Sckwarrwald Markt
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Ärlwerlayblatt
Amtliche Tageszeitung äer i iLOAP.
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Amtsblatt sämtlicher Behörcken in Staät unck Kreis Calw / Heimatblatt seit äem Jahre 1826
Ne. 177 Calw, Dienstag, 3. August 1SS7 112. Jahrgang
Sandelsschtsf von Flugzeug vernmet
X Salamanca, 2. August.
Der nationale Heeresbericht vom Montag lautet: Front von Biscaya: Geschützfeuer. Front von Asturien: Der Feind hat auf Befehl des roten Ausschusses von Gijon einen neuen und verzweifelten Angriff auf unsere Stellung ausgeführt. Von den zwei angreifen- öen Brigaden wurden zwei Bataillone völlig vernichtet. Nach dem Kampf wurden über IM Tote des Gegners, IR Gewehre und 3 Maschinengewehre aufgelesen. — Front von Aragon: Im Abschnitt von Albarracin wurde der Feind weiter verfolgt und das eroberte Gebiet gesäubert. Es wurden über 200 Gefangene gemacht und viel Kriegsmaterial erbeutet. Von den übrigen Fronten nichts Neues.
Fliegerei: An der katalanischen Küste wurde durch ein nationales Flugzeug ein Handelsschiff von über 3000 Tonnen zum Auflaufen gebracht und vernichtet. Ein Zerstörer und ein kleines Schiff, die das Handelsschiff begleiteten, wurden gleichfalls getroffen; ein bolschewistisches Flugzeug ist am gleichen Ort abgeschossen worden.
Deutschland hat recht
Eine SeftfteSttng des Pariser »Ssnr"
London, 2. August.
Der diplomatische Korrespondent der „M orning P o st" schreibt, die Weigerung des sowjetrussischen Botschafters, die Gewährung der Rechte Kriegführender zuzugestehen, scheint (!) die britischen Vorschläge zerstört zu haben. Wenn der Sowjctvertreter seine Stellungnahme nicht ändert, wird es notwendig sein, die britischen Vorschläge aufzu- geben. In diesem Falle würde, wenn kein neuer Plan zustande käme, das Nichteinmischungsabkommen fortgesetzt werden, aber nur in seiner gegenwärtigen verstümmelten Form, nämlich mit einer teilweise« Seeüberwachung und überhaupt keiner Landkontrolle. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Tele-graph" schreibt, in französischen Kreisen sei vvrgeschlagcn worden, daß es letzten Endes am besten fein würde, sich darauf zu beschränken, eine wirksame Kontrolle wiederherzustellen. Das würde bedeuten, daß die beiden Streitfragen der Freiwilligenzurückziehung und der Rechte Kriegführender beiseite gestellt würden. Der liberale „News Chronicle" entwickelt ähnliche Gedanken und befleißigt sich im übrigen einer tendenziösen Entstellung der Lage, indem er u. a. erklärt, daß das „Hindernis" der deutschen und italienischen Stellungnahme in der Nichteinmischungsfrage viel größer sei als die von Sowjetrußland gemachten Schwierigkeiten (!).
Der Direktor der Pariser Zeitung „Le Jour" stimmt in feinem außenpolitischen Leitaufsatz der Nichtigkeit der Feststellung des deutschen Botschafters in London, von Nibbentrop, zu, die dahin lautete, daß ohne Sowjetrußland in Spanien nicht der Krieg wüten würde. Der deutsche Botschas- ter von Ribbentrop. so pflichtet „Le Jour" bei, hat in London das Wort gesprochen, das der Lage entspricht: „Wir können un- möglich die Nichtigkeit der Neußerung von Nibbentrops bestreiten, daß es ohne die Sowjetrcgieriing in Spanien keinen Bürger- krieg geben würde." Sowjetrußland hat inEuroPa n i ch t 8 z u s ch a f f e n. Der Abscheu, den jeder Franzose vor dem Bolschewismus empfinde/ sei nur der ein- sächsle und richtigste Reflex eines gesunden Körpers angesichts einer tödlichen Gefahr. Mas denn anders habe Sowjetrußland rn Spanien zu suchen, als den Keim der Revolution zu verbreiten, der, darin bald auch Frankreich anstccken solle.
Ein Schiff barst in Mi Teile
Neun Töte, dreißig Vermißte
Athen, 2. August.
Während der Nacht zum Montag stieß der :rsoNendainvfer „Hydr a" mit dem Motor- f „Anastasi a" zusammen, das vorletzt mit Ausflügler« von der el Aegina zurückkehrte. DaS Motorschiff . t in zwei Teile und sank sofort. Bisher irdenere«n Leichen gefunden. Dreißig
üteke Personen
noch vermißt.
Der Duee antwortet
Das Neueste in Karze
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Am die Anerkennung des
X Rom, 2. August.
