Scttwarrwald'Wackt
Hauptschristleiter: F. H. Scheele (j. Zt. in Urlaub) Stella. HauptslMt- lelter: Paul Reusf, Salw, Anzeigenleiter: Alsrsd Schafh eitle, Td. Verlag: Schwarzwald-Wacht G.m.b.H. Talw. GeschiistSst.: Lederstratze «. Fernsprecher L8I. Schluß der Anzeigenannahme: 7.30 Uhr. — Rotationsdruck: A. OelschlSger'sche »uchdruckerei, S-lw. — Zurzeit gilt Preisliste 1. Fernmündl. Anzeigen ohne Gewähr. D. A. VI. 37: SSW. Bei Anzeigen-Wie- derholung oder Mengcnabschluß (Staffel L). Nachlaß. Erfüllungsort: Calw,
HckverKyblatt
Amtliche Tageszeitung äer NLVAP.
B ezu g-SpVedsüSdeSgabe L durch Träger monatttch Mötr lzM t „Tchwädtph, Somitagspost" (»lnschl. so gipjg. L^gerlayn). durch r»itger monatlich RM. IiW «infchl. 20 Rpsg. Trägertohn. S« bezug Susgabe L RM. I.!» einschl. IS Rpsg. ZeitungSgebühr, zuzägl.! Bestsllgetb. Ausgabe L 18 Rpsg. mehr. Anzeigenpreis: Der großspAs g eÜ Millimeter 7 Rpsg. Teptteil-Millimeter 18 Rpsg.
Amtsblatt sämtlicher Vehöräen i« Ztaät unä Kreis Calw / Heimatblatt seit «lem Jahre 1826
Nr. 185 Calw, Dienstag, 20. Juli 1SS7 112. Jahrgang
Auch Eden mutz nun endlich guten Willens fein
Eden über die neuen Ziele britischer Außenpolitik
X London, 19. Juli.
Die angekündigte außenpolitische Aussprache im englischen Unterhalts leitete Außenminister Eden mit einer großen Rede ein, in der er einleitend auf die fernöstlichen Fragen einging und mitteilte, daß er sowohl der chinesischen, als auch der japanischen Regierung mitteilen ließ, daß die Lage nicht schlimmer werden dürfe. Ausfuhr- lich behandelte er die spanischen Angelegenheiten, vor allem, um den britischen Kompro- mißvorschlag, der am Dienstag im Nicht- einmischungsausschuß behandelt werden wird, eingehend zu begründen. U. a. erklärte er: „Unsere Vorschläge stellen ein ausbalanciertes Ganzes dar. Diese Tatsache ist zugleich eine Ermutigung und eine Warnung. D i e Ausbalancierung darf nicht aufgehoben werden. Der Plan fällt oder steht somit als Ganze 8/ Obwohl Großbritannien sich nicht in die inneren Angelegenheiten Spaniens einzumengen wünscht, hob er doch hervor, daß das Interesse an einer Unversehrtheit des spanischen Gebietes äußerst real ist. DaS Nichtinteresse Großbritanniens heißt aber keines- Wegs, daß Großbritannien nicht dort interessiert ist, wo britische Interessen an den Land- und Seegrenzen Spaniens berührt werden oder wo die Handelsstraßen an Spanien vorbeiführen.
Die MMelmserfrage
Großbritannien hat die feste Absicht, seine nationalen Interessen im Mittelmeer und anderswo in der Welt zu verteidigen. Es will jedoch auch nicht die Interessen anderer Mächte bedrohen. Das ist der Grund, warum es mit Italien das Mittelmeerabkommen dom letzten Januar abgeschlossen hat. „Zu diesem Abkommen stehen wir. Wenn das Mittelmeer für uns ein Hauptlebensweg ist — und das ist der Fall — dann ist fürallePlatzauf einem solchen Wege gegeben. Wenn wir unseren Platz auf ihm zu behalten wünschen — und wir tun es (Beifall) — so haben wir auch nicht die Absicht, jemanden von ihm fortzuweiscn. Am wenigsten wünschen wir diejenigen zu stören, die geographisch anwohnen. Es ist genügend Raum für alle vorhanden. „Freie Durchfahrt und freie Fahrt im Mittelmeer liegen im gemeinsamen Interesse Großbritanniens und aller Mittelmeermächte. Angesichts gewisser Berichte, die mich erreicht haben, wünsche ich kategorisch noch etwas weiteres zu versichern. England hat nicht die Absicht, gegenüber irgendeinem anderen Lande eine Politik des Angriffs oder der Rache zu verfolgen. Eine derartige Idee ist dem britischen Volk niemals gekommen. Das Wort Vendetta gibt es im Englischen nicht. (Lebhafter Bei- fall.) Die Engländer wünschen, mit ihren Nachbarn am Mittelmeer wie auch anderswo in Frieden und Freundschaft zu leben. Sie wünschen nur, ihre Interessen zu verteidigen. Das gleiche gilt auch für das Rote Meer. England ist stets daran interessiert gewesen, daß keine Großmacht sich an der Ostküste des Roten Meeres festsetzen darf. Es braucht kaum hinzuzufügen, daß das für England nicht weniger als für andere Mächte gilt/
