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DüiveMyblalt
K««che Tageszeitung äer NSVi^).
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Amtsblatt sämtlicher Behöräen in Ztaät unck Rreis Calw / Heimatblatt seit äem Jahre 1826
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Nr. ISS Calw, Samstag, 17. 3uli 1SS7 IIS. 3ahrga«g
Feierstunden der deutschen Kunst
Der „Tag der deutschen Kunst" eröffnet — Empfang der 3n. und Auslandspreffe
L ig end e rIob t cker klS-kro«,«
8Ü. Münch«», 16. Juli.
Der Tag der Deutschen Kunst hat begonnen. Mi- einer Feierstunde in Anwesenheit des Stellvertreters des Führers, die auf alle Teilnehmer den tiefsten Eindruck machte, eröffuete ihn Gauleiter Adolf Waguerin dem für diesen Akt wie geschaffenen Kongreßsaal des Deutschen Museums, während Zehntausend« und Zehntausend« die festlich geschmückten Straßen säumten, um die Männer, die des Führers engste Mitarbeiter sind, zu begrüßen. In den frühen Nachmittagsstunden empfingen Gauleiter Adolf Wagner und -er Reichspresse- ches der NSDAP., Dr. Otto Dietrich, die in- und ausländische Presse. Der erste Tag schloß mit glanzvollen Festauffiihrunge» in drei Theatern Münchens.
Im Mittelpunkt der heutigen Aufführungen steht die Festsitzung der Reichskammer der bil- denden Künste, bei der Rrichsminister Tr. Goebbels sprechen wird. Den Abend beschließen außer einer Festaufführung im Nationaltheater, einem Empfang der Reichs- regicrung und der festlichen Illumination Festkonzerte berühmter deutscher Orchester und Chöre bei freiem Eintritt. Der Sonntag aber bringt die feierliche Einweihung des Hauses der Deutschen Kunst und di« Eröffnung der „Großen deutschen Kunstausstellung 1937", sowie den Festzug „2V0Ü Jahre deutsche Kultur".
Die Eröffnungsfeier
Zehntausende säumten die festlich geschmückten Straßen der Stadt der Deutschen Kunst und begrüßten freudig den Stellvertreter des Führers, Neichsminister Rudolf Heß, sowie den Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner, als sie sich zum Kongreß, saal des Deutschen Museums zur Eröff- nungsfeier begaben. Erhaben und feierlich wirkte der Schmuck des Saales. Die Mitglieder der Neichsregierung und des Diplomatischen Korps, zahlreiche Reichs- und Gau. leiter der NSDAP.. Offiziere der Wehrmacht, Männer von Rang und Namen aus Kunst, Wissenschaft. Industrie und Wirtschaft sind als Ehrengäste gekommen und füllten den weiten Saal bis auf den letzten Platz.
Unter der hervorragenden Stabführung von Prof. Abendroth brachte da» Leipziger Gewandhausorchester die 3. Leonoren-Ouvertüre von Beethoven zu Gehör. Langanhaltender Beifall dankte den Künstlern und ihrem Dirigenten. Nach Fanfa- renrnfen sprach der Staatskommissar des Hauses der Deutschen Kunst, Gauleiter Adolf Wagner:
„Der Führer lehrte uns, daß der einzelne lebende deutsche Volksgenosse nichts ist ohne sein Volk, daß die lebende Generation unseres Volkes nichts ist ohne die vorausgegangenen Generationen. Diese Lehre Adolf Hitlers brachte uns die große unzerstörbare deutsche Volksgemeinschaft. Aus der unendlichen Ein- heit der heute lebenden deutschen Generation mit der Jahrtausende umfassenden Geschlechterfolge des deutschen Volkstums aber erwächst uns die Gewißheit, daß unser deutsches Volk unsterblich ist. Noch größer aber und noch sicherer ist, aus dieser Schau gesehen, die Gewißheit daß es heute und in allen Zeiten, wo Menschen lebten und leben, eine Menschheitskullur nicht gibt und nicht geben wird ohne die deutsche Kultur. Wie herrlich ist es doch, einem Volk, von dem man mit Recht und ohne Ueberhebung solches sagen kann, anzugehören.
