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Wenn ein chinesischer Händler einen auf Landurlaub befindlichen britischen Matrosen über das Ohr haute. Pflegte noch vor dreißig Jahren zumindest ein britischer Kreuzer zu erscheinen, seine Geschützrohre drohend auf die betreffende Stadt zu richten und notfalls zu schießen, bis eine weitgehende Genugtuung für diese „Beleidigung" eines Soldaten Seiner britischen Majestät gegeben worden war. Wenn der Fakir von Jpi im Jahre 1937 noch immer den Lendenschurz und Turban dem grauen Cut und der Melone vorzieht und sich gegen eine sogenannte „Zivilisation" wehrt, dann schickt England 35 000 Mann und ein Paar Dutzend Bombengeschwader gegen die Donnerbüchsen der Anhänger des Fakirs ins Feld, um der „zivilisatorischen Sendung" Englands gerecht zu werden und die Wilden von Waziristan mit „Kultur" zu belecken und mit Bomben zu belegen. Wenn aber ein im Auftrag der vier europäischen Großmächte Großbritannien. Frankreich. Deutsches Reich und Italien stehender Kreuzer an der spanischen Küste von — wenn auch schlechten — Torpedoschützen spanischbolschewistischer Unterseeboote bedroht wird, dann verlangt Seiner britischen Majestät Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten — eine Untersuchung mit Ausschüssen, Unterausschüssen. Prüfungs- und Redaktionskommissionen. weil dieser Kreuzer „nur" die deutsche Flagge führt.
Das ist die englische Politik im Jahre des Heils 1937.
Man muß sich diesen Widerspruch in der Haltung der englischen Politik immer wie- der vor Augen halten, um die gegenwärtige Lage in Europa zu verstehen. Sir Anthony Eden zeterte erst vor 48 Stunden im englischen Unterhaus, daß die Nichteinmischung nicht funktioniere. Er hütete sich aber, auch nur mit dem leisesten Worte anzudeuten, daß die Nichteinmischung garnichtseine Erfindung ist. sondern bereits im Sommer vorigen Jahres, als die Ausdehnung der Erhebung des spanischen Volkes gegen den Versuch Moskaus, in Westeuropa Fuß zu fassen, erkennbar wurde, von der deutschen R eichsregier nng ange- regt worden war. Die sogenannte Demokratie Westeuropas hat bekanntlich das Eigenleben der Völker nie geachtet. Täte sie es heute, hätte Außenminister Eden den Gedanken der Nichteinmischung in Spanien nicht in Ausschüßen und Kommissionen erstickt, und es vor allem niemals gestattet, daß ein zuchthausentsprungenes und zuchthausreifes Verbrechergesindel von ehrenwerten Lords als „rechtmäßige Regierung" anerkannt werden müßte.
Als am 29. Mai das Verbrechergesindel von Valencia das Panzerschiff „Deutschland" bombardieren ließ und damit die Verantwortung für den Tod von 31 jungen deutschen Menschen und für die Gesundheit von 77 Deutschen auf sich nahm, taten die offi- zielten britischen Stellen entsetzt, während «ine gewisse englische Presse eine niederträchtige Hetze entfaltete. Die für eine Großmacht wie das Deutsche Reich selbstverständliche Vergeltung beantwortete Eden mit den abgestandenen Methoden des Genfer Debattier, klubs, auf die das Deutsche Reich, um seinen guten Willen zu beweisen, soweit einging, als es überhaupt tragbar war. Die deutsche Auffassung, daß die Haltung des britischen Außenministers den Banditen von Valencia vur Mut zu neuen Frechheiten geben könne.
wurde drei Tage nach dem sogenannten Kon- sultationsabkommen vom 12 . Juni bestätigt. Die Gangsterhüuptlinge Rot-Spaniens verkündeten ganz offen, daß sie die im inter- nationalen Auftrag — also auch im Auftrag Großbritanniens — in den spanischen Gewässern weilenden deutschen und italienischen Kriegsschiffe durch Unterseeboote angreifen lassen würden. Mindestens vier Tor- pedos schoß eines dieser Piratenfahrzeuge gegen den deutschen Kreuzer „Leipzig" ab. Wenn ein schweres Unglück vermieden wurde, dann war dies bestimmt nicht die Absicht der bolschewistischen Bonzen von Valencia und ist erst recht nicht ihr Verdienst.