Weiter wies Eden darauf hin, daß die Verhandlungen über die Vorbereitung eines Handelsabkommens zwischen USA. und Großbritannien von der britischen Negierung gut geheißen wurden. In diesem Zusammenhang begrüßte Eden auch das Oslo- Abkommen. Hierauf widmete sich Eden Fragen des Völkerbundes. Trotz der Ereignisse des letzten Jahres, so erklärte er, sei der Völkerbund weder tot noch zum Sterben verurteilt, wie behauptet werde. Einen Beweis dafür nannte Eden die Regelung des Sandschak-Streites. England wird niemals einem internationalen Block gegen den Kommunismus beitreten. Aber es werde ebensowenig einem internationalen Block gegen den „Faschismus" beitreten. Für England gibt es nur eine Außenpolitik, die Bereitschaft zur Zusammenar- -eit mit jedem Lande, wie auch immer
dessen Regierung sein möge, wenn es bereit sei, für den Frieden zu arbeiten.
Eden streifte sodann das am Samstag abgeschlossene zweite qualitative deutsch-englische Flottenabkommen. Das Zustandekommen dieser Vereinbarung nannte der Außen- minister einen „sicheren Beweis dafür, daß bei gegenseitigem guten Willen und Verständnis aus beiden Seiten selbst die schwierigsten Probleme gelöst werden können". Eden begrüßte auch die Tatsache, daß gleichzeitig eine Flottenvereinbarung nur Sowjetrußland getroffen werden konnte. Eden behandelte sodann die englische Zu
sammenarbeit mit Frankreich. Sinclair habe vor kurzem darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, daß keinerlei Schritte getan würden, die in irgendeiner Weise die gegenwärtigen ausgezeichneten Beziehungen zwischen Großbritannien und Frankreich beunruhigen. Dieser Ansicht stimme er mit Nachdruck zu (Beifall).
*
Am Ende Ser außenpolitischen Unterhaus- aussprache am Montag wurde -er jormelle Antrag -er Arbeiterpartei, -e« Haushalt -es Außeuministeriums herabzusetze«, mit 268 Stimme« gege» 128 Stimme« abgelshnt.
Peiping umzingelt
Die chinefischen Militärs scheinen das Ultimatum erfüllen M wollen
Nach der schnellen Annahme des japanischen Ultimatums durch den Vorsitzenden des Hopei-Tschachar-Rates. General Sung- tscheyuan, verlangen die Japaner, wie ver- lautet, nunmehr eine öffentliche Neutralitätserklärung im Falle eines Krieges mit Nanking. Am Montag früh besetzten japanische Truppen das Hauptpostamt in Tientsin und führten dort die Zensur ein. Die Umzingelung Peipings durch japa- nische Truppen wurde in der Nacht zum Montag vollendet; hierbei wurden an mehreren Stellen Schüsse gewechselt. In einem Sommeraufenthalt Kulmg hat Matchall Tschiangkaischek am Montag in einer längeren Erklärung zum chinesisch-japanischen Nordchinakonflikt grundsätzlich Stellung genommen. Der Marfchall stellte zunächst als Grundlage für die Verhandlungen mit Japan vier Mindestforderungen aus, von denen die Nankingregierung unmöglich ab- gehen könne: 1. Jede Regelung irgendwelcher Art darf die territoriale Unversehrtheit und die Hoheitsrechte Chinas nicht verletzen. 2. Der Status des politischen Rats für Hopei- Tschachar ist von der Nankinger Zentral» Regierung festgelegt, die keine ungesetzlichen Wänderungen zulassen kann. 3. Die Nanking-Regierung kann die Absetzung von örtlichen Beamten, die wie der Präsident dieses politischen Rates von ihr ernannt worden sind, auch auf Grund auswärtigen Druckes nicht dulden. 4. Die Nanking-Regierung kann irgendwelche Beschränkungen hinsichtlich der Garnisonsplätze der 29. Armee nicht zulassen.
