Nationalfeiertages, des 14. Juli, waren wie- -erum blutige Zusammen st öße zwi. schen den Marxisten verschiedenster ,Färbung. Um das Bild zu vervollständigen, sei noch der Besuch des Kardinalstaatssekretärs Pa celli im Lande der Jungfrau von Orleans er­wähnt. der vom marxistischen Bolkssront- minister Delbos bei der Begrüßung um- armt und geküßt wurde. Die Parteigänger der sowjetrussischen und spanischen Kirchen­zerstörer brachen in Hellen Jubel aus über diesen hohen Besuch aus Rom mit dem ..antifaschistischen Charakter'! Dasist heute Frankreich!

Drüben über dem Kanal, wo außer dem brennenden Palästina noch manch andere Sorgen die Regierung bedrücken, ist man eifrig bemüht, den spanischen Brandherd zu lokalisieren. Zwar haben die Freunde in Frankreich wieder eigene In­teressen. aber der Druck der Verhältnisse, die bestimmte Stellungnahme des Führers des nationalen Spanien find stärker. Die klare und eindeutitze Haltung Deutschlands und Italiens zu diesem Thema ist in London be­kannt. So ist im Hin und Her der Meinun- gen, in der großen Auseinandersetzung der Völkerschicksale bestimmend und richtung­weisend die unerschütterliche und starke Haltung Deutschlands geworden. Die Lite­raten der internationalen Sensationspresse haben viel von ihrem früher so beifallsfreu­digen Leserpublikum verloren. Die Erkennt­nisse des Tages sind eindringlicher, stärker.

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(Schluß v

Zwei Ausstellungen jährlich

Im weiteren Verlauf des Empfangs der Presse nahm auch der Staatskommissar für das Haus der Deutschen Kunst, Gauleiter Staats­minister Adolf Wagner, das Wort und sprach über die Sendung Münchens als Kunst­stadt. Er betonte, daß der Nationalsozialismus an die große deutsche Vergangenheit anknüpft. Aus diesem Grund ist der Gedanke des Festzugs unter dem Motto2000 Jahre deutsche Kultur" entstanden. Mit diesen Tagen wird ein Schlußstrich gezogen unter die Jahre des Verfalls, die hinter uns lie­gen. München ist stolz auf die Aufgabe, die Kunst zu betreuen. Er legte das heilige Ver­sprechen ab, daß er und alle für die Betreuung der Kunst Verantwortlichen Stellen dafür sor­gen, daß der Geist dieser neuerstandenen Kunst für alle Zeiten gesund bleibt. Das Haus der Deutschen Kunst wird alljährlich zwei Ausstel­lungen beherbergen: eine Ausstellung der b i l- Lenden Künste, die Malerei, Plastik und

Deutschland hat den Frieden, nach dem sich die Welt so inbrünstig sehnt, dem eige- nen Volke gegeben und gesichert. Wo Friede und Eintracht waltet, ist der Boden für schöpferische Kunst gegeben. Der Tag der Deutschen Kunst beweist uns. daß Deutsch­land der Hüter der europäischen Kultur ge­worden ist.

SoMrzüae

zu den SA-Mtlküinmn in Berlin

In diesen Tagen rüstet die SA.-Gruppe Sich- West bereits zu den kommenden großen Aus­scheidungskämpfen den Reichswettkämpfen der SA. in Berlin vom 13. bis 15. August. Aus dem Bereich der SA.-Gruppe Südwest werden sich an den BerlinerWettkämPfen etwa 160 Männer beteiligen, die auf Grund ihrer hervorragenden Leistungen während der Grup­penkampfspiele ausgewählt wurden. Wenn schon die Ausscheidungskämpfe der Gruppe für jeden Teilnehmer zu einem tiefen Erlebnis wurden, wieviel mehr ist dies dann erst bei den Reichswettkämpfen zu erwarten, zu denen die Besten des Reiches antreten werden. Um jedem Volksgenossen die Teilnahme an den Reichswettkämpfen zu ermöglichen, ist für bil­lige Sonderzüge, für billige Unterkunft und Verpflegung gesorgt. Anmeldungen müssen umgehend bei den Dienststellen der SA. abgege­ben werden, bei denen ebenfalls die Eintritts­karten zu den Wettkämpfen angefordert werden können.

rlSLrtiselre» Kunst

l Seite 1)

Graphik im Sommer und eine zweite von Architekturen und angewandte Kunst im Winter. Er schloß mit den Worten:Unser Volk muß in allen seinen Kreisen zurückfinden zu sich selbst, zu der ewigen Krast. die in uns Deutschen lebt.

