Ml erhalten. Mit ernsten Worten sprach es Adolf Hitler, daß erin dieser Stunde bekenne, daß es der unabänderliche Entschluß ist, genau so wie auf dem Gebiet der politischen Verwir­rung nunmehr auch hier mit den Phrasen im deutschen Kunstleben aufzuräumen. Nicht mehr das Wollen, sondern das Können ent­scheide". Zn der Berufung des Künstlers, Schönes und Edles für sein Volk zu schaffen, kommt auch der Dank unseres Volkes selbst.

Stalin mrintr es anders!

USSR.-Verfassung nicht für Bauern

k! I g e n d e r I e ti I <l s r »S-Presss cg. London, 19. Juli.

Wie der Sonderberichterstatter derTimes' berichtet, wurden die Führer der Negierung und der Kommunistischen Partei in dem Ge­biet von Danilowski in der Provinz Iaroslam ihrer Posten enthoben und verhaftet. DerProzeß' gegen sie erweckt das Interesse der gesamten Land-Bevölkerung Sowjetrußlands, da er zum Probefall dafür wird, daß die sogenannte neue Verfassung Stalins ein Betrug der Kreml- Machthaber ist. Als nämlich die Bauern des Gebietes Danilowski davon hörten, daß eineneue Verfassung' eingeführt und die Freiheit' wieder hergestellt würde, hielten sie eine große Versammlung und beschlossen, dieseVerfassung' auch auf sich zu beziehen, indem sie augenblicklich die verhaßten Kol- lektivierungSmethoden in der Landwirtschaft abschafften. Sie lösten die Kollektivwirtschaf­ten auf, verteilten das Land, Vieh und die landwirtschaftlichen Maschinen und kehrten zu früheren Zeiten zurück, wo der Bauer seinen eigenen Hof besaß und ihn selbst be­wirtschaftete.

Die Behörden fanden daran nichts aus- zuschen und erlaubten dieDekollektivisie- rung'. Auf Grund dieses Vorfalls wurde in Moskau das höchste Verwaltungsorgan ein­berufen, dem Stalin die Weisung mitteilte, daßdie Verfassung nicht so zu verstehen' wäre, und daß die Kollektivs, sierung in Sowjetrußland weiter bestehen bleibe, nach der die versprocheneFreiheit' in der Verfassung als ein Kapitalsverbrechen zu gelten habe. Daraufhin wurde der ver­antwortliche Leiter der Behörden in dem fraglichen Gebiet verhaftet und den Bauern Land, Vieh und Maschinen wieder abge­nommen.

Für seine politischen Verfolgungen wurde der Volkskommissar des Innern, Jesch- koff, waS eine Umschreibung der berüchtig­ten GPU. ist, mit demOrden Lenins' aus­gezeichnet. Stalin verhehlte Ieschkosf seine Anerkennung nicht, derdie bisher aus­stehenden Erfolge des Kommunismus voll­endet' hätte.

Regelrechte Straßenschlacht

Paris, 19. Juli

Ein heftiger Zusammenstoß, bei dem es zu Schießereien kam, ereignete sich am Sonntag­abend bei Marseille zwischen Anhängern Do- riots und Kommunisten. Nach einem kurzen Wortwechsel gingen ine Gegner zu Tätlichkeiten über, die zu einer regelrechten Straßenschlacht ausarteten. Die Scheiben eines Kaffeehauses gingen dabei in Trümmer. Stühle, Flaschen und Gläser dienten als Schlagwaffen. Durch eine Reihe von Revolverschüssen wurden zwan­zig Personen mehr oder weniger schwer verletzt. Gendarmerie, die sofort zur Stelle war, konnte nur mit Mühe die Streitenden trennen und die Ordnung wieder Herstellen. Fünfzehn Per­sonen wurden verhaftet.

Das Paradies auf der Welt

Aber der Brotpreis stieg um 3V Prozent

Paris, !S. Juli.

