen Wochcnmarkt wurden folgende Preise bezahlt: Kartoffeln neue der Zentner 6.20 NM., bei 10 Pfund 7 Pfg., Weißkraut 12—15, Blaukraut 15, Wirsing 12, gelbe Rüben 15, rote Rüben 15, Bohnen 20—25. Spinat 20, Tomaten 30, Rhabarber 12, Bröckele 25 je das Pfund: Kopfsalat 8—10, Endivien 12, Blumenkohl 20—50, Kopfkohlräbchen 6, Rettiche 5—10 das Stück,- Aepfel 22—80. Birnen 30—45, Kirschen 35, Johannisbeeren rot 25. Heidelbeeren 30 Pfg., Himbeeren 25 Pfg. je das Psnnd.
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Rouladen und Schmorfleisch
Ein Erlaß des Preiskommissars
In der Verordnung über die Fleisch- und Wursipreise vom Oktober 1936 ist bestimmt worden, daß bei Rouladen ein Zuschlag bis zu 10 Rpß für je 500 Gramm auf den Preis für Schmorfleisch ohne Knochen erhoben werden darr Unter der Bezeichnung Roulade ist mageres, uiochen- loses in Scheiben geschnittenes Rindfleisch zn verstehen. Teile der Keule, aus denen überwiegend Rouladen geschnitten werden, find in ganzen Stücken wie Schmorfleisch zu bewerten und zu dem Kleinhandels-Höchstpreis für Schmorfleisch zu verkaufen. Der höhere Preis ist lediglich für das zu Rouladen zugefchnittcne Rind- fleisch zulässig. Es ist verboten, den Verkauf des Schmorfleisches, aus dem Rouladen geschnitten werden, im Stück zu verweigern, um es nur geschnitten zu dem höheren Preis abzugeben.
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In Calw ging ein
Geldbeutel
mit Geldlnhalt, Fahrkarten und Krawattennadel
verloren
Abzugeben gegen hohe Belohnung in der Geschäftsstelle ds. Blattes.
Gute
Frühäpfel
1 Psd. 20 Pfg. empfiehlt
Philipp Mast
Mterberaiiiligsslunde
«oegen Mittwoch, de» 4. August 1»»7. nachmittag« »—4 Uhr im Oeklinde doe Vahnhofstraß« Nr. 4L — Mmkestiofooge-
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WW Turnverein Lai«. KMers-MindeM
tägl. geöffnet. Liege- und Kinderspielplatz. Sportmöglichkeit.
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ging vermutlich in der Lederstraße Ende letzter Woche
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