Anschlag Frankreichs auf Tanger?
Ausweisung von zehn spanischen Nationalisten
küzendericl, t «1er A 8-Presse
in. Rom, 29. Juli
Auf Veranlassung des der „Volksfront' angehörenden französischen Ministers Aron- der erhielten zehn spanische Nationalisten in Tanger, deren einziges „Verbrechen' in ihrem Bekenntnis zu Franco bestand, den Ausweisbefehl. Wie die italienische Presse meldet, hat die nationale Behörde von Spa- nisch-Marokko dagegen scharfen Protest erhoben. Sollten die Ausweisbefehle gegen die zehn Spanier, die schon jahrelang in Tanger leben, nicht zurückgezogen werden, wird eine Schließung der Grenze Spanisch- Marokkos angedroht. Da Tanger Len größten Teil seines elektrischen Stromes und wichtige Lebensmittel aus Spanisch-Ma- rokko bezieht, ist diese Ankündigung sehr ernst zu nehmen. Auch der Eisenbahnverkehr von Tanger nach Fez würde in diesem Falle gesperrt werden. Von französischer Seite wurden daraufhin ähnliche Gegenmaßnahmen angedroht. Eine endgültige Entscheidung über die Ausweisung der zehn Spanier ist noch nicht gefallen.
Dieser schwere Konflikt erhält nach Auffassung der römischen Blätter einen sensationellen politischen Hintergrund durch die Tatsache, daß ausgerechnet wenige Tage vor diesem Schritt des französischen Ministers Aronder zwei französische Zeitungen — nämlich „Depeche Coloniale' und „Depeche de Toulouse' die Aufhebung der internationalen Satzung für Tanger forderten. Da der Hafen von Tanger nach einer vor einem Jahr getroffenen Abmachung
unter dem Schutz französischer, englischer und italienischer Kriegsschiffe steht, bezeichneten die beiden genannten Blätter diese Tatsache als einen „unerträglichen Zustand', da der Schutz dieses Hafens allein durch Frankreich erfolgen müsse, und „fremde Kriegsschiffe' in Tanger nichts verloren hätten. Da man französischerseits schon mehrfach versucht hatte, die Rechte anderer Mächte in Tanger zu beseitigen, wendet man diesem Vorfall in Nom starke Aufmerksamkeit zu.
ÄMreiih Hai zazeWait
Mittwochnachmittag gab Reuter eine Meldung aus Paris aus, daß die französische Regierung noch am Mittwoch eine Mitteilung in London aushändigen werde, in der Frankreich die Annahme der britischen Nichteinmischungsvorschläge erklärt.
Der Außenpolitiker des Pariser „Journal" prangert die Doppelzüngigkeit Sowjetrußlands in der Nichteinmischungsfrage an, das die alleinige Verantwortung für den Fortgang der Londoner Nichteinmischungsbesprechungen hat. Das Schicksal des britischen Planes, der die letzte Karte für die i n t e r n a ti o n a l e Zusammenarbeit darstellt, hängt ausschließlich von Moskau ab. Moskau hat zwei Gesichter. Das eine predigt die Revolution, während sich das andere einen möglichst friedlichen Anstrich gibt. Der Kreml bedient sich der Komintern, um Unfrieden zu säen, behauptet aber gleichzeitig, unabhängig von der Komintern zu sein, wenn es sich darum handelt, die Früchte dieser Saat zu ernten.
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gemeinsamen japanisch-chinesischen Attton gegen Moskau kommen kann, ist eine Tragik der Geschichte, die sich aus einer vierjährigen Entwicklung ergeben hat. Damals schon erzwang Japan im Anschluß an die Besetzung der Mandschurei durch einen Vormarsch bis Peiping die Entmilitarisierung eines Streifens südlich der großen Mauer, um die Neutralisierung und damit die Auto- nomie der chinesischen Nordprovinzen zu erreichen. Was schließlich von diesem großen Plan verwirklicht wurde, mußte fürTokio nur eine Zwischenlösung darstellen: den Provinzen Tschachar und Hopei (mit Peiping), die unmittelbar an Mandschukuo angrenzeu, wurde eme Art Sonderstellung von Nanking zugebilligt. Sie unterstanden seitdem dem Kommandeur der 29. chinesischen Armee als dem Vorsitzenden des „Politischen Rates von Hopei und Tschachar', also dem chinesischen General S u n g t sch ey u a n, von dem nun von chinesischer Seite behauptet wird, er habe durch ein Geheimabkommen mit den Japanern sich bereit erklärt, sich von Nanking loszusagen. Tatsache ist. Laß Tschiangkaischek nun den General Feng zum Oberbefehlshaber der nordchinesischen Gseamtstreitkräfte ernannt hat.