Nach einer Zusammenstellung, dem amt­lichen statistischen Mitteilungsblatt Frank- reichs entnommen, ergeben sich eindeutig die zum Teil sehr erheblichen Preissteigerungen im letzten Jahr. Nach dieser Statistik stie­gen von August 1936 bis Juli 1937 in Franken gerechnet das Kilogramm Butter von 16,15 auf 20,40 Franken, also um 26,3 Prozent; Kg. Zucker von 3,50 auf 4,45 Franken, also um 27,1 Pr.; Kg. Kaffee von 18,60 auf 20,65 Fr., also um 11 Proz.; Liter gewöhn!. Rotwein von 2,05 auf 2,78 Fr., also um 35,6 Proz.; Dutzend Eier von 7,95 auf 8,55 Fr., also um 7 5 Pro-.; Kg. Seife von 3,45 auf

5,32 Fr., also um 54,2 Proz.; Kilogramm Schweinefleisch von 15,20 auf 17,45 Fr., also um 14,8 Proz.; Kg. Rindfleisch von 23,75 auf 31,10 Fr., also um 31 Proz.; Kg. Kalbfleisch von 22 auf 28,55 Fr., also um 29 Proz.; Kg. Hammelfleisch von 21,90 auf 25,10 Fr., also um 14,6 Prozent; 50 Kg. Kohlen von 20,30 auf 23,35 Fr., also um 15 Prozent; Kilogramm Brot von 1,80 auf 2M Fr., also um 30,5 Prozent.

Das ist das Ergebnis der Regierung Blum, die ihren Anhängern das Paradies auf Erden versprach. Das französische Volk kann nun diese Paradiesischen Früchte in Gestalt stark erhöhter Lebenshaltungskosten ernten.

«Schulter «« Schulter"

Deutsch-österreichisches Frontkämpfertreffen in Wels - Einige Zwischenfälle

In dem oberösterreichischen Städtchen Wels fand am Samstag und Sonntag unter dem MottoSchulter an Schulter' ein Fest der Reichsdeutschen und der österreichi­schen Frontkämpfer statt, das sich zu einem feierlichen Bekenntnis der tiefen seelischen und geistigen Verbundenheit der beiden blut. gleichen Völker gestaltete.

Minister Glaise-Horstenau ließ in seiner Rede die schwere und große Zeit er­stehen, das dortSchulter an Schulter' eine Schicksalsgemeinschaft bis in den Tod um­schloß. Aus diesem Bewußtsein heraus haben der Führer des Deutschen Reiches und der Kanzler Oesterreichs am 11. Juli 1936 dem widernatürlichen Zwist der beiden deutschen Staaten ein Ende gesetzt.

Dann sprach Botschafter von Papen. Auch er rief den gemeinsamen heldenmütigen Kampf während des Weltkrieges ins Gedächt­nis zurück. Der Einheit des Willens, die unS einst auf den Schlachtfeldern beseelte, und der Entschlossenheit, alles sür die Gesamtheit zu geben, die sich in den Jahren des Welt­krieges offenbarten, wollten wir heute die Einheit des Gei st es der deutschen Gesamtnation gegenüberstellen. Nur in dieser Einheit können wir uns in dem revo­lutionären Ringen der Welt behaupten.

Frontsoldaten formen heute die Geschicke unserer Länder. Ihren Händen ist die Zu­kunft anvertraut. Die alten Frontsoldaten sind die besten Garanten des Friedens, eines Friedens der Ehre, der dem deutschen Volk in allen seinen Gliedern sein Lebensrecht im ganzen europäischen Raum sichere und seiner Mitarbeit an der kulturellen Gestaltung des Abendlandes die Tore weit öffnet. Diesem Gedanken ist auch das Wiedersehen in Wels geweiht. Er habe erst vor wenigen Tagen ausgesprochen, schloß der Botschafter, daß die deutsch-österreichische Frage zugleich der Kernpunkt der europäischen Probleme sei. Der Weg, auf dem wir die Lösung dieser Frage erstrebten, ist uns durch die Geschichte vor­gezeichnet. Eines steht aber für uns alle fest, und niemand hat es bester der Welt sagen können als der steirische Sänger:Schwört auf der Heimat heiliger Scholle: Deutsch soll sie bleiben, komme, was wolle. Komme, was wolle. Glück oder Leid, Deutsch soll sie blei­ben in Ewigkeit.'

Zwischenfälle

Nach der Feier auf dem Festplatz, die einen völlig reibungslosen Verlauf genommen hatte,

kam es bedauerlicherweise zu Zwischenfäll'en. Die Straßen der Stadt waren dicht umsäumt von Menschenmasten, die die Rückkehr des Fest­zuges erwarteten. Als nun bekannt wurde, daß der Zug vorzeitig schon aufgelöst worden war, schlossen sich die spalierbildenden Zuschauer zu Zügen zusammen, die unter Absingen von Lie­dern und Ausbringen von Rufen durch die Straßen zogen. Am Stadtplatz stießen die De­monstranten auf Polizei und Gendarmen, die schließlich mit aufgepflanztem Seitengewehr den Platz räumten und die Ruhe wiederherstell, ten. Gegen vierzig Verhaftungen wurden vorgenommen. , __

Mlienö erstes GrvßkanMWsf

Stapellauf desVittorio Veneto"

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ill. Rom, 19. Juli.

