Gegen die Kolonialfchuldliige
Zeitgemäße JestfteStmgen eines englischen Historikers
der unier dem Druck der Verhältnisse vielleicht sogar seinen Familiennamen der Sprache jenes Volkes angepaßt hatte, das gerade die staatlichen Hoheitsrechte für sich in Anspruch nahm, dennoch Schwabe geblieben war und seine Kinder immer noch deutsch beten lehrte — das wußte man im Gau der Schwaben kaum mehr und interessierte sich auch kaum dafür.
Es ist vorgekommeu, daß Deutsche aus dem geschlossenen Siedlungsgebiet der Deut- chen in Mitteleuropa unmittelbar nach leberschreiten der Neichsgrenze von Deut- chen gefragt wurden, wo sie so aut deutsch prechen gelernt hätten. Diese Fragesteller vermuteten, daß die deutsche Welt an den schwarz-weiß-roten Grenzpfählen ende. Sie haben wahrscheinlich noch jene Schulerziehung genossen, die nichts wußte von dem Band des Blutes, von dem Band der Sprache, von dem Band der gemeinsamen Urheimat, das alle umschlingt und nie- mals jene freiläßt, die deutsch sind. Gewiß, das Deutsche Reich umfaßt 67 Millionen Menschen — aber allein der geschlossene deutsche Siedlungsraum ist 95 Millionen Deutschen Heimat. Eine unglückselige Geschichte hat diese 28 Millionen außerhalb der Reichsgrenzen gestellt. Es wird niemand behaupten dürfen, daß diese 28 Millionen sich in die staatspolitischen Gegebenheiten nicht gefügt hätten. Sie sind sogar im Haufe der Geschichte auch außerhalb des Reichsverbandes Träger und Hüter der anderen Staatsidee gewesen, darüber hinaus noch Gestalter und Former, zu min- oestens aber Jdeengeber des ihnen eigentlich fremden Staates.
Nicht immer haben diese Staaten und Völker es den in ihrem Raume lebenden Deut- scheu zu danken gewußt, was diese für sic leisteten und opferten. Schon aus diesem Grunde hat auch keiner dieser Staaten oder Staatsgewalten das Recht, aus dem dem tief- innersten Gefühl und damit dem Blute entspringenden Bekenntnis zur Gemeinsamkeit aller Deutschen in Blut, Sprache und Lied auch nur die Vermutung eines deutschen Imperialismus anzunehmen, der, wie z. B. der Imperialismus der Sowjetunion, die ganze Welt oder zu mindestens eine ihrer Teile überschwemmen möchte. Die Deutschen, die von jenseits der Grenzen nach Breslau kamen, sahen Plötzlich in ihrer Urheimat den Gegensatz Staat und Volk, den sie selbst am schwersten empfinden, aufgelöst und zu einer Einheit verschmolzen, die sich in jener Person verkörperte, der allein diese Verschmelzung zu danken ist: in AdolfHitIer. Genau so, wie den Tschechen in Amerika ihre Nationalhymne: „Käs domow inuj..." nach der Grün- düng ihres Staates im Winter 1918 ganz anders klang als vorher, ebenso wird jede fremde Nation anerkennen müssen, daß das „Deutschland, Deutschland über alles" einen viel tieferen Sinn bekommen hat, seitdem Deutschland wahrhaft erstanden ist.
Die Jubelstürme, die den Führer der deutschen Nation am Sonntag ,n Breslau umbrausten, waren in keinem einzelnen Falle — auch auf die Person gerechnet — eine Kund- gebung eines da und dort angenommenen deutschen Imperialismus. Das deutsche Lied weckte nur noch schlummernde Erkenntnisse der unlösbaren Gemeinsamkeit des Blutes.
Breslau sah d a s d e u t s ch e V o lk
— das Barrieren von Stein und Holz einzuengen oder zu vermindern nicht imstande sind, denn diese Barrieren bauen Menschen
— die Gemeinsamkeit der Deutschen aber,
die über alle diese Grenzen hinwegreicht, ist von Gott. ll. N.
X Berlin, 2. August.
Im Juli-Heft der „Europäischen Revue" berichtet Sir Beazley über die Entscheidungsjahre der deutschen Kolonialpolitu in Afrika 1890 und 1894.