Auszeichnungen wurden verliehen

Die Akademie der bildenden Künste hat anläßlich des Tages der Deutschen Kunst die silberne Ehren Medaille der Äka- demie u. a. folgenden Persönlichkeiten ver- liehen: Reichsminister Dr. Goebbels, Neichs- minister Rust. Reichsstatthalter von Epp, Ministerpräsident Siebert, Staatsminister Adolf Wagner. Staatssekretär Dr. Böpple. Staatssekretär Koeglmaier. Frau Professor Troost. Oberbürgermeister Fiehler und dem Vorsitzenden des Kuratoriums Haus der Deutschen Kunst August von Finck. Ferner wurden eine Anzahl Architekten. Bildhauer und Maler zu Ehrenmitgliedern der Aka­demie ernannt.

AilOuWe KaiizeldköhiW

Pfarrer droht mit Entziehung der Sterbe- Sakramente

Hanau, 16. Juli.

Wieder einmal hat es ein römisch-katholischer Geistlicher für notwendig gehalten, auf der Kanzel von Dingen zu reden, die ihn als wah­ren Seelsorger absolut nicht berühren müßten. Voriges Jahr war ein Kaplan Hahner in Wel- ners bei Fulda wegen Kanzelhetze angeklagt. Kurz vor der Verhandlung fühlte sich nun Pfarrer Ludwig Wild veranlaßt, während des GotteÄienstes in unerhörter Weise in das gegen seinen Amtsbruder schwebende Strafver­fahren einzugreifen. Er erklärte vor seiner Gemeinde, daß er es nichtfürschö n" halte, wenn die Pfarrkinder ihren Seelsorger anzei-

gen. Er verflieg sich zu der Drohung, daß der­jenige, welcher gegen den Priester auftrete, in feiner Sterbestunde keinen geist- lichenBeistand c r h a l t e n k ö n n e (!). In begreiflicher Erregung über diese An­maßung rief ein KirchenbesucherDas gehört nicht hieher", was der Geistlicheunerhört" fand.

Der Angeklagte Ludwig Wild suchte sich zwar vor Gericht damit zu entschuldigen, daß ein unbedachtes Wort" in der Aufregung leicht über die Lippen kommen könne. Der Staats­anwalt belehrte ihn aber eines andern. Ei wies darauf hin, ungerechtfertigte Angriffe gegen staatliche Angelegenheiten gehörten nicht in die Kirche, obwohl gewisse Kreise die Kanzel gerne dazu benützen würden. Die Geistlichen hätten genug damit zu tun, sich mit den Angelegen-

Ei« 3ahr Krieg in Spanien

Am 13. Juli war in Madrid nach fünf­monatigerVolkssront'-Herrfchaft der rechts­stehende Abgeordnete Calvo Sotelo von kommunistischen Banditen entführt und er­mordet worden. Der Meuchelmord sollte das Signal für die Kommunisten Spaniens sein, dieVolksfront' zu sprengen und an sich zu reißen. Drei Tage später flog General Fran­cesco Franco, den die mißtrauischen Volksfront'-Machthaber auf die Kap-Ber- dischen Inseln versetzt hatten, nach Spanisch- Marokko. Binnen 24 Stunden siel ihm das ganze spanische Protektorat zu. In Spanien selbst war die rote Revolution in vollem Gange. Raub, Mord. Plünderung waren die Kennzeichen jener Tage. Da landete General Francesco Franco mit einigen tausend Ter- cios (Fremdenlegionären) und einigen tau­send Mauros bei AlgeciraS. Zu gleicher Zeit eroberte General Queipo de Llano mit 200 Mann Sevilla, General Mola den Nordwesten Spaniens. Dort, wo tapfere Kommandeure ihre Truppen nicht in die Kasernen zurückriefen, sondern die Straße gegen das rote Untermenschentum behaup­teten, war Spanien schon in jenen Tagen unmittelbar nach dem 18. Juli national. Nur in Madrid mißglückte die Erhebung: General Saniurio. der in der Verbannung lebte, und im Flugzeug herbeieilte, der- unglückte auf dem Fluge tödlich.