Es vollzieht sich auf kulturell-künstlerischem Gebiet die nationalsozialistische Revolution mit derselben Gesetzmäßigkeit, wie sie sich zuerst auf politischem und dann aus wirtschaftlich-sozialem Gebiet vollzogen hat. Es ist nicht mehr nötig, daß irgend jemand die Sorge bedrückt, wie diese kulturell-künstlerische Revolution wohl enden möge. Denn der Führer dieser Revolution ist Adolf Hitler. Er steht vor der deutschen Kunst ntchr nur als ihr Schirmherr, sondern als ihr größter Meister.
Ich melde, daß der Tag der Deutschen Kunst 1937 zu München gerichtet ist. Möge
er eingehen in die Getch:chle als der Tag der Wiedergeburt der deutschen Kunst/ Damit erklärte der Gauleiter den Tag der Deutschen Kunst 1937 für eröffnet. Der Chor „Wachet aus", getragen von den jubelnden Stimmen des Lehrergesangvereins München zur Musik des Gewandhaus- orchesters Leipzig, beendete mit den Liedern der Nation die eindrucksvolle Feierstunde.
Der Prefseempfang
Beim Empfang der in- und ausländischen Presse führte der Neichspressechef der NS.- DAP., Dr. Otto Dietrich, u. a. aus:
„Wenn etwas diesem ersten Tag der Deut- schen Kunst seinen besonderen und ein- maligen Charakter verleiht, dann ist es der kühne und große Gedanke der Erhebung der Kunst aus der ästhetischen, intellektualisti- schen Abgeschlossenheit in die weite, lichte Sphäre lebendiger Volksverbundenheit, den das nationalsozialistische Deutschland zu verwirklichen unternimmt, und der tiefe Widerhall, den dieser Appell an das künstlerische Gewissen der Nation im Herzen des Voleks findet. Dieser Tag der Deutschen Kunst ist ein weithin sichtbarer Ausdruck nationalsozialistischen Kultur, willens und Kulturschaffens.
Die nationalsozialistische Revolution ist eine totale Revolution, eine Revolution auch des Denkens und der Kultur. Sie hat inzwischen auf zahlreichen Gebieten der babylonischen Verwirrung der Geister ein Ende gesetzt, das Denken und die Begriffe neu geordnet und sie in organische Be
ziehung zur neu gewonnenen Lebensform der Nation gebracht. Auch auf dem Gebiete der Kunst als einer der unmittelbarsten Lebensäuberungen unseres Volkes ist diese Entwicklung erfolgreich eingeleitet. Und weil es so ist, darum erheben sich hier an diesem ersten Tag der Deutschen Kunst Fragen und Probleme, deren Beantwortung und rich- tungweisende Klärung gerade für den Journalismus und das deutsche Kunstschrifttum nicht nur von eminentem Interesse, sondern auch von lebenswichtiger Bedeutung sind, lieber diese Lebensfragen, insbesondere der bildenden Kunst, wird in diesen Tagen von berufener Seite ausführlich gesprochen werden. Der Führer selb st wird bei der Eröffnungsfeier des Hauses der Deutschen Kunst und der Deutschen Kunstausstellung 1937 das Wort ergreifen und dem Kun st schaffen unserer Zeit die Richtung zeigen!"
Neichsleiter Dr. Dietrich befaßte sich dann eingehend mit der Aufgabe der Presse und Publizistik, die Kunst wieder volksverbunden zu machen, denn: „Die Einheit von Kunst und Volk ist das Zeichen, in dem dieser Tag steht. Die nationalsozialistische Weltanschauung vereint sie beide zu fruchtbarer Wechselwirkung und schöpferischer Synthese. Mit ihrem Mit- und Füreinander ordnen sich die Begriffe sinnvoll und klar, fügen sich Stoff und Form zur Harmonie des Schönen und Beglückenden."
(Schluß auf Seite 2)
Londons Vorschläge einstimmig gebilligt
Frankreich, Sowjetrußland und Portugal machen Vorbehalte
Grenze wieder
London, 16. Juli
Die Nachmittagssitzung des Nichtcinmisch- «ngsansschnsses schloß mit der einstimmigen Annahme der englischen Kompromiß- Vorschläge als Erörterungsgrnndlage. Gleichzeitig wurde beschlossen, die weitere Erörterung des Vorschlages dem Ausschuß des Vorsitzenden z« übertrage«, der zu diesem Zweck am Dienstagvormittag wieder Zusammentritt.