Mit unendlichem Wagemut und größter Zähigkeit habe Karl Peters den Anspruch Deutschlands auf weite und wertvolle Gebiete erworben und in Uganda, wo Englands Bemühungen um Einflußnahme ziemlich erfolglos geblieben waren, daS Vertrauen der Sultane zu Deutschland gewonnen. Aber mit einem Federstrich wurde ein großes Kolonialgebiet (oder doch zumindest der sichere Anspruch darauf) durch den Sansibar- Vertrag zunichte gemacht. Das war 1890. „Drei Jahre später", fährt Beazley fort, „legte ein gütiges Schicksal Deutschland eine einzigartige Entschädigung zu Füßen, die aber nach reiflicher Ueberlegung zurückgewiesen wurde." Hier hat es sich um ein Angebot Englands an Deutschland gehandelt, sich mit ihm in den zentralen Sudan so zu teilen, daß Deutschland ein großes Stück des heutigen französischen Zentralafrikas zugefallen Ware. Aber auf den energischen Protest Frankreichs hin, für dessen afrikanische Pläne diese Gebiete eine erhebliche Rolle spielten, hat Deutschland ohne jede Entschädigung auf das englische Angebot verzichtet. Beazley schließt seinen Artikel mit den Worten:
„Selten hat eine große Nation (oder vielmehr ihre Regierung) sich unbedachter von großen, wiederholt dargebotenen Gelegenheiten zurückgezogen. Aus jeden Fall aber rechtfertigen diese Verzichte, wie sie dann auch in der Marokko- Politik von 1911 geübt wurden, keineswegs das Bild eines Deutschlands, das immer und überall koloniale Expansion erstrebt und gegen jeden Nachbarn, sei er Rivale oder Freund, konspiriert, um diese Expansion zu ermöglichen."
Diese Feststellung eines der bedeutendsten britischen Historiker der Gegenwart verdient
FslMjche Kttr-rmchrichis»
Zum Todestage Generalseldmarschalls von Hindenburg
legte im Aufträge des Führers und Reichskanzlers der Kommandierende General des I. Armeekorps, Generalleutnant von Küchler, einen Kranz am Sarge des Feldmorschalls in der Gruft des Tannenberg-Denkmals nieder. Die Ehrenwache am Ehrendenkmal war aus diesem Anlaß verstärkt worden.
Der Führer empfing
am Montag den in Deutschland weilenden türkischen Minister der öffentlichen Arbeiten Ali Cetinkaya, der ihm in Begleitung des türkischen Botschafters Hamdi Arpag seinen Besuch abstattete.
Fritz Wolfs — Kammersänger
Der Führer und Reichskanzler hat durch Erlaß vom 26. Juli 1937 dem Opernsänger Fritz Wolsf den Titel Kammersänger verliehen.
Beileidstelegramm des Führers
Anläßlich deS Ablebens des früheren Reichsministers des Auswärtigen und deutschen Botschafters in Ankara von Rosenberg hat der Führer und Reichskanzler der Witwe des Verstorbenen telegraphisch seine herzliche Teilnahme übermittelt.
Vas Neueste in Kürre
Ovl^te Lrvixnissv aus »Ilvr
Bei einer Feier in der Finanzierte Herrsching am -Ammersee, wo die Belegschaft z« einem SA.-Stnrm zusammemgefaßt wurde,
mit ehernen Lettern in das Buch der Kolonialgeschichte Deutschlands eingetragen zu werden. Hiermit wird die schwerwiegendste Begründung für die Fortnahme der deutschen Kolonien, der deutscherseits immer auf das schärfste entgegengetreten worden ist, nun auch engli- scherseits Lügen gestraft. Sie führt auf Grund stichhaltiger Beweisführung die Behauptung der Antwortnote der Alliierten vom 16. Juni 1919 ad absurdum, daß die Fortnahme der Kolonien die Sicherung des Weltfriedens bedeute „gegen einen militärischen Imperialismus, der darauf ausging, sich Stützpunkte zu schaffen, um gegenüber anderen Mächten eine Politik der Einmischung und Einschüchterung zu verfolgen".
