Ob Mister Eden da» auch lieft?
Waffen, Munition und FreirviSige gehen ohne Unterbrechung nach Spanien
X Paris. 25. Juli.
..Action Francaise" berichtet abermals über ständige Lieferungen von Kriegsmaterial und Freiwilligen nach Rotspanien. Nach den Mitteilungen des Blattes ist z. B. ein zweimotoriges Flugzeug eines gewissen Peter- manns am Donnerstag in Brüssel abgewogen. um i n Frankreich zum Krieg s- tlugzeug ummonliertzu werden. Am 17. Aul! lief der griechische Dampfer „Nau- kroutussa" mit 1200 Tonnen Granaten Flie. gerbomben und Maschinengewehren aus Marseille aus; das Kriegsmaterial stammte aus der Züricher Waffenfabrik Oer- likon. Zielhafen des Schiffes war Vera- er uz Mexiko), aber gleichzeitig verließen spanische Segelschiffe Marseille, die in der Lage waren, die Ladung der „Naukroutussa" zu übernehmen. Bor dem Auslaufen übernahm das griechische Schiff die Ladung von vier Kraftwagen mit französischem Dynamit.
Das Blatt berichtet weiter über das Auslaufen einer Reihe von griechischen und rotspanischen Schiffen aus Marseille mit Kriegs- material an Bord. Aber Marseille ist nicht der einzige Hafen, von dem aus Kriegsmaterial nach Notspanien geliefert wird. ..Action Francaise" führt eine Reihe anderer Häfen an und kommt zu folgender Schlußfolgerung:
„Man kann diese Liste noch sortsetzen. wir wollen uns jedoch lieber mit den Vorgängen an der Pyrenäengrenze seit der Zurückziehung der ausländischen Kontrolloffiziere befassen. Am 13. Juli haben 2800 tschechoslowakische Freiwillige die Grenze nach Sowjetspanien überschritten. Es waren in der Hauptsache Flieger und Maschinengewehrschützen. Am gleichen Tag« überschritten acht große Werkstattlastkraftwagen die Grenze bei PerthuS und tags darauf acht Eisenbahnwagen mit Maschinengewehren eines Spezialthps. die ebenfalls in Oerlikon hergestellt wurden, bei Csrböre.
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X London. 24. Juki
„Daily Telegraph" berichtet: Der französische Generalstabschef General Gamelin beabsichtigt, an den britischen Herbstmanövern ini September teilzunehmen. Das Platt vermutet, daß Gamelin diese Gelegenheit benutzen wird, um die Besprechungen mit den führenden englischen Generalen, die er im Sommer 1934 erstmalig ausgenommen hatte, sortzusetzen.
Broteste gegen SMrber BMWe
X Londoner, 25. Juli.
Nachdem bereits der Vertreter der deutschen Freikirchen auf der Weltkirchenkonferenz in Oxford gegen die beschlossene Botschaft an die Deutsche Evangelische Kirche protestiert hat, wandten sich auch die Vertreter der Alt-Kacho- lischen Gesamtkirche und der Russisch-orthodoxen Kirche im Ausland in bestimmt gehaltenen Protesten gegen diese Botschaft, wobei es u. a. heißt: „Wir müssen Widerspruch erheben, wenn in diesem Zusammenhang auch die römisch-katholische Kirche in Deutschland als eine Kirche genannt wird, die um ihxeS Glaubens willen zu leidest habe. Diese Erklärung erscheint uns monströs angesichts der Tatsache, daß die Strafverfolgungen, welche insbesondere Mitglieder geistlicher Genossenschaften in dieser Kirche sich zugezogen haben, durch schwerste
sittliche Vergehen bedingt waren von solcher Art, daß sie unter Christen nicht einmal genannt werden sollten."
VsWesMnktn-tr sogen Polizei
London, 25. Juli.
Die nach England gebrachten Kinder der baskischen Bolschewisten bereiten den britischen Behörden schwere Sorgen. So verschleppten aus dem Lager Brechfa lCar- marthenshire) ausgebrochene Kinder für Straßenarbeiten bestimmte Teerfässer und errichteten aus ihnen Barrikaden quer über die Straße. Als ein Polizeibeamter im Kraftwagen kam. warf eines der ..Flüchtlingskinder" ein Messer nach ihm. das nur knapp sein Ziel verfehlte. Polizeiverstärkungen zerstreuten die mit Messern und Prügeln bewaffneten Kinder, die ins Lager zurückgebracht werden konnten. Dabei wurde den Kindern eine große Zahl von Messern abgenommen. In der Nacht vorher hatten 76 die. ser bolschewistischen Erziehungsfrüchte die Fenster eines Hotels in Carmathen und eines Privathauses eingeworfen.