Die nach der Spanien-Debatte im englischen Unterhaus nicht mehr mit der gleichen Spannung wie vorher erwartete Sitzung des Nichteinnnschungsausschusses brachte schön zu Beginn der zweiten Sitzungsstunde eine Ueberraschung: Der französische Botschafter Corbin hatte keine Anweisungen seiner Regierung, so daß die Sitzung bis Nachmittag unterbrochen werden muhte.
Gleich zu Beginn der Sitzung gaben der deutsche Botschafter von RibbentroP und der italienische Botschafter Graf Grandi namens ihrer Regierungen Erklärungen ab, daß sie die britischen Vorschläge als Verhandlungsgrundlage betrachten; beide beantragten, die Einzelheiten im Unteraus- schuß des Vorsitzenden zu behandeln. Die Vertreter Norwegens, Polens. Griechenland?, der Tschechoslowakei, der Türkei, Südsla- wiens, Dänemarks, Finnlands, Schwedens und Irlands nahmen die britischen Vorschläge an. AIS dann der französische Botschafter erklärte, noch keine Anweisungen zu haben, wurde die Sitzung bis 16 Uhr unterbrochen. Diese Anweisungen wurden erst Feeitagvormittag vom französischen Ministerrat unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten beschlossen.
Die englischen Kompromttzvarschläge wurden in der Nachmittagssitzung einstimmig als Erörterungsgrnndlage angenom- meü. Am Dienstag wird darüber weiter verhandelt werden. Der sowjetrussische Vertreter kündigte mit der grundsätzlichen Annahme des Vorschlags an. daß seine Negierung wesentliche Abänderungen Vorbringen wolle. Auch der Portugiesische Vertreter machte Vorbehalte und wünschte die Beteiligung der südamerikanischen Völker. Falls die zur Zeit noch bestehende See- Patrouille völlig verschwindet und die Kontrolle an der französisch - spanischen Grenze wiederhergestellt ist, wird auch die Kontrolle
an der portugiesisch-spanischen ausgenommen.
Torpediert Moskau den englischen Vorschlag?
Während die offizielle Moskauer Presse sich noch immer jeglicher Kommentierung des englischen Kompromißvorschlages zur Nicht- einnuschungsfrage enthält, bringt ausfälligerweise nur ein den Komintern-Kreisen nahestehendes Blatt eine Stellungnahme, die den Moskauer Standpunkt deutlich kennzeichnet. Wenn die amtliche Stellungnahme der Sowjetregierung sich im wesentlichen mit dem Kommentar des Blattes decken sollte, so wird die unmißverständliche Absicht der Sowjets offenbar, den englischen Plan zu torpedieren.
Ans Madrid wird gemeldet, daß sich in Al- bacete eine neue ans amerikanischen Freiwilligen zusammengesetzte Brigade gebildet habe. Diese bilde zusammen mit einer bereits bestehenden nordamerikanischcn Brigade die SV. „Division" der Bolschewisten.
rranöblick
von -err Kraueniürmerr
Vov Itsaz VSKn
In diesen Stunden beginnt in der Hauptstadt der Bewegung, in dem schönen Isar- Athen München, ein wahrhaftiges Fest der Schönheit und der Würde. Was Adolf Hitler und Dr. Goebbels heute und morgen zu den Hunderttausenden Deutschen, ja der gesamten Kulturwelt, sagen werden, das wird der Ausdruck des harmonischen Schönheitsempfindens des deutschen Volkes sein.
Inmitten einer hastenden, fiebernden Welt, an deren Ecken und Enden drohende Wetterwolken sich zusammenballen, feiert Deutschland. das einig und stark gewordene, das erste Fest der wiedererweckten deutschen Kunst. Alle Blicke und Sinne werden in diesen Tagen zur Gralsburg deutscher Kunst, auf die Münchener Franentürme. das Symbol der Hauptstadt der Bewegung, gerichtet sein. Und bis in das letzte deutsche Dorf, überallhin, wo Deutsche in der Welt wohnen^ wird ein glückhafter Strahl von der Schönheit des Münchener Festes dringen.