Als erstes Großkampfschiff einer größeren Anzahl Dreadnoughts, die Italien zu bauen beabsichtigt, wird am 25. Juli der 35 000 Tonnen»KreuzerVittorio Veneto' von Stapel laufen. An dem Taufakt wird der König und Kaiser Viktor Emanuel teilnehmen. Die feierliche Taufe wird von der Frau eines Werkarbeiters vollzogen werden. Ein zweiter 35 000- Tonnen-Kreuzer ist von der gleichen Triester Werst, wo derVittorio Veneto' gebaut wurde, bereits im Bau.

Die Kampfkräfte der italienischen Flotte werden durch das Großkampfschiss wesentlich gesteigert werden, nachdem durch die Er­neuerung der beiden SchlachtschiffeCa- vour' undDoria' bereits ein großer Schritt vorwärts getan war in Richtung auf den Ausbau der Flotte zu einem schlag- kräftigen Bestandteil der italienischen Wehr, macht. Italien verfügt zur Zeit über sechs Schlachtschiffe, 19 Schlachtkreuzer, 36 Tor­pedoboote, 44 Torpedojäger und 98 Unter-

sppbnnto

Lüümltchk neue Lügenmärchen

zur Sabotage des Londoner Kompromiß- Vorschlages

X Rom, 19. Juli.

Die Moskauer und Pariser Versuche, den englischen Kompromißvorschlag in der Nicht­einmischungsfrage zu sabotieren, bilden am Montag das Hauptthema der römischen Mii- tagsblätter. Die Pariser Korrespondenten weisen in diesem Zusammenhang vor allem auf die 100-Millionen-Anlethe der französi­

schen Negierung für die Valencia-Bolsche­wisten hin. und betonen unter scharfer Zu­rückweisung der lächerlichen Lügenmärchen desOeuvre' über deutsche Kanonen, die Gibraltar bedrohten und über Niesentanks, die nach Svanien aesandt worden seien, diese auch von der englischen Labourpreste insze­nierten Manöver seien der beste Beweis für die systematischen Versuche, ein Ergebnis der Nichteinmischunasbesprechungen von vorn­herein unmöglich zu machen.

Bombe zu früh explodiert / Der Täter zerrissen Warschau, 19. Juli.

In der Nacht vom Sonntag wurde aus Oberst Koc, den Leiter des Lagers der Natio­nalen Einigung ein Bombenanschlag ver­sucht. Die Bombe explodierte vorzeitig. Sie zerriß den Attentäter. Bis jetzt ist es nicht gelungen, den Namen des Verbrechers fest­zustellen. Er ist auf jeden Fall in den Reihen derer zu suchen, die mit besonderer Bestür­zung den Versuch Kocs, die nationalen Grup­pen zusammenznfasscn. beobachteten und denen diese Aktion alle Pläne und Hoff­nungen zerstört hat.

Der mißlungene Anschlag aus Oberst Koe beschäftigt alle politisch interessierten Kreise im höchsten Maße, wobei vor allem die Frage nach der politischen Zugehörigkeit des Attentäters und den Gründen für sein ver- brecherisches Vorgehen gestellt wird. Da Oberst Koc trotz seiner Eigenschaft als Leiter deS Lagers der nationalen Einigung auch bei den ausgesprochenen Oppositionsparteien und -gruppen keineswegs besonders verhaßt ist. vermag keine der vielen Theorien und Möglichkeiten, die entwickelt werden, zu überzeugen. Die vollkommen zerstückelte Leiche des Attentäters hat bisher keinerlei Anhaltspunkte ergeben.

Die rechts eingestellteWieczor Wars- zawska' weist darauf hin. daß die Kom­munistische Partei Polens in letz­ter Zeit keine terroristischen Anschläge auf politische Persönlichkeiten durchgesührt habe. Da auch die Beteiligung irgendeiner natio­nalen Oppositionsgruppe an dem Verbre- chen nicht in Betracht käme, stelle das Aus- sindigmachen der politischen Urheber deS Anschlags ein wirkliches Rätsel dar._,