A-k-Attentüter gm -t-Mer Nesbrecher
Warschau, 25. Jul
Der Fortgang der Untersuchung über das Attentat auf Oberst Koc erbrachte weitere eindeutige Belege dafür, daß der Verbrecher gedungen war. Uehrigens wird berichtet, daß die Familie des Attentäters seinen Tod mit großer Ruhe, ja Gleichgültigkeit zur Kenntnis genommen hat. Die Mutter interessierte sich weniger für den Verlust ihres Sohnes als für das Fahrrad, mit dem er sich von Hause entfernt hatte. Die ganze Familie erfreut sich in der Nachbarschaft eines denkbar schlechten Rufes.
RarMi gesWde» MtnM
Der Generalrat der belgischen sozialdemokratischen Partei hat dre Beschlüsse der sozialdemokratischen Internationale abgelehnt, einen Druck in der Richtung auszuüben, die Waffenlieferungen nach Rotspamen zu verstärken und eine Solidaritätsaktion zugunsten der Valenciamachthaber einzuleiten. Der Generalrat ernannte einen Aus- schuß, der die Forderungen der sozialdemokratischen Partei der Regierung übermitteln soll. Der sozialdemokratische Seüator Relin erklärte, daß Stalin soweit wie möglich geholfen werden müßte. Der sozialdemokratische Außenminister Spaak wendete sich gegen die Beschlüsse der marxistischen Jnternatio-- nale und erklärte wörtlich: .Was sind die Beschlüsse des Völkerbundes wert ohne eine Verständigung mit Deutschland und Italien? Oder will man kB auf einen Krieg ankommen laßen?" Allerdings wurde Spaak überstimmt. -
Der flämische .Standard" wandte sich in scharfen Ausführungen gegen die Beschlüsse der belgischen Marxisten, die Belgiens Neli- tralität in Frage stellen und große Gefahr zeitigen können. Das Blatt stellt fest, daß die übergroße Mehrheit der Bevölkerung auch jetzt zur Nichtemmtschungspolitik stehe.
SA-Geist ist Wehrwille des Bottes!
ReichswettkLmpfe der SA Berlin, 1s. bis 18. August 1987
Wehrhaft «ad einWereil!
X Berlin, 25. Juli
Aas Anlaß der vom 13. bis 15. August in Berlin stattfindcnden Reichswettkämpfe der SA., mit denen gleichzeitig ein großer Appell der SA.-Führer aus dem ganzen Reiche verbunden ist, erklärte Stabschef Lutze einem Pressevertreter u. a.:
.Leibeserziehung bedeutet für uns die Erziehung des ganzen Menschen vom Körper aus. Das Ziel unserer körperlichen Leibeserziehung muß die Heranbildung des wahrhaft heldischen Menschen sein. Die Neichswettkämpfe der SA. sollen der Oeffentlichkeit einen Begriff von der sportlichen Arbeit der SA. vermitteln. Den Geist der Wehrhaftigkeit und der Einsatz, bereitschast. ohne den Kanonen und Maschi- nengewehre wertlos sind, wollen wir durch die NS.-Kampfspiele Pflegen. Die SA. ist sich bewußt, daß ihr damit vom Führer eine große und verantwortungsvolle Angabe gestellt ist."
.L^eagria" i> VWeiiih
Bayreuth, 25. Juli
Als zweite Aufführung der Bühnenfestspiele in Bayreuth ging am Samstag der „Lohengrin" in Szene. Strahlende Sonne lag über der Wagner-Stadt, als die Auffahrt begann. Wieder waren die Straßen dicht gesäumt von Menschen, die dem Führer auf dem Wege zum Festspielhaus zujubelten.
Der Aufführung des „Lohengrin" lag die großartige Neuinszenierung zugrunde, die Heinz Tietjen und Emil Preetorius im vergangenen Jahre geschaffen haben.