Der Duce hat einer amtlichen Verlautbarung zufolge auf die handschriftliche Bot- schaft von Chamberlain mit einem eigenhändigen Schreiben an den englischen Premierminister geantwortet, das der italie. nische Botschafter Graf Gr an di Montag nachmittag 3 Uhr in Downing Street überreicht hat.
Das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" erklärt im Nahmen eines Lckstdoner Berichtes, dieser Briefwechsel und die damit verbundenen Freundschaftsbezeigungen zwischen dem englischen Premierminister und Mussolini könnten zu einer Londoner Konferenz zur Herstellung eines Paktes zwischen den vier Westmächten führen. Hinsichtlich einer Anerkennung des italienischen Im- per in ms betone man in offiziösen Londoner Kreisen, daß die Entscheidung nicht von England, sondern von Genf abhänge. Aus sehr zuverlässiger Quelle verlautet ie- doch, daß Chamberlain der englischen Delegation bald genauere und ganz andere In- truktionen für die nächste Sitzung des Völkerbundes geben werde, als die britische Abordnung für die letzte Sitzung im Mas mit- bekommen habe.
Die. Botschaft des englischen Ministerpräsidenten Chamberlain an Mussolini wird von den führenden Londoner Montagsblättern besprochen. Sie knüpfen einige Erwartungen daran sowohl auf eine Verbesserung der italienischen Beziehungen als auch auf eine bessere europäische Verständigung überhaupt. In diesem Zusammenhang behauptet der diplomatische Korrespondent des „Daily Tele- grap h", Chamberlain hoffe, eine Zusammenkunft der früheren Locarno- M ächte zustande zu bringen. Außenminister Eden werde möglicherweise einen persönlichen Besuch in Nom abstatten, der, wie man glaube, in dem Schreiben Chamber- laius an Mussolini angeregt worden sei. Auch hoffe man, Graf Ciano in London zu sehen, doch übersehe man hier nicht, daß der italienische Außenminister eine Einladung nicht an- uehmen könnte, wenn man n'cht die rechtliche Anerkennung der italienischen Oberhoheit in Ost-Afrika ins Auge gefaßt habe Ans diesem Grunde werde das Vorgehen der Völkerbund?- vcrsammluug im September von größerer Bedeutung sein.
Der diplomatische Korrespondent der „Mor- ning Post" ist der Ansicht, daß sowohl die Mitteilung Mussolinis, die Grandi am vergangenen Dienstag übermittelte, wie die Botschaft Chamberlains in erster Linie von psychologischer Bedeutung gewesen seien und keine greifbaren Vorschläge enthalten hätten. Mit positiven Entwicklungen sei jedoch möglicherweise in der Zukunft zu rechnen; denn es bestehe kein Zweifeh daß Chamberlain eine endgültige Regelung der Frage der Anerkennung Jtalic- nisch-Ostasrikas wünsche.
Das Nothcrmere - Blatt „Daily Mail" schreibt in einem Leitartikel, daß der „Freundschaftsbries" Thambeilains an Mussolini ein neuer entscheidender außenpolitischer Schritt des Ministerpräsidenten sei, den jeder Realist aufs stärkste begrüßen müsse. Nach Berichten aus Nom habe Chamberlain Mus- solini die Absicht Englands gezeigt, auf der nächsten Völkerbundsverfammlung die rechtliche Anerkennung des italienischen Kaiserreiches zu begünstigen. Vor seinem Regie- lungsautritt habe Chamberlain in mehreren Reden von der Notwendigkeit und Klugheit gesprochen, mit Deutschland und Italien auf freundschaftlichem Fuß zu stehen. Je mehr sich diese drei Mächte eister Vereinbarung annäher- tcn, um so besser sei es für die Sicherheit der ganzen Welt. Bedauerlicherweise sei im AuS- lande immer noch der Eindruck vorhanden, daß England den Moskau-Bolschewisten und ihrer Propaganda immer noch ein allzu geneigtes Ohr leihe. Diese Verbindung mit Moskau sei katastrophal für den guten Namen Englands. Der Frieden könne nur durch »ine Politik ge- Der diplomatische Korrespondent beS „Eveking Standard" besaßt sich mit de« in Aussicht genommene« Bier-Msichte-Besprechnnge«. Lhamberlain, so heißt es, glanbe «ach der
italienischen Imperiums
belgischen Neutralitätserklärung nicht, daß es möglich sei« werde, de» alte» Locarnovertrag wieder z« beleben. Er greife deshalb lieber ans den Gedanken eines Biermächte-Abkom- mens zwischen England, Frankreich, Italien «nd Deutschland zurück. Chamberlain hoffe, daß es möglich sein werde, «och in diesem Herbst eine Biermächte-Konferenz in London einberufcn zu können. Was de» geplanten Besuch Edens in Nom angehe, so habe Chamberlain grundsätzlich nichts dagegen einzu- wenben, er habe aber einen solche» Besuch für die nahe Zukunft als außerhalb der Grenze«
Mussolini hat das Handschreiben des britischen Ministerpräsidenten Chamberlain mik einem Handschreiben beantwortet, das von dem italienischen Botschafter Graf Grandl am Montag in Downing Street übergeben wurde.