Falls die Gerüchte über Sungtscheyuan sich bewahrheiten, so würde dieser Vorgang einen Vorläufer in Zinjukeng haben, der schon vorher in den östlichen Teilen der Provinz Hopei, dicht bei Peiping, von Nanking losgelöst und für autonom erklärt hatte, womit allerdings nur einem winzigen Teil der japanischen Forderung entsprochen ist. Immerhin zeigt dieser Vorgang, daß auch chinesische Kreise der Absicht Tokios nicht un-
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zugänglich sein können. Hier ist auch der mongolische Prinz Teh Wang zu nennen, der sich Ende vorigen Jahres zum Vormarsch in die Mongolei den Japanern zur Verfügung stellte und die Provinz Suijüan, östlich Tschachar, angriff, ohne jedoch das Ziel, die Abtrennung dieser Randprovinz, die für Japan das Gnfallstor in die innere Mongolei darstellt, zu erreichen. Dieser japanische Mißerfolg wies damals sehr deutlich daraus hin, wie weit der Plan Tokios, China und damit sich selbst vor Moskau zu sichern, gedacht ist. Diesem strategischen Feldzug in Richtung Mongolei war die militärisch-organisatorische Bearbeitung des mongolischen Raumes von Mandschukuo aus vorausgegangen. Das Scheitern der kriegerischen "Aktion hat den japanischen Willen inzwischen nur erhärtet, zugleich aber auch den chinesischen Widerstand, der Jahrzehnte hindurch erfolglos zu sein schien, angefeuert.
So erklärt es sich, daß die jetzigen Auseinandersetzungen von beiden Seiten mit aller Schärfe durchgeführt werden. Moskau, das lange schon für den Krieg gegen Japan in Nanking Plädiert, kann dem Schauspiel zunächst getrost zuschauen, denn es verspricht sich in ledern Fall als Ergebnis ein für seine Ziele widerstandsloseres China. Aber Tokio arbeitet auf weitere Sicht. Es dreht sich für die Japaner um die 29. chinesische Armee nur insofern, als diese Truppe die Bahnstrecke nach Suijüan und damit den Weg in die Mongolei beseht hält und verteidigt, und es dreht sich bei diesem Kampf um Peiping, nur, weil diese Stadt auch der Anfang dieser Babn iit.
eg. London, 28. Juli.
Durch Sowjetrußland rast noch immer der „«äuberungs'-Wahnsinn Stalins. Ueber das Schicksal der fernöstlichen Armee, Warschau Blücher, — der vor kurzem das Todesurteil über seiuen „Kollegen' T u ch a- tschewski aussprach — herrscht im Fernen Osten völlige Ungewißheit. Flüchtlinge, die die mandschurische Grenze überschritten, erklärten. daß das letzte, was von ihm zu hören war, die Nachricht von seiner Abreise aus Moskau war. Gerüchte wissen von seiner V e r h a f tu n g b e i Ts ch i ta zu berichten, weil seine Beliebtheit bei der fernöstlichen Armee Stalin auf die Nerven gegangen war. In Chaborowsk ist er jedenfalls noch nicht eingetroffen.
Nach einer „Morningpost'-Meldung befaßt sich augenblicklich die GPU. mit den Finanzkreisen. Im Bankdirektorium der Sowjetunion sollen Schiebungen und Betrügereien in gewaltigen Ausmaßen festgestellt worden sein, worauf zahlreiche Verhaftungen erfolgten. Unter den Verhafteten befindet sich auch der erst kürzlich ernannte Direktor des Jntourist-Reise- büros. Den Verhafteten werden auch Paßfälschungen für Flüchtlinge aus der Sowjetunion vorgeworsen.