Ein Siegeszug sondergleichen begann. Wo immer die Truppen des Generals Franco auf den roten Mob stießen, da lief dieser auseinander. Bis im Herbst Flugzeuge, Ge­schütze und jegliches andere Kriegsmaterial aus ..demokratischen' Ländern bei den roten Machthabern im östlichen Teil Spaniens eintraf, bis in endloser Reihe sowjetrussische Frachtdampfer Material und Truppen in Valencia und Barcelona landeten, bis Süd- frankreich eine Vermittlungsstelle für bolsche­wistisches Untermenschentum aus aller Her­ren Länder wurde. Nicht Spanier stan­den den Truppen der nationalspanischen Er- Hebung mehr gegenüber, sondern Sowjet­truppen und internationale Brigaden, deren zahlenmäßige Ueberlegenheit von Tag zu Tag wuchs.

Der spanische Krieg enthüllte sein wahres

Gesicht: Er wurde zur Auseinandersetzung über die Frage, ob der weltrevolutionäre Kommunismus in Westeuropa festen Fuß fassen kann oder nicht. Schamlos enthüllte die mörderischen Komintern ihre wahre Schreckenssratze. Alle Gesetze des Völkerrech­tes wurden über den Haufen geworfen. Mehr als ein halbes Dutzend Deutsche, dar­unter vier, die ihrer Heimat zueilten, wur­den grauenhaft hingemordet. NichtStaats, männer' regierten mehr im roten Teil Spa­niens. sondern Mörder hatten die Macht an sich gerissen.

In diesem Augenblick galt es zu handeln: Das nationale Spanien hatte das Volk hin­ter sich; im nationalen Spanien herrschte Ruhe und Ordnung; im roten Spanien das Chaos. Das Deutsche Reich und Italien an­erkannten die Regierung Franco. Wären die übrigen Großmächte Europas diesem Bei­spiel gefolgt, schwerste Spannungen der letz­ten 12 Monate wäcen Europa erspart ge­blieben.

Heute begmnt man auch rn England zu be­greifen. daß man sich auf das falsche Pferd gesetzt hatte. Die Unterhausaussprache am Donnerstag zeigte deutlich, daß man auch in England trotz aller anderwärts gelagerten Sympathien nicht mehr zu leugnen vermag, was das Deutsche Reich und Italien vor mehr als drei Vierteljahren erkannt hatten: Spanien ist im Lager des Generals Franco das Chaos hat seine Urheber und Häupt­linge in Valencia sitzen. Heute dämmert es auch in Westeuropa, daß die 31 Toten der Deutschland' Opfer der Mordbestie des Bolschewismus sind, sinnlos hingemordet von Verbrechern gefallen für den Frieden der Welt.

Der unheimliche Nebel, der den spanischen Bürgerkriegsschauplatz durch Monate um­gab, beginnt sicher» lichten: Wenn Europa allmählich zu begreifen beginnt, daß auch dem spanischen Volke die Abschüttelung des bolschewistischen Verbrechertums nicht ver­sagt werden darf, so dankt es dies der klaren und eindeutigen Haltung des Deutschen Reiches und Italiens, die für den Frieden unseres Erdteils sogar Blutopfer bringen mußte. -st

heilen der Kirche selbst zu befassen. Das Ge­richt verurteilte ihn unter Berücksichtigung mildernder Umstände zu zwei Monaten Ge- V'is.

Muer Zusammenstoß bei Mining

X Peiping, 16. Juli

In japanischen Politischen Kreisen wird die Lage in China weiterhin als sehr ernst an­gesehen, wenngleich die örtlichen Verhand­lungen in Nordchina weitergehen. Es kam zu einem neuen Zusammenstoß, bei dem ein japanischer Soldat getötet wurde. Nach japa­nischen Agenturmeldungen besitzt die japa­nische Armeeführung deutliche Beweise für Kriegsvorbereitungen der Nankingregierung. Chinesischerseits betrachtet man die Lage wesentlich ruhiger.

l)s8 bleuere in Kürre

Iwtntv Urvixoissv aus aller Welt

In der Tschechoslowakei ist eine Regie­rungskrise ansgebroche«. Infolge von Mei­

nungsverschiedenheiten in der Frage des Ge­treidemonopols hat Hodza den Rücktritt des Gesamtkabinetts angeboten.