Vas bleuere in Kürre

ilivtrtv blrvixnissv aus aller XVelt

Der augenblicklich in London weilend« Reichssportführer von Tschammer und Oste« besuchte am Montag einen Uebnngsabeud der -entschen Sportgruppe im Londoner Padding- ton-Bad. Der Reichssportsührer stiftet einen Wanderpreis und vor allem die «och fehlen­den notwendigen Sportgeräte Der nationale Heeresbericht vom Montag meldet: An den Abschnitten von Soria und Avila der Nordfront leichtes Feuer. Im Ab­schnitt von Albarracin dauerte der siegreiche Vormarsch unserer Truppen weiter an. Sie besetzten die Ortschaft Bronchales «nd andere bedeutende Stellungen. Der Feind hatte große Verluste, 20 Milizleute gingen z« uns über. Madrid: Unsere Truppen sind trotz des feind­liche« Widerstandes weiter vorgegangen, ha­ben mehrere Stellungen besetzt und dem Geg­ner groß« Verluste »«gefügt. Unter anderem Kriegsmaterial wurde« dreißig M.G s erbeu­tet. Südarmee: Leichtes Fener an der Cor­doba-Front. Achtzehn Milizleute ginge« W «ns über. Fliegerei: An der Madrider Front wurden drei bolschewistische Bombenslngzenge dnrch unsere Luftabwehrgeschütze abgeschosse«.

in «,.r Klinik

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LvvvrlaSt Union Deutsche VerlagSaelellschaW Stgt. 28

Sammeln Sie Fingerabdrücke?' fragte die Schauspielerin.Das ist hochinteressant. Demnach haben Sie schon einen bestimmten Verdacht?'

Wir nehmen die Fingerabdrücke auf, all der Personen, die am fünfzehnten Juni in der Klinik waren', sagte Letusch.Die Ihren haben wir doch auch?' Er war erfreut, wie leicht sie es ihm machte.

Nein', sagte Fräulein Rush.Mich haben Sie vergessen.'

..So?' Letusch tat erstaunt.Dann wollen wir das nachholen. Herr Inspektor Kilian wird Sie mitnehmen. Im Laboratorium geht das sehr rasch. Es tut auch durchaus nicht well.'

Stehe ich denn ebenfalls im Verdacht?'

Unsinn', sagte der Kriminalrat überzeu- flend. obgleich er anderer Meinung war.es ist eine Formsache. Ich danke Ihnen, daß Sie sich der Maßnahme unterziehen.'

Fräulein Rush ging mit dem Inspektor hinaus. Sie war nicht mit sich zufrieden. Eine gute Schauspielerin wollte sie sein und hatte gerade diese Rolle, auf die es ankam. sehr wenig überzeugend gespielt. Sie dachte: dieser Kriminalrat ist mir über. Bestimmt hat er mich in Verdacht, obgleich er es im Brustton der Ueberzeugung abstritt. Sie schritt neben dem Inspektor, der kein Wort sagte, über den kühlen, hallenden Gang. ».Hier links', bat Kilian ein einziges Mal, dann war er wieder stumm wie ein Fisch.

Fräulein Rushs Beklemmung wuchs. Ich werde heute noch fahren, dachte sie, weit weg werde ich reisen. Es ist besser. Womöglich nimmt man mir morgen schon meinen Paß ab, wenn etwas mit den Fingerabdrücken nicht stimmt.

Sie überlegte krampfhaft. Gab es gar keine Möglichkeit mehr, diesen Messungen sich zu entziehen? Me dumm und geradezu größen­wahnsinnig von ihr, sich hier freiwillig her- uwagenl Gestern abend noch hätte sie weg- ahren sollen. Wer sich mutwillig in Gefahr begibt, geht aufs Eis und bricht ein.

Ihr brach der Schweiß aus. Was halfen denn hier Sprichwörter! Eine Tür öffnen und weglaufen, ehe der verdutzte Inspektor Nachkommen konnte!

Aber da öffnete der Inspektor selber schon eine Tür; ein großer Heller Raum empfing sie. Kilian sprach ein Paar Worte, und ein älterer, liebenswürdiger Herr legte eine Glasplatte vor ihr auf den Tisch.Wenn Sie, bitte, Ihre flache Hand darauflegen wol­len', sagte er.Dort können Sie sich dann waschen.' Er lächelte; anscheinend hielt er sie nicht für eine Mörderin. Oder lächelte er auch Verbrechern zu? Sie tat, was von ihr ge­fordert wurde. Als sie sich die Hände wusch, rannen ihr ein paar nervöse Tränen in das Waschwasier. Sie riß sich zusammen. Da nie­mand sie zurückhielt, huschte sie hinaus wie eine Maus auf der Flucht.

Eine Stunde danach saß sie im V-Zug nach Dresden. Gegen Mitternacht würde sie in Prag und ihrer Meinung nach gerettet sein.