Nach dem Abkommen vom 12. Juni waren Großbritannien und Frankreich verpflichtet, sich mit dem Staat, dessen Kriegsschiff angegriffen worden war, solidarisch zu erklären. Da die Machthaber in Valencia bisher nicht einmal auf den Appell Großbritanniens, Sicherheitszonen für die Kontrollfchiffe zu schaffen, geant
wortet hatten, war die deutsche Foroe- rungaußerordentlichmaßvoll,da sie sich auf das Verlangen nach einer Kundgebung der Solidarität der vier Kontrollmächte vor Valencia und nach Beschlagnahme der zu heimtückischen Angriffen verwendeten U-Boot- Waffe beschränkte. Die schon erwähnte gewisse englische Presse beantwortete diese deutsche Forderung mit Niederträchtigkeiten. Herr Eden aber, der nicht genug übe- die Spaltung der Welt in weltanschauliche Lager jammern kann, entlarvte sich selbst, indem er dicrch die Ablehnung der deutschen Forderung sich zum Komplicen eines Gesindels von jüdischen Verbrechern, Mord- brennern und Massenmördern machte.
Das Deutsche Reich und Italien haben aus dieser Haltung des elegantest angezogenen Außenministers Europas die notwendige Folgerung gezogen. Das nationalsozialistische Deutsche Reich schließt keine Vereinbarungen,
um sie mit Hilfe von Ausschußgründnngen und Untersuchungs-Kommissionen nicht einhalten zu müssen. Die deutsche Reichsregierung als Beauftragte des gesamten deutschen Volkes erfüllt ihre Pflicht, wenn sie sich von fruchtlosen Diskussionen zurückzieht und den Schutz der deutschen Interessen in Spanien gegen die Massenmörder von Valencia, frei von allen hemmenden internationalen Verpflichtungen, übernimmt.
Die Lage hat sich immerhin soweit geklärt: Großbritannien und Frankreich haben eine übernommene Verpflichtung zur Solidarität nicht ei «gehalten. In Hinkunft werden Verbrecher deutsche Kriegsschiffe nicht mehr ungestraft bedrohen dürfen. Das Deutsche Reich und Italien werden auch dafür sorgen, daß diese Verbrecher nicht imstande sind, die Brandfackel des bolschewistischen Chaos nach Europa zu Wersen. 3. IA.
Deutschlands Austritt aus dem Spanien-Kvntrollsystem
Die Nichteinmischung
2. Deutschland hat daher, von diesen Auffassungen geleitet, von Anfang an versucht, dahin zu wirken, daß die bedauerliche innerspanische Auseinandersetzung ausschließlich Ange- legenheitderSpanier selb st sein müßte. Das heißt, Deutschland hat genau so wie Italien gleich zu Beginn der spanischen Krise gegen jeden Versuch einer politischen, finanziellen, militärischen oder sonstigen Einmischung Stellung genommen. Gerade diese Auffassung aber wurde von den demokratischen und bolschewistischen Staaten abgelehnt. Sie begannen Freiwillige anzuwerben, sie veranstalteten Geldsammlungen. sie lieferten Kriegsmaterialien und von ihnen kamen die Agenten, Instrukteure und Lehrmeister der bolschewistischen Schlächtereien. Und erst als sich im Verlauf der Entwicklung trotzdem — wie es nicht anders zu erwarten war — das nationale und damit allein wahrhaft unabhängige Spanien gegenüber den von Moskau und seinen Freunden organisierte und militärisch ausgehaltene bolschewistische Verbrechertum durchzusehen begann, wuchs das Interesse auch in gewissen Kreisen der demokratischen Staaten für eine Aufnahme der deutschen und italienischen Ideen für eine wirkliche Nichteinmischung in eben dem Maße, in dem man zu glauben schien, dadurch der nationalen Seite Abbruch tun und der bolschewistischen Brandstiftung Vorschub leisten zu können.
3. Trotzdem hat sich Deutschland bereit erklärt, soweit eine wirklich gerechte und allseitige Nichteinmischung gewährleistet würde, Au deren Herbeiführung auch jetzt noch seinen Teil beizutragen. Im Zuge dieser Bestrebungen war Deutschland daher auch bereit, sich an den praktischen Maßnahmen einer Konferenz zu beteiligen, die leider — dies muß heute wenigstens inso- weit es sich um die Versorgung des bol- schewistischen Teiles mit Kriegsmaterialien handelt, gesagt werden — nach den gemachten Erfahrungen ohnehin erfolglos geblieben ist.