Ebenso wird die Presse seit einiger Zeit mit Nachdruck gesäubert. Daily Telegraph" berichtet über die Androhung der Verhaftung gegen den Herausgeber der ,,Sowjetkunst", der ein Bild des Gründers der Tscheka und Massenschlächters Dscherschinski veröffentlichte, weil „die feine, gefühlvolle (!!) Nase des edlen Rittersder Revolution insolchemMaßeaufdem Porträt verstümmelt ist, daß man sie überhaupt n i ch t e r k e n n e n k a n n". Bei der ziemlich primitiven Reproduktionskunst der Sowjetdruckereien dürfte der Herausgeber der „Sowjetkunst" ziemlich unschuldig sein!
Wie „Times" mitteilen, wurde der frühere Volkskommissar für Außenhandel, Rose n- golz, ins Gefängnis eingeliefert. Ihm, wie den anderen Verhafteten — zwei Vizekommissaren, dem Vizekommissar für Landwirtschaft und Direktoren verschiedener Gesellschaften — wird zum Vorwurf gemacht, im Jahre 1936 einen Fehlbetrag von 36 Millionen Rubel verursacht zu l,aben. Sein Volkskommissariat wird in den Verhandlungen als „Nest von Saboteuren und Spionen" bezeichnet. Die sowjetrussische Presse veröffentlicht in einer (aber unvollständigen) Liste die Namen der Verhafteten.
Als „Nester von Saboteuren" werden außerdem die Volkskommissariate für Auswärtige Angelegenheiten (Litwinow-Finkelstein!), Lebensmittel, Schwerindustrie und Beleuchtung bezeichnet. Die Lage im Don-Becken wird von der sowjetrussischen Presse selbst als katastrophal geschiwert. Die Ernährung sei ungenügend und schlecht.
ZMW MM als Weiser Minister
X Granada, 28. Juli.
Der französische Konsul in Granada, Javier Terra Speriquette, legte sein Amt mit der Begründung nieder, daß er der Haltung der französischen Regierung gegenüber Nationalspanien nicht beipflichten könne. Er hatte auch mehrmals im Rundfunk vor seinen französischen Landsleuten gegen die unwahre Berichterstattung von Frankreichs Presse und Rundfunk über die Lage in Nationalspanien protestiert.
Irr „Stürmer sen RvrdW"!
Brüssel, 28. Juli
In Spanien wurde aus belgischen Freiwilligen ein nach dem belgischen Marxistenführer benanntes Bataillon der „Inter- nationalen Brigade' namens „Emile Vandervelde" aufgestellt. „Volk en Staat' bemerkt dazu mit beißender Ironie, daß der „hohe Protektor' dieses Bataillons gerade an Bord eines Luxusdampfers zu „Erholungszwecken' nach Norden „stürmt', während die Männer dieses Bataillons in Svanien verbluten.
Tie Welt hat auch schon andere Marxisten auf den Barrikaden — nicht gesehen!
LekuelMenstve geht vorwärts
X Salamanca, 28. Juli
Die nationale Offensive im Abschnitt Teruel, der in der Provinz Aragon weit gegen Süden vorragt, schreitet gut vorwärts. Am Dienstag wurden die Orte Villa del Cabo und Frias, sowie die Bergzüge von Guela deSanJuan besetzt. Die Bolschewisten hatten vor ihrer Flucht die Häuser ausgeraubt, die Kirchen zerstört und das Vieh verschleppt. Am Mittwoch wurde der Vormarsch gegen Süden fortgesetzt. In den letzten 14 Tagen wurde hier den Bolschewisten ein Gelände von über 800 Geviertkilometer abgenommen und ihnen Verluste von etwa 2000 Mann zugesttgt.
Ueber Toledo erschienen am Dienstag und Mittwoch bolschewistische Flugzeuge sowjetrusstscher lind amerikanischer Herkunft.
Mskmis IM in Australien
— eg. London, 28. Juli.
Die planmäßige Verhetzung der marxisti- schen Gewerkschaften durch Moskau wird nunmehr auch aus Australien bestätigt, wo die Ge- werkschaften beschlossen, eine Erhöhung der Ar- beitslohne um 25 v. H. zu fordern und dieses Verlangen durch die Androhung eines General st reiks zu unterstützen.