SoMkche Krrr-rmchrichisrr
Der türkische Arbeitsminister
Ali Zetinkaya traf in Berlin ein. um die Leistungen des nationalsozialistischen Deutschland insbesondere auf dem Gebiete des Verkehrs, der Zivilluftfahrt und des Rundfunks kennenzulernen.
Der argentinische Senator Sorondo,
der auf Einladung der Reichsregierung Einrichtungen des neuen Deutschlands kennen lernte und u. a. auch von Ministerpräsident Göring empfangen wurde, drahtete aus Brüssel dem ReiM- außenminister: „Beim Verlassen Deutschlands spreche ich Euer Exzellenz meine Bewunderung für Ihr großes Lpnd aus, das sein gigantisches konstruktives Werk verwirklicht und beeindruckt ist von der Vaterlandsliebe innerhalb der Ordnung, der Diszipljn und der Kameradschaft. Ich bitte, meinen Dank für die Aufmerksamkeiten entgegenzunehmen. die ich in Deutschland seitens der Regierung erfahren habe, und dies auch dem Führer zu übermitteln."
Dem Führer drahteten
60 Teilnehmer des Ausländerferienkurses aus 21 Nationen ihren Kayk mid brachte ihre aufrichtige Bewunderung für die Mfbauleistungen des nationalsozialistischen Deutschland zum Ausdruck.
HJ-Ftthrer fahren nach England
Ayi 31. August reisen die Abteilunasleiter, Bannführer und Jungbannfkhrer der GeoietSfüh'rung Nord mark der HI. nach London.
Die Reichskraftsahrbahn Hamburg—«affet
wird in zwei Linien geführt: die westliche übxr Shsjau, Hannover, Gandersheim und Nord- heim, hie östliche iwer Uelzen, Braunfchweig, Geefen his Gandersheim, wo sie sich mit der westlichen Linie vereinigt. Der Bau der westlicKn Linie dürfte bereits im Herbst begonnen werden.
Auch Salvador geht
Der KabinettSrat beschloß am Samstag den Austritt aus dem Völkerbund. Salvador folgt damit dem Beispiel der anderen mittelamerikanischen Staaten Guatemala. Honduras und Nicaragua, die bereits im vorigen Jahr ihren Austritt aus dem Völkerbund erklärt haben.
s,2 Milliarden San-els-Mit
Auch eine französische „Volksfront" - Bilanz X Paris. 25. Juli.
Segnungen der marxistisch»kommunistischen' „Volksfront-Wirtschaft in Frankreich stellt die rechtsstehende „Epoque" in den Vordergrund ihrer Samstagbetrachtungen: Im ersten Halbjahr 1937 schließt die Handelsbilanz Frankreichs mit einem Einfuhrüberschuß von 9247 Millionen gegen 4744 Millio. neu Franken im Vorjahre. Die Parole: „Weniger arbeiten!" hat also eine Verdoppelung des Einfuhrüberschusses zur Folge gehabt.
Neuer 8 «MsnW auf dem Amur
Mandschurische Schiffe von Sowjettruppev beschossen und beschlagnahmt
Tokio. 25. Juli.
Nach einer Meldung der Agentur Domei ist es auf dem Amur zu einem neuen Zwischenfall gekommen. Ein mandschurisches Schiff wurde unweit von Heiho von sowjetrussischen Truppen beschossen und später be- schlagnahmt. Nähere Einzelheiten über diesen neuen sowjetrussischen Ueberfall. der in japa- nischen Kreisen erhebliches Aufsehen erregt hat. liegen noch nicht vor.
In dem Schanghais Stadtteil Hong- k^e w wird ein japanischer Matrose vermißt, Starke japanische Streifen durchziehen auf der Suche nach dem Vermißten die Straßen.
Um van Zeelands Plänen
Nachdruck zu verleihen, richtete König Leopold lll. von Belgien einen offenen Brief an Ministerpräsident van Zeeland, in dem er vorschlug, eine internationale wirtschaftliche Studicn- kommisfion zu schaffen. Der Vorschlag wurde voyr amerikanischen Außenminister Hüll als „ermutigend und sehr zeitgemäß" bezeichnet.
Der französisch-süwjetrusfifche Vertrag
bewölkte die guten Beziehungen zwischen Jcwan und Frankreich, erklärte der neue japanische Bot- sHafter in Paris, Sugimura, nach seiner M- kunft in der französischen Hauptstadt. Er wiZd M 28. Juli dem Präsidenten der Republik fein Beglaubigungsschreiben überreichen.