Rokmord greift an
4. Trotzdem wurde von den bolschewistischen Machthabern in Valencia nunmehr versucht, durch Aktionen die den roten Teil
betreffende SeekontroUx zu stören und die an ihr beteiligten Schisse mit allen Mitteln anzugreifen. Es erfolgte im Zuge dieser Absichten u. a. der Angriff auf deut- fche, englische und italienische Schiffe im Hafen von Palma. Sechs italienische Offiziere sind dabei durch die Bombenangriffe der roten Piraten ums Leben gekommen. Der Nichteinmischungsausschuß nahm diese Vorfälle zur Kenntnis, ohne llch natürlich zu irgend einer Entscheidung aufrafsen zu können oder zu wollen.
Um den roten Machthabern in Valencia jeden Vorwand für neue Angriffe zu nehmen. zog Deutschland seine Schiffe aus dem Hafen von Palma zurück und legte die Plätze für die Uebernahme von Oel oder sonstige Vorräte auf die Reede von Ibiza, einem militärisch gänzlich belanglosen Ort. Nun- mehr holten die Machthaber von Valencia in Verfolg ihrer Absichten zu einem neuen Anschlag aus und ließen das Panzerschiff „Deutschland" vor Ibiza durch Bombenflugzeuge angreifen.
Der Aeberfall auf die „Deutschland"
Das Panzerschiff selbst hat im ganzen Verlauf diejes UcVerfalls nicht einen Schuß abgefeuert. Seine eigenen Opfer betrugen 31 Toteund77 Verwundete, unter den letzteren viele leider sehr schwer Ner- letzte. Da die deutsche Neichsregierung. durch die zurückliegenden Erfahrungen belehrt, der
Moskau Met gegeu Savan!
ktigsnberickt 6er X8-?resze rp. Warschau, 23. Juni.
Soeben werden neue Einzelheiten über den geplanten Ausbau von Providen- c i a, der der nördlichste Hafen der Sowjets im Fernen Osten sein wird, bekannt. Wie verlautet, sind zum Ausbau der Hafen- befestigungen Tausende vonGPU.- Sträfllngen eingesetzt worden, die in wochenlangen Fußmärschen zu ihrem Arbeitsort gelangten. Lediglich Baumaterialien und Maschinen werden mit Schiffen an die Arbeitsstätten herangebracht.
Bei dem Transport der SträflingSkolon- nen soll es zu unbeschreibltchen Vor-
festen Ueberzeugung war. daß auch in diesem Falle weder die Kontrollkommission noch der Nichteinmischungsausschuß die geringsten Entschlüsse fassen würde, hat sie von fich die notwendige und für eine Großmacht selb st ver stündliche Vergeltung geübt. Nicht um einen Racheakt zu begehen; denn durch das Vom- bardement von Almena konnten weder die Toten unseres Panzerschiffes lebendig, noch die Krüppel wieder gesund werden. Nein: diese Beschießung erfolgte nur. um durch diese Vergeltung den Verbrechern in Valencia die Lehre zugeben, wenigstens für die Zukunft weiter derartige Angriffe auf deutsche Kontrollfchiffe zu unterlassen. Ebenso wurde, um Ueberfällc ähnlicher Art künftighin von vornherein unmöglich zu machen, den deutschen Seestreitkrüften der Befehl gegeben, von jetzt ab auf sich annähernde Luft- oder Seestreitkräfte der bolschewistischen Horden von Valencia sofort das Feuer zu eröffnen.
Die vier an der Seekontrolle in den spanischen Gewässern beteiligten Mächte hatten nun unter dem Eindruck dieser Vorgänge am 12. Juni vereinbart, daß von jetzt ab weitere Angriffe auf die Kontroll- schifse dieser Mächte als deren gemeinsame Sache angesehen würde und daß über die dann gemeinsam zu ergreifenden Maßnahmen sofort eine Verständigung herbeigeführt werden sollte. Zugleich wurde dabei aber festgestellt, daß bei der Beschlußfassung dieser Maßnahmen natürlich die unmittelbar
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fällen gekommen sein, bei denen Hunderte von Sträflingen, die den Tod durch Selbstmord oder den sicheren Tod durch einen Fluchtversuch ihrem künftigen Schicksal vor- zogen, ums Leben gekommen sind. Höhere GPU.-Beamte und Ingenieure, die den Hafenbau und die Befestigungsarbeiten leiten, sind nach den Meldungen der sowjetrussischen Presse bereits in Wladiwo- stok eingetroffen.