Auw Kommunist Kuttner „gekillt ?
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--- gl. Paris, 28. Juli
Nach Mitteilungen spanischer Kommunistenblätter ist der frühere preußische Landtagsabgeordnete Kuttner, der zuletzt politischer Kommissar einer Internationalen Brigade in Rotspanien war, bei Bruuete ums Leben gekommen. Man hört, daß er von seinen eigenen Leuten wegen seiner Spitzeldienste für die GPU. um die Ecke gebracht wurde.
Dafür ist der rasch geflohen« Urheber Les marxistischen Februarputsches in Oesterreich, der frühere sozialdemokratische Heeresmini- ster Julius Deutsch (Jude!) in „Anerkennung seiner großen Verdienste' zum „General der spanischen Armee' ernannt worden. Er nahm daraufhin die rotspanische «Staatsbürgerschaft' an.
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Er verläßt sein Schlafzimmer im ersten Stock und geht hinunter ins Speisezimmer, um seinen Vater zu begrüßen. Auch das ist eine der Eigenheiten des alten Möllcndorff, daß er darauf besteht, mit seinem Sohn zusammen zu frühstücken. Rudi findet es zuzeiten reichlich unbequem, besonders jetzt in Len Semesterferien, wo er gern ein bißchen länger schlafen möchte; aber er muß sich damit absinden. um den Vater nicht zu verstimmen.
Die Wirtschafterin bringt die Post. Der alte Möllendorff sieht sie durch und reicht seinem Sohn zwei für ihn bestimmte Karten über den Tisch. Rudi mustert sie mit einem flüchtigen Blick, sie kommen von Studienkameraden irgendwo aus dem Gebirge und interessieren ihn nicht weiter. Er legte sie beiseite und beginnt, in Gedanken versunken, zu essen.
Der alte Möllendorff ist guter Laune. Er war schon im Garten bei seinen Blumen, die in diesem Jahr besonders reichlich blühen. „Na', fragt er, „wie war's gestern im Verein?' Er sieht die sportliche Betätigung seines Sohnes gern, er ist der klugen Ansicht, daß sie nicht nur dem Körper dienlich ist, sondern auch zugleich das beste Mittel gegen Dünkelhaftigkeit bildet.
Rudi zögert mit der Antwort. „Ach, nichts Besonderes', sagt er dann und schämt sich ein bißchen, weil er nicht den Mut ausbringt, die Wahrheit einzugestehen, „was es eben so gibt.'
„Hm —' Der alte Möllendorsf nimmt ein Brötchen aus dem Korb. „Kommst du nachher mal vorbei?' Er hat es gern, wenn Rudi sich in der Fabrik, die später ihm gehören soll, ein bißchen umtut.
Rudi verneint. „Heute nicht, Vater.' Er schiebt die Kaffeetasse zurück und greift nach der Zigarettenschachtel. „Wir fahren doch morgen nachmittag nach Dresden zum Mitteldeutschen Sportfest — ich sagte dir's ja schon — und ich habe noch verschiedenes vorher zu erledigen.'
„Ach so. Na, sieh man zu, daß du nicht leer nach Hause kommst.' Der alte Möllendorff sagte es so hin. Er bemerkt nicht die steil? Falte zwischen Rudis Brauen.
Rudi überlegt, ob er nicht in Anbetracht der guten Stimmung seines Vaters eine kleine Anzapfung riskieren kann. Es ist zwar erst der Zwanzigste des Monats, aber sein Geld ist schon wieder ziemlich ausgegeben. Doch er läßt es lieber. Er weiß zu gut, daß sein Vater in Geldangelegenheiten keinen Spaß versteht. Er verlangt stritt, daß Rudi mit seinem Monatswechsel auskommt, und Pflegt zu sagen, er selber habe früher mit weniger auskommen müssen.