Sie Well M «Mi« «Wen
Ein ssjjener Fund in Gestalt einer über 4>M Jahre alten Hirschhornaxt wurde bei Erdarbei, tdn in der Nähe des westpommerschen Städtchen« Franzburg gemacht. Das ziemlich gut erhaltene Fundstück stammt aus der jüngeren Aein- zrjt uzw wurde dem Heimatmuseum Stralsund überwiesen.
Unter den Eisenbahnschranken durchgekrochen
An dem Bahnübergang in der Nähe der Ortschaft Mitterndorf in Mürztal (Oesterreich) wur« ein 82jähriger Schuhmachermeister von einem Tkiebwagen der Bundesbahn erfaßt und getötet. Der alte Marjn hatte dm Unfall selbst verschuldet, da er unter den schon geschloffenen Bahnschranken durchKkrochen war. um die Geleise zu überqueren.
Französisches MdW abgestiirzt
Ein französisches Hivatflugzeug, das mtt einem Piloten und qüMi weiblichen Fahrgast «- sM wax, ist vzeMch von Parjs bei einem lMungSflug abgeftüxzt und in Brand geraten. Beide Insassen kamen uyis Leben.
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.Sei mal ehrlich: Hast du das gewußt?" fragt Ulla eine halbe Stunde später, noch immer fassungslos, den neben ihr gehenden Heini. Sie befinden sich auf dem Wege zur „Sporiklause". dem Vereinsheim des ..Südstern 04". und sind unbeabsichtigt ein Stückchen hinter den anderen zurückgeblieben.
Heini schüttelt den Kopf. „Daß es so kommen würde, natürlich nicht. Daß er aber besser ist als Rudi, wußte ich schon aus seinen Trainingszeiten. Rudi ist ja auch nicht schlecht, solange er sein Rennen laufen kann, wie es ihm liegt. Muß er aber gleich zu Anfang alles hergeben, schnappt er nach dreihundert Meter ab. Du hast es ja mit ange- sehen."
„Nee", sagt Ulla, „ich kann es immer noch nicht glauben. 52.31 Es schien Rudi bitter anzukommen. als er das hörte. Hast du bemerkt. wie er sich überwinden mußte, um Hans zu gratulieren?"
..Gott", erwidert Heini nachdenklich. ..man kann das bis zu einem gewissen Grade ver- stehen. Seit zwei Jahren im Verein ungeschlagen. und nun auf einmal so aus heiterem Himmel abgehängt zu werden —'
„Unt> wie hast du dir nun alles Weitere gedacht?" fragt Ulla neugierig. Heini drückt lächelnd ihren Arm: „Das, schönste Ulla,
wirst du nachher in der Sitzung ganz bestimmt erfahren!"
„Pah!" macht Ulla beleidigt, „GeheimniS- krämer!" Und spricht fortan kein Wort mehr.
Im Vereinszimmer der ..Sportklause" von Hermann Hardtke geht es laut und lustig zu — die Leute vom „Südstern 04" sind versammelt. Hermann Hardtke ist ein alter Berliner Gastwirt, der im Laufe vieler Jahre schon so ziemlich jede Art von Verein bei sich beherbergt hat. darunter so manchen, der ein einträglicheres Geschäft bedeutet hat als dieser. Trotzdem möchte er den „Südstern 04" und feine Leute nicht mehr missen. Denn die „Südstern" - Leute, das heißt ja nicht nur dreißig sonnengebräunte Gesichter über straf- fen. sehnigen Gestalten, dreißig sportbesesiene junge Menschen: Sprinter. Langstreckler. Hürdenläufer, Springer. Werfer und Stoßer, sondern das heißt mehr. Es bedeutet nämlich zugleich dreißig Kameraden. Jungens wie Mädels, die wie Pech und Schwefel zusam- menhalten, denen innere Sauberkeit genau so Bedürfnis ist wie äußere, für die die Begriffe „sportlich" und „unsportlich" ein« Lebensauffassung bedeuten — und mit denen man selbst noch einmal jung wird ...