Providencia hat wegen seiner Lage am nördlichen Wasserwege eine besonders große strategische Bedeutung für die Sowjets. Es ist die nördliche Angrrffsbasis der Sowjets gegen Japan. Eine andere Deutung der neuen offensiven Rüstungsmaßnahmen läßt sich auch aus den Meldungen der sowjetrussischen Presse nicht entnehmen.
Mord
in Klinik
«vvvrIM Union Deutsch« BerlaaSsesellschall. Etat. S
.,Ja". sagte Inspektor Kilian knapp und verriet nicht, was seine Meinung zu dem Fall war.
Sie gingen in den andern Raum hinüber.
„Würden Sie. bitte, durch die Schwester fragen lasten, ob Fräulein Rush uns nachher empfangen kann. Vorher schicken Sie mir. bitte. Schwester Agnes, die hier Wache hatte, als der Mord geschah!" Letusch nickte seinem Inspektor zu. Er nahm Platz und sah in sein Notizbuch. Kilian ging. Er traf Schwester Agnes auf dem Flur und schickte sie zu dem Kriminalrat hinein; gleichzeitig hielt er eine andere Pflegerin an und bat sie. die Patientin Fräulein Rush zu fragen, ob sie die Beamten empfangen wolle. Dann ging er der Schwester Agnes nach. Er betrat kurz nach ihr das Zimmer. Letusch sagte gerade: „Wann haben Sie Ihren Dienst gestern nachmittag hier angetreten. Schwester Agnes?"
„Um fünf Uhr. Herr Kriminalrat."
„Und Sie bleiben dabei, daß niemand über den Flur gekommen sein kann, den Sie nicht gesehen oder gehört hätten?"
„Ganz gewiß. Sie haben sicherlich unfern Schwesternaufenthaltsraum gesehen. Er liegt so, daß man den Gang übersehen kann, sogar muß. Das ist natürlich Absicht, denn wir sollen ja die Lichtzeichen über den Türen, die Rufsignale der Patienten sehen. Es schlagen außerdem zwei dünne Glockentöne an. aber
meist steht man die Lampen ebenso schnell und weiß, welches Zimmer ruft."
„Sie waren gestern allein?"
„Schwester Luise war mit mir hier unten. Sie hat aber auch keinen Menschen kommen oder gehen sehen, sagte sie mir."
Letusch sah sie an. Ueber der ernsten, hohen Stirn lag der Helle Strich des Mittelscheitels und teilte das tiefschwarze Haar bis dahin, wo die Haube es verdeckte. „Sie kannten Dok- tor Dutt gut?"
„Sehr gut." Ihre Antwort kam ohne Zögern. „Seit zehn Jahren. Als er Assistenzarzt am Staatskrankenhaus war. begann ich meine Laufbahn."
„Dies ist eine Privatklinik?"
„Nicht ganz und gar. Wir bekommen städtischen Zuschuß und mästen dafür im oben, Saal sechs Betten für die Ortskrankenkaste zur Verfügung halten."
„Die Patienten der obern Räume kommen nicht hier herunter?"
„Wir haben früher Patienten gehabt mit schmerzenden Krankheiten oder Nervenkranke, die davonlaufen wollten. Seitdem ist die Treppe vom ersten Stock nach hier herunter gesichert. Die Stationsschwester hat den Schlüssel. Wer sonst hinunter will, muß den Fahrstuhl benutzen und läuft unten dem Portier in die Arme."
„Zur Besuchszeit?"
„Wird ausschließlich der Fahrstuhl benutzt. Gestern war kein Besuch hier. Die Tage sind Mittwoch. Samstag und Sonntag. Außer für die Privatpatienten. Aber da kam, zufäl- lig, gestern nachmittag auch kein Besuch mehr."