In der Nichteinmischungsfrage hat sich über das Wochenende nichts geändert. Die Presse der westeuropäischen Mächte ergeht sich zunächst in Kombinationen.
Der englische Historiker Sir Beazley veröffentlicht in der „Europäischen Revue" interessante Feststellungen, die eine» vernichtenden Schlag gegen die Kolonialschuldlüge bedeuten.
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Das Blut hat gesprochen
Selbstverständlichkeiten verursachen oft die meiste Aufregung. So hat auch die große Kundgebung des Gesamt-Deutschtums auf dem Deutschen Süngerbundesfest in Breslau in einer gewissen Presse des Auslandes ein Echo hervorgerufen, daß alle Sprossen der journalistischen Empvrungsleiter von dem verwunderten Erstaunen bis zur schimpfenden Entrüstung auf» und abklettert. Wir Nationalsozialisten Pflegen alle Erscheinungen sowohl des täglichen Lebens als auch der sogenannten „Hohen Politik" unter dem Blickpunkt jener Grundgesetze zu sehen, die wir als die Grundgesetze des Lebens auf unserer Erde überhaupt erkannt haben. Nach diesen Grundgesetzen bestimmt der Boden, auf dem der Mensch lebt und der ihm als Arbeitsfeld zugcwiesen ist, und das Blut, das der Mensch in sich trägt von Vater und Vaters-Vater her Willen und Wirken sowohl jedes einzelnen Menschen als auch jeder einzelnen Gemeinschaft, die wir Volk nennen. Das bindende Band, das diese Gemeinschaft zu unlösbaren Vereinigungen macht, ist das Blut.
Es gab eine Zeit, in der man diese Grundgesetze zu leugnen versuchte. Man versuchte, den Einzelmenschen als „Ding an sich" darzustellen und merkte nicht, daß man ihn zum Objekt zunächst philosophischer, später aber höchst materiell eingestellter Aben- teurer und Hochstapler erniedrigte. So lange diese Anschauung vorherrschen konnte, mußte es fast verständlich werden, daß man den höchsten Begriff der Gemeinschaft — das Volk — zu einer Angelegenheit eines Aus- weispapieres machte und damit die Bedeutung dieses Volkes restlos auszulöschen der- suchte. Heute, viereinhalb Jahre nach der vollzogenen Einigung der deutschen Nation, können wir kaum mehr begreifen, daß dieses »tni deutsche Volk gM einer Unzahl von
„Völkern" bestand: aus dem Lippe-Detmold- scheu, das sich angeblich grundsätzlich unter« schied von dem LiPPe-Schaumburgischen, aus dem Schwäbischen und Meklenburgischen, die beide wiederum nichts gemein haben sollten mit dem Steiermärkischen oder gar mit den Siebenbürger Sachsen.
Die Welt hatte sich daran gewöhnt, unter Deutschen Preußen oder im günstigsten Falle die Bayern zu verstehen — denn sie verstand nicht, daß das deutsche Volk zu seiner politischen Einigung länger brauchte als irgend ein anderes auf dieser Welt. Jetzt, da diese Einigung vollzogen ist, steht diese Welt ebenso ratlos da: ein einiges deutsches Volk ist ihr zunächst nKH nichts anderes als unheimlich. Ein halbes Dutzend und mehr Völker sehen sich in ihrer Existenz und ihrem Besitzstand nur deshalb bedroht, weil es erstens in jüdischen Zeitungen so zu lesen war und zweitens, weil Deutsche, die aus allen Erdtteilen zusammengekommen waren, es zustande brachten, dieselben Lieder in derselben Sprache nach derselben Weise und mit genau der gleichen Empfindung zu singen.
Daß eine solche Auffassung in der Welt um uns noch immer ihr Unwesen treiben kann — daran sind letzten Endes die Deutschen inner- halb des Reiches zu einem guten Teil selbst schuld. Für sie war der Volksgenosse fünfzehn Nieter jenseits der Reichsgrenze bereits „A u s- länder" und damit „Fremder", mochte er zehnmal einen Stammbaum haben, der sich durch sämtliche deutschen Gaue wand wie heute die Reichsautobahnen. Im günstigsten Falle interessierte er sich — durch eine dynastisch bestimmte Schulerziehung dazu veranlaßt — noch für den Volksgenossen, der es vielleicht nur einem Zufall verdankte, daß er die Staatsbürgerschaft seines Fürstentümchens noch nicht verloren hatte. Daß der Schwabe in Büiuü»