Das amtlich« Ergebnis der Volksabstim­mung in Irland über die neue irische Ver­fassung ergab für die Verfassung 685 1V5, dage­gen 526 945 Stimme». Damit wnrdc eine Mehrheit von 18818V Stimmen für die Ver­fassung erzielt.

An der Front von Aragon griffen die spa­nischen Bolschewisten mit 2V Tanks und gro­ßen Truppenkontingenten die Stellungen vor Hnesca an. Sie wnrden glänzend zurückge­schlagen «nd hatten große Verluste. Vier sow­jetruffische Tanks wnrden vernichtet. Ei« bolschewistischer Bomber, der Avila bombar­dierte «nd von einem nationalen Flugzeug verfolgt wurde, ist durch das Maschinenge- wehrsener dieses Flugzeugs in Brand gesetzt worden. Er explodierte «nd stürzte ab.

In Atlantic-City explodierten anf dem Ge­lände der Pure Oil Co. zwei riesige Benzin­tanks. über 5V VVV Gallonen setwa 185 VVV Li­ters brennendes Benzin ergossen sich in das die Benzintanks «mgebende Gelände. 8V Per­sonen erlitten Brandwunden.

Mord

in 6er Klinik

Covvriabt Union Deutsch« Verlaasgekellschafi. Stgt. 26

Wann sprachen Sie den Oberarzt Dutt zuletzt. Herr Kaltenberg? Bitte, denken Sic einen Augenblick nach! Tag und Stunde möchten wir hören.'

Karl Kaltenberg legte den Kops schräg. Er dachte wirklich nach.Ich weiß es wahrhaf- tig nicht', gestand er dann.Ich habe Dok- tor Dutt ein-, zweimal gesprochen, vielleicht auch dreimal: ich will mich da nicht sest- legen.'

Wann sprachen Sie Doktor Dutt kürz- lich?'

In letzter Zeit geschah das überhaupt nicht. Ich sagte Ihnen ja. er hatte mich wenig nett behandelt, und ich suchte ihn natürlich nicht noch einmal auf. Mochte Jutta sehen, wie sie mit ihm einig wurde.'

Sie waren aber doch am letzten Donners­tag bei Doktor Dutt in der Klinik', sagte der Kriminalrat schärfer.Ist Ihnen das entfallen?'

Der Fahrer sah ihn erstaunt an.Letzten Donnerstag? Ganz ausgeschloffen. Die Be- gegnung mit Doktor Dutt, an die ich mich erinnere, liegt viel länger zurück.'

Können Sie uns sagen, wo Sie am Vor­mittag des letzten Donnerstags waren?'

In der Fabrik. Oder mit einem Probe- Wagen unterwegs. Der Donnerstag war für mich ein Tag wie jeder andere.'

«Sie können demnach nicht genau sagen, Bvie Sie den Vormittag hinbrachtenk'

Karl Kaltenberg zuckte die Achseln.

Denken Sie nach', forderte Letusch.es ist wichtig!'

Der Fahrer atmete tief aus.Wenn man Sie fragen würde, Herr Kriminalrat', meinte er.was Sie letzten Montag getan haben, und dieser Montag war für Sie ein belang­loser Tag wie alle andern, könnten Sie sich so ganz genau erinnern? Ich sagte ja. ich war in der Fabrik. Sicherlich haben mich meine Kollegen gesehen und können das be- (tätigen.'

Aber Sie waren nicht den ganzen Vor­mittag ununterbrochen in der Fabrik?'

Wahrscheinlich nicht. Meistens bin ich ein oder zwei Stunden auf der Uebungsbahn.'

Es wäre also möglich, was die Zeit an­betrifft, eine persönliche Angelegenheit auf dem Wege zur Uebungsbahn zu erledigen?'

Sie wollen wissen, ob die Zeit gereicht hätte, etwa Doktor Dutt aufzusuchen? Soviel Zeit hätte sich natürlich gefunden. Aber ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, oder wenn Sie wollen, schwöre ich Ihnen, daß ich den Ober- arzt Dutt in der letzten Woche nicht auf­gesucht und nicht gesehen habe.'

Einer lügt hier', sagte Letusch und sah seinen Inspektor, der machtlos war. grim­mig an. Kilian sagte vermittelnd:Es steht da Aussage gegen Aussage. Herr Kaltenberg, wenn Sie in das Protokoll dort sehen könn­ten. würden Sie lesen, daß jemand uns mit­geteilt hat. Doktor Dutt habe am Donners­tagvormittag Ihren Besuch in der Klinik empfangen.'