Gleichzeitig sollte diese Feststellung aber auch als Mahnung denjenigen gelten, die auch heute in erster Linie mit der gleichen ungerechtfertigten Verdächtigung der Anerkennung des deutschen Kolonialanspruchs entgegenarbeiten, daß Deutschland wie vor dem Kriege auch künf. tia mit seiner Kolonialforderung imperialistische Ziele verfolgen werde und sich mit der Rückgabe seiner früheren Kolonien niemals begnügen werde. Sir Raymonds Feststellung wird in Deutschland nicht vergessen werden, und mit Befriedigung und Dankbarkeit kann festgestellt werden, daß der Geschichtsschreiber auch englischerseits heute die Kolonialschuldlüge als solche erkennt und brandmarkt und Deutschland die Gerechtigkeit zukommen läßt, an die wir den Glauben nie verlieren werden. Die Politiker würden viel zur Verständigung und zum Frieden beitragen, wenn auch sie sich ihrer Gerechtigkeit nicht länger verschließen würden.
kündigte Staatssekretär Reinhardt ein „Erstes Gesetz zur Förderung der Frühehe" an. Das Gesetz wird in den nächsten Tage« erscheinen und tritt mit Wirkung vom 1. April 1987 in Kraft. Es erfaßt die verheirateten außerplanmäßige« Beamten.
Der Mandatsansschnß des Völkerbundes hat auf Grund seiner bisherigen Beratungen am Montag einen Arbeitsplan angenommen, aus dem sich ergibt, daß keine Neigung sür eine rasche endgültige Stellungnahme zu dem englische« Palästinaplan besteht Immer mehr jüdische Blätter brechen scheinbar aus -er jüdischen Einheitsfront ans nnd setzen sich sür eine „Bescheidung" mit dem Gebiet des Judenstaates gemäß den britischen Vorschläge« eiq.
Bei Sndbnry (Ontario — in USA.) entgleiste ein Güterzug. Mehrere Wage« stürzten «m. Bei dem Unglück kamen 8 Personen «ms Leben. Zahlreiche Personen wnrden schwer verletzt.
MtkEes SrMuMMMbmimt
Wie aus Wadi-Halfa in Sudan gemeldet chird, sing am Montagmorgen auf dem dortigen Flnzgilatz ein italienisches Großflugzeug beim Landungsmanöver Feuer und wurde vollkommen vernichtet. Dabei fanden fünf Mann der Besatzung und vier Fahrgäste den Tod. Behörden der italienischen Luftfahrtgesellschaft Ala-Littoria haben sich sofort bei Bekanntwerden des Unglücks im Flugzeug von Kairo nach Wadi-Halfa begeben, um die erforderlichen Nntersuchungsmatznah- men einzuleiten.
/<o/nma/rcka/rt de/ „OerNsrH/aad". Kapitän r. 8. V^ennecker, der bis- ker iAarineattackee in Tokio war, Kat, wie OdiU meldet, Tokio verlassen, um das Kommando de? panrersckikkes „Oeutscktand" ru übernekmen.
(2ander-7irckiv, K.)
Beförderungen ln der Wehrmacht
Stuttgart, 2. August.
Der Führer und Reichskanzler hat mii Wirkung vom 1. August u. a. besördert den Generalmajor Lceb, Kommandeur de» 15. Division zum Generalleutnant, dst Oberstleutnante Zah-n im Infanterie-Regiment 119, Siry, Kommandeur des Artillerie-Regiments 15, Birke nbihl, Kommandeur des Pionierbataillons 45, See- ger, im Stab deS Generalkommandos des V. Armeekorps, und von Schüler, Kommandeur der Panzerabwehrabteilung 5 zu Obersten; der Oberst Wolfs. Chef des Generalstabes des Luftkreises V wurde Generalmajor, und Oberstleutnant (K) Daser, Ausbildungsleiter, Aschaffenburg, Oberst (6).
BekMu-SeMWaich Lu 1'' Zugs«
lligenbericdt der kt 8 p r e s , e
kk. Berlin, 2. August.
Gestern vormittag 9.03 Uhr landete in Frankfurt am Main die Südamerika - Luftpost. Das Flugboot der Lufthansa hatte am Freitag um 19.45 Uhr Brasilien verlassen. Die gesamte Reisezeit betrug nur IV- Tagen.