Letusch schien zufrieden, aber er sagte doch noch einmal: „Sie haben einen anstrengenden Dienst. Schwester Agnes, wäre es nicht denkbar, daß Sie gestern abend gegen sechs Uhr einen Augenblick in eine Art Halbschlaf
verfallen sind? Es genügen ja ganz wenige Minuten. Vielleicht wissen Sie das gar nicht? Man sitzt still und wartet, der Kops wird schwer, die Augen fallen zu und — dann schnarrt die Klingel, man ist wieder wach und weiß gar nicht, daß man zwei, drei Mnuten weg war. Ist das nicht möglich. Schwester Agnes?"
Kilian dachte: Er redet ihr gut zu. wie einem Kind. Tut sie ihm den Gefallen? Dann hat Letusch eine funkelnde Theorie! Kilian war nicht gehässig; er hatte den Kriminalrat gern und verehrte ihn. Aber dies Werben um die Schwester gefiel ihm nicht. Suggestiv- fragen waren für alle Teile stets vom Nebel.
Schwester Agnes gewann in Kilians Augen. Sie schüttelte verneinend den Kopf. „Ich weise Ihre Mutmaßung nicht mit Empörung zurück", sagte sie ruhig. „Es gibt ganz gewiß diese Minuten. Aber für den gestrigen Nachmittag und Abend stehe ich ein. Ich war nicht müde, und ich erinnere mich, wenn man so sagen kann, jeder Minute."
Schwester Luise pochte an die Tür. „Herein!" rief der Kriminalrat. Sie meldete ihm, daß Fräulein Rush die Herren von der Kriminalpolizei erwarte.
Letusch sah die beiden Pflegerinnen an. „Weiß Fräulein Rush, daß Doktor Dutt tot ist?" fragte er.
„Ja", antwortete Schwester Agnes. „Fräu- lein Rush ist außer Gefahr. Sie weiß von dem Mord. Wir konnten es ihr nicht verheimlichen. sie hatte schon zu viel davon aufgefangen. Sie ist jedoch die einzige Patientin, die im Bilde ist. Allen andern Kranken haben wir gesagt, Doktor Dutt habe fich selber einer Operation unterziehen lasten müssen. Blinddarmentzündung haben wir gesagt. Doktor Komerling vertritt den Chefarzt vorläufig. Ls aebt alles aut. Nur Neuaufnahme» müs
sen wir in diesen Tagen ablehnen, bis der neue Leiter ernannt ist."
„Sie hatten gestern noch einen Todesfall."
„Jawohl, der kurze Zeit vorher eingclie- ferte Autofahrer starb an den Folgen des Unfalls."
„Liegt er noch im Zimmer Nummer eins?"
„Nein. Das Zimmer ist schon wieder hergerichtet. Der Tote liegt in der Halle im Garten, die kür diese Fälle vorgesehen ist."
„Danke, Schwester Agnes. Kommen Sie bitte, mit! Ich möchte jetzt Fräulein Rush sprechen."
Fräulein Elga Rush saß aufrecht im Bett, als die drei bei ihr eintraten. Kisten stützte» ihren Rücken. Sie hatte ein hübsches Gesicht mit regelmäßigen Zügen. Ihre Augen waren groß. Man konnte sich vorstellen, daß sie ein gutes Filmgesicht hatte. Sie gab den Herren die Hand. „Sie wollen mich gewiß kragen, was ich von der schrecklichen Geschichte weiß", begann sie lebhaft, ohne die Fragen Letusch? abzuwarten. „Ich kann nicht viel sagen. Man liegt hier und vermag sich nicht zu rühren. Ich bin bei einer Filmaufnahme vom Pferd gefallen. Das Tier scheute vor der Kamera, und zwar so unerwartet, daß ich aus dem Sattel kiel. Meine Hüfte mußte dran glauben. Aber eS soll mir schon bester gehen, obgleich ich noch Schmerzen habe." Sie sah die Schwester an. als «'erlange sie Auskunft.
Schwester Agnes 'chob ihr ein Kisten höher. ..Es geht schon viel bester. Fräulein Rush. Sie haben nur bereits vergessen, wie schlimm die erste Zeit war. Und das ist gut. Wenn sie ungeduldig werden und schelten, sind die Kranken immer auf dem Wege der Besserung."
„Na schön", sagte Fräulein Rush. „WaS soll ich Ihnen also sagen. Herr Kriminal
rat?.'
tgortjetzung folgte