Na schön, denkt Rudi und seufzt. Er sieht auf seinen Vater, der soeben die Zigarre in Brand bringt und dann ächzend aufsteht. „Ihr haLffs gut, ihr Jungen', knurrt er, „wißt gar nicht, was eure gesunden Beine wert sind. So was lernt man erst richtig schätzen, wenn das Rheuma drinsteckt.' Mit einem Versuch zu scherzen, fährt er fort: „Möchte mich mal aus der Strecke sehen, für die du deine Sö.7 Sekunden braucküt'
„Immer noch ein paar Sekunden zuviel!' denkt Rudi bitter. Er sieht Inge vor sich und das Glänzen ihrer Augen, als sie Hans die Hand gab, und die Eifersucht frißt sich immer tiefer in ihm fest. Warum ist sie nach der Sitzung so rasch mit Ulla weggegangen?
„Ach so.' Sein Vater, der schon bis zur Tür ist, dreht sich um und nimmt aus seiner Brieftasche einen Scheck. „Ich habe Schönholz, du kennst ihn ja. vor einiger Zeit, als er in Verlegenheit war. mit ein Paar tausend Mark ausgeholfen. Gestern hat er sie zurückgezahlt. Du gehst vielleicht mal bei der Bank vorbei und gibst den Scheck ab. Lab ihn auf Privatkonto schreiben.'
„Gern'. Rudi nickt und legt das schmale Blatt in sein Notizbuch. Er sieht dabei die Zahl. 3200 Mark.
„Verliere ihn nicht', warnt der alte Möllendorff. „der Scheck ist offen!'
„Keine Sorge. Vater.'
Der alte Möllendorf geht. Rudi beschließt nach kurzem Ueberlegen, sich zunächst ein Paar neue Rennschuhe zu besorgen, die alten sitzen nicht mehr fest genug. Er kommt dabei in Inges Nähe und kann versuchen, zu erfahren —
Ihm ist. als dürfte er jetzt nicht weiter- denken, ohne sich zu schämen. Aber seine Eifersucht ist stärker. Nein, er muß es wißen, ob Hans sie gestern abend nach Hause begleitet hat. Und wenn das der Fall ist. wird er-
Er weiß nicht, was er tun wird, aber er wird etwas finden. Hier soll er mich nicht auch noch besiegen, denkt er böse.
Es kommt häufig vor, daß der eine oder andere der „Südstern'-Leute, wenn er gerade in der Näke ru tun Kat. Ina- einen Besuch
abstattel. L>te ist darum auch mcyr erstaunt, Rudi an diesem Morgen Plötzlich austauchen zu sehen, sondern nickt ihm von jenseits der Schranke, die den Raum in zwei Hälften teilt, freundlich zu. Dann fährt sie fort, einer mißtrauischen Dame Auskunft über eine Fahrt nach Bad Schandau zu geben.
Herr Hebestreit erscheint mit einer Frage in der Tür, die zu feinem kleinen Privatbüro führt. Auch ohne das Sportabzeichen und die Vereinsnadel mit dem weißen Stern« die der junge blonde Mensch auf dem Nockaufschlag trägt, hätte er in ihm den Sportkameraden seiner Mitarbeiterin erkannt. Er grüßt deshalb freundlich zu ihm hinüber unks auch Rudi verbeugt sich höflich. Dann verschwindet Herr Hebestreit wieder hinter der Tür. um einen neuen, die Konkurrenz vollkommen niederschlagenden Nundreiseplan auszutüfteln.
Rudi betrachtet die bunten Neiseplakate aiz den Wänden. Weißer Sand, blauer Himmek und blaues Meer: die See; grüner Wald und! blauer Himmel: Thüringen: bräunliches Ge»' stein und blauer Himmel: die Bastei. „Lernt Deutschland kennen!' mahnt ein anderes Schild.
Hinter Rudi? Rücken will die mißtrauisch«! Dame zum zehnt-n Male versichert haben,! daß auch bestimm! die Trinkgelder im Fahr«" preis inbegriffen sind. Rudi bewundert heim»! lich die Geduld, mit der Inge immer wiedeL freundlich Auskunft gibt, doch er könnte noH viel länger zuhören. Es ist so schön, ihre» klaren warmen Stimme zu lauschen, streicht alles fort, was schwer und drücken» ist. Sogar die Bitterkeit der Niederlage schwindet vor dieser Stimme ...
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