In seiner Erklärung betonte Marschall Tschiangkaischek weiter u. a., daß das chinesische Volk stets friedliebend gewesen sei und daß die Nanking - Regierung die Regelung aller Probleme auf diplomatischem Wege anstrebe. Der letzte Zwischenfall in Nord-China habe jedoch gezeigt, daß Japan in China bestimmte Zwecke verfolge. Auf Grund ein- pegangener Berichte hätte China diesen Zwischenfall nur dadurch verhindern können, daß es den ausländischen Armeen unbehinderte Bewegungsfreiheit im eigenen Gebiete gestattet hätte, während den eigenen Truppen Beschränkungen auferlegt worden seien. Je
des Land, das auch nur die geringste Selbstachtung besäße, hätte dieser Erniedrigung nicht zustimmen können.
Tschiangkaischek wies dann auf den Verlust der Mandschurei und auf das Tangku- Abkommen. das die Rechte der Nanking- Regierung in Nord-China beschränkte, hin, und erklärte, daß China zum Widerstand gezwungen werde. Wenn die Regierung zulasse, daß auch nur noch ein Fuß breit chinesischen Bodens verloren gehe, so würde sie ein unverzeihliches Verbrechen am chinefischen Volk begehen.
Zum Schluß drückte der Marschall die Hoffnung ans, daß der Friede doch noch erhalten -leiben möge.
Wie hier verlautet, endeten die in Tientsin zwischen den japanischen Militärbehörden und den chinesischen Stellen geführten Verhandlungen am Samstagvormittag mit der Überreichung eines japanischen Ultimatums, das auf 48 Stunden befristet war. DaS Ultimatum soll folgende Forderungen enthalten: 1. Abzug der 37. Division unter General Fengtschihan, der Gouverneur der Provinz Hopei ist. 2. Bestrafung der Schuldigen, insbesondere des Kommandeurs der 110. Bri- ade, General Hotschifeng, dessen Truppen ei Ausbruch des Konflikts die Marco-Polo- Brücke und die Ortschaft Wanpinghsien besetzt hielten. 3. Persönliche Entschuldigung des Generals Fengtschihan bei dem japanischen Kommandeur. 4. Voller Schadenersatz für die japanischen Verluste. 5. Bestimmte Maßregeln zur Unterdrückung japanfeindlicher und kommunistischer Betätigung. 6. Garantien gegen eine Wiederholung der Zwischenfälle.
Dieses japanische Ultimatum wurde am Sonntagnachmittag vom Vorsitzenden des Ho- Pei-Tschachar-Rates, General Sungtscheyuan vorbehaltlos — nach chinesischer Version jedoch nur mündlich — angenommen. General Sungtschevuan und der Kommandeur der 38. Division, General Changtzechung suchten den Kommandeur der japanischen Truppen, General Katsuki auf und sprachen ihm ihr Bedauern über den Zwischenfall aus.
Iraneo ruft die ISjithrigen zu de« Waffe«
Ab 1. August wöchentlich ein Eintopstag
Burgos, 19. Juli.
Durch einen im Staatsanzeiger veröffentlichten Erlaß hat General Franco den Jahr- gang 1918, das sind die 19jährigen Männer, zu den Waffen gerufen. Eine andere Verordnung verkündet, daß ab 1. August im gesamten nationalspanischen Gebiet der Eintopftag nicht mehr wie bisher nur einmal monatlich, sondern einmal wöchentlich abgehalten werden muß. Ferner wird für Nationalspanien einmal wöchentlich ein „Tag ohne Nachspeise" eingeführt. Die Ersparnisse sollen zu gleichen Teilen den sozialen Hilfswerken und der Unterstützung des Frontkämpfers dienen.
Ueber dem Dorf Cantalejo. das nördlich von Segovia und somit völlig außerhalb der Kampfzone liegt, erschien im Laufe deS Montagvormittag ein bolschewistisches Bombenflugzeug, dg- üb« dem Marktplatz, wo
ein großer Teil der Bevölkerung versammelt war, mehrere Bomben abwarf. 12 Personen, davon 11 Frauen und Kinder, wurden getötet. 6 Häuser sind völlig vernichtet, eine Anzahl anderer Gebäude in Brand gesteckt worden. 20 Kinder werden vermißt, und man nimmt an, daß sie unter den Trümmern der zerstörten Häuser begraben liegen.
Der bolschewistische „Gouverneur" pon Asturien, Bellarmino Torna 8, hat in den Straßen von Santander einen Aufruf anschlagen lassen, in dem u. a. gesagt wird: „Wenn Franco - Truppen unsere Küsten blockieren, werden vor allen anderen die den Rechtskreisen angehörenden Personen Hungers sterben, denn wir werden ihnen di« Lebensmittel entziehen. Sollten wir daraufh-ln bombardiert werden, so werden wir uns an! denen rächen, die unter unS leben und unsere! politischen Ideen nicht teilen."