Das ist das Deutschland von 1937, das in einem gigantischen Ringen zuerst wieder Ordnung und Sauberkeit in seinen Gauen schuf, das vor einigen Tagen stolz melden konnte von dem R e ko r d t i e f st a n d der Arbeitslosenzahl.
Ein Volk, das Arbeit und Brot für sein« Söhn« geschaffen hat, ist berechtigt, Träger und Hüter der ersten Kulturgüter dieser Welt zu sein.
Ueber den Grenzen, bei unseren westlichen Nachbarn lasen wir's bislang noch anders. Seit der Machtübernahme durch Adolf Hitler bemühen sich viele Artikelschreiber dieser Staaten, mit schönen und glatten Worten dem deutschen Volke begreiflich zu machen, daß es eigentlich viel von seiner einstigen Freiheit und inneren Stärke verloren habe. Die freiwillige Disziplin und die nationale Geschlossenheit im neuen Deutschland ist ihnen wesensfremd und un- begreiflich. Und doch lehrte der Ablauf und die Weiterentwicklung des Geschehens die Welt um uns. daß ihre Politiker und Wirt- schaftsführer Wege gingen, die ihrem eigenen Volke schädlich sind.
Frankreich, das stolze und unbekümmerte. erlebt gerade in diesen Tagen, in denen es die ganze Welt in ihrer Pariser Ausstellung zu Gaste hat, eine Erschütterung nach der andern. Kaum daß die Pforten der Pariser Weltausstellung sich öffneten, waren die braven Pariser Zeuge eines Währungsverfalls, der so große Ausmaße annahm, daß eine neue Negierung Notmaßnahmen er- greisen mußte, um eine Finanzkatastrophe zu verhüten. Trotzdem geht der Tanz auf schiefer Ebene weiter. Jeder Tag bringt nun schon seit Monaten neue Ausstände. Es spricht nicht für innere nationale Disziplin, wenn die Gäste der Pariser Kaffeehäuser von streikenden Kellnern bedroht werden. Und die Bilanz des geheiligten
Frankreich droht neue Streikwelle
Sogar die öffentlichen Angestellten wollen die Arbeit niederlegen
X Paris, 16. Juli
Durch Frankreich geht eine neue Welle der sozialen Unruhe. Wohl ist es gelungen, den Streik der Flußschiffer ohne Zwischenfälle zu beenden und die Schiffssperren auf der Seine abzubauen, doch hält der Streik im Hotel- und Goststättengewerbe unvermindert an. Da der Gewerkschaftsverband die Weiterführung des Ausstandes beschlossen hat, sah sich die Negierung genötigt, den öffentlichen Ordnungsdienst in Paris zu verstärken.. Der Verband der Elektriker stellte neue Forderungen auf, deren baldige Erfüllung er verlangt; diesem Beispiel folgten die Angestellten und Arbeiter der Theaterindustrie.
Das Bemerkenswerteste ist aber der Be- chluß des Vollzugsausschusses der Gewerk- chaft der öffentlichen Angestellten, n dem alle Maßnahmen festgelegt wurden, um gegen Beschlüsse des Generalrates des Seine-Departementes zu protestieren. Für die Verbandsangehörigen wurde dev „Alarm-
zustand" beschlossen und die Arbeitsniederlegung ins Auge gefaßt. Schließlich wurden Maßnahmen getroffen, um gewisse Zweige der Erzeugung als ..Warnungszeichen" aus eine Anweisung hin stillegen zu können.
sormarbltche Zusammenarbeit mit Frankreich
Paris, 16. Juli
Dr. von Keudell, Staatssekretär beim Reichsforstmeister, besuchte den französischen Staatssekretär Lyautey und besprach mit ihm verschiedene forstliche Fragen, die beide Länder angehen. Lyautcy gab nach der Besichtigung des Pavillons der französischen Forstverwaltung einen Empfang, wobei er in einer Ansprache den Gedanken einer engeren forstfachlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich vertrat. Er schloß seine in deutscher Sprache gehaltenen Ausführungen mit einem Lrinkspruch aus den Führer. .