Wer um's Himmels willen kann denn so etwas behaupten? Es muß eine Verwechslung vorliegen. Man hat einen Mann, der mir vielleicht ähnlich sah und der am Donners­tag zu dem Arzt ging, für mich angesehen. Stellen Sie mich dem Pförtner gegenüber. Tr wird seinen Irrtum erkennen.'

Nicht der Pförtner hat diese Aussage ge­macht.'

Oder die Schwester, die mich gesehen haben will.'

Keine Schwester hat die Angabe gemacht.'

Karl Kaltenberg stand auf. Er trat dicht an den Tisch des Kriminalrats. Die innere Erregung war ihm anzumerken, aber er be­herrschte sich gewaltsam: nur die Mütze wan­delte von einer Hand in die andere.Herr Kriminalrat', sagte er und mußte sich hüstelnd räuspern,dann ist die Aussage gegen mich böswillig gemacht worden. Sa­gen Sie mir, bitte, wer die Behauptung auf- gestellt hat!' Er wartete mit verzogenem Ge­sicht. Letusch zögerte. Der Fahrer sagte ton- los:Ich wußte gar nicht, daß ich Feinde hatte, die so etwas fertigbringen.'

Kennen Sie Fräulein Jessie Helger?' fragte der Kriminalrat im Tone des Neben- bei.

Karl Kaltenberg trat einen Schritt zurück. In seinem Gesicht zuckte es.Mehr brauchen Sie mir nicht zu sagen', stieß er hervor,ich weiß Bescheid. Aber darf ich fragen: kennen Sie, meine Herren, Jeffie Helger? Wissen Sie, daß das eine halbverrückte Person ist?'

.Marum nehmen Sie das an?'

Ich habe erlebt, daß sie im Stadtpark Schreikrämpfe und Wutansälle bekam, weil Doktor Dutt mit meiner Schwester tanzte. Dabei war sie verlobt mit einem andern, mit einem unserer Ingenieure.'

Mit Vinzenz Vergotter; wir wissen das.'

,Ha, der arme Mann tat uns allen leid; er liebte diese Hexe und ließ sich von ihr auf der Nase herumtanzen.'

Betrog sie ihn?'

DaS weiß ich nicht. Jedenfalls liebte sie ilm ganz und aar nicht. Jeder laü das: jeder.

der nur kurze Zeit mit ihnen umging, merkte es. Nur Vergotter selber war blind und taub.'

Was für einen Anlaß könnte aber Fräu­lein Helger gehabt haben. Ihnen mit einer falschen Aussage schaden zu wollen?'

Ich habe sie einige Male zur Rede ge­stellt. Schließlich war meine Schwester mit Doktor Dutt so gut wie verlobt. Es schien mir von der Helger unanständig, sich da ein­zumischen und sich dem Arzt förmlich anszu- drängen.'

Vielleicht wäre beiden Paaren geholfen gewesen, wenn die sogenannten Verlobungen auseinandergingen?'

Kaltenberg nickte grimmig. «Das hätte den beiden vielleicht gepaßt, meine Schwester zum Gespött der halben Stadt sitzenzulassen.'

Letusch beruhigte ihn. Er fand ein paar nette Worte des Uebergangs. Dann entließ er den eifervollen Verteidiger seiner Schwe­ster. Karl Kaltenberg ging, nachdem er die Versicherung abgegeben hatte, vom Verlauf dieser Unterredung nicht das geringste laut­werden zu lassen. Der Kriminalrat hatte eS sich in die Hand versprechen lasten.Der Feuerkopf ist sonst fähig und macht der Jessie Helger eine neue Szene', sagte er, als die beiden Beamten wieder allein waren.

Sie glauben mrhr dem Mann?' meinte Kilian.

Jessie Helger scheint wirklich ein bißchen hysterisch zu sein', sagte Letusch.

Ueberspannt mag sie sein', stimmte der Inspektor zu.Aber daß sie uns so ganz glatt angelogen hat. traue ich ihr nicht zu.'

Also war Kcicl Kaltenberg an jenem Don­nerstag doch bei dem Oberarzt gewesen?'

1 (Fortsetzung folgt.; '