Arr/sre VerMrchüwg
Von Hans vätlii
An der stolzen Straße des Aufbaues int nationalsozialistischen Deutschland stehen ga« manche Marksteine, die an gewaltige Festtage unseres Volkes erinnern. Der Tag der deutschen Kunst in München zählt zu den erhabensten und schönsten! In den Herzen und Hirnen der Hunderttausende, die Zeuge dieser Feierstunde sein konnten, wird dieses Erlebnis immer fruchtbringend lebendig sein. Denn zu der Schönheit dieser Tage tritt die Verpflichtung und Verantwortung für jeden Deutschen, nunmehr den Auftrag des Füh- rers auszunehmen und mitzuschaffen an der Neuformung des deutschen Menschen,und seiner Lebensgestaltung.
„So schön habe« wir München noch nie gesehen!" Das war der Ausspruch eines jeden, der in die Hauptstadt der Bewegung gekommen war. Staunend betrachteten wir diese Stadt, die wir in Not und Freude kennenlernten, die uns so vieles geworden ist. Und als wir uns in ruhiger, besinnlicher Stunde vor diesen Monumentalbau stellten, der jetzt zur Heimstätte wiedergesundener deutscher Kunst wurde, als die festgefügten und gerade ausgerichteten Säulen, diese einfachen, harten Steine und Formen zu unS sprachen, empfanden wir das Ewige und Große dieser Kulturstätte. Wir sahen dann am Festtage selbst in feierlichem Zuge diese lebendig gewordenen „Zweitausend Jahre deutscher Kunst" und hatten die stolze Erkenntnis dabei, baß dieses künstlerische Schassen unserer Vorväter unser Volk unsterblich machte. Aus der Symphonie von FarberH Fahnen, Gestalten und Werken trat spürbaS hervor die Gleichheit des Empfindens uny des Blutes. F
! Nun sind wir alle wieder mrückgekehrt zur 'Tagesarbeit. Die Fanfaren sind verklungen unff >die Fahnen sind emgezogen. Aber das Wors wes Führers, das zur Tat wurde, ist le)i bendig und steht über uns allen. Wir wissen es von Adolf Hitler, auch die Welt hat dies indessen erfahren, daß er sich in seiner Staatsführung nicht auf tote, programmatische Reden! beschränkt, wie dies bei ähnlichen Gelegenheiten die Vertreter anderer Staaten machen. De« Führer läßt seinen Worten jeweils auch soforH Sie Tat folgen. Ist seine Sprache immer de« > Ausdruck des natürlichen Volksempfindens, U sind seine Werke deren idealeErfüllunaF Als vor Jahren der alte Glaspalast in Schutt und Trümmer ging, war dies gleickqeitig dev symbolische Untergang einer in sich unwahren Kultur-Epoche. Wir wissen heute, daß der Ev» bauer des Hauses der deutschen Kunst, Professor Troost, damals seine Baupläne niM den Männern des alten Systems zeigte, sondern daß er zu Wolf Hitler ging, weil er wußte,' daß nur dieser Mann diese Formen und ihre Sprache begriff. Und schon im ersten Jahve der Machtergreifung geschah der erste Spatenstich DasWortwurdezurTat!
Die Leistungen des Nationalsozialismus auf kulturellem Gebiete find jetzt auch jedeiy Deutschen erkenntlich geworden. Er begreift sie, weil diese Werke seinem Wesen ent- prechen. „Deutsch sein, heißt klar ein", verkündete Adolf Hitler am Sonntag. „Der fortgesetzte Versuch der Verwirrung des gesunden Menschenverstandes und Instinktes ist vorbei." Wenn daS deutsche Volk jetzt in allen seinen vielfältigen Arbeitsgebieten erfolgreich voranschrek- tet, wird seine Kunst, seine Kultur ebenbürtige Wegbegleiterin sein. Diese Wende im kulturellen Leben hat uns wiederum dsH Nationalsozialismus durch die Tat d^t Führers gegeben. Mr kennen noch die Aus gebürt krankhafter Gehirne aus den „KunfH ausstellungen" vor 1933. Wir wisstzn e alle noch wie Ostgalizier und zügellose Phar tasten von den Berliner Pressejuden zu „gro, ßen Künstlern" gemacht wurden. Wir Hab eh alle diesen katastrophalen Niedergang deutschen Kunst als Schande und Schmatz empfunden und erkennen deshalb auch d? Größe der Tat Adolf Hitlers im vollen Ur fang. Denn nicht nur wir erleben je diese Wiedererweckung deutscher Kultur, dies Bauten werden einst als Denkmale großen Lat in die Geschichte unseres
Kunst haben alte