Zum erstenmal feit langer Zeit nimmt an diesem Abend die Sitzung nicht Pünktlich ihren Anfang. Daran ist natürlich die große Neuigkeit schuld, die erst nach allen Richtungen gebührend durchgesprochen werden muß. His auf ein Machtwort Heinis der Kellner Karl endlich die letzten der bestellten Limonaden. Selters und Apfelsprudel hereinge- bracht hat und im Abgehen die Flügeltüren schließt.
Nun tritt endlich Ruhe ein.
Man sitzt in der gewohnten Art. Die Tische sind zu einem großen „T" zusammengerückt, besser oberer Teil den Jungen« gehört, mäh
rend die Mtzdels das untere Drittel beherrschen. Ma Mrt natürlich auch dort das Kommando. Auf dem MittelkW. vor Heinis Platz, prangt dgs von den Mädchen letzte Weihnachten gestiftet neue Mfchhamser deS Benins: im Kauen FeK> der weiße Stern.
Die Sitzung beginnt. Nachdem die übliche» Kleinigkeiten erledigt find, ergreift Heini das Wort. Tr weist noch einmal auf die Bedeu- tung des Mitteldeutschen Sportfestes hin. das am Sonntag in Dresden stattfindet, und zu dem auch der „Südstern 04" gemeldet hat.
„Es ist selbstverständlich, daß jedßr von uns seine besten Leistungen zeigt", schließt er seine eindringlichen Ermahnungen. „Im Stabhochsprung sind wir ja sowieso Klasse" — hier läuft ein Räuspern und Grinsen um den Tisch, denn Heini selbst ist zur Zeit der einzige Stabhochspringer des Vereins — „im Frauendiskus kommt Ulla, wenn man ihr Windbeutel mit Schlagsahne verspricht, bestimmt auf 39 Meter. JngeS letzter Hochsprung mit 1 Meter 50 war auch nicht schlecht, und in der 4X100-Meter»Staffel sollten wir ebenfalls gewinnen können, wen«: die Dresdener nicht ihre Form überraschend verbessert haben."
„Klar wie Kloßbrühe", brummt WM Mqr- holz. der Schlußmann der Staffel, vor sich hin.
lieber Heinis Gesicht geht ein stolzes Leuchten. als er fortfährt: „Die Hauptsache ist natürlich, das brauche ich wohl nicht weiter zu betonen, der 400-Meter-Hürdenlauf. Und da dürfte, wenn ich nicht irre, am Sonntag ein neuer deutscher Rekord fällig sein. Biel- leicht bekommen wir sogar noch den zweiten Platz mit Rudi —"
Hier hebt Rudi, der in finsterem Schweigen dasitzt. iäb den Kopf. „Mt mir braucht ihr
wohl nicht zu rechnen", sagt er unfreundlich.
„Es genügt ja schließlich auch, wenn einer im Verein auf Höchstform trainiert wird und die Ehren sammelt!'
Tin hörbares Murre« läuft um ^n Lisch. Aller Blicke richten sich auf Rudi. „Fair war daß gerade nicht", bemerkte der lange Otto Hübner ruhig.
lieber Rudis Gesicht schießt ein roter Schein.
Tr führt auf und will eine scharfe Antwort geben, aber Heini kommt ihm zuvor.
„Mein lieber Rudi", beginnt er und st» seiner Stimme grollt eS, „mein lieber N u dH in Anbetracht des heutigen Laufergebnisso« will ich mal darüber hinwegsehen, daß deine Art und Weise eben das Gegenteil von sporn lich war. Otto hat ganz recht."
Er macht eine Pause. Die anderen nickten zustimmend. Dann führt er fort: „Weil du nun aber mal darauf angespielt hast, will ich die Gelegenheit benutzen, um nicht nur dir. sondern auch jedem anderen, der ähnlich denken könnte wie du. reinen Wein einzuschenken."
ES ist jetzt völlig still im Zimmer. Sogar die ewig unruhige» Mädchen sitzen in ge- stxrnntem Lauschen.
„Ich will euch nur jagen, daß ich weder jetzt, noch in Zukunft daran denke, hier im Verein irgendeine Art von Starwirtschast einzufahren. In meinen Augen bleibt jeder der. der er ist. ganz gleich, ob er nun dse Strecke in 56 Sekunden läuft oder in 52. ob er 1 Meter 70 springt oder 1 Meter 88. ob er 38 Meter wirst oder 40.
Bortsetzung solgtJ^ ^