Schon viel eher hielt Kriminalrat Letusch den Bericht des Laboratoriumleiters in Hän­den. Die Fingerabdrücke von Fräulein Elga Rush kamen nicht in Frage. Er rief bei ihr im Hause an und wollte sie beruhigen, denn sie batte ibm leid aetan. Die Wirtin meldete

ihm, Fräulein Rush sei Hals über Kops ab- gereist.

Wohin, wißen Sie. wohin sie gereist ist?'

Ins Ausland; nach Prag, glaube ich. Sie hatte Angst vor der Polizei.'

Letusch beendete das Gespräch.Zweifel­los ist sie aus Angst vor uns abgereist. Prag ist nicht der Erholungsort, an den sie ur­sprünglich gedacht haben kann.' Er blieb vor feinem Inspektor stehen.Verstehen Sie das. Kilian? Hat die Frau etwas zu fürchten?'

Vielleicht floh sie aus Angst vor der Untersuchungshaft.'

Aber ich hätte sie doch gar nicht festge- nommen.'

Ihr schlechtes Gewissen muß ihr gesagt haben, daß das nicht sicher sei.'

Schlechtes Gewissen? Sie hat die Wahr­heit gesagt. Schwester Luise gab das Zusam­mentreffen ohne weiteres zu. Sie ist noch ein­mal in der Tür umgekehrt, weil sie nicht wollte, daß jemand sie aus Vergotters Zim­mer kommen sah. Sie hatte dort die Jnjek- tionsflüssigkeit beseitigen wollen, wußte sich auf schlechtem Weg und wollte nicht gesehen werden. Sie weiß heute selber, daß ihr Der- halten denkbar ungeschickt war.'

Elga Rush kann dann ja wohl nicht vor­her in Vergotters Zimmer gewesen sein?'

Nein. Sie wußte übrigens zu der Zeit noch nicht, wer der Patient auf Nummer eins war. Aber warum fragen Sie?'

Weil ich der Meinung bin, Herr Krimi- nalrat. wenn wir wüßten, wer den Meß­zylinder mit dem Gift, der aus Vergotters Nachttifch stand, ausgeschüttet hat, käme blitzartig Licht in diese dunkle Geschichte. Dir Rush hat ganz recht. Es müssen zwischen dem Ableben des Ingenieurs und dem Mord an Doktor Dutt Zusammenhänge bestehen.'

Aber welche denn. Kilian? Kommen Sie mir nickt mit Ihren Ahnungen!'

Ich habe ja nicht einmal diese Ahnungen.

Herr Kriminalrat, das ist ja das Trostlose an der Sache', sagte Kilian. Er hatte den Kopf forgenvoll in die Hand gestützt; den Kriminalrat reizte diese Haltung; aber cr war gerecht genug, seinen Zorn nicht an dem schuldlosen Kilian auszulassen.Das ist ja, um an der Wand hochzugehen!' vief eK Doktor Dutt ist ermordet worden: wir haben den Toten gesehen, also gibt es einen Mörder! Machen wir uns nichts vor. Kilian!

Der Betreffende, der den Mord begangen hat, ist uns über! Er hat seine Spuren st> außerordentlich geschickt verwischt, daß wir nicht weiterwifsen.'

Es wird von Füchsen berichtet, daß sie ihre Fährten mit der buschigen Rute hinter sich verwischen.'

Letusch sah seinen Inspektor an. Dann mußte er lachen.Sie haben recht', sagte er.mit Schimpfen kommen wir auch nicht vorwärts.' Er beendete seinen Dauerlauf um den Tisch herum und setzte sich wieder.Da­bei haben wir die wunderbarste Spur deS Mörders, die es in der Kriminalistik über­haupt geben kann. Wir besitzen seine Fin­gerabdrücke.'

Kilian sagte aufzählend:Der Portier war e8 nicht, die beiden Schwestern waren eS nicht. Elga Rush war es nicht und nicht Jessie Helger. Der Fahrer Karl Kaltenberg kommt nicht in Fra::? der Assistenzarzt Ko- merling genau sowenig. Ich glaube, wir sind auf dem besten Wege.'

Wieso? Aus dem besten Wege sind wir. nämlich in einer Sackgasse sestgesahren!'

Aber es bleibt ja keiner mehr nach, den wir verdächtigen können. Herr Kriminalratl'

Wenn Sie in diesem Augenblick Ihre Witze mit einem Trauerrand machen. Kilian, setze ich Sie vor di« Tür!'

»Schluß folgt.) E