Saufende von der Welt abgeschnme«
Philippinen von Neberschwemmungen und Seuchen heimgesucht
Manila, 2. August.
Infolge eines zehntägigen RegenS werden aus verschiedenen Provinzen große Ueberschwemmungen gemeldet. In dex Provinz Central-Luzon wurde ein großer Teil der Ernte vernichtet, zahlreiche Häuser wurden zerstört und bis jetzt vier Tote geborgen. Man befürchtet den Ausbruch von Massenerkrankungen. In der Gegend des Agno-Flusses in der Provinz Pangasinan ertranken zahlreiche Menschen, darunter mehrere Kinder, über 20 erlagen de r Ruhr. Tausende Bewohner und viele Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten. Mehrere neuangelegte Reisanpflanzungen, die für die Inselbewohner lebenswichtig sind, sollen vernichtet sein.
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Von Sport Kame ra dscksk'l (1 n d e i n s r T i o b ß
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„Noch ein Wort", sagt Hans mit blaffen Lippen und seine Stimme ist heiß und HM vor Wut, „noch ein Wort und Sie fliegen die Treppe hinunter. Halten Sie mich wirklich für so dumm, daß ich darauf reinsall«? Daß ich mich über ein Jahr lang mit der Sache herumgequält Hab«, um sie mir zum Schluß von Ihnen abgaunern zu lassen? Meinen Sie. rch merke nicht, was los ist? Daß Sie mich reinlegen wollen?" Er besinnt sich und läßt den anderen los.
Liebel ist mit einem Satz an der Tür. Die Glitzeräuglein funkeln tückisch. Die grellgestreifte Krawatte ist herausgerutscht und hängt quer vor der Brust. „Bis Montag ist das Geld zur Stelle, oder Sie werden was erleben!" schreit er noch. Dann ist er ver- schwunden.
„Ich hätte ihn doch die Treppe runterschmeißen sollenk" denkt Hans und läßt die Arme sinken. Dann fährt er sich nachdenklich mit der Hand durchs Haar. „Aber jetzt wird's /rnst!"
«
Jeder der acht Wagen der Auto-Expreß ist in einer anderen Farbe lackiert, so daß mH» schon von weitem an seinem beispielweffe stahlblauen Aussehen den „Sturmvogel", wie an seinem schimmernden Weiß den „Pfeil".
erkennt. Herr Hebestreit legt viel Gewicht auf die allseitig« tadellose Beschaffenheit seiner Wagen, mit dem Erfolg, daß er langsam, aber sicher der weniger sorgfältigen Konkur- renz den Rang abzulaufen beginnt. Die Ge- schäfte gehen gut; er kann es sich also, auch vom geschäftlichen Standpunkt aus gesehen, ruhig leisten, hin und wieder einen Wagen zu einer unbezahlten Fahrt herzugeben.
An diesem Samstagnachmittag ist es der silbergrau schimmernde „Blitz", um den sich gegen drei Uhr die Leute vom „Südstery 04" mit ihren kleinen Handkoffern allmählich versammeln. Die Mädchen haben große Klei- dergakr angekgt, wie Heini bHriedigt schmunzelnd feststem, Messen er die fröhlich lärmende Schar begrüßt; während die Fun- MNs sich damit begnügt haben, die bDeve Garnitur Knickerbockers aus dem Schrank zu holen. Die meisten tragen ihr Arckett über dem Arm, denn es ist herrliches Wetter, und mancher anerkennende Blick der BorÄber- gehenden trifft die kräftigen, sonngebräun- ten Gestalten.
„EinsteigenI" kommandiert HHgi, der unermüdlich Tätige. Die besten Platze beanspruchen natürlich die Mädchen. Es ist uv- geschriebenes Bereinsgesetz, daß man sie ihnen stillschweigend überläßt. Unter Führung Ullas besetzen sie den Hinteren Teil deS Wagens, die Handkoffer find im Nu im Gepäcknetz verstaut und schon beginnt ein großes Kleiderbegutachten, dem die JungenS mit überlegenem Lächln zuhören. Heini spricht draußen mit dem Chauffeur Krause und blickt kopfschüttelnd auf die Uhr, die inzwischen auf vierzehn Minuten nach drei vor- gerückt ist. Natürlich ist es wieder Helga, die fehlt. . .
In diesem Augenblick biegt Helga Kühn atemlos um die Ecke. Sie hat den Magen
noch gar nicht richtig erreicht, da beginnt sie schon nrit ihrer Entschuldigung: .Mi mir nicht böse. Heini, ich-"
„Ja. ich weiß", kommt Heini ihren Worten zuvor, „deine Uhr ist nachgegangen, und dann ist dir zu allem Unglück auch noch di« Bahn vor der Rase davongesahren, du armes Kind! Stimmt's?"
„Dir wird öS ja auch schon so gegangen sein, Heini", sagt Helga gekränkt.
„Gewiß", gibt Heini versöhnlich zu, „aber dann war ich so früh weggegangen, daß ich trotzdem noch zurecht kam. Na, tröste dich, deine fünfzig Pfennig Straf« fttr Auspät- kommen mußt du auf jeden Fast bezahlen!" M lacht mH hebt sie wie sine Puppe in den Wagen. Dany springt er selbst hinterher und seht sich auf den Einzelplatz neben dem Chauffeur.
Sr wendet den Kopf: „Alles Kar?" '
„Jawohl", kommt eS im Mor zurück.
' „Na dann: Abfuhren!" --
. . . „Herrlich", senkst Ukla. als 8er schwere Bus wiegend um die letzte Häuserecke Berlins biegt und auf der freien Straße brummend davonschtrßt, „herrlich! Wenn ich mal heirate, dann mir einen, der einen eigenen Wagen hatt" Sie beugt sich zu Ing« hinüber, dtz neben ihr aus dem Anstsr stM, und blinzelt ihr zu: „Held H, gut nach Hause gekommen, neulich?"
Inge schrickt auS ihren Gedanken auf: ,Mie?"
Komisch! Ukla schüttelt den Kopf. Me sich die Menschen verändern, wenn sie verliebt find! Ich Hab' nie gedacht, daß an dem ganzen Gerede von Träumereien und Erröten was Wahres dran ist, weil mir bloß immer so merkwürdig um den Wagen zumute ist-
wenn ich verliebt bin. Aber vielleicht liegt das daran, daß es eben bei mir noch nicht der Richtige war! Sie unterbricht ihr Philosophieren und wiederholt ihre Frage: „Seid ihr gut nach Hause gekommen?"
Inge schüttelt lächelnd den Kopf. Eine feine Röte liegt auf ihrem Gesicht. „Manchmal bist du schrecklich neugierig. Ullai'
„Ach ja", gibt Ulla M, „das sagen meine Brüder auch immer. Aber mach' einer was dagegen. Sowas ist eben angeboren. M zwickt und peinigt mich so lange, daß ich nicht eher Ruhe habe, bis ich es weiß."
Inge muß nun doch wider Willen lachen: „Nun, damit dir wenigstens diesmal die Pem erspart bleckst, »M sch es dir schon sagerü Mr sind wirklich «rt nach Hause gekommen!* Um ihren Mund fliegt ein glückliches Lächeln.
,F>ann ist jg alle? gut", schließt IMa tief- beßsiedigt. „Hoffentlich verlobt ihr euch bakd."
Inge gibt keine Antwort, sondern siehst wieder zum Fenster hinaus. Wiesen unoi Aecker fliegen in rascher Folge vorbei, ein, Bach, umsämnt von niederem Weidengebüsch, läuft ein Stückchen neben der Straße her, in der Ferne begrenzt in einer sanftgeschwun- aenen Linie dunkelgrüner Wald den Blick. In dem fleckenlosen Vlau des Himmels kreisen unerreichbar hoch zwei Vögel, steigen, finken, lasten sich Plötzlich in jähem Sturz bis auf wenige hundert Meter fallen . . .
„Ob ich reckt getan habe, als ich Rudi sagte, die Entscheidung zwischen Hans und mir sei schon gefallen?" denkt Inge. „Mußte eS wirklich sein? Gab es nicht doch noch einen anderen Weg. der ihm das Demütigende di«, ser Nückweisunq ersparte?"
(Fortsetzung folgt.)